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ISBN 978-3-205-78463-0
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2010 by Bhlau Verlag Ges.m.b.H. und Co.KG, Wien Kln Weimar
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Inhalt
Zum Geleit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Danksagung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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5. Von der Oberen Moldau zur Bukowina. Das Werden einer Staatsgrenze . . . 121
5.1 Die Bukowina und ihre Grenzen 17751848 . . . . . . . . . . . . . . . . 124
5.2 Die sichtbare Grenze im Raum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132
Inhalt
6.
9.
Inhalt
Anhang
I. Archivalien sterreichischer Provenienz in der Bukowina . . . . . . . . . 249
a)
Staatliches Archiv der ernivecka Oblast . . . . . . . . . . . . . . 250
b) Die Archive in Suceava, Bukarest und Lemberg . . . . . . . . . . . . 259
II. Die Bukowina. Chronologisch-synoptische Skizze
ihrer Entwicklung 17742005 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 261
III. Ausweis ber die Buckowiner Ortschaften, Czernovitz 31. xb r780 . . . 263
IV. Verzeichnis der 1940 an die Sowjetunion abgetretenen Ortschaften
in der Nordbukowina . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 271
V. Bevlkerungsentwicklung in der Bukowina von 17741910 . . . . . . . . . 275
VI. Literaturverzeichnis Verzeichnis der gedruckten Quellen . . . . . . . . . 301
VII. Kartenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 359
VIII. Quellenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 367
IX. Tabellenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 369
X. Abkrzungsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 370
XI. Personenregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 372
XII. Geographisch-synoptischer Index . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 379
Meiner Familie
Tremur uor,
n fantazii mndre ea i face cale,
Peste muni cu codri, peste deal i vale
Mn al ei dor.
Mn doru-i tainic colo, nspre tine,
Ochiul mi sclipete, genele-mi sunt pline,
Inima mi-e grea;
Astfel, totdeauna cnd gndesc la tine,
Sufletul mi-apas nouri de suspine,
Bucovina mea!
Mihai Eminescu*
Zum Geleit
erst gemacht wurde. Unter diesem Gesichtspunkt kommt der systematischen Analyse von
topographischen und politischen Kartenwerken ein ebenso groer Stellenwert zu wie
der Aufarbeitung der Bukowina-relevanten Literatur, der Reiseberichte bzw. historischen
Abhandlungen ber das Buchenland Bukowina von den Anfngen bis heute.
Der zweite organisationszentrierte Aspekt begreift die Entstehung dieser osteuropischen Kulturlandschaft von der raumformenden Funktion institutioneller und politischer
Einrichtungen her. Rechtsnormen, Verwaltungsstrukturen und Verwaltungsfunktionen,
aber auch kirchenpolitische Manahmen (wie z. B. der griechisch-orientalische Religionsfonds) vernderten in den unterschiedlichen Perioden habsburgischer Herrschaft die
naturrumlichen Gegebenheiten in einem bis heute fortwirkenden Ausma. Es formte
sich zunchst die habsburgisch kontrollierte Grenzregion, die in Wechselwirkung von
auen- und innenpolitischen Entwicklungen zwischen Zentrum und Peripherie fr
den Herrschaftsraum der Monarchie berhaupt erst eine neuartige Staatsgrenze herausbildete. Ursprnglich noch weitgehend der Verwaltung durch lokale Eliten berlassen
wobei sich im Zuge dieses Vorgangs, wie Kurt Scharr es gerne formuliert, ltere vorhabsburgische administrative Herrschaftsstrukturen durchpausten , verwandelte sich
der politisch organisierte Raum noch im spten achtzehnten Jahrhundert zum Kreis des
Knigreichs Galizien-Lodomerien, in den der staatliche Arm des Wiener Zentrums nun
vermittelt durch eine bergeordnete regionale Behrdenstruktur tief eingreifen konnte;
schlielich gestaltete sich das neue Kronland Bukowina nach 1849 als Kompositum unterschiedlicher ethnischer und politisch-kultureller Gesellschaftsgruppen zu jener charakteristischen Kulturlandschaft, deren Spuren sich bis in die Gegenwart hinein nun ihrerseits durchpausten.
Die akteurszentrierte Perspektive schlielich nimmt die Menschen in den Blick, denen
die Gestaltung dieser Kulturlandschaft zu danken war. Hier reicht das Spektrum sehr
weit, von den ursprnglichen lokalen Eliten ber die zentralen Herrschaftstrger zu den
staatlichen Verwaltungsbeamten und kirchlichen Amtsinhabern bis hin zu jenen Kolonisten, deren mangelnde Bereitschaft zu effizienter Kolonisierungsarbeit (ihre Faulheit beim
vorgeschriebenen Hausbau wurde durch die Behrden verschiedentlich gebrandmarkt)
Einblick zu geben vermag in die Alltagsbewltigung der oft mhseligen Lebensbedingungen im realen Raum, der fr den konstruierten Raum seinerseits die entscheidenden
Voraussetzungen schuf. Und nicht zuletzt findet sich unter diesem Gesichtspunkt die
multiethnische, multinationale und multireligise Vielfalt wieder, die in der Kulturlandschaft Bukowina die unterschiedlichsten Gruppen von Menschen zusammenfhrte und
die ihr den Ruf einbrachte, gewissermaen als Miniaturausgabe der Habsburgermonarchie, eine Art Vielvlkerreich im Kleinen zu sein.
Herr Scharr legt mit dieser Arbeit eine materialgesttigte, reich bebilderte und mit
ausgewhltem Kartenmaterial beraus anschaulich gemachte historisch-geographische
Studie vor, der an dieser Stelle eine zahlreiche interessierte Leserschaft zu wnschen ist.
Darber hinaus wre es natrlich auch zu begren, wenn dieses Buch aus der Feder von
Kurt Scharr dazu beitragen knnte, dem erklrten Ziel seines Autors ein wenig nher zu
kommen: Dass nmlich die Kulturlandschaft Bukowina in der inneren Landkarte des
europischen Bewusstseins etwas mehr nach Westen rckt, so dass diese nach wie vor
kaum bekannte Region irgendwo im Osten sehr viel strker, als dies bisher der Fall
war, als unverzichtbarer Bestandteil unserer gemeinsamen ost- bzw. mitteleuropischen
Geschichte und Kultur verstanden und wahrgenommen wird.
Brigitte Mazohl, Innsbruck
Herr Dr. Kurt Scharr fhrt bereits seit mehreren Jahren historisch-geographische Studien
ber die Bukowina durch, die besondere Beachtung verdienen. Bis zum Ersten Weltkrieg
war Czernowitz nicht nur die Hauptstadt des Kronlandes Bukowina, sondern auch der
Standort der stlichsten deutschsprachigen Universitt der Habsburgermonarchie. An
sie wurden viele junge Professoren berufen, die spter in Wien und anderen bedeutenden Universitten Karriere gemacht haben. Manche dieser Wissenschaftler beschftigten sich auch mit Land und Leuten dieses fernen Kronlandes, so dass die Verhltnisse
im neunzehnten Jahrhundert verhltnismig gut dokumentiert sind. Nach 1918 sind
hingegen nur noch sehr wenige deutschsprachige Untersuchungen ber die Bukowina
erschienen und von 1945 bis 1990 kamen kaum noch Besucher aus dem Westen in dieses
nun weitgehend vergessene Land, das nach dem Ersten Weltkrieg Rumnien zugesprochen worden war, bevor unter Stalin 1945 ein erheblicher Teil an die Sowjetunion bzw.
die Ukraine angegliedert wurde.
In dieser Publikation werden nach der ausfhrlichen Diskussion des Forschungsstandes vorwiegend die Ergebnisse der historisch-geographischen Untersuchungen der Zeit
vor 1918 verffentlicht. Dabei konnte sich Herr Kurt Scharr auf die vielfltigen altsterreichischen Quellen sttzen, die er in den Archiven von Czernowitz und Lemberg
(Ukraine) sowie Suceava und Bukarest (Rumnien) eingesehen hat. Dabei bedurfte es
eines beachtlichen Geschickes, um an diese Quellen heranzukommen, und einer hohen
Sachkompetenz bei deren Auswertung. Bei der Publikation von Herrn Kollegen Scharr,
die ein sehr hohes Engagement erfordert hat, handelt es ich um keine auf Vollstndigkeit
ausgerichtete, klassische Monographie. Die einzelnen Abschnitte behandeln wichtige
Fragestellungen in der kulturlandschaftlichen Entwicklung der Bukowina und helfen,
bemerkenswerte historisch-geographische Prozesse dieser Region in ihrer Gesamtheit zu
analysieren. Die Ergebnisse dieser Forschungen verdienen es, ber den regionalen Bezugsrahmen hinaus beachtet zu werden.
Hugo Penz, Innsbruck
Danksagung
Besonderen Dank mchte ich an dieser Stelle meinen verehrten Lehrern Frau Ord.
Univ-Prof. Dr. Brigitte Mazohl und Herrn tit. ao. Univ.-Prof. Dr. Hugo Penz aussprechen. Beide untersttzten mich immer kritisch mit ihren Kommentaren und tatkrftigen
Ideen, waren aber darber hinaus auch fr jede Diskussion stets offen und halfen mir
dadurch, einen breiten wie prgenden Zugang zu beiden Fchern zu erschlieen. Gleiches gilt fr das Institut fr Geschichte und Europische Ethnologie und der Geographie
Innsbruck, die mir dafr den institutionellen Rahmen und die Infrastruktur zur Verfgung stellten.
Mehr als es schriftliche Dankesworte auszudrcken vermgen, bin ich all jenen Mitarbeitern und mittlerweile guten Kollegen wie Freunden in den Archiven von Czernowitz und Bukarest verbunden, die mir ungeachtet der eigenen, oft genug beraus schwierigen Situation keine Bestellwnsche ausschlugen und mir in der Diskussion immer
wieder hilfreiche Hinweise geben konnten. Auch gedankt sei den Kollegen der Wiener
Archive, allen voran dem sterreichischen Staatsarchiv und der Nationalbibliothek sowie jenen in Lemberg, Suceava und Moskau.
Letztlich sind die Ergebnisse dieser Arbeit zu einem gewichtigen Teil vor allem auf
die Offenheit und Warmherzigkeit meiner Bukowiner Freunde zurckzufhren, die ich
in den vergangenen Jahren beraus zu schtzen lernte und die mich vom ersten Tag als
einen der Ihren aufgenommen haben.
Abb. 1
18
Geschichte in besonderem Mae zu. Kracauer meint dazu, ber das Verlangen, zu
einem besseren Verstndnis der Probleme zu gelangen, auf die wir in der Auseinandersetzung mit Zeiten der Vergangenheit stoen, die etwa hnliche Erfahrungen durchmachten. Natrlich kann die Erkenntnis dessen, was damals geschehen ist, uns nichts ber
unsere eigenen Aussichten verraten, doch setzt sie uns zumindest in den Stand, auf den
Schauplatz gegenwrtigen Geschehens mit Distanz zu blicken 5. Das mglichst unvoreingenommene, aber offene Verstndnis um die Gegenwart der Bukowina als kulturlandschaftliche Einheit, die in vielen Aspekten beraus persistente Strukturen erkennen
lsst, hngt von einer Distanz ab, die ein bewusstes Verstehen der eigenen gegenwrtigen Bedingtheit in der gewhlten Annherung voraussetzt. Die Vergangenheit dieser
Kulturlandschaft soll sich idealerweise in einem Streben nach Selbst-Transzendierung
ergeben6, ohne die ber weite Strecken des zwanzigsten Jahrhunderts entscheidenden
Vorgaben national segmentierter Erkenntnisgerichtetheit.
Das Werden einer Region an der Peripherie eines europischen Groreiches vom ausgehenden achtzehnten bis zum beginnenden zwanzigsten Jahrhundert und die strukturelle Persistenz kulturlandschaftlicher Charaktereigenschaften sind zentraler Gegenstand
dieser Arbeit in Fragestellung, Analyse und Diskussion. Geographische wie historische
Arbeitsweisen, Denkstrukturen und Methoden sollen zur Darstellung dieses wechselwirksamen Gesamtsystems zwischen einer Gesellschaft und ihrer Beziehung zum Raum
beitragen. Der Brennpunkt dieser Annherung an Geschichte und Geographie der Bukowina liegt dabei in der Analyse raumwirksamer Gestaltungsprozesse sowie ihrer Vernderung in der Zeit Prozesse, ausgelst durch eine sich wandelnde geopolitische Situation der Orientierung auf das jeweils dominierende Herrschaftszentrum. Aber auch
einer sptestens seit der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts einsetzenden eigenen Positionsfindung zwischen Nationalstaatlichkeit und bergeordneter Ideologie des Gemeinsamen, dem Aufbau von regionalen Identitten, eigenstndigem Landesbewusstsein und
nationalen Forderungen (Abb. 2).
Die Arbeit, die im Rahmen eines mehrjhrigen Forschungsprojektes entstand, setzt
sich im Kern aus Beitrgen zusammen, die als Ergebnis von Tagungen entstanden. Die
bergeordnete Fragestellung nach dem Entstehen, der Formung und Prgung einer historischen kulturlandschaftlichen Einheit, wie sie die Bukowina als sterreichisches Kronland bis 1918 zweifellos verkrperte, stand dabei stets im Mittelpunkt (Abb. 1). Die hier
vorgelegte Publikation versucht die Ergebnisse durch umfangreiches, bisher unverffent5 Kracauer (1971): 16.
6 Kracauer (1971): 80.
Abb. 2
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7 FWF- P15666, Siedlungs- und Staatsorganisation der Bukowina 17741918, durchgefhrt am Institut
fr Geschichte und Europische Ethnologie sowie am Institut fr Geographie der Leopold-FranzensUniversitt Innsbruck.
Kultur und Raum als Ziele neuer Forschungsanstze (Cultural Turn, Spatial
Turn), sowohl in der Geographie1 als auch in der Geschichtswissenschaft2, erlebten in
den vergangenen Jahren einen bemerkenswerten Zulauf. Auf verschiedenen Mastab
sebenen wird versucht, ltere Konzeptionen zu berdenken, umzuwerfen und neu zu erschlieen. Von besonderem Interesse erscheint dabei die innere Verbindung, die sich aus
der Sicht zwischen Zentrum-Peripherie-Region-Kulturlandschaft neu stellt und kleinere,
vorher von der Wissenschaft kaum wahrgenommene Strukturen als Forschungsobjekt in
den Vordergrund hebt, ohne dabei die greren Zusammenhnge auer Acht zu lassen,
sie im Gegenteil verstrkt zueinander in eine neue Beziehung setzt. Die dabei in der Diskussion vielfach angesprochene Idee, den Raum als einen Ort der Vielfalt wahrzunehmen, ihn bewusst dem zeitlich-linearen Universalismus der Groen Erzhlung gegenberzustellen und dadurch regionale Besonderheiten insgesamt aufzuwerten,3 erscheint
in diesem Zusammenhang von besonderem Interesse auch fr die vorliegende Studie.
Diese Begriffe sind darber hinaus Teil verschiedener Wissenschaftsdisziplinen,
gleichzeitig aber auch in der alltglichen Diskussion prsent und mit der zustzlichen
Hereinnahme des zeitlichen Faktors beraus wandelbar und komplex. Sie erfahren nicht
nur einen systematischen Zugang, der selbst innerhalb der Wissenschaft durch ihren
vorwiegend idiographischen Gehalt zu einer groen Verstndnisvielfalt und Diskrepanzen fhrt, sondern auch einen lebensweltlichen, der bereichernd wirkt und gleichzeitig
die Diskussion erschwert. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit ber die Bukowina finden diese Begrifflichkeiten Anwendung, ihr Sinngehalt, ihre Rezeption und ihre Konstruktion wie Dekonstruktion stehen vielfach im Mittelpunkt der Analyse. Es erscheint
daher unbedingt notwendig, in Anstzen auf Konzeptionen, die diese Begrifflichkeiten
1 Vgl. etwa den von H. Gebhardt u. P. Reuber gestalteten Abschnitt zur Humangeographie in Gebhardt
et al. (Hg.) (2007): 571572. Der turn brachte in der Geographie den Raum nicht in die grundstzliche Analyseebene als Forschungsgegenstand zurck so wie in der Geschichtswissenschaft , sondern
der Raum wird in der Geographie zunehmend (abseits seiner objektiven Struktur) als Projektionsflche
der jeweiligen Gesellschaft wahrgenommen (sowohl in der gegenwrtigen Betrachtung als auch in der
Genese). Besonders in letzterem Aspekt schneiden sich die Erkenntnisinteressen beider Fcher vermehrt.
Vgl. Dix (2005). Die Geographische Zeitschrift widmete diesem Thema etwa als Ergebnis einer Jahrestagung der deutschen Akademie fr Landeskunde, die am 31. Oktober 2003 in Bonn stattfand, eine ganze
Ausgabe (2005, Bd. 93, H. 1).
2 Vgl. den Sammelband Dring (Hg.) (2008).
3 Vgl. Reuber (2005): 13.
24
transportieren, einzugehen. Um jedoch eine in diesem Rahmen unangebrachte Uferlosigkeit von vornherein zu unterbinden, ist es zweckmig, sich hier auf eine Auswahl
wissenschaftlicher Perspektiven von Geschichte und Geographie zu beschrnken, zumal
beide Fcher den Nhrboden des subjektiven Zugangs zu dieser Arbeit bilden und in
einem (nicht nur historischen) Naheverhltnis stehen, das sich durch aktuelle methodologische Diskurse neu zu definieren beginnt. Es ist dem Autor bewusst, dass selbst dies
kein lckenloses Unterfangen sein kann, denn mehr eine Anregung und Reflexion des
eigenen Ansatzes.
25
26
Abb. 3
27
der Oberen Moldau, wie sie 1774 von kaiserlichen (Reichs-)Truppen besetzt worden und
seit 1775 Teil der Habsburgerherrschaft war, generierte sich die statistisch-politische Region
Bukowina, die durch ein Bndel von Manahmen und eine gewisse Eigendynamik gegen
Ende des neunzehnten Jahrhunderts als Kulturlandschaft Bukowina den Angelpunkt zu regionaler Identitt setzte. Der Raum, die historische Region Bukowina, geriet zum Medium
sozialer Systemzusammenhnge.16 Aus einem durch den Staat vorgezeichneten Ordnungsraster, sozialen Beziehungen, Machtverhltnissen und Syntheseleistungen der Bewohner
dieser Region erwuchs eine Kulturlandschaft, die sich ber die physisch-rechtliche Existenz des statistischen Raumes (Kronland Bukowina) und zumindest in Teilen auch ber
die Periode einschneidender Zsuren des 20. Jahrhunderts hinaus als bestndig erwies. Der
Raum transportiert diese in Form regionalen Bewusstseins ber die als Kulturlandschaft
wahrgenommene Region in der Zeit, und zwar so lange, wie die selektiv subjektive Erinnerung (in der Synthese) seiner Bewohner an diese historische Region weiter besteht. Anders
formuliert, die historische Region Bukowina, materialisiert in der Kulturlandschaft Bukowina, ist folglich eine kulturelle Konstruktion17 und keine Wesenseinheit (Entitt)18 per se.
28
in einem weiter entwickelten Unum Totum als Viribus Unitis zum zentralen politischen
Programm erhoben. Peripherie und Zentrum bedingten dabei nicht logischerweise auch
eine hierarchische Ordnung, sondern zeigen eine miteinander verflochtene gegenseitige
existenzielle Bedingtheit.19
Dass die Forcierung dieser Politik auerordentlich ungleich verteilt bzw. in ihren Mglichkeiten stark der Verfassungsrealitt nach 1867 unterworfen war, belegt die
Entwicklung Dalmatiens, wo das Entstehen einer bergeordneten Identitt durch anfngliche Versumnisse und die sptere politische Lhmung des Zentrums durch den
Dualismus im Wesentlichen ausblieb.20 Whrend auf der einen Seite die Peripherie das
Zentrum durchaus in heftige Bedrngnis zu bringen vermochte und die politische Stimmung der Grenzregion wie etwa an der Sprachenfrage in Bhmen gleich einem Seismographen die Wiener Innenpolitik deutlich vorwarnte, nahm die Bukowina das gegenteilige Ende dieses Spektrums ein.21 Der 1910 durchgesetzte Wahlrechtsausgleich auf
Landesebene ist Ausdruck eines offensichtlich greren Handlungsspielraums der Peripherie gegenber dem Zentrum, das in ihr wohl auch ein Experimentierfeld (oder eine
Auslagerungsmglichkeit des im Zentrum nicht in dem Mae verfgbaren Handlungsspielraumes) sah. Andererseits gelang es den Vertretern der zumeist in Wien ausgebildeten Elite aus der Peripherie, ihre Wahlreform de facto gegen den Willen der Wiener
Innenpolitik durchzusetzen.22
Vereinfachend lsst sich daher die Kulturlandschaft Bukowina als Kompositum nachstehender Aspekte begreifen: akteurszentrierte (alltagsweltliches Handeln, politische
Kommunikation nach auen, die Kreation der Grenze zwischen der Kaiserlichen [Oberen] und der restlichen Moldau in den Verhandlungen zwischen Wien und der Hohen
Pforte 177523), organisationszentrierte (Institutionen, politische Kommunikation nach
innen: die Einrichtung des Landes, die Schaffung von raumbasierten wie raumbildenden Strukturen langer Dauer wie etwa Rechtsnormen oder der Griechisch-orientalische
Religionsfond24) und ideologiezentrierte (Abhngigkeit ZentrumPeripherie, politische
Kommunikation nach innen, die Komposition der Bukowina).25
19 Vgl. dazu die Diskussion bei Maner (2005).
20 Vgl. Clewing (2001/2005). Dalmatien gehrte seit 1873 zur griechisch-orientalischen Metropolie der
Bukowina mit Sitz in Czernowitz.
21 Vgl. Krzoska (2005).
22 Wenngleich nur vier nationale Kurien in der Bukowina eingerichtet werden konnten, so kam doch
auch die ursprnglich vorgesehene, jedoch vom Reichsrat abgelehnte fnfte (jdische) Kurie durch eine
geschickte Mandats- und Wahlkreisverteilung zum Zug. Vgl. Stourzh (1995).
23 Vgl. Kapitel 5.
24 Vgl. Kapitel 6.
25 Vgl. Kapitel 3, 4 u. 8.
29
30
Staates (Ukraine, Rumnien) herzustellen, nationalen Forderungen von auen das Wasser abzugraben und/oder eigene nationale Ideen zu verwirklichen.
Mit der Teilung der Bukowina sptestens 1945 ergeben sich auch innerhalb dieser
Ebene zwei neue Szenarien einer entfremdeten oder einer integrierten Grenzregion.28
Die 1918 bzw. 1945 gelegten Zugnge zu dieser Region, die seit 1989/1991 wieder unter
einem einigermaen frei konkurrierendem Wettbewerb stehen, haben v. a. in den letzten
Jahren einen stark entfremdeten Charakter gezeigt. Ein Charakter, der mit der Auengrenze der Europischen Union noch an Vehemenz gewinnt und den schleichenden
Verlust des Gemeinsamen (der habsburgischen Identittskonstruktion) begnstigt, aber
nicht urschlich bedingt. Denn beide Anstze einer rumnischen oder ukrainischen Regionsidentitt (wenn man sich auf die beiden bevlkerungsreichsten Gruppen der Bukowina beschrnkt) existierten auch vor 1918. Interessant bleibt, dass beide Regionsteile sich
der Marke Bukowina bedienen29, also eine deutliche Mischung der ohnedies selektiven
Erinnerung stattfindet. Wobei die national-rumnische Tradition und deren regelmige
politische Neuaufladung an historischen Sttten wie der Moldauklster oder der Festung
in Suceava der Sdbukowina ein eindeutiges Merkmal rumnisch-moldauischer Ursprnglichkeit zuweist.30
In der Kulturlandschaft Bukowina lassen sich folglich Prozesse der Raumkonstruktion exemplarisch nachvollziehen. Die Bedingtheit von Zentrum und Peripherie formte
letztlich in entscheidendem Mae jene Region, die durch eine breite wie vielgestaltige
Syntheseleistung in der Erinnerung als Kulturlandschaft Bukowina bis in die Gegenwart auszustrahlen vermag. Der mit dieser Arbeit vorliegende Versuch einer kritischen
historisch-geographischen Analyse soll zu einer neuen Einschtzung und zum Erkennen
der dazu beitragenden relevanten Faktoren beitragen.
Die seit 1945 de facto und seit 1947 auch de jure geteilte Bukowina zerfllt in zwei Verwaltungseinheiten: die ernivecka Oblast/ (Ukraine) und den
Jude1 Suceava (Rumnien). Beide Gebiete wurden nach 1945 (teilweise schon nach 1918)
mehrfach territorial erweitert und verwaltungstechnisch umgegliedert, sodass die ehemals sterreichische Bukowina davon heute nur mehr einen wenngleich prgenden,
zentralen Teil ausmacht (Abb. 47, S. 218).
Das gegenwrtige Territorium der ukrainischen wie rumnischen Bukowina erstreckt
sich absolut gesehen etwa zwischen 25 und 27 Grad stlicher Lnge sowie zwischen
47 und 48 Grad nrdlicher Breite. In naturrumlicher Hinsicht dominieren im
Wesentlichen folgende in ihrer Bedeutung und Gre unterschiedliche Grolandschaften den Raum der Bukowina. Die Podolischen Hhen setzen leicht abgegrenzt durch
die von West nach Ost verlaufenden Chotyner Hhen die sich in sdstlicher Richtung erstreckenden Moldauischen Hhen fort. Durch den Fluss Suceava getrennt, sind
dieser Formation die gleichnamigen Hhen von Suceava (auch als Plateau von Suceava
bezeichnet), rechtsufrig von Suceava und Siret, hinzuzuzhlen. In einem leichten nordsdstlich ziehenden Streifen schlieen westlich daran getrennt durch die Flusstler
von Siret und Suceava das Karpatenvorland und die Karpaten selbst an. Die moldauischen Hhen und das Karpatenvorland als bergangszone bilden geologisch eine Einheit. Der Raum zwischen Dnister und Prut, den beiden Hauptflssen der Bukowina, ist
geologisch Teil der russischen Platte und gehrt landschaftlich als Podolische bzw. Moldauische Hhen zu den Auslufern der osteuropischen Ebene, lediglich unterbrochen
durch die Hhen von Hotin mit einer Maximalerhebung von 515 m ber dem Meer.2
Diese Ebene steigt in nordstlicher Richtung vom Prut (150 m) bis an den Dnister (400
m) sanft an. Die Hhenunterschiede bedingen durch die in den Flusssystemen von
Dnister und Prut wirksame Reliefenergie stark ausgeprgte Gelndeeinschneidungen,
1 Die ukrainische Oblast bzw. der rumnische Jude als administrative Einheiten entsprechen in etwa der
deutschen Kreiseinteilung.
2 Die Hhenangaben beziehen sich auf die Relation ber dem Meer. In den sowjetischen Karten wird
vom Kronstdter Spiegel in der Ostsee ausgegangen, in alten sterreichischen Kartenwerken vom Triester Meeresspiegel an der Adria. Vom gegenwrtig gltigen Normalnullbereich bei Amsterdam weicht
Triest um durchschnittlich 36 Zentimeter, Kronstadt um etwa zwlf Zentimeter ab. Leider ist in den
neueren Karten der exakte Bezugspunkt nur selten angegeben und wird von den jeweiligen Herausgebern in diesem Mischgebiet auch kaum reflektiert.
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Abb. 6: Nach der Mahd. Sdbukowiner Landschaft bei Solca gegen die sich im Hintergrund erhebenden Waldkarpaten. Auch hier in der stlichen Staulage der Karpaten sind Heumandln zur
Trocknung des eingebrachten Grases weit verbreitet. Scharr, Juli 2006.
Abb. 7: Einzelgehft in den Vorkarpaten bei Nyni Stanivci zwischen den Flssen Prut und Siret
mit Kukuruz- und Kartoffelacker. Scharr, Aug. 2003.
35
Abb. 8: Ein Beispiel fr die im ehemaligen Kimpolunger Okol der sdlichen Bukowina so typischen, sich ber viele Quadratkilometer hinziehenden Streusiedlungen bei Poiana Stampei.
Scharr, Aug. 2003.
Die (Bukowiner) Karpaten als Bestandteil der Ost- oder Waldkarpaten3 (Hhenerstreckung 9001.000 m) formen mit ihren von Lss, Flysch, Mergel und Sandstein durchsetzten obersten Schichten den letzten bedeutenden Landschaftsraum, der hier besprochen werden soll. Whrend der Jarovica bei Seljatyn mit 1.574 m in der ukrainischen
Bukowina die hchste Erhebung darstellt, erreichen die Gebirge im rumnischen Sdteil
bis knapp ber 1.800 m. So etwa bei Vatra Dornei der Lucaciul (1.769 m), der Raru
(1.653 m) oder der Giumalu (1.857 m). Bei Jarovica, unweit von epit im gleichnamigen
Jarovec-Gebirge, unterhielt die Sowjetunion bis zu ihrem Zerfall eine Raketenlenk- und
Radaranlage, deren mittlerweile funktionslos gewordene, massive, weie Kuppeln noch
heute von Weitem sichtbar das Bild bestimmen. Der hhere Pietrosul (2.104 m) und der
Lezerul Climan (2.031 m) gehrten nicht zur historischen, sterreichischen Bukowina.
Besonders im Raum Vatra Dornei Iacobeni mit seiner intramontanen Beckenlage zwischen den Pssen Mestecni (1.096 m) und Borgo (1.200 m) verursacht die grere Vertikalerstreckung der Gebirge ein wesentlich strker ausgeprgtes Relief als im Nordteil
des Landes.
3 Die Waldkarpaten werden in der rumnischen Literatur fim sdlicheren Teil auch als Carpaii Moldovei
bezeichnet. Vgl. Tufescu (1974): 58.
36
Insgesamt ist der Einzugsbereich der Bistria z. T. mit massiven Granitblcken und
vulkanischem Intrusionsgestein durchsetzt, die lediglich von kleinrumigen tektonischen
Depressionen (bei Dorna und Cmpolung Moldovenesc) unterbrochen werden. An den
tektonischen Strungslinien treten Mineralwasserquellen (Vatra Dornei, Dorna Candreni, Lopuna) zutage, die bis in die Gegenwart genutzt werden und schon vor dem
Ersten Weltkrieg einen ersten Aufschwung im Kurtourismus bedingten. Kupfer- und
Eisenerze sowie kleinere Mengen an Gold und Manganerz gewann man in der Bukowina
seit dem neunzehnten Jahrhundert im Tal der Bistria (Iacobeni, Crlibaba, Ciocneti).
Nach dem Ende der staatlichen Zwangsbewirtschaftung in Rumnien und der Ukraine sind die Abbaugebiete weitgehend unrentabel und aufgelassen. Schutthalden und
alte Bergarbeitersiedlungen sowie die z. T. erheblichen bergbaulichen Umgestaltungsmanahmen whrend der letzten Regierungsjahre von N. Ceauescu (19651989) geben
Zeugnis davon.
Die erwhnten Flsse der Bukowina haben als Verkehrswege kaum grere Bedeutung
erlangt. Wenngleich der Dnister zur Schifffahrt geeignet wre, ist das Transportaufkommen doch nur als regional und sporadisch einzustufen. Neben den ntigen technischen
Voraussetzungen gibt es dafr keinen Bedarf bzw. es fehlt die wirtschaftliche Spannung
grerer, leistungsfhiger Zentren in seinem Einzugsgebiet. Die meisten kleineren Flsse
der Bukowina (z. B. eremo und Bistria) dienten berall dort, wo nicht Waldeisenbahnen eingesetzt werden konnten, bis in die unmittelbare Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg
der Holzflerei. Besonders vor dem Eisenbahnbau des neunzehnten Jahrhunderts nutzte
man den Dnister zur Verfrachtung betrchtlicher Holzmengen aus der Bukowina in die
ukrainischen Steppengebiete des Russischen Reiches sowie die Moldau. Der eremo bildet darber hinaus, ausgehend von der Wasserscheide zum Maramure-Gebiet bis kurz
nach Vakivci, die Binnengrenze zur Ivano-Frankivska Oblast in der Ukraine. Der weie
eremo, der seine Farbe dem lehmigen Lssuntergrund verdankt, vereinigt sich mit dem
schwarzen eremo unweit von Ust Putyla in der Bukowina. Letzterer entspringt wie der
Prut im Karpatenmassiv der orna Gora (Ivano-Frankivska Oblast).
Das Klima der Bukowina mit seiner ausgeprgten Winter-Sommer-Differenzierung
ist grundstzlich als kontinental einzustufen. Verstrkt wird dieser Effekt durch ungebremste Kaltlufteinbrche aus dem Nordosten im Winter und heie Winde aus den
ukrainischen Steppengebieten im Osten whrend des Sommerhalbjahres. Die Niederschlagsverteilung hingegen gestaltet sich durch die Luv- bzw. Leelage der Karpaten sehr
unterschiedlich und nimmt generell im unmittelbaren Staubereich des Karpatenhauptkammes zu. In Gebieten der Berglandwirtschaft weisen etwa die zahlreich verwendeten
Schwedenreiter und Heumandeln zur Heutrocknung nach der Mahd deutlich auf die
Niederschlagsintensitt whrend der Sommermonate hin.
37
Abb. 9: Ehemaliges, whrend der Sowjetzeit erbautes Kaffeehaus am linken Ufer des Dnister bei
Zaliyky (Ternopilska Oblast). Scharr, Juli 2002.
Abb. 10: Moderne Touristenunterknfte eines kleinen Skigebietes am Nimy-Pass bei Vynycja
im ernivecka Oblast. Allerdings gestaltet sich hier die Zufahrt durch die nur schlecht instand
gehaltene Strae besonders im Winter als uerst schwierig und kann nur mir Spezialfahrzeugen
gewhrleistet werden. C. Geitner, Sep. 2005.
38
Abb. 11: Das in den 1960er-Jahren erbaute, ehemalige Restaurant Bukowina am rechten DnisterUfer bei Zaliyky, heute eine Ruine. Die Umstellung des organisierten (sowjetischen) Massentourismus auf individuelle Privatangebote ist im lndlichen Raum der ukrainischen Bukowina
noch weitgehend ausgeblieben, was z. T. auch auf die ungeklrten Eigentumsverhltnisse solcher
Anlagen und generell fehlendes Investitionsinteresse in diesem Sektor zurckzufhren ist. Foto
Gavriljuk et al. (1973).
.
39
Abb. 12: Pensiune Casa Aspasia bei Sucevia. Die weltbekannten Moldauklster in der Sdbukowina erleichterten die Umstellung auf Individualtourismus v. a. im lndlichen Raum, wo preiswerte Privatunterknfte mittlerweile ein relativ dichtes Netzwerk bilden. Scharr, Aug. 2003.
Die fr diesen Raum charakteristischen Quertler der Karpaten eignen sich aufgrund
ihrer topographischen Beschaffenheit und der schmalen Talflchen nur beschrnkt fr
grere Ansiedlungen, wohingegen die weiten, den Karpaten vorgelagerten Flussebenen
mit ihren Terrassensystemen der Moldauischen Hhe das Entstehen rumlich geschlossener Siedlungen wesentlich begnstigte. In der rumnischen Sprache hat sich fr diese
Quertler-Grad-Abfolge in der Geographie der Begriff Obcinele Bucovinei eingebrgert.4
Dementsprechend gliedert sich das Berggebiet der Bukowina im Allgemeinen in Obcina Mestecni (mit seiner hchsten Erhebung 1.588 m am Lucina), Obcina Feredeului
(Pacanu 1.479 m), Obcina Mare (Scoruet 1.223 m). Letztere bildet lediglich einen kleinen Rcken aus. Die Siedlungen der Berggebiete in der Bukowina sind vielfach durch
fehlende Zentren und eine flchenhafte Ausdehnung der verschiedenen Einzelgehfte
oder Straendrfer geprgt (Abb. 5). Mehrfache Versuche, die kleinen Weilersiedlungen noch unter sterreichischer Herrschaft (17741918) oder whrend der Jahre von 1945
4 Eine Abfolge von berlangen, schmalen Gipfelgraden, nicht sehr hoch, solcherart mit Wldern und
Waldwiesen bedeckt, mit hufig vorkommenden kleinen Gipfelstrukturen. Vgl. Tufescu (1974): 66,
Funote 2, bersetzung K. S.
40
bis 1991 zu konzentrieren, haben vereinzelt zwar drfliche Zentren (mit Veranstaltungs-,
Sozial- und Verwaltungseinrichtungen) geschaffen, konnten aber trotz dieses langen
Zeitraumes das Problem der Streusiedlungen mit Eindcharakter nicht nachhaltig lsen
(Abb. 8).
So weisen etwa der Bezirk Kicman und Novoselycja (mehr als 118 Einwohner/km)
die hchste, Vynycja (66 EW/km) und Putyla (28 EW/km) die niedrigste Bevlkerungsdichte der nrdlichen Bukowina auf. Im sdlichen Landesteil ergeben sich hnliche Verhltnisse (etwa im Vergleich zwischen RduiSuceviaCrlibaba). Insgesamt
liegen die fr die heutige ukrainische Bukowina durchschnittliche Bevlkerungsdichte
bei 113 Einwohnern/km und jene der sdlichen in ihrer Gesamtheit jedoch gebirgigeren,
rumnischen Bukowina bei 84 EW/km. Grundstzlich muss angemerkt werden, dass
ein statistischer Vergleich zur historischen, sterreichischen Bukowina und der heutigen ernivecka Oblast bzw. dem Jude Suceava nur mit Einschrnkung mglich ist, da
beide nach 1918 bzw. 1945 territorial z. T. erhebliche Erweiterungen erfuhren.5 Nach den
Zhlungen von 2002 leben im rumnischen Jude Suceava ca. 688.000 Menschen, davon
allein 105.000 in der Hauptstadt Suceava. In der ukrainischen ernivecka Oblast ca.
918.000 (in Czernowitz 240.000).
Industrielle Zonen von Bedeutung beschrnken sich weitgehend auf die urbanen
Zentren des jeweiligen Kreises (Czernowitz und Suceava). In der ukrainischen Bukowina
machte sich seit der Unabhngigkeit der Ukraine 1991 ein deutlicher Rckgang in der
Industrie- und Agrarproduktion bemerkbar, der im sdlichen Teil in den letzten Jahren
durch eine langsame Konsolidierung wieder ansatzweise ausgeglichen werden konnte.
In der Nordbukowina scheint der Transformationsprozess v. a. durch die politischen
Wirren noch wenig fortgeschritten. Die Probleme der strukturellen Umstellung von
Absatzverflechtungen und Produktionspalette sind dennoch in beiden Landesteilen bis
heute als gravierend zu bezeichnen. Mehr als in der ukrainischen Bukowina kann neben
der industriellen Konsolidierung eine Verbreiterung des Dienstleistungsangebotes festgehalten werden, die sich aber zum grten Teil ebenso auf die Kreiszentren (v. a. Suceava)
beschrnken.
Der Tourismussektor ist gleichfalls sehr heterogen ber die Bukowina verteilt. Whrend in der sdlichen Bukowina vor allem die Moldauklster einen gewichtigen Faktor
in der flchenhaften touristischen Erschlieung spielen (Abb. 12), bei dem die Hauptstadt Suceava nur als Ausgangspunkt profitiert, beschrnkt sich der Tourismus in der
Nordbukowina punktuell auf die Stadt Czernowitz. Versuche, etwa im nahe gelegenen
Vinicja ein Wintersportresort zu etablieren, sind noch als bescheiden einzustufen, ob5 Vgl. Kapitel 8.
41
wohl der Ort selbst als eines der traditionellen Zentren huzulischer Kultur vermarktet
wird und er nicht zuletzt durch seine Holzverarbeitungsfachschule ber die Gebietsgrenzen hinaus bekannt ist. Die ukrainische Bukowina ist im Gegensatz zur rumnischen noch kaum auf Individualtouristen eingerichtet (Abb. 10), die Stdte Chotyn und
Kamjanec-Podilskyj (letzterer Ort gehrt allerdings schon zum Chmelnycka Oblast)
mit ihren historisch wertvollen Befestigungsanlagen und Naturparks knnen ebenfalls
noch zu den touristisch auerordentlich wertvollen Zielen gezhlt werden. Trotzdem
sind weite Teile des Gesamtraumes nach wie vor auerordentlich stark vom Erwerb aus
landwirtschaftlicher Ttigkeit bestimmt, wobei stadtnahe Gebiete den Vorteil des Einpendelns fr sich nutzen knnen. ltere in ihrer Lage durchaus Erfolg versprechende,
touristische Infrastruktur ist gegenwrtig z. T. durch ungeklrte Besitzverhltnisse bzw.
durch fehlende Investitionsbereitschaft in einem ruinenhaften Zustand (Abb. 9/11). Die
durch oftmals schlechte Verkehrswege in kurzer Zeit kaum erreichbaren Berggebiete hingegen sind zum Groteil vom Erwerb aus Land- und Forstwirtschaft abhngig (Abb.
4). Auch hier zeigte der Wegfall der organisierten Absatzmarktverflechtung nach der
Wende in Osteuropa sehr nachteilige Auswirkungen und ein nicht unwesentlicher Teil
der Bevlkerung lebt weitgehend von der eigenen Produktion in einer quasi Subsistenz
wirtschaft. Die Reformunfreudigkeit der jeweiligen nationalen Regierungen in Kiew und
Bukarest seit 1989 bzw. 1991 in den vergangenen 16 Jahren trgt Mitschuld an der gesamtwirtschaftlich schleppenden Entwicklung dieser Regionen. Eine Entwicklung, die sich
allerdings mit dem EU-Beitritt Rumniens (1. Jnner 2007) in beiden Landesteilen als
zunehmend divergierend darstellt.
Mit dem Pariser Friedensvertrag von 1947 zwischen Rumnien und der UdSSR erfolgte die endgltige Teilung der Bukowina, nachdem schon mit der ersten sowjetischen
Besetzung zwischen 1940 und 1941 die Grenze von epit ber Seljatyn bis nach Siret
gezogen worden war. Nach dem Zweiten Weltkrieg erweiterte man den historischen Teil
der nrdlichen Bukowina um die nordbessarabischen Gebiete der spteren Rayons Chotyn, Kelmenci und Sokyrjany. Die ursprngliche Grenze der sterreichischen Bukowina
zu Bessarabien bzw. zum Russischen Reich bis 1917 verlief in etwa von Novoselycja leicht
nordwestlich ziehend bis zur groen Dnister-Schleife bei Goroova. Heute besteht die
ernivecka Oblast aus elf Rayons sowie der gleichnamigen Verwaltungshauptstadt und
ist Teil der seit 1991 unabhngigen Republik Ukraine.
42
Verwaltungsgebiet
ernivecka
Oblast (Ukraine)
2002
Jude Suceava
(Rumnien) 2002
Vergleich:
sterreichische
Bukowina (1910)
688.435
10.444
800.098
90 Gemeinden
11
+ Czernowitz
grte und
nchstgrte Stadt8
ernivci 240.828
Storoinec 14.629
Suceava 105.865
Flticeni 29.787
Czernowitz 87.128
10
(+ 87.385)3
+3
Marktge- Suceava 66.827
meinden
Landgemeinden
397
397
323
Flche in qkm
903
297
686
618
671
608
734
878
668
1160
717
153
7
8100
Czernowitz ist das wirtschaftliche und mit der 1875 gegrndeten heutigen Jurij-Fed
kovy-National-Universitt (bis 1918 Kaiser-Franz-Josefs-Universitt, von 19181940 sowie 19411944 Knig-Ferdinand-Universitt) auch geistiges Zentrum der Nordbukowina
sowie neben anderen politischen Einrichtungen Sitz der Kreisverwaltung und des
6
7
8
9
43
Kreisparlaments. Wenngleich der sdliche, rumnische Landesteil mit Suceava als historische, vorsterreichische Hauptstadt ber einen, historisch gesehen, wichtigen moldauischen Frstensitz (Cetate de Scaun) verfgt, so ist doch Czernowitz aufgrund seiner
gewachsenen Dominanz, die sich im Laufe des neunzehnten und in der ersten Hlfte
des zwanzigsten Jahrhunderts aufbaute, und durch seine Gre wie bauliche Prsenz
informelle Hauptstadt beider Landesteile geblieben. Ein Umstand, der sich auch in der
kollektiven Wahrnehmung der Landesbevlkerung beidseits der Staatsgrenze feststellen
lsst. Der Jude Suceava verfgt ber vergleichbare, zentrale Einrichtungen sowie mit der
1990 erfolgten Erhebung der seit 1963 bestehenden Lehrerbildungsanstalt zur tefan-celMare-Universitt ber eine bedeutende berregionale Institution. Die neue Bezirksgliederung ist bis dato noch nicht abgeschlossen. Die Kreise (Jude) Suceava, Neam, Iai
und Botoani bilden die rumnische Entwicklungsregion Nord-Ost mit einer Bevlkerungsanzahl von 3,8 Millionen Einwohnern und 36.850 km. Eine Region, die in sich
sowohl historisch als auch kulturell und wirtschaftlich groe Unterschiede aufweist.
Die Bukowina als Gegenstand der Forschung hat sich besonders seit dem Fall des Eisernen Vorhangs 1991 einer groen Beliebtheit vor allem im deutschsprachigen Raum
erfreut, aber auch ein gesteigertes Interesse aus dem betroffenen Raum selbst ist zu verzeichnen. Das Ziel des in diesem Kapitel darzustellenden Forschungsstandes ber die
Bukowina liegt nicht in einer erschpfend bibliographischen Erfassung, wie sie etwa E.
Beck in seiner jahrzehntelang verdienstvollen Arbeit geleistet hat,2 sondern vielmehr darin, einen vorwiegend auf historischen Beitrgen zur Bukowina (in der Habsburgermonarchie und ihrer Nachgeschichte) beruhenden berblick zu den wichtigsten Publikationen seit 1989/1991 zu bieten. Die kritische Diskussion dieser Beitrge in Bezug auf die
Bukowina als historisch kulturelle Einheit einerseits und den zum Teil in rckblickender
Wahrnehmung wie auf die Zukunft gerichteten Forderungen nationaler Tendenzen andererseits steht dabei im Vordergrund.
Ein summarischer Rckblick auf die sterreichische Literatur bis 1918, die rumnische bis 1940/45 sowie die sozialistisch-rumnische bzw. sowjetische bis zur Wende am
Beginn der 1990er-Jahre versucht, die wichtigsten Strmungen und Zugnge zu dieser
Kulturlandschaft herauszustreichen, zumal sich vielfach Kontinuittslinien bis in die
Gegenwart nachweisen lassen. Die teilweise etwas ausfhrlicheren Kommentare zu exemplarischen Publikationen beabsichtigen, unterschiedlichen Tendenzen in der oftmals
selektiven Wahrnehmung der Bukowiner Gegenwart und Vergangenheit aufzuzeigen.
Mitbercksichtigt wurden neben den historischen, die den Hauptteil bilden, auch vereinzelt geographische Arbeiten ber dieses Gebiet. Zum einen, weil sie oftmals einen
inhaltlich wie methodisch weit gefassten Einblick in die gegenwrtige Situation der
Staaten dieses Raumes vermitteln, zum anderen, weil sie durch ihre genetische Herangehensweise auf historischen Strukturen aufbauen und somit ein Fortdauern dieser
in der Gegenwart belegen. Die dabei inhaltlich wie methodisch aus dem Vergleich der
nationalen Historiographien vom Autor gefhrte, virtuelle Diskussion beabsichtigt
darber hinaus sowohl einen klaren Rahmen als auch eine zielgerichtete Perspektive zur
Einordnung der eigenen Arbeit ber die Bukowina zu bieten.
1 In Teilen als Aufsatz in GL, wesentlich erweitert und ergnzt. Vgl. Scharr (2003).
2 Vgl. Beck (1966), (1985), (1999), (2003) und (2006). Der besondere Wert dieser Bemhungen liegt v. a.
darin, dass Beck auch soweit mglich die ukrainische und rumnische Literatur bercksichtigte und
somit eine Bibliographie eines bernationalen Raumes geschaffen hat (vgl. Vorwort von Turczynski).
46
Grundstzlich wird dabei den Fragen nachgesprt, aus welcher Perspektive sich wer mit
der Bukowina auseinandersetzt. Wie wird die Bukowina als historische und gegenwrtige Kulturlandschaft dargestellt bzw. wiederentdeckt und in Besitz genommen? Existiert
nach der Revolution am Beginn der 1990er-Jahre ein neu entstehendes, auf den Strukturen des neunzehnten Jahrhunderts aufbauendes Regionalbewusstsein bzw. ber welche
Dominanten erfolgt die Wahrnehmung dieses Raumes im Vergleich der national unterschiedlichen Betrachter? Die in den Vordergrund gestellte nationale Perspektive sucht
divergierende Ansichten in der Bearbeitung dieses Gebietes durch deutsche, sterreichische, rumnische und ukrainische Autoren aufzuzeigen und mgliche Ursachen dieses
perspektivischen Betrachtens holzschnittartig herauszuarbeiten. Die wenigen Arbeiten
aus anderen Lndern ber die Bukowina wie etwa aus dem angelschsischen Raum
fanden nur so weit Eingang, als sie sich berhaupt erschlieen lassen und nicht ohnehin
auf Basis jener bereits erwhnten Zugnge zu dieser Region entstanden sind. In systematischer Hinsicht wurde weitestgehend mastabsprinzipiell vom Groen zum Kleinen,
also vom bernationalen (Osteuropa) zum Nationalen (Ukraine/Rumnien) und vom
Regionalen (Bukowina) zum Lokalen (Czernowitz etc.) vorgegangen. Grorumige wie
nationale Studien, die in den historischen wie gegenwrtigen Kontext des ost- und sdosteuropischen Raumes einfhren, stehen am Beginn der Literaturzusammenschau.
47
Thema bis hin zu Angeboten von Reisebros. Eine wirklich verwertbare Information
bietet das Internet nur und da ist die Bukowina keine Ausnahme bei entsprechend
langwieriger und systematischer Suche, die etwa auf die verschiedenen Schreibweisen
(ukrainisch, rumnisch, deutsch) oder Fragengebiete Rcksicht nimmt. Auch die Internetenzyklopdie Wikipedia verfgt bereits ber einen, wenngleich noch recht dnnen
Eintrag zur Bukowina.4 Leider macht sich die periphere Lage dieses Raums auch in den
hufigen Server-Ausfllen vor Ort, der schweren Auffindbarkeit oder den nicht immer
leicht zugnglichen wie handhabbaren Websites vor allem ffentlicher Einrichtungen
(Universitten, Stadtverwaltungen) bemerkbar.5 Mithilfe der Robert-Bosch-Stiftung
konnte das rhrig aktive Bukowina-Zentrum in Czernowitz auch eine recht brauchbare
wie ansprechende Homepage ins Netz stellen, die zahlreiche Querverbindungen bietet.6
Die Presse hingegen lsst bei einer ebenso zuflligen Auswahl an Zeitungen deutlich den Unterschied zwischen der nicht gerade Feuilleton-verwhnten sterreichischen
und z. B. der schweizerischen Zeitungslandschaft erkennen. sterreichische Qualittstageszeitungen wie Der Standard oder Die Presse drucken seit den 1990er-Jahren regelmig
Berichte ber die Bukowina, die sich zumeist an einem konkreten Ereignis aufhngen und
darauf Bezug nehmen (Ausstellungserffnungen, Buchprsentationen etc.).7 Der Zugang
erschliet sich auch hier in weiten Teilen ber die Konjunktur der versunkenen Kulturlandschaft und hat kaum einmal das Heute dieser Region zum tragenden Konzept.8
Ein beispielhaft ausgewhlter Beitrag ber die Bukowina aus der sterreichischen Zeitungslandschaft ist dafr geradezu typisch. A. Pfabigan berichtet etwa ber seine phantastische Reise nach Czernowitz. Abgesehen von den Schreibfehlern der Ortsnamen im
Russischen wie Ukrainischen ergibt man sich vollends dem mittlerweile schon fast Realitt gewordenen Mythos vom konfliktfreien Zusammenleben verschiedener Ethnien in
der habsburgischen Bukowina und unterlegt das Ganze mit der schmutzig anmutenden
Tristesse ukrainischer Gegenwart.9 Das Heute besitzt aus dieser Perspektive nur Attraktivitt in ihrer postsowjetischen Kuriositt, der der Westen mit Gleichgltigkeit, wenn
man nur davon liest, und mit Unverstndnis bis rger, wenn man selbst etwa an einem
ukrainischen Grenzbergang davon eingeholt wird, begegnet.10
4 www.wikipedia.org/wiki/Bukowina. (Abrufdatum 23. IX. 2009).
5 Homepage der Czernowitzer National Universitt http://www.chnu.cv.ua (zweisprachig: Ukrainisch,
Englisch, Abrufdatum 23. IX. 2009).
6 www.bukowinazentrum.org (Abrufdatum 23. IX. 2009).
7 Vgl. zuletzt Czernowitzer Austria, Der Standard, 3. I. 2006.
8 Vgl. Stourzh (2000).
9 Prantner (2002).
10 Vgl. Schneider (2002).
48
Auch andere bedeutende, hier nicht eigens untersuchte Bltter des deutschsprachigen
Qualittsjournalismus11, die mehr Raum fr Berichte aus diesen Breiten zur Verfgung
stellen knnen, als dies bei sterreichischen Zeitungen mglich wre, stehen fr einen an
Facetten reicheren Zugang. In Feuilletons und Berichten erfhrt der Leser seit mehr als
einem Jahrzehnt mit Regelmigkeit ber die Bukowina und vor allem ber Czernowitz.
Das verwunschene, aus der Geschichte berkommene Dasein berlagert in der Schilderung vielfach die vom konomischen berleben geprgte Gegenwart der Bewohner
dieses Raumes.12 Gleichzeitig wird dem Leser dabei Information ber die Vielschichtigkeit des fr den aus dem Westen anreisenden Betrachters oft unverstndlich verworrenen Alltagslebens dieser Region geboten. Probleme der ins westliche Ausland gerichteten
Arbeitsmigration unter der jngeren wie mittleren Bevlkerungsschicht, Sozialprojekte
oder die wirtschaftliche Bedeutung neuer Handelsbeziehungen werden dabei ebenso erwhnt wie fr das Verstndnis der Gegenwart bedeutende historische Ereignisse in der
ukrainischen Geschichte.13 Letztendlich geben diese Feuilletons zu erkennen, dass weder die Vergangenheit noch die Gegenwart voneinander gelst oder in einer einseitigen
berbetonung des einen vor dem anderen gesehen werden sollten. Der unvermutete
Erkenntnisgewinn, basierend auf der langen Dauer der Czernowitzer Struktur, dass die
Stadt aus Nicht-Czernowitzern Czernowitzer zu machen versteht14, spricht fr ein beginnendes, sich vertiefendes Verstndnis in der ffentlichkeit um diesen Raum. Ein Verstndnis, das vorerst im Wesentlichen ber die Berichte der Medien sein Image erfhrt.15
Allerdings fllt bei den Medienberichten ber die Bukowina bei genauerem Hinschauen
auf, was sich z. T. auch in der wissenschaftlichen (westlichen) Literatur abzeichnet: die
selektive Wahrnehmung der Bukowina ber die Stadt Czernowitz und somit ber den
ukrainischen Anteil der historischen Kulturlandschaft. Der rumnische, sdliche Teil
der Bukowina, der heutige Jude Suceava, kommt in diesem Zusammenhang so gut wie
kaum vor.
11
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14
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berblicksdarstellungen
49
3.2 berblicksdarstellungen
Die Arbeit von R. Bideleux und I. Jeffries16 gehrt sicherlich zu den umfangreichsten
berblicksmonographien zum stlichen Europa der vergangenen Jahre, die in ihrer Betrachtung bis in die Gegenwart reichen. Der Wert dieses Buches liegt v. a. darin, dass
die Autoren ihren Blick im Wesentlichen auf die Lnder zwischen den stlichen und
westlichen Blcken richten, also auf die in der Literatur gemeinhin unter Ostmittel-
und Sdosteuropa verstandenen Staaten. Verdienstvoll erscheint auch die ausfhrlich
und kritisch gefhrte Diskussion des Verhltnisses der Europischen Union zu den Beitrittswerbern und -kandidaten. Dabei steht die Forderung nach einer supranationalen,
fderalen Struktur innerhalb der knftigen EU bei gleichzeitiger Betonung regionaler
(nicht staatlicher, aber grenzbergreifender) Besonderheiten als Gegensatz zum nationalen Konzept von Einzelstaatsinteressen an vorderster Stelle.17 Auf der anderen Seite
bleiben die Verfasser aber dem herkmmlichen, westlichen Konzept der europischen
Einteilung in Mittel-, Ostmittel- und Sdosteuropa treu, ohne diese auch nur ansatzweise zu hinterfragen. Sie sehen in den angesprochenen Staaten nach wie vor mehr
den westlichsten Teil des Ostens als den stlichsten Teil des Westens oder einfach einen
gleichwertigen Teil Europas, betrachten es gleichzeitig als problematisch und subjektiv, wenn aus diesen Lndern Stimmen zu hren sind, die sich im Gefhl schon immer
westlich ausgewiesen haben.18
Eine Abhilfe bei der Durchdringung der oftmals komplizierten und fr Auenstehende nicht selten verwickelten Genese staatlicher Einheiten des stlichen Europas suchen drei in diesem Zusammenhang publizierte und kommentierte historische Atlanten.
Zum einen der regional auf das stliche Europa Bezug nehmende Historical Atlas of
Eastern Europe19 auf den auch Bideleux und Jeffries verweisen. Hier wird in 52 Krtchen, die jeweils auf der gegenberliegenden Seite Erluterung finden, eine vorwiegend
politische Entwicklungsgeschichte dieses europischen Raumes nachgezeichnet. bersichtliche, von berfrachtungen verschonte Darstellungen erleichtern das Nachvollziehen eines mehr als tausendjhrigen Prozesses staatlicher Konsolidierung seit dem Frhmittelalter. Die Karte Eastern Europe Cultural erweckt besonderes Interesse gerade
im Hinblick auf die Bukowina, die in der Literatur stets gerne als Insel des Westens
im Osten beschrieben wird, obwohl wenn man die Trennung Europas zwischen r16 Bideleux & Jeffries (1998).
17 Vgl. Conclusion A tentative Return to Europe, Bideleux & Jeffries (1998): 620642.
18 Bideleux & Jeffries (1998): Introduction. Die Autoren beziehen sich bei diesen subjektiven Stimmen
u. a. auf eine Aussage von Papst Johannes Paul II, 1014 (hier 10).
19 Hupchick & Cox (1996).
50
mischer Latinitt und byzantinischer Orthodoxie wurzeln lsst sie mehrheitlich ein
orthodoxes Bistum verkrperte. Diese religis-kulturelle Teilung Europas deutet ein grn
gehaltener, unterschiedlich breiter Saum an, der sich von Litauen ber Kroatien bis Bosnien und von dort weiter entlang des nrdlichen Ufers des Schwarzen Meeres zieht und
die Grenzrume zwischen diesen beiden mageblichen religisen christlichen Anschauungen nachfhrt. Gerechterweise verweisen die Autoren aber auf die Relativitt und die
Schwankungsbreite solcher kultureller Grenzrume in ihrem Kommentar.20 Ein Bild, das
auch J. LeGoff in seiner fr Kinder und Jugendliche konzipierten Geschichte Europas
sehr plastisch einbaute.21 Zum anderen steht der hnlich in der Konzeption, aber im
Mastab auf ganz Europa projizierte allerdings ausschlielich im zwanzigsten Jahrhundert angesiedelte und populr gehaltene Atlas zur Zeitgeschichte.22 Der Schwerpunkt
seiner thematischen Karten liegt mehr auf der detailliert wiedergegebenen Grenzbildung der europischen Staaten in diesem Jahrhundert, mit jeweils einzelnen Vertretern
im Zentrum der Darstellung. Zuletzt sei noch der von P. R. Magocsi herausgegebene
historische Atlas zu Zentraleuropa erwhnt.23 Dieser umfassende und mit zahlreichen
Statistiken wie Kommentaren versehene Atlas des an der Universitt von Toronto ttigen
Historikers und Politikwissenschaftlers fllt alleine schon durch sein sichtlich von der
sterreichischen Mitteleuropatradition geprgtes Konzept auf, das Magosci allerdings
hier als Zentraleuropa bezeichnet. Magocsi erlangte v. a. Bekanntheit durch seine intensive Arbeit um die Anerkennung der Karpato-Rusinen als eigenstndige Nation.24
Der seit 1989 vom sterreichischen Ost- und Sdosteuropainstitut in Wien produzierte, groformatige, gleichnamige Atlas25 ist im Gegensatz dazu auf die Gegenwart ausgerichtet und darum bemht, lnderbergreifend Themen wie Bevlkerung, Umwelt
und Wirtschaft des sdosteuropischen Raumes auf eine vergleichbare Basis zu stellen.
Damit umgeht er die Unzulnglichkeiten von Regional- bzw. Nationalatlanten mit ihrer
inselhaften Darstellungsweise, die wenig Rcksicht auf historische, ber die gegenwr20 Hupchick & Cox (1996): Map 4: But human fault lines cannot be delineated neatly on a map. Centuries of human interaction have occurred, and each microcultural society has penetrated into geographic
regions dominated by others. Human cultural faults, therefore, can be seen as bands of green on the map
whose widths vary by location and history. And much like geological faults, these bands represent lines
along which occur the most dramatic disturbances, caused by friction among the differing macrocultural
plates. Likewise, they are the points at which future eruption are most likely to occure.
21 LeGoff (1997).
22 Scheuch (2000).
23 Magocsi (2002).
24 Vgl. http://www.carpatho-rusyn.org/ Homepage der Karpato-Rusinen (Abrufdatum 23. IX. 09).
25 Vgl. http://www.osi.ac.at/atlas.htm (Abrufdatum 23. IX. 2009) von dort ist ein Zugriff auf die bisher
vorliegende Internetversion (Prototyp) des Atlasses mglich.
berblicksdarstellungen
51
tige Staatsgrenze hinaus kragende Gebiete nehmen und schafft eine wichtige, bergeordnete Planungs- wie Entscheidungsgrundlage fr eine gemeinsame europische Zukunft.
Einen verstrkt auf den regionalen Aspekt der historischen Region eingehenden,
gromastbigeren berblick versuchen H. Rumpler und I. Rskau-Rydel. Whrend
Rumpler in seiner vorwiegend das neunzehnte Jahrhundert umfassenden Monographie
den Schwerpunkt auf die Habsburgermonarchie als verstrichene(?) Chance eines frhen
Mitteleuropas legt,26 prsentiert der von Rskau-Rydel in Fortsetzung der Bemhungen von W. Conze herausgegebene Band zur Deutschen Geschichte im Osten Europas
einen tieferen Einblick auf die Entwicklungsgeschichte von Galizien, der Bukowina und
der Moldau.27 Die Autoren28 legen Wert darauf, die Geschichte der deutschen Siedlungen nicht losgelst, sondern ins Umfeld der anderen dort lebenden Nationen zu stellen.
Eine beigegebene Bibliographie sowie eine Ortsnamenkonkordanz machen aus diesem
Werk eine nicht zu umgehende Einstiegslektre. Es ist aber als bedauerlich zu vermerken, dass diese Arbeiten mit dem De-facto-Ende der deutschen Prsenz im Verlaufe des
Zweiten Weltkrieges aufhren, auch keinen nur ansatzweisen Einblick in deren weiteres,
bis zur Gegenwart reichendes Schicksal geben und somit dem Leser einen Vergleich der
Entwicklung dieses Raumes auf Basis der historisch gewachsenen Strukturen vorenthalten. Darber hinaus lsst sich auch bei diesem Werk seitens der Herausgeberin ein zumindest nicht ausreichend kritischer Umgang mit belasteten Diktionen (etwa Deutschtum) festhalten, wie dies spitz eine Rezension der Neuen Zrcher Zeitung vermerkt.29
Die von A. Wandruszka begrndete und von H. Rumpler gemeinsam mit P. Urbanitsch fortgesetzte Reihe der Habsburgermonarchie erschliet in einzelnen thematischen
Lngsschnitten, deren zeitlicher Rahmen krzer gefasst ist (18481918), einen differenzierteren Zugang zu diesem stlichen Raum sterreich-Ungarns. Verschiedene Autoren,
erfreulicherweise auch regional fachkundige Historiker aus den betreffenden Lndern,
prsentieren hier ihre Einsichten zu einem bergeordneten Thema im jeweiligen Kronland.30
26 Rumpler (1997).
27 Rskau-Rydel (Hg.) (1999).
28 Rskau-Rydel (Hg.) (1999): Galizien I. Rskau-Rydel, Die Bukowina E. Turczynski, Das Frstentum Moldau und die Deutschen H. Weczerka, sowie Die deutschsprachige Literatur Galiziens und der
Bukowina von 1772 bis 1945 M. Kaska.
29 Zintzen (2001).
30 Zuletzt sind in dieser von der sterreichischen Akademie der Wissenschaften herausgegebenen Reihe
folgende Bnde erschienen: Bd. 6 Die Habsburgermonarchie im System der internationalen Beziehungen 1/1989, 2/1993, Bd. 4 Die Konfessionen 1985/1995, Bd. 7 Verfassung und Parlamentarismus.1Verfassungsrecht, Verfassungswirklichkeit, zentrale Reprsentativkrperschaften 2000, 2 Die regionalen
Reprsentativkrperschaften 2000 (und ein gesonderter Karten-Diagrammband im gleichen Jahr). Bd.
52
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34
35
berblicksdarstellungen
53
ihrem, wenngleich kursorischen Blick auf die Geschichte des Osmanischen Reiches vor
allem im Kapitel Das lngste Jahrhundert des Reiches eine wichtige Facette im Verstehen
und Bewerten der an Wien erfolgten Abtretung der nrdlichen Moldau. Gleichzeitig erhellt sie mit ihrem Beitrag das machtpolitische Spannungsfeld des Thatre de la Guerre
im Triplex Confinuum zwischen Wien-Petersburg-Istanbul, auf das im achtzehnten Jahrhundert verstrkt die Augen Europas gerichtet waren.36 Wenngleich Faroqhi in ihrem
Schlusswort vermerkt, dass sich in Ost- und Sdosteuropa die osmanische Alltagskultur
in Bezeichnungen von Speisen oder topographischen Punkten (vgl. den Trkenbrunnen
in Czernowitz) erhalten habe,37 so sind die historischen Kontinuitten, auf die die neuen
Staaten Ukraine und Rumnien gerne aufbauen, in der Gegenwart auch darber hinaus
massiv prsent. Die mythologisierte Schlacht bei Chotyn 162138 auf der ukrainischen und
die heldenhaft verklrten Siege Stephans des Groen ber die osmanischen Heere auf der
rumnischen Seite (und die darauf folgenden Klostergrndungen) zhlen heute zu den
entscheidenden Eckpfeilern staatlichen Selbstverstndnisses dieser Region.
Im Rahmen von Sammelbnden als Ergebnisse von Konferenzen sind in den vergangenen Jahren auch inhaltlich breit gestreute Arbeiten ber die Geschichte als auch Geographie Rumniens entstanden, die schwerpunktmig einen guten berblick bzw. eine
themenbezogene Vertiefung bieten.39 Die (westliche) Geographie, wie sie vielfach in Lnderkunden auf die jngsten Entwicklungen durch einen sehr breiten und in viele Fachbereiche eindringenden, aber stets dem Raum verbundenen Ansatz bewiesen hat, lieferte
bisher kaum Arbeiten zu den die Bukowina betreffenden Staaten nach der Wende. Es
existieren eine Reihe teilweise sehr qualittvoller landeskundlicher Arbeiten zu den einzelnen Staaten dieses Raumes, die groteils von Historikern und Journalisten verfasst
wurden.40 In ihrer Betrachtung legen sie ein wesentliches Augenmerk auf die Genese dieser Staaten und fundieren damit das Verstndnis der Gegenwart durch historisch fassbar
gemachte Strukturen, die bei populren Darstellungen und Aussagen meist auer Acht
gelassen werden. Fr die Ukraine und die Moldau existiert eine geographisch-genetische
Perspektive in der Arbeit von J. Stadelbauer zu den Nachfolgestaaten der Sowjetunion.41
36 Vgl. Kapitel 4.4.
37 Faroqhi (2000): 113.
38 Das bis ins achtzehnte Jahrhundert von Istanbul als Grenzfestung gehaltene Chotyn in der heute gleichnamigen ernivecka Oblast erlangte durch die Schlacht von 1621 gegen das osmanische Heer, an der
neben einer polnischen Armee auch Kosakeneinheiten teilnahmen, in den Jahren der ukrainischen Souvernitt berragende Bedeutung.
39 Zach (Hg.) (1998) u. (2004), Kahl & Metzeltin (2006), Heller (Hg.) (2006). Hausleitner & Roth
(Hg.) (2006).
40 Verseck (2001), Ldemann (2001), Klein & gring (1995).
41 Stadelbauer (1996).
54
42 Robel (1996).
43 Vgl. zuletzt Bosch & Endlicher (2001). Gttke-Krogmann (2001).
44 Besters-Dilger (Hg.) (2003).
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57
freiung in den Vordergrund und nicht selten berschritt die Historiographie klar die
Grenze zur Geschichtspolitik.50
Thematiken wie der Holocaust auf den von der Wehrmacht und rumnischen Truppen besetzten Territorien der Sowjetunion in diesem Raum (Nordbukowina/Bessarabien
etc.), die nicht in das neue Geschichtsbild eines entstehenden ukrainischen Nationalstaates einpassbar waren, erfuhren zunchst vor Ort zumeist nur eine Behandlung von institutionell nicht verankerten, selbst in irgendeiner Weise davon betroffenen Personen.51
Daran hat sich bis in die Gegenwart wenig gendert. Zumal kritisch zu beurteilende
Nationalhelden wie S. Petljura und S. Bandera, deren Organisationen z. T. mageblich an der Vorbereitung oder Durchfhrung von Pogromen an Juden nach dem Ersten
und whrend des Zweiten Weltkrieges beteiligt waren, gleichzeitig aber fr eine sowohl
vom Deutschen Reich als auch von der Sowjetunion unabhngige Ukraine kmpften,
unreflektiert in den Status von Helden erhoben wurden, die zu kritisieren oftmals von
vornherein einen Angriff auf die nationale Souvernitt darstellt, zumal deren politische Nachfolger immer noch eine gewichtige Rolle spielen.52 Der personelle wie mentale Generationenschwenk von der sowjetischen ber die nationale zur supranationalen
Perspektive an den Forschungszentren ist in der Ukraine im Allgemeinen und in Czernowitz im Speziellen noch nicht vollzogen. Ein Umstand, der ohne Zweifel auch mit
der seit 1991 anhaltend instabilen innenpolitischen eine wirkliche Reformkontinuitt
verhindernden Konstellation zusammenhngt. Parallel dazu existiert fr die Bukowina
eine ukrainische Exilhistoriographie, die in ihren Ansichten und nicht selten fast schon
chauvinistischen Standpunkten extrem einseitige Darstellungen ber die Geschichte der
Bukowina vertritt.53
Lediglich eine junge Generation von Forschern beginnt sich von diesen Spurrillen
zu lsen und greift vermehrt Themen auf, die abseits nationalukrainischer Unvermeidbarkeiten liegen und sich mit dem Raum wie der Gesellschaft in seiner Ganzheit auseinandersetzen. Die universitre Geschichtsschreibung, die bis 1991 die Beziehungen
der Nordbukowina mit Russland durch die Jahrhunderte sowie die soziale und kulturelle Entwicklung, den Klassenkampf der Arbeiter und Bauern erforschte, vollzog einen
ausgeprgten, national gesinnten Wandel. Die Forschung schrnkte sich neuerlich in
50 Vgl. dazu den Artikel von Jilge (2006 u. 2008) und die Arbeit von Niedermller (1997).
51 Zinger et al. (19911996), Altman (2002).
52 So ist etwa die Organisation von Bandera, der Kongress ukrainischer Nationalisten, Teil der Partei des
bis 2010 amtierenden Prsidenten der Ukraine: Naa Ukraina (Unsere Ukraine).
53 Vgl. ukovskyj (1991/1993). Whrend der Ukrainistikkonferenz in Czernowitz 2003 nahm auch der
in Frankreich lebende ukovskij an einer Sitzung ber die Bukowina teil und wurde dort als Grand
Doyen der Bukowiner Geschichtsschreibung vorgestellt.
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zweierlei Hinsicht ein. Einerseits galt es, den jungen Staat historisch zu untermauern
und an der Konstruktion nationalen Selbstverstndnisses mitzuarbeiten. Andererseits
blieb der Raum nach wie vor auf die nrdliche, mehrheitlich ukrainische Bukowina, die
ernivecka Oblast, beschrnkt. Etwa ganz im Gegensatz zur rumnischen, neuen Historiographie nach 1989 hier freilich aus anders gelagerten Grnden.
Grundstzlich anders als in Rumnien54 oder der Republik Moldova55 erfhrt die Frage
nach dem sowjetischen Einmarsch in die Nordbukowina im Frhsommer 1940 und die
damit verbundene offizielle Eingliederung in die Ukrainische SSR wenig Bercksichtigung in der ukrainischen Historiographie.
Hier scheint die national selektive Wahrnehmung besonders ausgeprgt. Sind in der ukrainischen Historiographie die angesprochenen sowjetischen Deportationen vom Juni 1941
kurz vor Ausbruch des Vaterlndischen Krieges zumeist national auf die Ukrainer reduziert oder zumindest fokussiert , so bleiben Themen wie das an (rumnischen) Flchtlingen auf dem Weg in die Sdbukowina verbte Massaker der Roten Armee bei Fntna
Alb (Bila Krinicja) ein vorwiegend rumnischen Historikern vorbehaltenes Feld.56
In Bezug auf die sterreichische Periode der Bukowina musste die sowjetische, historiographische Doktrin57 einer durchaus sterreich-freundlichen ukrainischen Geschichtsschreibung ihren Platz abtreten. In der sterreichischen Politik (Cisleithanien!)
im Rahmen des Herzogtums Bukowina sieht man dabei eine vergleichsweise zum Umfeld (Galizien-Lodomerien, Kaiserreich Russland) der politischen Emanzipation der
Ukrainer/Ruthenen frderliche Ausgangssituation. Diese Ansicht spiegelt sich auch in
der Rezeption neuerer deutschsprachiger Literatur ber die Bukowina in der Ukraine
wider. So wird etwa die Arbeit von M. Hausleitner58 zur Rumnisierungspolitik in der
Bukowina whrend der Zwischenkriegszeit von ukrainischen Historikern durchaus positiv gesehen untersttzt sie doch eigene Ansichten, whrend rumnische Kollegen dem
eher kritisch bis ablehnend gegenberstehen. Beide Positionen sind aus ihrer spezifischen
Lage heraus verstndlich, gleichzeitig aber symptomatisch fr die Gesamtsituation einer
noch kaum vorhandenen, sich gegenseitig wahrnehmenden und miteinander in Diskus-
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60
den Arbeiten liegt ein stark ukrainezentrisches, nationales Konzept von Geschichte zugrunde, das im Zuge dieser ersten gerade zehnjhrigen staatlichen Souvernitt zu sehen
ist. Eine bergewichtung des kontinuierlichen ukrainischen Nationalelementes in Chotyn seit seiner ersten Erwhnung unter den Kiewer-Rus bleibt dabei durch die Autoren
unvermeidbar. Allein 250 von den 450 Seiten der Monographie beschftigen sich mit der
Periode seit 1991. Seit 2005 liegt auch eine umfassende ukrainische Aufsatzsammlung
ber die Bukowina vor, die grundstzlich denselben Ansichten folgt.65 Trotzdem bieten
diese Werke bei dementsprechend vorsichtiger Lektre eine sehr detaillierte Zusammenstellung der Gebietsgeschichte. Leider sind beide Arbeiten nur in ukrainischer Sprache
erhltlich.66
Die Wiederentdeckung der Bukowina ist nicht nur durch die eingangs angesprochenen Ereignisse um den Fall des Eisernen Vorhanges bedingt, sondern bezieht ihr Profil
gerade in den sehr unterschiedlichen im Mastab regional orientierten Zugngen zwischen westlichem und stlichem Betrachtungsstandpunkt. Wenden wir uns zunchst
noch einmal der schon angesprochenen stlichen Perspektive zu. Mit dem Aufbrechen
der zentrumsorientierten Wissenschaftshierarchie nicht aber der fortbestehenden
staatlichen Machthierarchie versuchten die Geographen vornehmlich an der JuryFedkovy-National-Universitt in Czernowitz whrend der vergangenen Jahre einen bewusst regionsorientierten, landeskundlichen Zugang zu forcieren, leider nicht ohne auch
dabei eine bergewichtete nationalukrainische Komponente mit einzubringen. Eine die
nationalen Grenzen berschreitende Geographie einer gemeinsamen Kulturlandschaft,
wie sie die Gesamtbukowina oder der stliche Teil der Waldkarpaten verkrpert, ist momentan aufgrund der mannigfachen zwischenstaatlichen Differenzen Rumniens und
der Ukraine noch in weiter Ferne. Dieser Umstand galt und gilt aber gerechterweise auch
fr viele Staaten innerhalb der EU, wo sich erst seit wenigen Jahren ein berstaatliches
Regionsdenken breitmachen konnte, die allerdings nicht vom jahrzehntelang durch den
Sowjetimperialismus gefrderten Misstrauen belastet sind.
Ein kleiner, aber sehr schn gestalteter, zum 125-jhrigen Grndungsjubilum der
Czernowitzer Universitt herausgegebener Regionalatlas des gleichnamigen Gebietes67
ermglicht einen weit gestreuten berblick auf Basis der amtlichen Statistik, die aller65 Botuanskyj et al. (2005). Whrend die Titelseite das Bukowiner Wappen und eine sterreichische
Schulwandkarte von F. Fischer (in ruthenischer Sprache zeigt), ist auf der Rckseite nur der ukrainische
Teil der Bukowina in Form einer Inselkarte aus dem neuen Gebietsatlas abgebildet.
66 Bei Dobranskyj et al. (2002) finden sich im Anhang Zusammenfassungen in Englisch, Deutsch,
Rumnisch und Polnisch.
67 ukovskyj et al. (2000). Fr das Lemberger Gebiet liegt ebenfalls ein hnlich konzipierter Atlas vor.
Kravuk (1999).
61
dings im Detail mit Vorsicht zu genieen ist und oftmals dazu neigt, die tristen wirtschaftlichen wie sozialen Verhltnisse zu beschnigen. Ebenfalls unter der Federfhrung
von J. upanskyj wurde ergnzend dazu im gleichen Jahr eine geographische Heimatkunde fr die fnfte Schulstufe der allgemeinen Schulen des Czernowitzer Gebietes erstellt.68 Fr Studierende liegen zwei kleinere landeskundliche Arbeiten aus dem Institut
fr Geographie in Czernowitz mit historisch-geographischem Schwerpunkt auf der Bukowina, Galizien bzw. die Westukraine als gedruckte Vorlesungsskripten vor.69 Unter den
ukrainischen Publikationen zur geschichtlichen Landeskunde ist die 1998 verffentlichte
Monographie von S. Kostiin unbedingt zu erwhnen.70 V. Botuanskyj widmet sich
schon viele Jahre historisch-landeskundlichen Fragestellungen der nrdlichen Bukowina
und machte dabei einen typischen Schwenk von einer mehr als geforderten sowjetkonformen hin zu einer beraus nationalukrainischen Sichtweise.71 Die nationalukrainische
Grundkonzeption einmal ausgeklammert bietet diese Arbeit unter Miteinbeziehung ausgewhlter lterer wie neuerer deutscher Literatur und Originalquellen den aktuellsten
berblick zur Geschichte der Bukowina in ukrainischer Sprache. Leider beschrnkt er
sich fr die Zeit nach 1945 nur auf den nrdlichen Landesteil. Eine krzlich publizierte
und schon wieder vergriffene Monographie zur wirtschaftlichen Entwicklung des Kronlandes Bukowina im neunzehnten Jahrhundert stammt ebenfalls aus seiner Feder.72 Seitens der jungen Bukowiner Historiker wird aber immer mehr wissenschaftlich fundierte
Kritik an den eingesessenen Professoren laut, die es z. T. verabsumt haben, sich von
ihrer kommunistischen Vergangenheit zu trennen und unter ihre vorangegangenen Arbeiten einen kritischen Schlussstrich zu ziehen. So mag der Vorwurf des Czernowitzer
Historikers V. Zapolovskyi in seiner Monographie ber den Ersten Weltkrieg in der
Bukowina gegenber Botuanskyj durchaus gerechtfertigt sein, wenn Letzterer ber das
geforderte Ma hinaus vor der Wende die Errungenschaften der Oktoberrevolution
lobte und die ukrainischen Nationalbestrebungen herabwrdigte.73
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Neuauflage des Buches von R. F. Kaindl zwischen den Werbeblcken einer lokalen Czernowitzer Radiostation Auszge der Stadtgeschichte prsentiert.83
Nicht wenigen dieser Neuauflagen gemeinsam ist der angesprochene, recht problematische Umgang mit dem Original. Streckenweise sind die bersetzungen ins Ukrainische
nicht nur uerst fehlerhaft, sondern auch (zugunsten der nationalen Geschichtsschreibung) selektiv. Die frhe ukrainische bersetzung und Herausgabe der Beschreibung
der Bukowina von General Splny, die 1893 erstmals in Czernowitz ediert worden war,
ist nur ein Beispiel dafr.84 Kritik an dieser Vorgehensweise wurde auch von kompetenter
rumnischer Seite laut.85 Darber hinaus ist aus diesen Publikationen nicht immer klar
ableitbar, was v. a. an Abbildungen dem Original entstammt und was vom Herausgeber
willkrlich eingefgt wurde.86 Auch fehlen etwa bei der Neuauflage der Heimatkunde
aus dem Jahr 1899 smtliche Karten der Originalausgabe. Eine Erklrung bleibt der Herausgeber schuldig.87
Offensichtlich durch die Neuauflage auf die Arbeit des k.k. Landesgendarmeriekommandos aufmerksam gemacht, sah sich die ukrainische Gebietsleitung des staatlichen
Sicherheitsapparates dazu veranlasst, ein zeitgemes, auf die nrdliche Bukowina beschrnktes Pendant dazu herauszugeben.88 Der mit der Untersttzung der Gebiets- und
Czernowitzer Stadtverwaltung gedruckte englisch-ukrainische Farbbildband reicht allerdings nicht an die Qualitt seines (heute in nur wenigen Bibliotheken im Original von
1899 vorhandenen) Vorgngers heran. Die an sich lobenswerte Mhe von Publikationen dieser Art bleibt jedoch unverstndlich, wenn sie dann wie am Beispiel einer in
deutsch-ukrainisch erschienenen Stadtgeschichte von Czernowitz in einem mehr als
indiskutablen Deutsch gedruckt wird.89
Zu den noch zahlenmig geringen wissenschaftlichen Arbeiten der jngeren, weniger vom Nationaldenken als auch von der kommunistischen Vergangenheit belasteten
83 So zumindest in denen vom Autor in Czernowitz im Mai und September 2005 zufllig mitgehrten
Radiosendungen.
84 Botuanskyj (Ed.) (1995). Leider weist die Neuauflage zahlreiche Lese- bzw. Abschreibfehler im deutschen Druck auf, die Originalausgabe erfolgte mit gleichem Titel unter der Redaktion von J. Polek
1893 in Czernowitz. Eine etwas professionellere und offensichtlich besser dotierte, ebenfalls bilinguale
Ausgabe dieser Landesbeschreibung liegt von rumnischer Seite in einem Sammelband vor: Grigorovici (Ed.) (1998). Darin befinden sich u. a. die Beschreibungen von V. Bal (1780), I. B. Deleanu (1813).
Grigorovici ist der Sohn des Bukowiner Abgeordneten zum Reichsrat in Wien und Begrnders der
sozialdemokratischen Partei der Bukowina George Grigorovici. (18711950).
85 Vgl. Grigorovici (1997).
86 Etwa Botuanskyj et al. (Eds.) (2004).
87 Botuanskyj et al. (Eds.) (2004).
88 itar (Ed.) (2002).
89 Tanaik (2005).
64
Historiker gehrt neben Zapolovskyj auch S. Osauk, der etwa eine berwiegend auf
Quellenmaterial aufgebaute Monographie zum kulturellen Leben der deutschsprachigen
Minderheit in der habsburgischen Bukowina verffentlichen konnte.90 2005 gab er im
Rahmen seiner Ttigkeit fr das Czernowitzer Bukowina-Institut eine Sammelpublikation von Quellen und Aufstzen zur Geschichte der Bukowina in der Zwischenkriegszeit heraus.91 Die die Bukowina in ihrer historischen Einheit betrachtenden neueren
Darstellungen von Zapolovskyj und Osauk durchbrechen die whrend der Sowjetzeit
nahezu strikte Ausrichtung der wissenschaftlichen Arbeiten auf die ukrainische Nordbukowina. Sie fhren die Geschichtswissenschaft, trotz aller politischen Querelen, langsam
auf die gesamtheitliche Perspektive einer gewachsenen Kulturlandschaft zurck. Um die
gegenseitige Rezeption zu frdern, sind die Autoren dabei besonders darauf bedacht,
die in Ukrainisch verfassten Arbeiten mit einer ausfhrlichen Zusammenfassung in Rumnisch, Deutsch und z. T. auch Englisch auszustatten. 2005 erschien im Auftrag der
Stadtverwaltung erstmals eine DVD zur Geschichte und Kultur der Stadt Czernowitz in
drei Sprachen, die versucht, mit einer gemeinsamen Vergangenheit und erwartungsvoller
Zukunft fr die Stadt zu werben.92
Zusammenschauend darf es als erwhnenswert bezeichnet werden, wenn sich gerade
Historiker aus der heutigen ukrainischen Bukowina mit Themen der regionalen Identittsfindung auseinanderzusetzen beginnen93 und sich ehemalige Sowjet-Beamte Gedanken ber die Heimatregion machen. Zumindest auf intellektueller Ebene spiegelt sich
ein gewisses Bukowina-Bewusstsein wider, auf das man in einer ersten Euphorie nach der
ukrainischen Unabhngigkeit begonnen hatte zu bauen.94
Insgesamt gert aus der ukrainischen Perspektive die Zeit der habsburgischen Bukowina im Vergleich zur repressiven russischen whrend des Ersten Weltkrieges, der rumnischen und spter sowjetischen Zeit zu einer liberalen Periode kultureller Entfaltung
fr die ukrainische Bevlkerung. Besonders die kurze Dauer der sowjetischen Besetzung
nach dem Hitler-Stalin-Pakt (19401941), in deren Folge es zu ersten Massendeportati90 Osauk (2002). Die Arbeit ist als Dissertation an der Universitt Czernowitz entstanden.
91 Osauk (Ed.) (2005).
92 Deutsche wie englische Version der DVD sind stilistisch und grammatikalisch auerordentlich fehlerhaft, was angesichts der Mglichkeiten, die die Universitt mit ihren Fachleuten bietet, bedauerlich ist.
Auch sind nicht alle Zeichenstze fr den Computer lesbar. AV-Studio (Ed.) (2005).
93 Dobranskij (1997), 81. Dobranskij misst dem 1910 erfolgten Ausgleich und den 1911 darauf stattgefundenen Landtagswahlen wesentliche Bedeutung in der Bewertung und Festigung eines Bukowiner
Regionalbewusstseins zu.
94 Vgl. Heuberger (1992). Als durchaus lebhafter Ausdruck dieser Selbstentdeckung knnen folgende
zwei Werke angesehen werden, die v. a. auf das heimische Publikum gerichtet sind: Korik (2002),
Bilek et al. (1994).
65
onen aus der Bukowina nach Sibirien kam, reflektiert klar die in der ukrainischen Geschichtsschreibung generell tief eingegrabene, traumatische Kollektiverfahrung, die ihren
deutlichen Ursprung in Zwangskollektivierung und Hungersnot der Sowjetrepublik der
1930er-Jahre hat.95 Wenngleich die in Deutsch erfolgten Publikationen (ukrainischer Historiker) weniger an nationalen Sichtweisen beinhalten als jene in der Ukraine selbst, so
wirkt es doch strend, wenn Verfolgungen, Repressionen und Deportationen auch in
einem Einzelaufsatz etwa zur Geschichte der Ukrainer in Czernowitz aus dem Kontext
herausgelst werden und solchermaen den Eindruck erwecken, ausschlielich gegen
ein Volk gerichtet gewesen zu sein.96 Oder war es versteckte Absicht des Herausgebers,
gerade durch die unmittelbare Gegenberstellung auf diese Problematik hinzuweisen?
66
lichen Problem der Territorialeinbuen Grorumniens whrend und nach dem Zweiten Weltkrieg. Historisch gesehen stellt sich wie in der Ukraine auch in Rumnien die
Frage nach nationaler (Wieder-)Geburt und moderner Staatsgrndung. Jedoch gibt es in
Rumnien im Gegensatz zum vormals sowjetischen Raum durch den Nationalkommunismus keinen so starken Bruch in den Nationalbestrebungen vor und nach dem
Zweiten Weltkrieg, sodass in der rumnischen Historiographie in der lteren wie in
jener unmittelbar nach der Wende grorumnische, z. T. heftig nationale Sichtweisen
durchgehend existieren. Sichtweisen, die vielfach immer noch darauf ausgerichtet sind,
Grorumnien in seinen Grenzen von 1918 zu legitimieren bzw. den Territorialverlust
zu beklagen. Dementsprechend schwierig gestalteten sich auch die Beziehungen des sozialistischen Rumniens zur Sowjetunion. Viele Arbeiten nach 1989 widmen sich daher
eher einseitig der Grenzfrage Grorumniens, die bis zum Sturz des Conducators N.
Ceauescu nicht behandelt werden durfte.98 Ebenso als tabu galten Themen, die den
Norden der (sowjetischen) Bukowina ansprachen. Die Bukowina selbst als Begriff war
verboten, rumnisierende Termini wie ara fagilor (= Land der Buchen) konnten sich
gegenber dem slawischen Bukowina (Buk = Buche) nicht durchsetzen.99 Wenig verwunderlich, dass sich die rumnische Historiographie nach 1989 mit groem Interesse
etwa Themen wie jenen des Territorialverlustes Grorumniens nach 1945 zuwandte.100
Qualitt und politische Zielrichtung treffen sich dabei oftmals in einer unkritischen Darstellung Grorumniens im Allgemeinen und der spteren Rolle Marschall Antonescus
im Besonderen.101
Die fatale Kooperation der rumnischen Fhrungsschicht unter Marschall I. Antonescu mit Hitler-Deutschland whrend des Krieges bedingte eine Mittterschaft an den
Verbrechen des Dritten Reiches, v. a. gegenber Juden sowie Sinti und Roma whrend
dieser Zeit. Mehr noch als in der (nur sehr kurze Zeit nach 1918 unabhngigen) Ukraine
ist diese Frage mit der allgemeinen Minderheitenpolitik Grorumniens und dem heutigen Selbstverstndnis als Nationalstaat verbunden, was eine objektivierte Betrachtung
dieser Epoche fr viele Autoren sichtlich erschwert.
98 Etwa Marcu et al. (1996), Dima (1998), Rotaru (1998), Nandris (2002). Letzteres eine Neuauflage in
rumnischer Sprache, das Original erschien bereits 1968 in London unter dem Titel Besarabia and Bucovina. The Trojan Horse of Russian Colonial Expansion to the Mediteranean, Dobrinescu & Ptroiu
(2003).
99 Vgl. Popescu-Sireteanu (1995). Zur Ethymologie von Bukowina vgl. Kapitel 4, S. 95.
100 Vgl. Dobrinescu (2003).
101 Vgl. Marcu et al. (1996).
67
Eine vergleichsweise groe Anzahl von Zeitschriften mit dem Schwerpunkt Bukowina begnstigt generell die breit angelegte publizistische Erschlieung dieses Raumes.102 Die Zeitschrift Glasul Bucovinei reflektiert seit ihrer Erstausgabe 1994 geradezu
beispielhaft einen Wandel im Umgang mit der Bukowina nach 1989. Stand zunchst
die ungeordnete Wiederentdeckung der bis 1989 politisch verschtteten Vergangenheit dieses Raumes mit einem klaren Bezug zur Nationalgeschichte dominierend im
Vordergrund,103 verbesserte sich zehn Jahre spter mit einem verjngten Redakteursstab
die Qualitt der Artikel dieser Zeitschrift und es stellte sich merklich eine allgemeine
Tendenz zur Ausgewogenheit ein. Insgesamt kam es whrend dieser Zeit zunchst zu
einem Aufholen bzw. Wiederauflegen bereits bestehenden, aber bis 1989 nicht erlaubten
Wissens. So folgten auch in Rumnien in einem ersten Schritt Neuauflagen lterer Arbeiten ber die Bukowina.104
Es bleibt zumeist Auenstehenden, nicht-rumnischen und jngeren rumnischen
Autoren berlassen, hier einen kritischen Kontrapunkt zu setzen. Einen hervorragenden,
emotional distanzierten Literaturberblick zur Bukowina im Allgemeinen und jener aus
Rumnien im Speziellen bietet M. Olaru.105 Diese Arbeiten rumnischer Historiker verfolgten vielfach schon einen deutlich differenzierenden Ansatz gegenber der eigenen
Vergangenheit und der national beeinflussten Historiographie.106 Manchmal spielt dabei
102 Glasul Bucovinei Revist Trimestial de istorie i cultur, hg. von der Fundaia cultural Romni
Cernui-Bucureti, seit 1994. Codrul Cosminului publicatie trimestriala a cercului Arboroasa i a Institutului obstec de istorie restituiri literare i folclorice D. Onciul, Cernui, seit 1993 (Neue Folge, Vorgnger
Codrul Cosminului buletinul Institutului de Istorie i Limb Cernui-Suceava 1924), trgt seit 1995
den abgenderten Beinamen Analele tiinifice de istorie. Analele Bucovinei, die von der Zweigstelle der
rumnischen Akademie der Wissenschaften in Iai und dem Centrul de Studii Bucovina Rdui seit
1995 (Neue Folge) herausgegeben wird. Suceava Anuarul Muzeului National al Bucovinei, hg. von der
Editura Glasul Bucovinei in Iai. Auch diese Zeitschrift nderte nach 1989 ihren Namen (ursprnglich
Suceava Anuarul Muzeului Judeean). Homepage der Universitt in Suceava: http://www.usv.ro/ (Abrufdatum 23. IX. 2009), von dort ist auch ein Link auf die Universittsbibliothek mglich).
103 So wird etwa gleich im Vorwort zur Nullnummer 1994 Bezug auf den 1918 erstmals erschienenen, gleichnamigen Vorlufer mit einem Zitat N. Iorgas klargestellt Bucovina a fost i rmas o ar romneasc,
att prin tradiiile ei istorice ct i prin caracterul ei etnografic, faptul acesta, indiscutabil (Die Bukowina war und bleibt ein rumnisches Land, nach der Tradition, seiner Geschichte, seinem Charakter
und ethnischen Struktur, dieses Faktum ist indiskutabel, bersetzung K. Scharr). Im O von Bucovina ist die rumnische Trikolore abgebildet. Auch der Beitrag von Petrescu ber das Einheitsdenkmal
in Czernowitz und den Umgang der Sowjets damit hat in der ersten Nummer durchaus Symbolcharakter. Petrescu (1994).
104 Nistor (2003). Papuc (Ed.) (2000a/2000b).
105 Olaru (2002).
106 Vgl. Ceauu (1995), Luceac (2000), Olaru (2002), Moldoveanu (2002), Crlan (2000) spricht sich
etwa fr eine andere Betrachtung Eminescus aus, der wohl ein Nationalist-Romantiker gewesen sei, aber
68
der Einfluss nicht-rumnischer Historiker, die in Rumnien durchaus Anerkennung genieen, eine entscheidende Rolle.107 Auch von anderer Seite wird die unterschiedliche
Zielgerichtetheit der Literatur ber die Bukowina vermerkt, allerdings wird die eigene
(rumnische) geflissentlich gerne bersehen.108 Eine mangelnde wechselseitige Sprachkenntnis (Ukrainisch/Russisch-Rumnisch-Deutsch) macht es nur fr wenige mglich,
auch tatschlich alle Seiten eingehend zu rezipieren.
Fr diese Situation beraus treffend stellen M. Arens und D. Bein in einem Beitrag
zur Instrumentalisierung von Minderheiten fest, dass gerade die Geschichte der Menschen auf dem historischen Gebiet der Moldau wie auch in den benachbarten Kulturrumen, entgegen nationalstaatlich fixierter Vorstellungen des neunzehnten Jahrhunderts,
durch politische, religise, ethnische, soziale und kulturelle Diskontinuitten nachhaltig
geprgt sei. 109
In einem gerafften berblick sei daher an dieser Stelle auf vier Autoren verwiesen, die
abseits von nationalistischen Denkweisen grundlegende Arbeiten ber die Geschichte
der Bukowina in den letzten Jahren vorgelegt haben. A. Corbea-Hoiie, Professor fr
Germanistik an der Ion-Cuza-Universitt in Iai, 20052007 Botschafter Rumniens in
sterreich, C. Ungureanu (Historiker aus Chiinu), der Historiker t. Purici von der
tefan-Cel-Mare-Universitt in Suceava, M.-t. Ceauu, ebenfalls Historiker, der an beiden Hochschulen (Iai, Suceava) ttig ist, sowie M. Olaru (Rdui).
A. Corbea-Hoiie hat sich durch seine Forschungen zur deutsch schreibenden und
jdisch geprgten literarischen Kulturlandschaft der Bukowina auch im Westen einen
Namen gemacht. Er fokussiert dabei im Wesentlichen auf das intellektuelle Zentrum
Czernowitz und seine etwa bei P. Celan bis ber die Zwischenkriegszeit hinausreichende
geistige Ausstrahlung.110 Ein weiterer Band zur Geschichte der stdtischen Kultur in Mitteleuropa am Beispiel von Czernowitz ist 2003 erschienen.111 Es ist bemerkenswert, dass
gerade die Germanistik bzw. deren Vertreter A. Corbea-Hoiie den Vorschlag macht,
Mitteleuropa nicht geographisch, sondern sozial zu umreien und sich damit auch
keinesfalls ein Extremist, wie er durch die Instrumentalisierung des zwanzigsten Jahrhunderts erscheine.
Hingegen sei bei Eminescu das Gefhl von Region und Nation miteinander verbunden gewesen: Eu
sunt nscut n Bucovin, tat-meu este bucovinean (Ich bin in der Bukowina geboren, mein Vater ist
Bukowiner Eminescu), Crlan (2000): 4.
107 Vgl. etwa den Beitrag von K. Hitchins Desvrirea naiunii Romne (Die Vollendung der rumnischen Nation) in Brbulescu et al. (2004).
108 Vgl. die Rezension von Lazar (1994) zur Arbeit von Iacobescu (1993).
109 Arens & Bein (2006): 268.
110 Corbea & Astner (Hg.) (1990). Corbea-Hoiie (Hg.) (1998), Corbea-Hoiie (2004) u. (2005).
111 Corbea-Hoiie (2003).
69
gleich der leidigen Grenzdiskussion entzieht.112 Bestehen bleibt aber die Gefahr, diesen
Raum zu sehr durch die deutschsprachige Kultur definiert zu sehen, wie das bei I. Rskau-Rydel schon angeklungen ist. t. Purici und M.-t. Ceauu hingegen widmen sich
schwerpunktmig der Bukowiner Vergangenheit in ihrem Verhltnis zur rumnischen
Nationsbildung. t. Purici legte, neben zahlreichen kleineren Aufstzen zur Geschichte
der Bukowina113, eine Monographie zur Frage der rumnischen Nationalbewegung in
den Jahren 17751861 vor114 und bemht sich im Allgemeinen, in seinen Studien um
eine ausgewogene Darstellung ohne die bewusste Bevorzugung einer Nationalitt. 115 M.
Ceauu lenkt sein Augenmerk auf die Periode der Aufklrung und ihre Nachwirkungen
unter Joseph II. in der Zeit von 17741815. Prgend fr diese Epoche sind seiner Meinung nach die kirchlichen Weichenstellungen des Kaisers (Grndung des griechischorientalischen Religionsfonds in der Bukowina), die Schaffung eines autonomen, orthodoxen Bukowiner (Erz-)Bistums sowie eine auf die einzelnen Nationalitten Rcksicht
nehmende Schulpolitik mit ihrem erklrten Ziel der Heranbildung ortskundiger und
staatsloyaler Beamter.116 Eine Politik, die u.a. auch der rumnische Bevlkerungsanteil
mit dem Verlust der Autonomie durch die Eingliederung in Galizien nachhaltig gefhrdet sah. Gerade in den josephinischen Reformen und in der Hinwendung zur westeuropischen Gedankenwelt, verbunden mit einer Abkehr von den erstarrten Traditionen des
Osmanischen Reiches, ortet M. Ceauu einen wichtigen Aspekt in der Herausbildung
neu orientierter rumnischer Eliten innerhalb des Kronlandes.117 Mit einer breit angelegten Studie zur Entwicklung des Parlamentarismus in der Bukowina hat M. Ceauu
ein bisher wenig beachtetes Feld der Geschichtsschreibung dieses Raumes erfolgreich
betreten.118 C. Ungureanu publizierte 2003 eine auf Quellenstudien basierende ethnodemographische Monographie ber die Bukowina, der er zuvor schon eingehende Studien gewidmet hatte.119 Der stellvertretende Direktor der Landesbibliothek in Suceava
E. Satco () bemhte sich jahrzehntelang um die Herausgabe populrwissenschaftlicher,
biographischer Lexika ber Persnlichkeiten, Wissenschaftler etc. aus der Bukowina, die
112 Corbea-Hoiie (2003): 8. Siehe dazu zuletzt den Beitrag von Jordan (2005).
113 Purici (1995), Purici & Olaru (1996), Purici (1997) u. (1998a).
114 Purici (1998b).
115 Purici (2000), (Ed.) (2002) u. (2003). Ein weiterer rumnischer Autor versucht mit seiner Arbeit, eine
differenziertere Position des ukrainischen Elementes im Sden der Bukowina zu zeigen als jene von I.
Nistor, die vielfach als Grundlage neuerer rumnischer Arbeiten herangezogen wird. Seiciuc (2001).
Alexa (2000).
116 Ceauu (1998).
117 Ceauu (1997).
118 Ceauu (2000), (2004).
119 Ungureanu (2003a), (1998), (2002b), (2003b), (2003c) u. (2003d). Zuletzt Ungureanu (2007).
70
zeitlich bis in die Gegenwart reichen, allerdings groe Lcken aufweisen und fallweise
auf eine mehr zufllige denn systematische Sammlung besitzen.120 Die rumnische Nationalbewegung der Bukowina bildet die zentrale Thematik, der sich M. Olaru widmet,
wobei es dem Autor ein besonderes Anliegen ist, die verschiedenen historiographischen
Standpunkte zu analysieren und selbst eine auf die Region und nicht die Nation bezogene, objektivere Sichtweise einzunehmen.121
Unter der Federfhrung eines Teams von Wissenschaftlern der Universitt Bukarest
entstand 2001 ein aufwendig gestalteter und im Vergleich zu anderen rumnischen Publikation sehr teurer, kommentierter Bild- und Kartenband zur Geographie Rumniens in englischer Sprache, der viele Gebiete, Stdte und Ortschaften alphabetisch vorstellt.122 Hufig dringt dabei die nicht einmal besonders versteckte politisch-nationale
Haltung der Autoren, die Anhnger der rumnischen Kontinuittstheorie sind (und die
Ursprnge des Rumnentums ohne Unterbrechung auf die antike Provinz Dacien beziehen), durch. Hinter der Scheinfassade der objektiven Geographie werden etwa historische Zusammenhnge genauso wie Minderheiten oder Umweltprobleme konsequent
verschwiegen und ausgeklammert, wohingegen die Rumnen auerhalb der Staatsgrenzen sehr wohl bedacht werden. In hnlicher Weise verfhrt M. Grigorovi in seiner Bukowiner Kulturgeschichte. Die unbestrittene Tatsache, dass die Bukowina auf ehemals
moldauischen Boden entstand, gengt Grigorovi als Vorwand, die rumnische Kultur
des Kronlandes in den absoluten Vordergrund zu stellen, in dem er alle anderen Beitrge
der verschiedenen Vlkerschaften dieses Landes einfach ignoriert.123 N. Ciachir und I.
Alexandrescu beschreiten in ihrer Argumentationslinie einen vergleichbaren Weg, dessen
Ziel im Nachweis der Zugehrigkeit zu Rumnien liegt.124 Hufig nehmen rumnische
120 Satco & Pnzar (1997), Satco (2000) u. (2004).
121 Olaru (1996a/1996b/2002).
122 Mihilescu (Ed.) (2001).
123 Grigorovi (1994). Vgl. die Rezension von Wagner (1996).
124 Ciachir (1993). In der Zusammenfassung (S. 161) meint Ciachir: Von der Mitte des 14. Jahrhunderts
bis 1775, als die Habsburger den nrdlichen Teil der Moldau durch Erpressung und Hinterlist an
sich rissen, pulste rumnisches Leben in den Institutionen, Gesetzen, Kultur und Kultursttten, das
rumnische Dorf war Quelle und Grundlage dieser Traditionen. Die 416 Jahre staatlicher Stabilitt der
Oberen Moldau (13591775) und die mehrheitliche rumnische Bevlkerung berechtigen uns zu der
Behauptung, dass geschichtlich gesehen die Bukowina zu Rumnien gehrt. ber die selektive
und tendenzise Geschichtsdarstellung bei Ciachir uert sich auch Hausleitner (2001): 449. Ale
xandrescu (1994) streift bei seinen Ausfhrungen die Bukowina nur am Rande, vergisst trotzdem aber
nicht darauf, zu erwhnen, dass die Abstimmung der Bukowiner Delegierten fr den Anschluss an das
Knigreich 1918 eine einstimmige gewesen sei. Verschwiegen wird, dass es sich dabei ausschlielich um
eine rumnische Nationalversammlung handelte, die spter vom rumnischen Militr starke Untersttzung in ihren Forderungen und bei deren Durchsetzung erhielt.
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72
73
Nachbarstaat zu suchen, und sei es nur ber die einfache Wahrnehmung der jeweils anderen Historiographie durch die vorhandene Literatur.
Die Verwendung des Begriffs Bukowina im sozialistischen Rumnien verboten,
im nrdlichen sowjetischen Teil erlaubt ist heute zumindest in konomischer Hinsicht
ein Symbol fr den Umgang mit dieser Kulturlandschaft als Ganzes und der Erinnerung
daran. Mittlerweile verwenden beide Landesteile die Marke Bukowina, von Hotelbezeichnungen ber Mineralwasser bis hin Reisefirmen und diversen Konsumartikeln. Der
Gebietsprfekt des rumnischen Landesteiles (Jude Suceava) strengte etwa aus diesen
berlegungen heraus seit 2006 eine Umbenennung des Jude in Bukowina an, was
seitens der ffentlichkeit auf wenig Gegenliebe stie.134
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sich in der jdischen Geschichte dieser Region trifft. Holocaustforschern gelang es, bisher unzugngliche Quellen, die ihnen neue Erkenntnisse ber dieses traurige Kapitel
des zwanzigsten Jahrhunderts erffneten, zu erschlieen.138 Germanisten und Judaisten
wollten endlich den Ort und die Landstriche sehen, in denen so bekannte Schriftsteller
wie P. Celan, R. Auslnder, G. v. Rezzori u.v.m. aufgewachsen waren. Vielen aus dieser
Gruppe gemeinsam ist der Wunsch, albumhafte Relikte einer einst blhenden (literarischen) Kulturlandschaft, ber die sich der Mythos Czernowitz erhebt, ausfindig zu
machen.139 Die Gegenwart, das Leben der Menschen dieser so beladenen Kulturlandschaft und ihre Erfahrung damit interessiert oftmals nur am Rande und darf hchstens
die ein Kopfschtteln westlicher Unverstndnis auslsende, melancholische Bhne fr
die Betrachtung des versunkenen Atlantis bilden.140 Verstndlich, dass dabei nicht selten
die Erschlieung des heute noch Fremden nur langsam und ber den wiederhergestellten
Anschluss an eine ausgegrabene Vergangenheit luft. Von dort stammende, aber international anerkannte und bekannte Persnlichkeiten wie neben den bereits angesprochenen
auch beispielsweise J. Schumpeter, E. Chargaff sind nicht unwesentliche Bausteine in
dieser wiederhergestellten Beziehung.
Eine der ersten, sehr eloquent verfassten Schilderungen, die in der Zeit vor der endgltigen Auflsung der Sowjetunion geschrieben wurde, stammt von V. Dohrn141, die
vorwiegend ber die untergegangene Welt des Schtetls und ihre noch existierenden
Spuren berichtet. Dohrn hat dabei sicherlich viele in ihrer Entscheidung, dorthin reisen zu wollen, bestrkt.142 In hnlich essayhafter Weise begibt sich O. Andre auf die
Suche nach dem matten Glanz aus der groen goldenen Epoche der Bukowina und
ihrer Hauptstadt.143 Apropos Czernowitz von O. Brusatti144 vermittelt zehn Jahre
nach Dohrn im Treffen mit in Czernowitz noch lebenden Alt-Bukowinern und mit
jungen Menschen ein insgesamt unverndert trauriges und melancholisches Schaubild
vom Umgang mit der Vergangenheit in einer Stadt, deren Gros an Einwohnern hier
nur junge Wurzeln hat. R. Wischenbart gelingt es in seiner Erfahrung der Karpaten145
138 Sandkhler (1996). Vgl. die krzlich in Russisch erschienene, umfangreich angelegte Monographie
zum Holocaust auf dem Gebiet der besetzten UdSSR, worin auch nach intensiven Archivarbeiten in
Czernowitz Bezug auf die Bukowina genommen wird. Vgl. die Arbeit des Moskauer Historikers Ilya
Altman (2002).
139 Seemann & Lunzer (2001).
140 Frss-Ehrfeld (Hg.) (2002).
141 Dohrn (1991).
142 Mittlerweile ist das Buch in seiner dritten Auflage (2000 Philo-Verlag, Berlin) erschienen.
143 Andre (2000).
144 Brusatti & Lingg (1999).
145 Wischenbart (Hg.) (1992). Ein Wanderfhrer durch die rumnischen Karpaten nimmt sich in hnli-
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ein durchaus lebendiges Gemisch von ausstrahlender Vergangenheit und aufbrechender Gegenwart eines zumeist nur als dunkle Seite Europas wahrgenommenen Raumes
zu vermitteln, whrend E. Hofbauer bei seiner Besichtigung nur die Trmmerfelder
der Vertreibung, der Verlassenheit und des Vergessens vorfindet.146 Die aus diesem von
vornherein hoffnungslos eingestellten Blickwinkel einer lediglich als lstig bemerkten,
Bakschisch fordernden Gegenwart der Ukraine lsst man so der Autor am besten
am Grenzbergang hinter sich. Eine erste historisch-politische Gesamtdarstellung zur
Bukowina, Bessarabien und Moldova legten H. Hofbauer und R. Viorel vor.147 Die Autoren stehen mit ihrer an Tiefenschrfe armer und nur als klassische Geschichtsklitterung
zu bezeichnenden Darstellung nicht nur abseits jedweder Toleranzgrenze fr ansonsten
durchaus verstndliche nationale Gefhle, sondern berschreiten diese hufig in geradezu als chauvinistisch einzustufender Weise.148
Die steigende Konjunktur dieses Reiseziels reflektiert sich auch schnell in wechselseitigen Ausstellungen zur gemeinsam verlebten Vergangenheit149, in Konferenzen150, der Einrichtung von Kultursttten151 und dem wortreichen Abschluss von Regionalpartnerschaften zwischen sterreichischen Bundeslndern und ukrainischen Gebietsverwaltungen
mit mehr oder weniger lebendigen Aktivitten.152 So war es eigentlich nur eine Frage der
cher Weise dieses Themas offen und unvoreingenommen an, die Bukowina bleibt dabei allerdings nur
am Rande behandelt. Schwarz (1995).
146 Hofbauer (1999).
147 Hofbauer & Viorel (1993).
148 Vgl. auch die publizierte Dissertation von Viorel (1987).
149 Zum Beispiel Hampel & Kotzian (Hg.) (1991), Lang (2000), vgl. die verschiedenen von der RoseAuslnder-Stiftung organisierten Ausstellungen in den 1990er-Jahren. Das Bukowina-Institut bot zur
gleichen Zeit eigene Wanderausstellungen an, diese Ttigkeiten wurden aber aufgrund der erfolgten
Umstrukturierungen eingestellt.
150 Symposium an der Universitt Czernowitz, 4. bis 7. IX. 1994 (siehe Slawinski & Strelka [1995]); Das
architektonische Erbe in Czernowitz der sterreichischen Periode Internationale wissenschaftliche Konferenz Czernowitz 1.4. X. 2001 (Rychlo [Ed.] [2003]). Internationale wissenschaftliche Konferenz Ethnische Beziehungen auf dem Gebiet der Euroregion Oberer Pruth, Czernowitz 8.9. VI. 2002, vgl. dazu
CIFEM (2002). Darin sind ausgewhlte Beitrge verffentlicht. Kruglaschow et al. (Ed.) (2004). Der 5.
Internationale Kongress der Ukrainisten fand in Czernowitz statt (vom 26.29. XI. 2002), die Bukowina
als Thema bekam hier allerdings nur einen sehr mig besuchten Randplatz zugewiesen, ganz im Gegensatz zu den nationalukrainischen Fragestellungen wie Unabhngigkeit, Diaspora und Genozid.
151 Erffnung einer sterreichbibliothek in Czernowitz 1992: http://www.oesterreich-bibliotheken.at (Abrufdatum 23. IX. 2009), Grndung von Bukowina-Instituten in Rdui (Centrul de Studii Bucovina
Rdui) als Teil der rumnischen Akademie der Wissenschaften) und in Czernowitz (in den Gebuden
der Universitt) am Beginn der 1990er-Jahre.
152 Die sterreichischen Bundeslnder Tirol, Krnten und Steiermark sowie deren Hauptstdte Innsbruck,
Klagenfurt und Graz unterhalten z.B. zu den drei Karpatengebieten der Ukraine und ihren Verwaltungszentren Ivano-Frankyvsk, ernivci und Lviv Regional- bzw. Stdtepartnerschaften.
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Zeit, dass fr die Reisenden auch passende Reisefhrer angeboten wurden. Der Autor
hat versucht, sich an der verdienstvollen Neuauflage des historischen Illustrierten Reisefhrers durch die Bukowina von H. Mittelmann153 ein Beispiel zu nehmen und 2007
einen aktuellen Exkursionsfhrer, fr beide Landesteile im Vergleich und unter Bercksichtigung der Gegenwart, ihrer Menschen und Probleme, vorzulegen.154 Zu den ersten
dieser Reisebegleiter zhlt der noch vor der ukrainischen Unabhngigkeitserklrung, aber
bereits im wachsenden Selbstverstndnis einer stark vernderten und sich auflsenden
Sowjetunion publizierte ukrainischsprachige Fotofhrer durch Czernowitz.155 Fr die
vorwiegend westeuropischen Besucher folgte seit Mitte der 1990er-Jahre eine Reihe von
sehr empfehlenswerten und kritischen Entdeckungshilfen.156
Aus der wissenschaftlichen Perspektive war die Beschftigung etwa der Germanistik
mit der Literatur der Bukowina zwar nie abgerissen, erhielt aber durch die ffnung einen neuerlichen Schub an gesteigertem Interesse.157 Abseits davon versucht man mittlerweile auch ein Bild der historischen Landschaft zu entwerfen, das nicht nur im Westen
bekannte Aushngeschilder wie Celan oder Auslnder zum Inhalt hat. An der Zeiten
Rnder Czernowitz und die Bukowina nennen C. Cordon und H. Kusdat den von
ihnen herausgegebenen Sammelband, dem es aufbauend auf einem berwiegend erzhlenden, literarischen Zugang erfolgreich gelingt, kein rein wissenschaftliches Werk
ber dieses Land, sondern eine authentische Darstellung, gleichsam ein Stimmrohr fr
Menschen dieses Raumes in Gegenwart und Vergangenheit zu schaffen.158 Die zentrale Figur der historischen Bukowinaforschung mit ihrer persnlichen Beziehung zur
Geburtsstadt Czernowitz und einer ihm zeitlebens eigenen, kritischen, selbstreflexiven
Betrachtung ist ohne Zweifel E. Turczynski.159 Neben zahlreichen Aufstzen160 zur Geschichte der Bukowina whrend der habsburgischen Periode ist die von der Forschungsstelle Ostmitteleuropa an der Universitt Dortmund 1993 publizierte, auf dem Lebenswerk Turczynskis beruhende Geschichte der Bukowina in der Neuzeit als eine Hommage
an seine erste Heimat zu verstehen.161 Er greift bei dieser Monographie weitgehend auf
bestehende ltere wie fallweise neuere Literatur zurck und schneidet eine Reihe von
153 Mittelmann (1907/082001).
154 Scharr (2007a).
155 Gusar & Rosumnij (1991).
156 Lange & Schneeberger (1998), Burford & Richardson (2001), Scheer & Schmidt (20016).
157 Vgl. die Arbeiten von Corbea-Hoiie.
158 Cordon & Kusdat (Hg.) (2002): 9.
159 Zu den biographischen Daten vgl. den Nachruf der Redaktion auf E. Turczynski bei Helmedach et al
(Hg.) (2001).
160 Zuletzt: Turczynski (1993b), (1994), (1995/96), (2002).
161 Turczynski (1993a).
77
Forschungsfragen an, liefert eine Zusammenstellung von Aspekten, denen jedoch ein
einheitlicher, methodisch neuer Ansatz fehlt, sodass die Beitrge im Wesentlichen einen
essayhaften Charakter tragen und kein rundes Gesamtbild so wie im Titel angekndigt
entsteht. Zentrale Fragen des Strukturwandels, der Modernisierung oder aber auch die
Bedeutung der Schul- und Sprachenpolitik fr die Ausprgung der Bukowina werden
etwa nicht systematisch abgehandelt, sondern nur stichwortartig erwhnt. Die gestaltenden Krfte der Institutionen lassen einen Blick auf ihre dynamische Vernderung
und gleichzeitig lange Dauer vermissen. Trotzdem bleibt diese Monographie Basis und
Ausgangspunkt jeder zeitgemen Bukowinaforschung, auch wenn Grundkonzeption
wie Gliederung manchmal etwas unklar sind und einer durchgehenden Fragestellung
entbehren.
Von sterreichischer Seite ist die Bukowina in den vergangenen Jahren wieder mehr
in den Vordergrund des wissenschaftlichen Interesses getreten.162 Unter der Czernowitz
gerne in den Mittelpunkt rckenden und vorwiegend noch geisteswissenschaftlichen Erschlieung der Bukowina163 sind in den letzten Jahren auch hervorragende Grundlagenforschungen zur sterreichischen Herrschaft in diesem Raum entstanden.164 M. Hausleitner darf mit ihrer auerordentlich fundierten Darstellung der Rumnisierungspolitik
in der Bukowina nach 1918 abseits der vorausgeeilten Holocaustforschung fr sich
in Anspruch nehmen, erstmalig eine zeitgeschichtliche Fragestellung in diesem Raum
unter massiver Einbeziehung lokaler Quellen erarbeitet zu haben.165 Die neuere Bukowinaforschung kennzeichnet erfreulicherweise ein kritischeres Herangehen an den lange
Zeit so wrdevoll gepflegten, aber nur einseitig dokumentierten Mythos Czernowitz166
162 Vgl. zuletzt die Ausstellung im sterreichischen Staatsarchiv sterreichische Dokumente in rumnischen Archiven 4.21. IV. 2006 (eine gemeinsame Ausstellung der STA und des Nationalarchivs in
Bukarest, die v. a. Dokumente aus der Geschichte der Bukowina prsentierte). Begleitend dazu fand
auch ein Vortrag von P. Diem zum Thema Aus der Ferne wird wieder Nhe. Die politischen Symbole der Ukraine, der Bukowina und der Stadt Czernivtsi/Czernowitz (18. IV. 2006, im Haus- Hof- u.
Staatsarchiv in Wien). Der Autor fhrte zum Thema der Staatswerdung in der Bukowina in den Jahren 20032006 ein Forschungsprojekt des Fonds zur Frderung wissenschaftlicher Forschung in sterreich durch.
163 Vgl. zuletzt: Heppner (Hg.) (2000). Slawinski & Strelka (Hg.) (1995). Obwohl in der letzterwhnten
Aufsatzsammlung vorwiegend Czernowitz als Universittsstadt behandelt wird, finden sich auch Beitrge, die sich mit der Gesamtbukowina befassen, so z. B. Stourzh (1995). Burger (1995).
164 Schindler (1998). Mark (1994).
165 Hausleitner (2001).
166 Habsburg (1988). Otto Habsburg bezieht sich in seinem Beitrag auf die Grndung der Universitt mit
ihrem toleranten Grundkonzept, beruhend auf einem breiten Konsens der intellektuellen Kreise in der
Bukowina durch den Bukowiner rumnischen Reichsrats- und Landtagsabgeordneten Dr. Constantin
Tomaszczuk (18401889). Ob die dabei angesprochene Integration am Beispiel der Franz-Josephs-Uni-
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versitt als sterreichische Idee und die angebliche europische Vorreiterrolle sterreichs im neunzehnten Jahrhundert wie es Habsburg bezeichnet Czernowitz zu einem frhen europischen Vorbild
machte, muss zumindest kritisch gesehen werden. Letztendlich stand die Universitt fr eine sehr enge
und zahlenmig kleine Schicht an Intellektuellen, die keineswegs die stark differenzierte soziale Schichtung der Bevlkerung dieses Kronlandes reprsentierte. Beck lsst z.B. die nationalen Minderheiten der
Bukowina bis zum Ende des Ersten Weltkrieges eintrchtig miteinander leben und die nationalen Gegenstze von auen geschrt erst danach eintreten. Bis dahin sei die Bukowina fr ein friedliches,
freundschaftliches Neben- und Miteinander gestanden; Beck (1966): Vorwort, VII.
167 Maurer (2001). Brezovszky (Hg.) (1999). Vgl. auch das Interview mit der US-Germanistin Amy D.
Colin ber die Bukowina und sterreichs multikulturelle Tradition in Die Presse, 20. IV. 2000, 30 Europa en miniature; Teubner (1996) diskutiert verschiedene Vorstellungen einer neuen Weltrechtsordnung und bezieht sich in einer Theorie auf die Arbeiten des Czernowitzer Universittsprofessors und
Rechtssoziologen Eugen Ehrlich (18621922). Dieser geht davon aus, dass sich nicht die Politik, sondern
die Zivilgesellschaft im Widerstand zur Politik ihr lebendiges Recht schaffen wird. Leider bleibt Teubner dabei schuldig, in wie fern das Entstehen dieser bedeutenden Theorie der Pax Bukowina in Zusammenhang mit dem Umfeld seines unmittelbaren Entstehens steht.
168 Turczynski (1993a): 18.
ber die Betrachtung der Literatur lsst sich vor allem seit 1991 eine gewisse Syntheseleistung in der Konstruktion der Bukowina als Kulturlandschaft, abseits ihrer staatsrechtlich-physischen Existenz, die de jure mit 1918 ein Ende fand und sich de facto mit den
Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges immer mehr von dieser wegzubewegen begann,
feststellen. Die Analyse historischer Karten und zeitgenssischer Reiseberichte erffnet
einen weiteren Zugang. Einen Zugang, der die Literatur ber die Bukowina indirekt
nicht unwesentlich zu beeinflussen vermochte. Denn mit dem Hineinwachsen bzw. dem
Einschreiben der Bukowina in die (west-)europische Mental Map bis hin zum Entstehen eines Regionsbewusstseins am Ende des neunzehnten Jahrhunderts formierte sich
eine bedeutende Grundlage fr diese spter ansetzende Syntheseleistung.
Wie berlegungen zur Persistenz von Kartenbildern in sterreichischen Schulatlanten
der Ersten und Zweiten Republik zeigen, beruhen groe Teile der diskutierten Mitteleuropavorstellungen auf einer langen Entwicklung, die oftmals unter prgendem Einfluss eines starken politischen Zentrums stehen. Geschichte und Geographie des betreffenden Raumes werden von den beherrschenden Zentralen zumeist der Hauptstadt des
Staates aus vorgezeichnet. Dort laufen die Fden der Verwaltung, der herrschaftlichen
Macht zusammen, konzentrieren sich die finanziellen Ressourcen und das Humankapital (Wissenschaften) des Gesamtstaates. Geschichte und Geographie eines peripheren
Raumes unterliegen folglich einer vom Machtpol aus geformten bzw. vorgegebenen
Perspektive (oder einer von ihm vorgelebten gesellschaftlichen Haltung, die sich auch
als Mental Map des zentralen, vorbildlich wirkenden gesellschaftlichen Interesses bezeichnen lsst). Damit geht meistens eine Verzerrung der naturgem mit der steigenden
Entfernung zum Zentrum nachlassenden Genauigkeit einher. So findet etwa auch der
Karpatenraum in den gegenwrtigen, deutschsprachigen Schulatlanten keine angemessene, selbststndige Darstellung.2
Um die Dominanz beider (kartographischer Verzerrung und politisch-gesellschaftlicher Perspektive) zu hinterfragen, bietet es sich an, diesen Raum, in den die Bukowina
1 Vgl. Scharr (2005a).
2 Vgl. Scharr (2004a).
80
eingebettet ist, auch von einer anderen Metropole aus mit mglicherweise anderen
Zielen und Perspektiven zu betrachten und zu schauen, welche Schlsse dieser vergleichende Zugang ermglicht. Solange dieses nachgefragte Gebiet nicht etwa durch
eine wichtige Verkehrsader zeitlich dem jeweiligen Zentrum nher rckt (was an und
fr sich schon als Indikator gesteigerten Interesses gewertet werden kann), muss die Erforschung dieses Raumes auf Basis der vorgegebenen Quellen eine selbst abseits vom
persnlichen Interesse des Autors perspektivisch gerichtete bleiben. Eine vom (peripheren) Territorium selbst ausgehende Geographie oder Geschichte mit weiter reichender Erkenntnistiefe durch ein regional geschrftes Verstndnis fr Kulturlandschaft
und gesellschaftliche Verhltnisse entsteht letztlich nur, wenn die Peripherie einen Ort
entwickelt, der fr den eigenen Raum zum zentralen aufsteigt und so die Mglichkeiten
einer Selbst-Betrachtung schafft. Aber auch die Ende des neunzehnten Jahrhunderts in
der Bukowina verstrkt aufkommende Landesgeschichtsschreibung und Landeskunde
als Ausdruck eines gestiegenen Landesbewusstseins (Grndung der Landesbibliothek
1851, der Franz-Josephs-Universitt in Czernowitz 1875, Einrichtung eines Landesarchivs
1907) muss eine in ihren prinzipiellen Zgen vom Oberzentrum der Metropole Wien
vorgezeichnete bleiben.
In der aus westeuropischer Perspektive stlichen Lage und der Erstreckung der Karpaten liegt ein nicht zu unterschtzender Grund fr ihre Wahrnehmung. Whrend die
Alpen durch ihren West-Ost-Verlauf eine markante Trennung der mitteleuropischen
Machtzentren darstellten und durch diese Nord-Sd-Spannung zu einem der europischen Hauptverkehrswege wurden, blieb der Groteil der Karpaten am Rande dieser
Spannungspole. hnlich wie in den Alpen spielte auch in den Karpaten wenn man den
sdlichen Teil davon ausnimmt der West-Ost-Austausch nur eine geringe Rolle. Die
bedeutenden Nord-Sd-Verbindungen bzw. die Linien staatlichen Machtinteresses strichen gleichsam am Karpatenbogen westlich oder stlich vorbei, ohne ihn berqueren zu
mssen (ausgenommen die Bergbaugebiete der heutigen Slowakei im ehemals oberungarischen Raum). Mit dem zunehmenden Zerfall des Osmanischen Reiches nherten sich
zwei europische Gromchte an die dritte (Polen) unter sich aufteilend: das Imperium der absolutistischen Habsburger im Westen und jenes der autokratischen Romanows
im Osten. Das Entstehen der Bukowina und die weitgehende Eingliederung der Karpaten in die Wiener (Budapester) Verwaltung am Ende des achtzehnten Jahrhunderts sind
somit ein sichtbares Ergebnis im europischen Machtspiel der Imperien.
Vorerst nahm man diese Gebirge lediglich als Grenzraum wahr, ber dessen Schwelle
sich seit Jahrhunderten vielfach Bedrohungen genhert hatten. Das Osmanische Reich
(sieht man einmal von den viel spteren russischen Einfllen whrend des Ersten Weltkrieges ab) wurde weithin aus westlicher Perspektive als letzte dieser Bedrohungen er-
81
fahren. In kultureller Hinsicht dominierten von der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts
bis zum Ende des Ersten Weltkrieges zwei Metropolen den Karpatenbogen von westlicher Seite: Wien und Budapest, klar getrennt in zwei Reichshlften durch den Ausgleich
von 1867. Whrend Budapest den inneren Karpatenbogen um die groe ungarische
Tiefebene mit ihren Auslufern und Siebenbrgen verwaltete bzw. formte, war Wien
fr die am ueren Rand gelegenen Territorien der Gebirgskette (Kleinpolen, Galizien,
Bukowina) mageblich. Mit dem wirtschaftlichen Aufstreben der Region begann sich
ein gewisses Interesse an seiner Landschaft und Kultur zu entwickeln, das sich aber durch
den Ausbruch des Weltkrieges 1914 nicht ausreichend festigen konnte. Bis 1945 folgten
Jahrzehnte der politischen Umordnung in Europa, aber auch der Abschottung gegenber den frheren Nachbarn bzw. der sterreichisch-ungarischen Herrschaft, die diesem Raum zumindest eine politische Einheit gab, zu dessen Grenzen im Osten vielfach
die Karpaten und ihre vorgelagerten Auslufer geworden waren. Nach 1945 verschwanden die Karpaten jedoch geradezu bildlich hinter einer Mauer bzw. zwischen zwei die
Welt dominierenden politischen Systemen. Wieder fanden durch den Krieg 19141918
neuerlich angeschrte Anschauungen ber die dunkle Seite Europas ausreichend an
Nahrung. Politische Unzugnglichkeit mischte sich mit Desinteresse und Fehlinformationen. Der Fall des Eisernen Vorhangs Ende der 1980er-Jahre brachte vorerst lediglich
eine zgerliche ffnung, gefolgt von einer neuerlichen diesmal von westlicher Seite
aus sozialen und wirtschaftlichen Grnden geforderten Abgrenzung und Abschottung.
Vielfach nherten sich die Besucher aus dem Westen diesem Raum auf der Suche nach
Vergangenem vielleicht, um einen Anschluss an das Heute zu finden die in der Zeit
der Trennung entstandenen Unterschiede und erwachsenen Probleme bersah man dabei gelegentlich.
Dieses Kapitel versucht daher, der Wahrnehmung der Bukowina gewissermaen vom
Beginn ihrer europischen Existenz whrend der Trkenkriege ber die Zeit der sterreichischen Besetzung 1774 bis hin zu ihrer politischen Auflsung als Teil des Habsburgerreiches im Zuge des Ersten Weltkrieges 1918 nachzuspren.
82
Aber wie weit?! ... Nach meiner Ansicht laufen die Grenzen beider Welttheile sehr
verwickelt ineinander. Wer zum Beispiel den Eilzug von Wien nach Jassy bentzt,
kommt zweimal durch halbasiatisches, zweimal durch europisches Gebiet. Von
Wien bis Dzieditz Europa, von Dzieditz bis Sniatyn bis Suczawa Europa, von Suczawa bis zum Pontus oder zum Ural Halbasien, tiefes Halbasien, wo Alles in Morast ist, nicht blos die Heerstraen im Herbste. In diesem Morast gedeiht keine
Kunst mehr und keine Wissenschaft, vor allem aber kein weies Tischtuch mehr
und kein gewaschenes Gesicht ...Wer auf dieser Bahn ... bei Tage reist, wird vor
Langeweile sterben, wenn er nicht vor Hunger stirbt. Wol gibt es einige Restaurationen auf dieser Strecke ... aber der Mensch begehre sie nimmer und nimmer zu
schauen ... was zwischen Krakau und Lemberg die Nacht milde verhllt, das zeigt
hier in Ostgalizien der Tag erbarmungslos klar: die kahle Haide, die rmlichen
Htten, den Mangel jeglicher Industrie und Cultur ... Die Haide bleibt hinter uns,
den Vorbergen der Karpathen braust der Zug entgegen und ber den schumenden Pruth in das gesegnete Gelnde der Bukowina. Der Boden ist besser angebaut
und die Htten sind freundlicher und reiner ... Prchtig liegt die freundliche Stadt
auf ragender Hhe. Wer da einfhrt, dem ist seltsam zu Muthe; er ist pltzlich wieder im Westen, wo Bildung, Gesittung und weies Tischzeug zu finden. Und will
er wissen, wer dies Wunder vollbracht, so lausche er der Sprache der Bewohner: sie
ist die deutsche ....
berlegungen zu einem Gesprch in der Eisenbahn zwischen
Wien und Czernowitz von K. E. Franzos 1878 3
Wenig mehr als 100 Jahre nach der Vereinigung der Bukowina mit sterreich machte
sich der im galizischen ortkiv geborene und in Czernowitz aufgewachsene Schriftsteller
Karl-Emil Franzos (18481904) voll des Lobes fr die ihm magebliche deutsche Kultur
und voll der Kritik gegenber seiner Heimat diese Gedanken ber die europisch-asiatische Grenze. Fr Franzos ausschlaggebend sind dabei weniger physisch-geographische
Merkmale, sondern die subjektive Wahrnehmung kultureller Grenzen und Vorstellungen seiner Zeit und seines persnlichen Empfindens. Der in diesem Raum verlaufende
Grenzsaum zwischen lateinischem und byzantinischem Christentum gert bei Franzos
nicht zum Gegenstand der Argumentation. Nur sehr indirekt ber die Nation nimmt
Franzos darauf Bezug, indem er die nach Wien gerichtete Bukowina in einen Gegensatz
zum polnisch dominierten Galizien stellt und sie obwohl orthodox aus dem Osten
als Insel des Westens herausgelst betrachtet, das vorwiegend katholische Galizien aber
3 Franzos (1878): 205208, 220 u. 224225.
Methodische berlegungen
83
als einen Teil des fr ihn rckstndigen Ostens ansieht. Im fast schon metaphorischen
Bild der von ihm gleich zweimal erwhnten weien Tischtcher findet sich bei Franzos
der kulturelle von Wien geprgte Grenzstein zwischen Ost und West, zwischen Europa und Halb-Asien. Und doch seine halbasiatische Definition birgt bei aller Kritik
einen nicht unwesentlichen Ankerpunkt: Die Vereinigung der nrdlichen Moldau seit
1774 offiziell als Bukowina bezeichnet mit den Territorien der habsburgischen Herrschaft, dem spteren sterreich. Eine Vereinigung, die fr mehr als 140 Jahre eine bis
heute nicht nur an der Oberflche sprbare, westlich geprgte Struktur begrndete. Die
Periode einer nicht immer und in allem so wie bei Franzos unwidersprochenen und
ausschlielich positiven Akkulturation; aber auf jeden Fall ein durch die historischen
Wurzeln, den Handel und die wirtschaftlichen Verflechtungen der Bukowina sowie die
inselhaft liberale Stellung des Lndchens hchst aktiver Raum kulturellen Austausches
und Begegnens zwischen Ost und West. Zwangslufig drngt sich einem die Frage auf:
Wie hat sich dieser wenig wahrgenommene Grenzraum im Osten Europas zur Machtlinie
dreier europischer Gromchte entwickelt bzw. wie hat sich die Wahrnehmung dieser
Grenze im Kopf im Umfeld der sterreichischen Besitznahme verndert? Um diese Fragestellung thematisch nicht ausufern zu lassen, beschrnken sich diese berlegungen in
der Beantwortung durch die methodische Einschrnkung auf zwei wesentliche von der
Geschichtsforschung nicht immer und wenn, dann oftmals lediglich als willkommene
Illustrationen wahrgenommene Quellen: Karten und Reiseberichte.
84
lterer Drucke, blich. Die staatliche Kartographie war im Gegensatz dazu gefordert, ein
aktuelles und mglichst richtiges, je nach Verwendungszweck detailliertes Abbild der zu
administrierenden Territorien zu schaffen, das steter Erneuerung bedurfte.
Methodisch gesehen, ist das Arbeiten mit historischem Kartenmaterial immer noch
zum Gutteil mit einer Fortbewegung auf unsicherem Terrain zu vergleichen. Im Gegensatz zu geschriebenen Texten aus Archiven wie Bibliotheken ist es als Benutzer von
historischen Karten schwierig, sich einen weitgehend erschpfenden berblick zu verschaffen. Wissenschaftliche Kataloge fr die Benutzung sind z. T. wenn berhaupt
vorhanden veraltet und unbersichtlich oder erst im Aufbau, vielfach fehlerhaft und
unvollstndig.4 So viel analog Information die Karte selbst auf den ersten Blick auch bietet so mhsam ist es, Informationen ber den Hintergrund ihres Entstehens, die Quellen des dargestellten Inhaltes oder ber an der Erstellung der Karte beteiligte Vermesser,
Kartographen, Stecher, Verleger usw. zu finden.
Kurze Angaben ber den Kartenhersteller und Verleger, die fr die Einschtzung seiner Arbeit von Bedeutung sein knnen, finden sich daher in den Funoten, fr genauere
Information zu diesen Personen sei auf das Lexikon zur Geschichte der Kartographie,
ein berblickswerk zur sterreichischen Kartographie im Speziellen verwiesen.5 Wissenschaftliche Literatur, die sich speziell mit den Karten als Quellen in Zusammenhang mit
diesem stlichen Gebiet (Polen/Moldau/Ukraine ...) auseinandersetzt, ist vorwiegend
in polnischer, russischer oder ukrainischer Sprache erschienen. Einen ausgezeichneten
berblick dazu aus ukrainischer Perspektive bietet R. Sossa in seiner umfangreichen
Monographie zur Kartographie des Territoriums der (heutigen) Ukraine.6 In hnlicher
Weise liegt von M. Popescu-Spineni eine Arbeit zu den geographischen und kartographischen Quellen ber Rumnien vor.7
Folglich sind nachstehende Kriterien zur Eingrenzung und Gliederung des Kartenmaterials zum Thema Bukowina (im weitesten Sinne) herangezogen worden. In zeit4
5
6
7
Die Staatsbibliothek zu Berlin Preuischer Kulturbesitz bietet einen Link zur IKAR-Datenbank mit
Landkartendrucken vor 1850, an der acht namhafte deutsche Bibliotheken beteiligt sind. Etwas mehr
als 280.000 Werke sind auf diese Weise ber Suchmaske relativ leicht auffindbar. http://ikar.staatsbibliothek-berlin.de/ (Abrufdatum 23. IX. 2009). Allerdings sind die Angaben zu den Karten aufgrund
ihrer enormen Vielfalt (Auflage, Druck, etc. einer Karte kann mehrere Versionen bzw. Jahrgnge z. T.
unter anderen Verlegern aufweisen) unvollstndig und fehlerhaft. Zu den grten historischen Kartensammlungen mit einem Schwerpunkt fr Ost- und Sdosteuropa zhlt die sterreichische Nationalbibliothek. Leider sind die Bestnde auf verschiedenste historische handschriftliche Kataloge verstreut und
dadurch relativ schwer zu erheben (http://www.onb.ac.at) (Abrufdatum 23. IX. 2009).
Kretschmer et al. (Hg.) (1986). Kretschmer et al. (2004).
Vgl. Sossa (2000).
Vgl. Popescu-Spineni (1987).
Methodische berlegungen
85
licher Hinsicht erfolgte eine Fokussierung auf die Periode zwischen den Trkenkriegen
des achtzehnten Jahrhunderts und dem Treffen der Kaiser Franz I. und Alexander I. in
Czernowitz 1823. Beide Ereignisse in ihrer zeitlichen Erstreckung und Punkthaftigkeit
(weniger Tage) bilden Grenzmarken gesteigerter politischer wie ffentlicher Wahrnehmung, Umstnde, die in den Karten mit geringer zeitlicher Verzgerung ihre Umsetzung
fanden. Dazu kommt, dass sich die politische Wahrnehmung der Trkenkriege (unter
Beteiligung Russlands wie sterreichs) Ende des achtzehnten Jahrhunderts durch die
Koalitionskriege und die vorangegangene Franzsische Revolution nach Westen verschob und dabei die Besitzergreifung der Bukowina weitgehend berdeckt. Eingang in
die Studie fanden groteils gedruckte, zumeist kleinmastbige Karten privater Verleger.
Die sterreichischen Landesaufnahmen wie Katastralvermessungen wurden nur am Rande bercksichtigt, da sie im Verlauf des neunzehnten Jahrhunderts verstrkt als Grundlage fr ffentliche Karten unterschiedlichen thematischen Inhalts dienten. Vereinzelt
ist auch auf frhe (handgezeichnete) Militr- und Verwaltungskarten in einem groen
Mastab zurckgegriffen worden (vgl. Abb. 22), die nicht der ffentlichkeit zugnglich
waren, aber in ihrer Darstellung interessante Details bergen bzw. an und fr sich eine Besonderheit fr diesen Raum darstellen. In systematischer Hinsicht sind militrische Karten jedoch unbercksichtigt geblieben. Die vom Verfasser getroffene Auswahl versucht,
einen auf die Fragestellung bezogenen, reprsentativen, auf die Bukowina konzentrierten
berblick zusammenzustellen, der jedoch keinen Anspruch auf Vollstndigkeit erhebt.
Die Beweggrnde westlicher Privatverleger, Karten dieses Gebietes an der sterreichischen Grenze zu Russland und dem Osmanischen Reich anzufertigen, schildert F. A.
Schrmbl (17511803) einer der bekanntesten Wiener Kartenherausgeber seiner Zeit
im Vorwort zum Groen Weltatlas, die Walachei- und Moldaukarte kommentierend:
... Auf diese ohnehin sehr wenig bekannten Provinzen, deren Kenntnis bey jedem Oes
terreich-Trkischen Kriege von Wichtigkeit ist, wurde eben darum allhier Rcksicht
genommen ... Da aber auch die brigen Weltheile, wenigstens um sich mit ihnen im
Ganzen bekanntmachen zu knnen, gesorget, und auf den Liebhaber der Reisebeschreibungen, vorzglich aber auf den speculierenden Kaufmann Rcksicht genommen werden mute, so habe ich meinen allgemeinen groen Atlas noch mit folgenden Karten
versehen ... Lohnet mich nun fr alle meine gehabten Kosten und Bemhungen der Beyfall der Billigen und der Kenner, so hlt sich fr entschdigt der Herausgeber Franz Anton Schrmbl KK priv. Kunst- und Buchhndler.8 Zwei nur vordergrndig sehr unterschiedliche Aspekte waren also fr den Verlag von Karten dieses Gebietes durch Private
bedeutend: der Raum als Kriegstheater einerseits und als Durchzugsgebiet fr Kaufleute
8 Schrmbl (Hg.) (1800).
86
andererseits. Beide mussten bedeutend genug sein, den Verkauf sicherzustellen, um die
Mhen und Kosten der aufwendigen Herstellung decken zu knnen.
Im Gegensatz zur westlichen, europischen Kartographie standen die Erzeugnisse
der russischen Kartographie, die eine unterschiedliche Entwicklung nahm. In Russland
erwuchs bereits im fnfzehnten Jahrhundert die unumgngliche Notwendigkeit, zur Befriedigung der landwirtschaftlichen Umverteilung bzw. der verwaltungstechnisch-militrischen Bedrfnisse obrigkeitliche Karten zu erstellen. Die Herrschaft strebte danach,
eine mglichst genaue Vorstellung ber ihren eigenen, sich schnell entwickelnden Staat
zu erlangen und lie eine groe Anzahl von Karten einzelner russischer Territorien anfertigen.9 Die unmittelbar praktische Ausrichtung einer gromastbigen Aufnahme aus
steuerlichen wie wirtschaftlichen Grnden nahm dort schon in einfachen Handskizzen
(russ. /ertei) im fnfzehnten Jahrhundert seinen Ausgang lange vor der
ersten Landesaufnahme durch den k. k. Generalquartiermeisterstab in Galizien und der
Bukowina (17751783) in sterreich.10
Die fr die Untersuchung herangezogenen Karten stammen aus den Bestnden der
Universittsbibliothek Innsbruck, der Kartensammlung der sterreichischen Nationalbibliothek (fr die westliche Perspektive) sowie aus der Staatsbibliothek der Russischen
Fderation in Moskau und der kartographischen Sammlung des Historischen Museums der Stadt Moskau (fr die russische Perspektive). ltere, kleinmastbige Karten des
sechzehnten und siebzehnten Jahrhunderts standen meist nur in Faksimile fr die Untersuchung zur Verfgung. Reiseberichte, die vielfach in einem untrennbaren Zusammenhang und in einer Wechselwirkung mit den privaten Kartenwerken (ihrer Entstehung
und Verwendung) zu sehen sind, verliehen dem zweidimensionalen Informationsgehalt
der Karten gewissermaen die dritte Dimension der rumlich-persnlichen Beschreibung des Gebietes. Fr die russische Seite konnte ebenfalls eine Reihe von frhen Beschreibungen, die auf die Bukowina Bezug nehmen, beigebracht werden. Die meisten
von ihnen fallen allerdings in die zweite Hlfte des neunzehnten Jahrhunderts. Letzteres
mag aber auch darin begrndet sein, dass der russische Adel bzw. das entstehende russische Brgertum bis dahin eine andere Auffassung ber die Bereisung des eigenen Landes
9 Vgl. Postnikov (1985): 127128 & Saliev. Schlagwort Russische Kartographie. In: Kretschmer et
al. (Hg.) (1986), 682687.
10 Im Generalreglement Peters I. von 1720 ber die Landkarten und Herrschaftsskizzen heit es: Und darum jedes Kollegium ber den Zustand des Staates und ber die dazugehrigen Provinzen eine getreue
Information bekommen kann, dafr soll jedes Kollegium generelle und partikulare Landkarten oder
Skizzen haben, die zur Zeit der Herstellung genauso sein sollen: alle Grenzen, Flsse, Stdte, Ortschaften, Kirchen, Drfer, Wlder u.s.w. beschreiben, Postnikov (1985): 138, Vgl. Paldus (1916).
Methodische berlegungen
87
hatte.11 Fr diese (Reise-)Berichte gilt wie schon fr die Karten, dass es sich dabei um
ebenso heterogenes wie subjektives Material handelt, deren vielfach beigegebene Statistiken oftmals schon betrchtlich von den offiziellen, amtlichen, zeitgenssischen Angaben
abweichen. Ebenso wenig knnen sie ein geschlossenes Bild vermitteln und werfen meist
nur vereinzelte Schlaglichter auf den groen Raum, die sich auf die flchtige Erwhnung
einzelner Ortschaften, beilufige uerungen zu Land und Leuten begrenzen. Das seit
der Eingliederung der Bukowina in das Habsburgerreich gestiegene Interesse drckt sich
auch hier in einer Materialschwemme aus, die bisher noch wenig Bercksichtigung in
der Forschung gefunden hat.12 Ein kursorischer Blick auf die seit Mitte des neunzehnten
Jahrhunderts entstehenden Reisefhrer und teilweise berblicksartigen Landesbeschreibungen bis 1914 soll die rasante Entwicklung der Bukowina seit der Erhebung zum eigenstndigen Kronland 1848 lediglich andeuten.
Fr die Bukowina lassen sich mit Rcksicht auf diese berlegungen folgende, thematisch, methodisch und zeitlich eingegrenzte Fragestellungen formulieren. Wie entwickelt
sich die Sichtweise der Bukowina bzw. des moldauischen Raumes im Kartenbild und in
den Reisebeschreibungen vom achtzehnten bis zum Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts? Wie und in welchem zeitlichen Abstand vom Ereignis selbst spiegeln sich die politischen Geschehnisse in der durch die Kartographen zweidimensional reproduzierten gesellschaftlichen Wahrnehmung wider? Lsst die zeitliche Verzgerung einen Rckschluss
auf die gesellschaftlich wahrgenommene Bedeutung des politischen Willensaktes (Besetzung der Bukowina) zu? Wie manifestiert sich diese offizielle Wahrnehmung im Falle des
Bukowiner Raumes im Vergleich zwischen russischer und westlicher Kartographie bzw.
wie verlagern sich die Machtinteressen und deren Wiedergabe im Kartenbild?
Originalbezeichnungen der Bukowina aus historischen Karten oder Reiseberichten
sind in Kursivschrift gesetzt. In Klammern ist die gegenwrtig amtliche Schreibweise der
Ortsnamen nachgestellt.13
11 Im Vorbericht zu Sumarokoff vermerkt der bersetzer aus dem Russischen Johann Richter: Die Reise
des Herrn Collegienrath Sumarokoff durch die Krimm und Bessarabien ist in mancher Hinsicht eine
merkwrdige Erscheinung. Sie zeigt erstlich, da die Russen anfangen, ihr Vaterland zu bereisen, und
die weniger bekannten oder vorzglich merkwrdigen und reizenden Gegenden desselben zu beschreiben ... Sumarokoff (1802): 293.
12 Zum Raum Galizien (im Weiteren auch der Bukowina) liegt zur Reiseliteratur lediglich eine ltere unverffentlichte Universittsschrift vor, die bezeichnenderweise von einem Ukrainer verfasst worden ist.
Vgl. Gawlitsch (1943).
13 Die Schreibweise als deutsches Exonym whrend der sterreichischen Herrschaft oder in rumnischer
Sprache fr die ukrainische Nordbukowina in der Zwischenkriegszeit lsst sich ber den geographischen
Index im Anhang erschlieen.
88
89
G. Castaldi18 entwirft 1566 eine auf den Angaben des sterreichischen Gesandten in
Russland S. v. Herberstein beruhende Karte des Moskowiterreiches (ca. 1 : 9.160.000),
in der Bessarabien eine unbedeutende Randlage zukommt. Erwhnt sind u. a. der Prut
und neuerlich Camenecz. In seiner ebenfalls 1566 publizierten Transsylvanienkarte (ca.
1 : 2.000.000) erscheinen das Gebiet Moldau-Walachei-Bessarabien und besonders die
Flsse Prut, Bistricia, Streco (Seret) sowie u. a. die Stadt/der Fluss Baralach (Brlad) annhernd lagerichtig und im Mastab grer. Die Siedlung Niemecz (Neam) ist ebenfalls
eingefgt. Zwischen Colomia und Stepanowze (tefneti) entlang des Prut fehlen bei
Castaldi allerdings andere Ortsangaben. Die generalisierten Signaturen der Orte lassen
auch hier keine Unterscheidung bezglich der Bedeutung einzelner Siedlungen zu. Die
in derselben Zeit gestochene Transsilvanienarbeit von I. Sambucus19 (ca. 1 : 1.200.000)
stellt obwohl dieser als Wiener Hofhistoriograph besser informiert htte sein mssen
inhaltlich einen Rckschritt dar. Lediglich die angedeutete Bistriz und die Bergbezeichnung Carpatus verweisen auf die in dieser Inselkarte nur mehr randlgig behandelte, hier
nrdliche Moldau.
Die Basis dieser Karten bildete offensichtlich die zwlf Jahre zuvor entstandene, technisch und topographisch bessere Europakarte von G. Mercator (ca. 1 : 3.700.000)20. Auf
dieser erscheint fein gestochen erstmals Cernouecz (Czernowitz) lagerichtig am rechten
Prutufer. Auch der Verlauf der Karpaten ist annhernd der Wirklichkeit entsprechend
wiedergegeben. Suceava wird als Sitz eines Woiwoden (Soczaua se des Vaiuod) beschrieben. Bemerkenswert ist neben dem mit einer besonderen Signatur (zwei Trme) versehenen historischen Bistumssitz Sereth die westlich davon eingetragene Klostersiedlung
Pudno (Putna), die als Grablege und Grndung des Moldaufrsten tefan weithin Bekanntheit erlangte. Czernowitz und Suceava sind nur durch jeweils einen Turm als Siedlung gekennzeichnet.
Wenngleich 80 Jahre nach Mercator entstanden, stellt die in Amsterdam aufgelegte Donaukarte von J. Janssonius21 keinen Fortschritt in der Darstellung dieses stlichen Raumes dar (ca. 1 : 2.000.000), richtet sie sich im Wesentlichen doch nach der
Mercatorschen Vorlage. Czernowitz wird als Sernoues am linken Prutufer abgebildet. Die
Bukowina erscheint im Verlauf der aufgedruckten Grenzlinie, die weitestgehend dem
90
Zug der Ostkarpaten folgt, partiell als Teil Transsylvaniens.22 Sereth und Soczawa werden
mit einer eigenen Stadtsignatur besonders hervorgehoben, wohingegen Czernowitz nur
mit einer einfachen Punktsignatur verzeichnet ist. Wenn auch kleinere Korrekturen der
moldauischen Flusslufe erkennbar sind, so lsst die fehlerhafte Verortung einzelner Ortschaften wie Czernowitz oder Ia (Iai) doch auf ein noch geringes eben am Rande der
damaligen europischen Zentren liegendes Interesse an diesem Raum schlieen. Sie
steht damit in einer Linie mit den kartographischen Arbeiten seit Beneventanus. Genauso wie die 1587 in Antwerpen gestochene Germanienkarte von A. Ortelius23 rckt sie die
Moldau an den Kartenrand bzw. bildlich an jene Grenze des europisch-gesellschaftlichen Interesses. Selbst bei der Castaldi-Arbeit obwohl eine neue europische Macht im
Osten, nmlich Russland, zentral ins Bild gerckt wird, nimmt der moldauische Raum
eine Randposition ein diesmal von Osten aus.
Die zwei Jahrzehnte zuvor auf die Ptolemische Geographie zurckgreifende, von S.
Mnster24 verfertigte Polen- und Ungarnkarte bezeichnet im Gebiet der Bukowina u.
a. die als Metropolis signierte Hauptstadt der Moldau Sozana (Suceava). Obwohl der
moldauische Raum in dieser Karte nicht am buchstblichen Rand eingeschnitten wird,
dnnen sich doch die topographischen Informationen von hier in Richtung Osten
sichtbar aus. Zu den Werken, in denen die angesprochene Region (und damit auch mit
Einschrnkung die Bukowina) immerhin einen relativ zentralen Stellenwert einnimmt,
zhlen die von Ortelius unter dem Titel Theatrum Orbis Terrarum in mehrfachen Auflagen herausgegebenen Kartenwerke sowie die Moldaukarte nach Angaben von G. Reicherstorfer (gedruckt 1595, Wien).25
Die Karpaten, einige regelmig verzeichnete Orte wie Kamjanec-Podilskyj oder
Chotyn finden zwar immer wieder ihren Niederschlag in den zumeist kleinmastbigen Kartendrucken wohl nicht zuletzt der Kriegsereignisse wegen (polnisch-trkischer
Krieg 16721699, Belagerung Wiens 1683), bleiben aber eine beilufig erwhnte Erscheinung, weitab vom zentralen Fokus der europischen Kartographie und somit vermutlich
22 Unwahrscheinlich, dass man sich damit auf die mittelalterliche Siedlung bei Lenkyvci an dieser Uferseite
bezog. Vgl. Masan (2000).
23 Abraham Ortelius, niederlndischer Kartograph (15271598). Ortelius (1587). Lediglich die isoliert stehende Bezeichnung Carpates Mons und Daciae Pars am uersten Kartenrand weist auf dieses Gebiet
hin.
24 Sebastian Mnster, deutscher Hebrist und Kosmograph (14881552).
25 Ortelius, Kosmograph, Kartograph und in Antwerpen ttiger Verleger (15271598). Bagrow (192830)
u. Sossa (2000): 2629. Ein bekanntes Original der Reicherstorfer-Karte befindet sich in der Akademie
bibliothek in Bukarest. Georg von Reicherstorfer (ca. 14951554), geboren in Biertan (Siebenbrgen),
1526 Kniglicher Sekretr und Hofrat, mehrmals sterreichischer Botschafter in Siebenbrgen und in
der Moldau. Popescu-Spineni (1987): 176179.
91
Abb. 13: o. A. (1795b): Novaja Pograninaja Karta Rossijskoi Imperii Historisches Museum
der Stadt Moskau.
92
ten Jahrhundert zunehmend auch von russischer Seite gegen die Herrschaft der Pforte
zu wenden begann.
93
Abb. 14: Covens, Mortier (~1738): Thtre de la Guerre Historisches Museum der Stadt
Moskau.
sdlicher Teil bleibt in dieser Karte vllig unerwhnt. Im Bukowiner Raum sind neben
Sereth nur mehr Pudno und Soczowa aufgetragen. Die Stadtsignaturen sind stark generalisiert und lassen keine Unterscheidung in der Bedeutung der Orte mehr zu.29
An topographischen Informationen detaillierter ist die gromastbige Karte von G.
Le Vasseur30, ber ukrainisch Pokutien (ca. 1 : 310.000). Die Grenze zur Moldau ist hier
als Walachiae sive Moldaviae inferioris Pars umrissen. Beide, sowohl Homann als auch Le
Vasseur nehmen inhaltlich Bezug auf die Beschreibung der Moldau von D. Cantemir,
die schon um 1716 abgeschlossen gewesen sein drfte.31 So gliedert Cantemir in seiner
Descriptio die Moldau in drei Teile: die Obere und Untere Moldau (Moldavia inferior et
superior) sowie Bessarabien. Die Namengebung fr das Lange russische (sic!) Feld oder
Campus Longus Ruthenus erklrt sich der Gelehrte damit, dass auf diesem polnisch
29 Die Homannschen Karten bzw. jene seiner Nachfolger fanden bis ins 19. Jh. hinein Beachtung in der
Landeskunde. So verwendete man sie in der bersetzung von Sum immer noch. Die Homannschen
Karten erfreuten sich in ihren aktualisierten Nachdrucken noch bis ins 19. Jh. hinein groer Verbreitung. Sum weist in seiner Galizienkunde gleich eingangs auf eine der Galizienkarten aus diesem Verlag
hin. Sum (1847): 3. Homann (17241730).
30 Guillaume Le Vasseur de Beauplan, franzsischer Kartograph (erste Hlfte 17. Jh.).
31 D. Cantemir (1771/1973), Nachwort von Mciuc, 366. Cantemir (16731723) und sein jngerer Sohn
Antioch (17091744) gehrten im 18. Jh. zu den bedeutendsten Persnlichkeiten des Petersburger Kultur- und Geisteslebens.
94
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96
Abb. 16: Lotter (~1790): Carte nouvelle des Royaumes De Galizie OeNB-Wien.
Der militrischen Eroberung weiter Teile der Moldau durch die Armeen von Jekaterina
II. folgten zwei in ihrer Ausfhrung unterschiedlich prchtige Karten. Unter dem Namen Ch. M. Roth36 erschien in Petersburg 1771 eine gromastbige (ca. 1 : 680.000),
grenzkolorierte Carte spciale der Moldau. In den jeweiligen moldauischen Distrikten
(u. a. District de Czernautzi, Suczava, Dorogoy) sind zahlreiche Ortschaften mit einfachen
Punktsignaturen festgehalten, Pltze stattgefundener Kmpfe die in einer ausfhrlichen Legende erlutert werden sind farblich (mit Hand?) rot unterstrichen. Stark betont wird die Darstellung der strategisch natrliche Hindernisse bedeutenden Flsse Prut
und Dnister. Der Hhenzug des Bukowiner Waldes erfhrt ebenso durch einzelne lose
aneinandergereihte Hgelsignaturen eine optisch auffallende Abbildung. Bildlich sehr
gelungen erscheinen Details wie die Dnister Ponton-Brcken bei Kamjanec-Podilskyj,
Chotyn und der bergang bei der weiter westlich davon befindlichen, befestigten Siedlung Okop (Okopy). Noch strker als bei der Arbeit von Roth kommt der reprsentativ-
36 Ob Christoph M. Roth mit dem Wiener Verleger und Hofkriegsrath Matthus Roth (erste Hlfte 18.
Jh.) ident ist und die erwhnte Karte ex 1771 auf von ihm herausgegebenen Werken beruht, konnte nicht
geklrt werden.
97
militrische Zweck bei F. W. v. Bauer37 zum Ausdruck (Abb. 17). Unter der Leitung des
Generals entstand im selben Jahr eine Jekaterina II. gewidmete Carte de la Moldavie pour
servir lHistoire militaire de la guerre entre les Russes et les Turcs ... Die Reprsentation
und der Machtanspruch zeigen sich klar in der Kartusche der gromastbigen Karte (1
: 294.000): der Generalquartiermeister (?) mit erhobener linker und geneigtem Degen in
der rechten Hand, hinter ihm stehend die Allegorie der bewaffneten Mutter Russland (?)
und vor ihm kniend, die Arme in den Himmel zur hoch thronenden Zarin erhoben, der
moldauische Frst; der russische Doppeladler, dessen gekrnte Hupter sich gleichfalls
Jekaterina II. zuwenden, hlt das Wappenschild des moldauischen Auerochsenkopfes mit
gesprengten Ketten in seinen Fngen. Die zerrissenen Ketten als Symbol des abgeschttelten trkischen Jochs? Die mit Bergstrichen ausgezeichnete Karte klassifiziert die verschiedenen Siedlungen und Verkehrswege. Schanzen bzw. Befestigungen werden durch
eigene Signaturen hervorgehoben. Ausfhrliche Angaben im Legendenteil der Karte er37 Friedrich W. v. Bauer (Baur) (1731 in Hessen 1783 Petersburg) trat 1769 dem Ruf der Zarin Katharina folgend als Generalmajor und Generalquartiermeister in russische Dienste, engagierte sich in den
Trkenkriegen unter General Rumjancev besonders im Prutgebiet, in seiner Jugend war er einige Zeit
aufgrund seiner mathematischen Fhigkeiten als Geometer ttig.
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gnzen diese. Zweifellos liegt diesem Stich eine militrische Vermessung zugrunde. Die
Bauersche Karte diente selbst lange Zeit als wichtige Grundlage fr die sterreichische
Verwaltung.38 Im Jahr der Abtretung der Oberen Moldau an das Habsburgerreich erstellt
eJ. F. Schmid in Petersburg eine Karte der Moldau und der Walachei (1 : 1.470.000), die
man in russischer und lateinischer Sprache vervielfltigte. Gelndesignaturen treten in
den Hintergrund, wichtige Hhenzge wie der Verlauf der Karpaten oder der Bukowiner Wald sind linienhaft angedeutet. Die Siedlungssignaturen lassen eine Differenzierung zu. So hebt sich in der Schmid-Arbeit Suceava wiederum deutlich vom nur einfach,
punkthaft verzeichneten Czernowitz ab.39
Die Bestrebungen des Wiener Hofes, v. a. unter der Federfhrung des Mitregenten
Joseph II., den militrisch wichtigen Flankenteil zwischen Siebenbrgen und Galizien
(seit der ersten polnischen Teilung 1772 sterreichisch) zu schieben, uern sich in der
(inhaltlich wahrscheinlich vor 1781, vermutlich um 1774) von J. Adam40 gestochenen
Karte der Moldau (ca. 1 : 900.000). Die Buccovina zhlt darin offensichtlich noch zur
Oberen Moldau, eine dnn strichliert angedeutete Grenze zwischen Siebenbrgen und
Galizien lsst darauf schlieen, dass diese Arbeit noch vor der militrischen Besetzung
durch Wien entstanden ist. Im Vergleich zur Schmid-Karte von 1774 ist sie trotz des
gnstigeren Mastabes jedoch wesentlich grber ausgefhrt. Noch wenige Jahre zuvor hatte die Inseldarstellung Ungarns in mehreren Kartenblttern (ca. 1 : 360.000) von
I. Mller41 aus 1769 den Moldauraum bzw. das Distr. Szutsava mit den Straenverbindungen von bzw. nach Siebenbrgen (Dorna-Kijmpullung Moldaveneszk Moldavitza)
(Vatra Dornei Cmpulung Moldovenesc Moldovia) lediglich sehr ausgednnt gezeichnet.
Das von den Privatverlegern angefertigte kartographische Abbild dieser Zeit gab meist
politische Zustnde wieder, topographische Inhalte hingegen waren rar, fehlerhaft und
38 So wurden im Jahr 1789 im Auftrag der Hofkanzlei drei Exemplare dieser Karte angeschafft, zwei davon
waren fr das galizische Landesgubernium in Lemberg und eine fr das galizische Bureau in Wien vorgesehen. STA-AVA, Karton 234 Hofkanzlei, fol. 1-43, Auftrag an die k.k. Registratursdirektion bei der
vereinigten Hofstelle vom 1. XII. 1789.
39 Schmid wird dabei als Acad. Scient. Petr. Adjuncto betitelt und drfte mit dem gleichnamigen Jakob
Friedrich Schmid (17231786), dessen Karten bei Schrmbl in Wien verlegt wurden, identisch sein. Vgl.
Drflinger (1984): Bd. 1, 183, Sch 1/39 (Nr. 94) u. 283, Art 9. Schmid ist somit ein Beispiel fr die
europaweit ttigen Kartographen bzw. die europaweit ausgetauschten und wiederholt neu aufgelegten
kartographischen Arbeiten. Damit steht er in einer gewissen Tradition, die schon durch den Verleger
Homann gepflegt wurde. Letzterer korrespondierte mit Zar Peter I. und gab mehrere Plne sowie Karten
von Russland als auch Petersburg heraus. Donnert (2002): 4344.
40 Jakob Adam, Kupferstecher in Wien (17481811).
41 Ignatz Mller, sterreichischer Offizier und Kartograph (17271804).
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ihre tatschliche Qualitt aus der Karte nicht annhernd abzuleiten. Hier muss auf frhe
(Reise-)Beschreibungen zurckgegriffen werden. Zu den sicherlich intimsten Kennern
des moldauischen Raumes dieser Epoche ist der schon erwhnte Cantemir (Frst der
Moldau 16851691 und spterer Berater Zar Peters I.) zu zhlen. In seinem umfangreichen, landeskundlichen Werk Principatus Moldaviae nova et accurata descriptio, das
relativ spt, aber letztlich das gerade entstehende Interesse Europas an der Moldau widerspiegelnd, 1771 in Frankfurt in deutscher Sprache erschien, vermittelt der gelehrte Frst
ein sehr tiefgrndiges Bild seiner Heimat. Eine von ihm erstellte Tabula Geographica
Moldaviae, die allerdings erst 1737 in den Niederlanden in die ffentlichkeit fand, mehrfach nachgedruckt und vielfach als Vorlage fr andere verwendet wurde, war Teil dieser
Beschreibung.42 Ein Jahr nach der europischen Ersterscheinung Cantemirs begleitete
der Jesuit J. Boscovich 1762 den frheren britischen Botschafter an der Hohen Pforte
auf seiner Heimreise durch die Moldau ein unblicher Weg, der wohl der Erkundung der politischen und militrischen Ereignisse wegen gewhlt wurde.43 Den Grund
fr diese Wahl liefert der Jesuit im Vorwort, wenn er schreibt: Moldavia, paese poco
conosciuto anche in oggi di essere stato il teatro di tanti bellici posteriori avvenementi
44 Ihre Route fhrte sie entlang des Landweges von Istanbul ber BurgasGalaiIaiCzernowitz nach Lemberg. Boscovich beschreibt die von ihm erfahrene Moldau
mit dem politischen System der Phanariotenherrschaft (die Belehnung von Griechen
aus dem Stambuler Stadtviertel Phanar mit dem Frstenstuhl der Moldau durch den
Sultan) als une province toute chrtienne .45 Die Schwierigkeiten eines kaum mit
festen Fahrwegen erschlossenen Landes uerten sich in unumgnglichen, vielfach witterungsabhngigen Verzgerungen: mais les grandes pluyes (que nous avions vites
depuis en avanant chemin pendant qui elle nous feu voient plus lentement ), und
stellenweise war man gentigt, Ochsen vor die Karossen zu spannen.46 Eine Ansicht, die
Gabriel von Splny in seiner wenig spter verfassten Beschreibung der Bukowina vollauf
zu teilen scheint: Die Landstrasen, bevor die Ruen im letzten Krieg und zum Theil unsere Trouppen hereinmarschirten, waren dergestalten vernachliget, da die Wanderer
alle Augenblick in Morsten, besonders in den Waldungen stecken blieben ... Auer ber
42 Vgl. Cantemir (1771/1973): Nachwort von Mciuc, 365.
43 Joseph Boscovich (17111787), Mathematiker und Astronom, begleitete 1762 den englischen Gesandten
Jakob Porter bei seiner Rckreise von Stambul nach Lemberg, begann 1783 auf Befehl Josephs II. mit der
Berechnung eines Gradnetzes fr die Lombardei. Boscovich (1772).
44 Die Moldau ist bis heute ein wenig bekanntes Land, obwohl es der Schauplatz vieler vergangener kriegerischer Ereignisse war (bersetzung aus dem Italienischen K. S.). Boscovich (1784): Vorwort, XVII.
45 Boscovich (1772): 184.
46 Boscovich (1772): 187, 225, 300.
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den Pruth bey Czernowitz war keine berfuhr ber die Fle, derohalben der Wanderer
bey nur etwa anschwllenden Wern, bis selbe gefallen sind, warten mute ...47 Die in
der Zeit blichere Postroute ber Chotyn48 wollte der Botschafter nicht einschlagen, sondern ber Czernowitz nach Lemberg reisen, allerdings nicht zur Freude des Czernowitzer Starosten (Gemeindevorstehers), der die Unpassierbarkeit des Prut vorschob, um die
Gesellschaft umzuleiten.49 Zur vorberziehenden Landschaft meint der reisende Jesuit:
tout les pays nous parut trs beau mais fort peu cultive Frhe, selbst organisierte
Aufsiedlungsversuche, der durch die Kriegsereignisse verlassenen Landschaften noch unter osmanischer Herrschaft mit Zuwanderern aus dem Heiligen Rmischen Reich hob
man von offizieller Seite den Besuchern gegenber besonders hervor.50 Insgesamt charakterisierte Boscovich im Vorwort zu seinem Bericht die Moldau als Land che seco
mi prendesse in un viaggio, che altremente sarebbe stato distrosissimo, e sommamente
pericoloso per que paesi si barbari, e il giornali di esso viaggio appunto il soggetto
delloperetta, che senza quel suo impegno non avrebbe esistito ....51 ber Czernowitz
bemerkt Boscovich, dass die Straen im Allgemeinen recht gut wren.52 V. Batthyani zufolge besteht noch 1811 die Stadt nur aus einer einzigen Gasse und bedeckt einen Hgel,
umgeben von rmlichen Wohnungen.53
Das moldauische Kriegsgebiet wie bei Boscovich angedeutet erweckte bereits groes Interesse in Europa, was den Anlass dazu gegeben haben mag, dass die Schmid-Arbeit von 1774 unter einem hnlichen Titel in Wien 1789 neu verlegt wurde. Die grenzkolorierte Karte (Rot = sterreichisch, Grn = trkisch, Gelb = russisch, Violett = polnisch)
zeigt wiederholt den Kriegsschauplatz, trennt aber die Bukowina bereits von der Moldau ab und weist sie der habsburgischen Herrschaft zu. Etwas strker generalisiert, mit
einzelnen, kleineren Abweichungen entspricht sie inhaltlich wie in der Darstellung im
Wesentlichen ihrer Vorgngerin. Ebenfalls als Karte des Kriegstheaters liegt die um 1774
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in Augsburg bei T. Lotter54 vor der sterreichischen Eingliederung gedruckte Arbeit vor
(ca. 1 : 1.600.000). Erluterungen zu den russisch-trkischen Kriegen von 17361774
finden sich als Zusatzinformation in der Kartusche beigegeben, wo auch der russischtrkische Friede von Kk Kaynarca vermerkt wird (1774 les Russes font la paix avex
les Turcs), im Zuge dessen die Bukowina vorerst durch sterreichisches Militr besetzt
werden konnte. Ungeachtet dieser Entwicklung verlegt F. A. Schrmbl noch 1792 eine
Russlandkarte55 in Wien mit einem sehr kleinen Mastab (ca. 1 : 5.500.000), in der weder
die Bukowina noch Czernowitz erwhnt und beide rumlich zumindest insgesamt noch
der selbststndigen Moldau zugerechnet werden. Das, obwohl schon vier Jahre zuvor
eine gleichfalls bei Schrmbl aufgelegte Generalkarte Polens (1 : 1.250.000) von G. A.
Rizzi-Zannoni56 Czernowitz und die Bukowina als eigenen Landstrich verzeichnet, ohne
sie allerdings von der Moldau abzugrenzen. Auf die 1773 aufgehobene Herrschaftsgrenze zu Polen wird hingegen ausdrcklich hingewiesen! In der Arbeit von Zannoni liegt
Czernauz auf der orographisch linken Prutseite (sic!) und wird noch durch eine besondere Stadtsignatur ausgewiesen. Ebenso festgehalten ist die von Chotyn ber Czernowitz
und Dorohoi nach Sden verlaufende Verkehrsverbindung. Die selektive Wahrnehmung
findet in der erwhnten Schrmblschen Russlandkarte von 1792 ihre Fortsetzung.
Die kurz zuvor ebenfalls in Wien entstandene Mappa von der Oesterr[eichischen]
Moldau oder sogenaten Buckoviner-District also die erstmals bildhaft gewordene Inbesitznahme der Bukowina durch sterreich, dargestellt als zentraler Karteninhalt (ca. 1 :
100.000) rezipierte Schrmbl ebenso wenig.57
Obwohl durch den sterreichischen Grenzfestlegungsvertrag mit dem Osmanischen
Reich 1775 die russischen Ansprche zurckgedrngt und das Gebiet fr sterreich sichergestellt werden konnte, ist es bezeichnend fr die nach wie vor unbefriedigten, potenziellen Gebiets- und Machtwnsche St. Petersburgs, wenn in einer handgezeichneten
kleinmastbigen Militrkarte von 1795 mit den Divisions- und berwinterungsgliederungen russischer Truppenteile im nrdlichen moldauisch-podolischen Grenzgebiet bei
Chotyn die sterreichische mittlerweile schon von Lemberg aus administrierte Bukowina vllig unerwhnt bleibt (Abb. 13).58 Das Gesamtgebiet wird durch eine Grenzlinie zu
Galizien und Ungarn (bzw. Siebenbrgen) getrennt und als Moldau ausgewiesen. Selbst
eine im gleichen Jahr, ebenfalls in einem kleinen Mastab erstellte Grenzkarte des russi54 Tobias Lotter (17171777), Kupferstecher und Verleger in Augsburg, Schwiegersohn von M. Seutter, der
ebenfalls zu den bekannten Kartenverlegern seiner Zeit gehrte. Lotter (Ed.) (1774).
55 Schrmbl (Hg.) (1792).
56 G. A. Rizzi-Zannoni, italienischer Kartograph und Geograph (17361814).
57 Insgesamt legte Adam drei Karten dieses Raumes vor. Drflinger (1984): 8081.
58 Anonymus (1795a).
102
schen Imperiums bleibt bei diesen Ansichten.59 Das nach der ersten polnischen Teilung
sterreich zugefallene Galizien beschreibt der Autor konsequenterweise als ast Avstriiskic
zavladenii (i. e. Teil sterreichischer Herrschaft). Whrend ernovcy noch zum ast Moldavii (i. e. zum moldauischen Teil) gerechnet wird! hnlich veraltet aber wohl kaum
politisch motiviert sind die nicht nachgetragenen, damals bereits bestehenden, neuen
Straenverbindungen. Erwhnt werden nur die stlich der Bukowina verlaufenden ChotynCzernowitzDorohoiRoman, ChotynBotoaniRoman, ChotynIai. Der einzige
(russische) Postweg geht von Jampol (Jampil) ber Jassy (Iai) in Richtung Sden. Die (fr
sterreich) strategisch wichtige Verbindung nach Siebenbrgen oder die gedeckte Strae (Letztere liegt landeinwrts von der Grenze entfernt und verlief groteils durch Wald)
fehlen gnzlich. In der fr diese Zeit von der politischen Realitt schon berholten generalisierenden Grenzziehung folgt diese Karte bei deutlich verringertem topographischem
Inhalt (der Bukowina) zweifellos der zwanzig Jahre lteren Arbeit von Schmid.60
Anonymus (1795b).
Schmid/mid (1774a+b).
Vgl. Kapitel 4.1.
Auch in der flchenkolorierten, rein politischen Vorgngerkarte fehlen Straenangaben in der Bukowina. Lotter (Hg.) (1774 ca.) u. (1790 ca.).
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Bukowina in ihren Grenzen unzweifelhaft als Teil Ungarns, dessen Teil sie rechtlich nie
war, wohl aber stand eine Zeit lang in Diskussion, Teile der Bukowina zu Siebenbrgen
zu schlagen.66 Geht man von der Zeit aus, in der A. F. Bsching seine Weltbeschreibung
verffentlichte, die Reilly als Grundlage diente (1785), so stand die sterreichische Moldau unter der Wiener Direktverwaltung bzw. nach 1786/1790 unter jener von Lemberg.
Im Gegensatz zum schweigenden Kartographen und Verleger Reilly gestand Bsching
schon ein, dass ihm ... die Grnzen dieser Kreise nicht gewi genug bekannt [sind],
daher in der folgenden Abtheilung vermuthlich verschiedene Fehler sind, denen kuenftig
abgeholfen werden mu ....67
Als durchaus reprsentative Reaktion der Privatkartographie auf die stliche Landeserweiterung kann die oben erwhnte von J. Adam 1786 gestochene und von F. J. Sulzer
erstellte Arbeit angesehen werden (ca. 1 : 318.000).68 Die mit reichen Ortschaftsangaben und Straenverzeichnissen gefertigte Inselkarte folgt der nun schon traditionellen
Erwhnung bedeutender Pltze Chotyn/Kamjanec-Podilskyj. Beide Festungen sticht
Adam obwohl auerhalb des eigentlichen Kartenbereiches befindlich mit unterschiedlich groen Signaturen und unterstreicht damit die nach wie vor nicht zurckgegangene Bedeutung dieses Raumes als Konflikt- und Grenzgebiet dreier Imperien:
sterreich Russland Osmanisches Reich. Die zwei Festungen sich einander gegenberliegend symbolisierten immer noch die Grenze zwischen St. Petersburger und
Istanbuler Herrschaft entlang des Dnister. Die etwas frher anzusetzende, vom gleichen
Autor stammende Karte von der Moldau (1781, ca. 1 : 950.000) weist nach wie vor den
Stdten Suceava und Siret ber die differenzierte Ortsignatur ein grere Bedeutung zu
als der Verwaltungshauptstadt Czernowitz.
Der strategische wie auch der nunmehr an Bedeutung gewinnende Aspekt der Verwaltung dieses Raumes drckt sich in einem 1778 datierten, mit Schraffen und hellen
Bergrcken in Handzeichnung ausgefhrten Plan von der Buckowina (ca. 1 : 314.000)
aus.69 Optisch klar abgehoben sind Ortschaften und vor allem Straen- bzw. Wegverbindungen. Czernowitz wird korrekt als Verwaltungszentrum ausgewiesen. Alle anderen
Siedlungen sind ber die Signatur in drei weitere Klassen eingeteilt (Hauptorte, Klostersitze, kleinere Ansiedlungen). Fr Chotyn sowie Kamjanec-Podilskyj sind am Rand der
Inselkarte gromastbige Stadtplne angehngt.
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Ein an der Bukowina gut festmachbares Beispiel fr die beginnende staatliche Landesaufnahme zuerst aus militrischen, dann verstrkt administrativen Grnden geben
die Arbeiten des Jesuiten und Mathematikers J. Liesganig.70 Er avancierte nach Auflsung des Ordens in der Habsburgermonarchie zum Baudirektor in Lemberg und war
mit der Erstellung einer Verwaltungskarte des neuen Knigreiches Galizien-Lodomerien sowie mit der Leitung des josephinischen Katasters in Galizien beauftragt worden. 71
Zwischen 1772 und 1774 arbeitete er an einer Karte des Knigreiches (1 : 288.000), die
allerdings erst 1794 vollstndig erschien und auch die Bukowina beinhaltete.72 Politische wie militrische Aufnahme des Gebietes durch Liesganig waren wohl von Beginn
an stark miteinander verzahnt, fanden aber parallel zueinander statt.73 Die Ausgabe der
Topographischen Karte von Ostgalizien und Lodomerien Vom Generalquartiermeisterstabe (1784) unter der Leitung von Liesganig zeigte das Gebiet der Bukowina noch
nicht, gehrte der Landstrich als eigener Kreis doch erst fast drei Jahre spter zu Galizien.74 Die knstlerische Ausfertigung der Kartusche bzw. der ganzen Karte von 1794
verweist deutlich darauf, dass man nicht nur ausschlielich verwaltungstechnische wie
militrische Zwecke verfolgte, sondern auch Wert auf die Reprsentation der neu erworbenen Gebiete gelegt wurde.75 Hervorzuheben ist dabei besonders die in der Kartusche
zentral platzierte allegorische Darstellung der Bukowiner Flsse Seret, Prut, Dnister und
eremo auf zentralem Platz der Kartusche.76 In der Jahrzehnte spter 1824 neu aufgelegten Arbeit im gleichen Mastab rckte die in ihrer Darstellung viel puritanischer
anmutende Karte politisch-statistische Rolle verstrkt in den Vordergrund. So bietet
etwa eine erweiterte Legende ausfhrliche Angaben zur Bevlkerung und Siedlung wie
auch zur kirchlichen Einteilung.77
Whrend der josephinischen Landesaufnahme, deren Ziel sich besonders in der Bukowina (17751783) auf die erstmalige, flchendeckende Vermessung des Territoriums
und der damit verbundenen Festlegung der Grenzverlufe richtete, entstanden hand70 Joseph Liesganig (1719-1799), Astronom der Wiener Jesuitensternwarte, beteiligt an der Einrichtung der
Triangulation in sterreich, nach der Auflsung des Jesuitenordens als Kartograph in Galizien ttig.
71 Kretschmer et al. (Hg.) (1986): 448. Paldus (1916): 423.
72 Drflinger (1984): 95, Funote 77.
73 Paldus (1916): 429.
74 Liesganig (1772). Das Original stand dem Verfasser nicht zur Verfgung. Franz datiert die Karte auf
1792, nach einer vorliegenden Rechnung fr die Ausfertigung der Kartusche. Drflinger kommt zu
einer spteren Datierung (1794), Franz (1993).
75 Die Kartusche fertigte der sptbarocke Maler Franz Anton Maulbertsch (17241796) an.
76 Zeilinger & Wawrik (Hg.) (1989): Abb. 45 (29.1), 95. Die Ausfertigung in l befindet sich in der
sterreichischen Galerie in Wien.
77 Liesganig (1824).
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Verbesserungen wegen des engen Raums unlesbar ausfallen werden . Darber hinaus
beherrschten die mit der Vermessung betrauten Offiziere weder die pohlnische noch
die runiakische Sprache ausreichend. Hirzu kmt noch die ble, und unverstndliche Mundart des Landvolkes, von welchen der Mappierende seine Auskunft zum Theil
einholen mu Letzteres fhrte zwangslufig zu vielen Fehlern bei der Erfassung der
Ortsnamen, ein Problem, das D. Werenka noch mehr als 100 Jahre danach bemngelt.81
Die Wiener Zentralverwaltung forderte in Konsequenz fr die zuknftigen Karten, denen militrische Erhebungen zugrunde zu legen waren, dass jeder politische Hauptgegenstand (Pfarreien, knigliche Gter, Fabriken etc.) auf einem eigenen gestochenen
Exemplar einzutragen sei, wodurch die Uebersicht ungemein erleichtert, und alle
Verwirrung, welche bey zu vielen Gegenstnden unausweichlich ist, vermieden wird .
Schlielich war auch das Votum der Hofkanzlei eindeutig: In Galizien, wo fast noch
alle Grundeinrichtungen zu machen, oder doch wenigsten in bessere Ordnung zu bringen sind, sind auch gute Land- und Kreiskarten nothwendiger, als sonst irgendwo
Der sterreichische Generalquartiermeisterstab war natrlich seit der Erwerbung der
Bukowina daran interessiert, ber eine mglichst genaue Karte des neuen Territoriums
zu verfgen. 1777 konnte daher schon eine abgeschlossene ausschlielich dem Militr
zugngliche Aufnahme der Bukowina (1 : 57.600) fertiggestellt werden. Ihr folgte in
den Jahren 17821783 eine konomische (Kataster-)Aufnahme des wirtschaftlich wichtigen Teilgebietes der Bukowina zwischen Prut und Dnister.82 Die erste, vollstndige
(nichtmilitrische!) Aufnahme der Bukowina wurde im Jahr 1781 in Angriff genommen,
jedoch schon 1783 auf Weisung des Kaisers wieder eingestellt, da der Staat in diesem
Land kaum Eigentum besa.83 Endgltig abgeschlossen konnte diese konomische Landesaufnahme (1 : 28.800) 1789 werden, wobei erstmals die Dorfschaften eine rechtlich
verzeichnete Gemarkung erhielten.84 Dieser Umstand steht in unmittelbarem Zusam81 STA-AVA, Hofkanzlei Karton 232, Vortragskonzept an den Kaiser, 20. X. 1783. Werenka (1895a).
82 Paldus (1916): 446 u. 449.
83 Kaiser Joseph II. verfgte die Einstellung, da seiner Meinung nach die vor einem Jahre angefangene
oeconomische Aufnahme in Thesi ihren guten Grund haben mag; in hypothesi aber solche in einem
Lande, wo das Eigenthum aller Grnde nicht dem aerario zustehet, oder welches nicht zu einer Militrgrenze bestimmt ist, wo ein jeder Grnzer dotirt wird, eine unntze und sehr kostspielige Sache .
Ksl. Handschreiben, Czernowitz 19. VI. 1783, abgedruckt in Polek (1895): 61.
84 Vgl. Polek (1907): 2223. Nach dem Leiter der Kommission Oberst Metzger wird diese drfliche Fassonierung auch als Metzgersche Abgrenzung bezeichnet. Die militrisch-kartographische Erfassung ist davon zu unterscheiden! Letztere wurde bereits 1777 dem Hofkriegsrat bergeben. ANB-CAR I/85, Galizisches Gubernium an Hofkriegsrath, Lemberg 15. III. 1777 und ANB-CAR I/91, detto, 9. IV. 1777. Die
Aufnahme konnte erst nach der neuerlichen Entscheidung Josephs II. mit Hinweis auf die notwendige
Steuerregulierung in Zusammenhang mit der Vereinigung mit Galizien-Lodomerien fortgesetzt werden.
STA-AVA, Hofkanzlei Karton 233, ksl. Handbillet an Graf Kollowrat, Lemberg 6. VIII. 1786.
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Umgehen der Bukowina. Fr 1789 wird der schnellste ffentliche Postlauf aus dem Westen
nach Czernowitz von Bistria in Siebenbrgen ber Vatra Dornei und Suceava angegeben.89
Als Kaiser Franz I. 1817 und 1823 die Bukowina bereist, waren bereits einige Fortschritte in
der Landeserschlieung erzielt worden. M. de Traux weist etwa in seiner Postwegkarte von
Europa (ca. 1: 2.300.000) eine gesicherte und mittlerweile ausgebaute Postverbindung auf
der Strecke LembergCzernowitzSiretSuceavaBistria aus (Abb. 20).90 Bezeichnend fr
die Poststraenverbindungen in Galizien und der Bukowina bis weit ins neunzehnte Jahrhundert hinein war die weithin als unzureichend wahrgenommene Ausstattung entlang der
Strecke. Im 1834 in Wien erschienenen Poststraenbuch von F. Raffelsberger werden unter
der Rubrik Gasthfe der vorzglichsten Stdte fr Lemberg nur einige wenige Gasthfe,
fr die Bukowina gar keine angegeben. Noch augenscheinlicher wird dieser strukturelle
Mangel, wenn im selben Verzeichnis die vergleichsweise kleinen aber auf eine lngere Tradition zurckblickenden Ortschaften Balzers (Liechtenstein), Feldkirch (Vorarlberg) oder
Hall in Tirol mit zahlreichen solchen Einrichtungen erwhnt werden.91
Die endgltige Grenzvermessung, die Setzung der Grenzsteine in der Bukowina und
die Anfertigung der gltigen Grenzmappen konnte erst nach dem Besuch von Franz I.
1823 fertiggestellt werden. Die Bukowiner Franziszeische Katastralmappe hingegen war
zu diesem Zeitpunkt als wichtige Basis fr eine Reorganisation der Landwirtschaft und
der Verwaltung nur teilweise abgeschlossen.92 Die erwhnte Franziszeische Landesaufnahme setzte fnf Jahre spter ein.
Eine gewisse Konsolidierung war auch in der Hauptstadt Czernowitz unbersehbar,
wo wie Kaiser Franz II. (I.) bemerkt ... seit a[nn]o 1817 sowohl in der Hauptgasse,
als auf dem Platz mehrere neue schne, auch groe mehr Stock hohe Huser entstanden
....93 Dass sich der kulturelle Aufschwung der Bukowina bzw. die, wie sie Franzos
nennt, Grenze weier Tischtcher nach wenigen Jahrzehnten der sterreichischen
Verwaltung noch nicht eingestellt, d. h. nach Osten verschoben hatte, verbildlicht die
Schilderung des Kaisers beim Treffen des Zaren in Novoselycja 1823: ... Ich stieg im sterreich.[ischen] Hauptmanns Quartier ab erwartete da den Russischen Kaiser, der seine
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Toillette in Russisch Novo Selitza machte und dann gefahren kam. Ich gieng ihm an der
Grnze entgegen, viele Menschen waren an beyden Seiten, auch saubere ...94 Obwohl
diese Wahrnehmungen aus westlicher Perspektive ein weniger positives und voreingenommen subjektives Bild von der Bukowina geben, uerte sich der mit den Jahren zunehmende Unterschied der sterreichischen Bukowina zur Moldau in vielerlei Hinsicht
auch abseits die Realitt schnender patriotischer Haltungen. Es liegt in der Natur
der Sache, dass auch hier der Zustand der Straen als Indikator fr die Entwicklung des
Landes herangezogen wurde. J. Rohrer gelangt beispielsweise in seinen Reiseschilderungen von der trkischen Grenze durch Galizien bis nach Wien zu folgender Einsicht: ...
Welch ein Unterschied, wenn man die Moldau in Hinsicht auf Straen- und Brckenbau mit der nun unter sterreichischer Regierung stehenden Bukowina vergleicht! Vergebens wird man auch nur eine regelmige Brcke in der ganzen Moldau suchen ...95
Die nach der Wende zum neunzehnten Jahrhundert entstehenden, thematisch unterschiedlich ausgelegten sterreichischen Karten dieses Raumes stellen, zumeist auf immer genaueren Landesaufnahmen basierend, die Bukowina und ihre Grenzrume mit
zunehmender Detailliertheit dar. Auch forderten die steten territorialen Vernderungen
der Napoleonischen Kriege hufiger aktualisierte Neuauflagen lterer Karten.96 Gleichzeitig bedingten die politischen Umstrukturierungen um das Jahr 1848 neuerlich eine
rasche Anpassung der Karten an die Realitt eines genderten Staatsaufbaues. Thematische Karten zur Verwaltungsgliederung mussten z. T. mehrfach berarbeitet werden.
Insgesamt reicht die thematische Vielfalt dieser Arbeiten von Aspekten der Verwaltung,
der wirtschaftlichen Situation ber stark reprsentative Zwecke (vgl. J. Lichtenstern) bis
zu Informationen fr Reisende wie Kaufleute und Spezialkarten fr Schulen.
J. v. Lipszky (1 : 480.000) und die kleinmastbige Postroutenkarte F. Raffelsbergers
bieten etwa eine bersicht zu den Straenverbindungen und Postkursen auf Gebietsebene oder in einem gesamteuropischen Mastab.97
Die groformatige und mehrblttrige 1856 von J. v. Scheda edierte Generalkarte (1 :
576.000) des sterreichischen Kaiserstaates (basierend auf der zweiten Landesaufnahme)
bercksichtigt detailliert das neu geformte Kronland (Abb. 21).98
94 Wagner (1979): 83.
95 Joseph Rohrer (17691820) war Geograph, studierte in Wien und Innsbruck, Beamter, seit 1816 Lehrer
an der Universitt Lemberg. Rohrer (1804/1989): 45.
96 Vgl. etwa die Karten ber die sterreichische Monarchie von Lichtenstern (1795 u. 1805). Wiener
Kartograph (17651828).
97 Johann v. Lipszky (1806). Offizier und als Kartograph in Wien ttig (17661826). Raffelsberger
(1839/18434).
98 Scheda (18151888), Militrkartograph Wien. Scheda (1856).
112
Abb. 19: Kummer (1855): Administrativ Karte von den Knigreichen Galizien (Blattausschnitt
Czernowitz) Universittsbibliothek Innsbruck.
Im Verlag von E. Winiarz erscheint 1842 noch eine Karte der Bukowina oder Czernowitzer Kreis ... (1 : 288.000). 1855 legte er die gleiche mit kleineren Korrekturen, aber
gendertem Titel als Karte vom Herzogthum Bukowina ... wieder auf.99 Ebenfalls im
groen Mastabsbereich wird 1855 auerhalb der Landesvermessungen eine Erzherzog
Karl Ludwig gewidmete Administrativ-Karte Galiziens und der Bukowina, u. a. mit einem Stadtplan von Czernowitz, gedruckt (Abb. 19).100 Ihre Besonderheit liegt nicht nur
im Umfang (60 Bltter) bzw. im Mastab (1 : 115.200), sondern auch im Umstand, dass
hier ltere Landesaufnahmen, neuere Vermessungen und Katastraldaten (Gerichte, Steuerbezirke und landwirtschaftliche Nutzflchen nach Kulturgattungen) in ein gemeinsames Kartenwerk einer Region zusammengefhrt wurden.
Als kartographischer Ausdruck eines bereits gefestigten Bukowiner Selbstbewusstseins
99 Winiarz (Hg.) (1842 und 1855), keine biographischen Angaben.
100 Kummer (1855), keine biographischen Angaben.
113
kann die von E. Fischer 1897 verffentlichte, in drei Sprachen (Deutsch, Rumnisch,
Ruthenisch) gedruckte Schulwandkarte des Herzogtums (1:150.000) gelten.101 Dem gegenber standen seit der Jahrhundertwende Karten/Schulatlanten, die im rumnischen
Vechiul-Regat in regelmigen Abstnden erschienen. Diese gaben bewusst die Bukowiner Ortsnamen in rumnischer Schreibweise wieder bzw. wiesen in ihren Titulaturen offen auf die Rumnischheit der dargestellten, quasi unerlsten Gebiete (Transsilvanien,
Bessarabien und Bukowina) hin.102
101 Eduard Fischer (1897). Fischer war Gendarmeriebediensteter in der Bukowina (18621935). Er fertigte
fr eine prachtvoll ausgestattete Landeskunde der Bukowina anlsslich des fnfzigjhrigen Regierungsjubilums Kaiser Franz Josephs I. auch eine Reihe von thematischen Landeskarten an. Catargi (Hg.)
(1899).
102 Vgl. Teodorescu (1915), Buzoianu (1894), Demetrievici (1912?), Michailescu (ca. 1888), Anonymus
114
Abb. 21: Scheda (1856): General-Karte Bl. XIV. Die Bukowina ist auf zwei Kartenbltter aufgeteilt (XIII u. XIV). Die Bezeichnung [Bu]kowina wird durch den Blattschnitt nicht vollstndig
wiedergegeben. Geographie Innsbruck.
Gegenber den wissenschaftlich Reisenden erfreute sich die Bukowina mittlerweile zunehmender Beliebtheit. Die Reisebeschreibungen ber die Bukowina wandelten sich
mehr und mehr zu Landeskunden mit zahlreichen wie ausfhrlichen statistischen Angaben zu Wirtschaft, Bevlkerung und Landesnatur. Dazu zhlen etwa S. Bredetzky
(1918 vor). Die letzterwhnte Karte bildet die Bukowina in ihren sterreichischen Landesgrenzen ab,
setzt aber die rumnische Trikolore unmittelbar auf das entsprechende Kartenblatt.
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Kowszewicz boten daraufhin 1882 einen ersten Illustrirten Fhrer an, der von den Autoren als Handbuch fr Touristen und Geschfts-Reisende ausgewiesen wird.112 Zehn
Jahre spter schliet auch der sich lngst einen Namen unter den Reisenden gemacht
habende Baedeker-Verlag die Bukowina in seinen sterreich-Fhrer mit ein. Er widmet dem Herzogtum im Wesentlichen der Stadt Czernowitz allerdings nur knapp
eineinhalb Seiten.113 Diese offensichtlich als Mangel empfundene Lcke im Angebot der
Reisefhrer versuchte der Czernowitzer Brger H. Mittelmann durch die Herausgabe
eines erstmalig auf das Lndchen konzentrierten Illustrierten Fhrers durch die Bukowina zu schlieen.114 Die Peripherie war nunmehr selbst in die Lage gekommen, ber sich
Auskunft zu geben. Sie wurde zum sehenswerten Ziel fr Reisende und Forscher.115
Die Beschreibungen dieses Raumes, die in russischer Sprache erschienen sind und deren Druckort selbst vereinzelt im damaligen Russischen Reich lag, weisen einen teilweise
erheblich anderen Zugang auf.
Die 1869 bereits in zweiter Auflage gedruckte geographisch statistische bersicht zu
Galizien von C. v. Schmedes erschien schon 1870 in einer russischen bersetzung in St.
Petersburg.116 Dass die bersetzung durch einen Obersten des Generalstabes durchgefhrt wurde, spricht fr ein gewisses, seit den polnischen Teilungen anhaltendes Interesse
Russlands an diesem Gebiet. Ein geheimer berblicksbericht des kriegswissenschaftlichen Komitees in St. Petersburg zur sterreichisch-ungarischen Kriegsstatistik in den
stlichen Provinzen aus dem Jahr 1899 (basierend auf amtlichen sterreichischen Daten)
sowie der schon erwhnte, etwa zur gleichen Zeit entstandene Bukowina-Atlas (Abb.
18) unterstreichen die russische Haltung am Ausgang des neunzehnten Jahrhunderts.117
Schon bedeutend frher entstand der Reisebericht von V. Bronevskij. Auf seiner Reise von Triest nach St. Petersburg (1810) schenkt er der staatlichen Strukturierung der
habsburgischen Lnder, der Bauernlage sowie der statistischen Erfassung dieses Gebietes
groes Augenmerk, streift dabei die Bukowina allerdings nur am uersten Rande. 118 Andererseits war die Beschftigung mit dem eigenen Land auch mittlerweile ein Anliegen
der einzelnen Vertreter der Nationalitten geworden. So erschien etwa die Arbeit von G.
112 Heksch & Kowszewicz (1882). In diesem Zusammenhang von Interesse sind die Ttigkeiten der beiden Herausgeber. Alexander Heksch war Mitglied des ungarischen Karpaten- und Galizischen TatraVereins und Wladimir Kowszewicz arbeitete hauptberuflich als Post- und Telegraphenamtsleiter in Stryj.
113 Baedecker (189223): 289290; das gilt auch fr die Ausgaben 1898 und 1903.
114 Mittelmann (1907/1908).
115 Slch (1911/12).
116 Schmedes (1869, 1870).
117 Anonymus (1899), Anonymus (19./20. Jh.?).
118 Vladimir Bronevskij (1828). Militrschriftsteller und -schulinspektor (17841835), diente in der
Schwarzmeerflotte.
117
Abb. 22: Adler (1784): Buccoviner district . Frhe, geostete Militrkarte, mit einem Ortschaftsverzeichnis der Klostergter. sterreichisches Staatsarchiv.
Kupanko jeweils in russischer Sprache sowohl in Wien als auch in Kiew.119 Um die russischsprachige Bevlkerung der Karpatenregion nimmt sich sehr ausfhrlich die Russin
E. de Vitte in ihren Reiseeindrcken ber die Bukowina und Galizien an. Vitte richtet
ihr Buch bewusst an die slawischen Vlker, besonders an die Russen, da die Slawen,
sowie auch die Russen wenig bekannt sind mit der Geschichte anderer Slawen .120
Vor allem in den Kriegsjahren 1914/15 erschienen eine Reihe von kleineren Arbeiten,
die sich direkt der Bukowina oder indirekt ber die Beschftigung mit Galizien diesem Landstrich widmen und dergestalt den russischen, panslawischen Fhrungs- wie
Herrschaftsanspruch anmelden.121 Besonderes Augenmerk schenkten dabei die Verfasser der nationalen Frage in Bezug auf die vermeintlich russischsprachige Bevlkerung,
ihre Lage bzw. ihre kulturell-politische Entwicklung. P. Kazanskij wird noch deutlicher.
Er spricht offen von Vereinigung Galiziens, der Bukowina und des ungarischen Russ-
118
Abb. 23: Reilly (1792): Die Landschaft Bukowina Blattausschnitt. Privatbesitz K. Scharr.
lands.122 Die Selena Rus (etwa Grnes Land der Rus/Ruthenen), wie K. Baladyenko
die Bukowina nennt, hatte schon um die Mitte des neunzehnten Jahrhunderts im
Zuge des keimenden Panslawismus das Interesse russischer Gelehrter hervorgerufen.
Baladyenko geht in der nationalen Frage noch weiter und wirft das vor allem nach
dem Ersten Weltkrieg aus nationaler Perspektive akut werdende Problem der jeweiligen Polonisierung und Rumnisierung russischsprachiger Bevlkerungsteile auf.123
Die frhen in politisch-nationaler Hinsicht vergleichsweise neutralen Reiseberichte
von russischer Seite streifen die Bukowina fast ausschlielich nur am Rande im Sdosten
ber Bessarabien oder im Nordwesten ber Galizien.124 Ein Aspekt, der sicherlich noch
in Betracht gezogen werden muss, ist dabei der gerade erst beginnende Ausbau einer
touristischen Infrastruktur in der Bukowina am Ende des neunzehnten Jahrhunderts.
Selbst Galizien, das ber eine stattliche Anzahl von Kurorten und hnlichen Einrichtungen und mit der Hauptstadt Lemberg ber eine Grostadt verfgte, galt in Kreisen des
russischen Publikums als Transitland auf dem Weg nach Wien oder in die Alpen und war
119
wenig bekannt.125 Unbersehbar bleibt aber ein relativer, von der Seite Russlands ausgehender Wissensdurst ber die Bukowina und Galizien, wie eine in den Jahren 188895
in Lemberg herausgegebene russische Bibliographie zu Galizien belegt.126 Allgemein ist,
ganz der Zeitstrmung entsprechend, eine strkere Nationalisierung der Landesbeschreibungen auszumachen, die z. T. auf Kosten des jungen Regionalbewusstseins geht.127
Insgesamt bieten die russischen Reisefhrer und Landesbeschreibungen ein Bild, das
sich der Vergleichbarkeit mit den deutschsprachigen des achtzehnten und beginnenden
neunzehnten Jahrhunderts durch weitgehend andere politische, gesellschaftliche wie nationale Rahmenbedingungen entzieht. In russischer Sprache erscheint etwa erst 1847 eine
vorwiegend historische Landeskunde Galizien-Lodomeriens unter Einschluss der Bukowina in einer bersetzung aus dem Dnischen (sic!).128 Die Mglichkeit, Reiseberichte
aus russischer Sicht fr diese frhe Periode der Bukowiner Landeswerdung als Quellen
heranzuziehen, fllt somit weitgehend weg. Dafr erffnet sich durch sie aber eine andere: nmlich die der Betrachtung nationaler Identitten bzw. der Herausbildung ihres
Selbstbewusstseins.
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Anonymus (1913): 5.
Levickij (188895).
Vgl. die Arbeiten von Kupanko (1875, 1895) und Zubkovski (1914).
Sum (1847).
122
der europischen Nachkriegsordnung einen bedeutenden Aufschwung. Zahlreiche Publikationen der vergangenen eineinhalb Jahrzehnte dokumentieren das rege Interesse an
den neu zu entdeckenden Rumen im stlichen Europa, jenseits vermeintlich immer
schon da gewesener Grenzlinien.2 Ebenso setzen sich in steter Regelmigkeit seit der
Wende 1989 Konferenzen mit dem Phnomen Grenze auseinander. 3 Rume, die vor
1918 noch als Teile Mitteleuropas galten und danach langsam aus dem westeuropischen
Blickfeld entschwanden, werden wiederentdeckt und dabei die Grenzhaftigkeit, ihre
berlagerungen, Verschiebungen sowie Kontinuitten thematisiert. So auch die historischen Kulturlandschaften sterreichisch Galiziens und der Bukowina, die seit dem
ausgehenden achtzehnten Jahrhundert Teil der Habsburgermonarchie waren. In den vergangenen mehr als zweihundert Jahren erlebte die Bukowina zahlreiche Grenzverschiebungen und politische Neuausrichtungen, die in diesem Kapitel angesprochen und in
ihren historisch-geographischen Abhngigkeiten analysiert werden sollen.
Die Besetzung der Oberen Moldau durch sterreichische Truppen im letzten Drittel
des achtzehnten Jahrhunderts und die darauf sukzessiv erfolgte Eingliederung in den
habsburgischen Territorialstaat bzw. die Abgrenzung gegenber der Moldau haben sich
in der Historiographie mit unterschiedlichen Bewertungen niedergeschlagen. Nach wie
vor berzeugen die breit angelegten, landeskundlichen Arbeiten der Bukowiner Historiker vor 1918, wenngleich sie einen bewusst prosterreichischen Standpunkt einnehmen,
durch ihre fundierte Quellenarbeit und die weitgehend sachliche Argumentation.4 Ein
gewichtiger Teil der nationalisierenden Literatur, vor allem aus den nach 1990 wiederund neu erstandenen Staaten Ukraine und Rumnien, versucht, die Annexion und die
damit verbundene Grenzziehung in der Bukowina durch sterreich mit dem Hinweis
auf die eigentliche national-ethnische Zugehrigkeit zum eigenen Staat zu polemisieren.5 Die 1918, 1940, 1941 oder 1945 je nach Standpunkt erfolgte Wiedervereinigung
mit der eigenen Nation, dem eigenen Staat wird gerne als Heldentat der Befreiung hingestellt.6 In methodischer Hinsicht wird in dieser nationalisierenden Literatur die Grenze als Phnomen selbst nicht reflektiert. Insgesamt jedoch kreist die wissenschaftliche
Diskussion dieses Themas durch Historiker abseits nationaler Argumentationslinien in
2
Vgl. beispielsweise Carter (Hg.) (1998), Grimm (Hg.) (1998), Haslinger (Hg.) (1999), Heindl &
Saurer (Hg.) (2000), Komlosy (2003), Lienau (Hg.) (2001), Segert (2002).
3 Vgl. zuletzt die vom Berliner Kolleg fr Vergleichende Geschichte Europas der Freien Universitt Berlin
ausgerichtete Konferenz Grenzen und Grenzrume im europischen Vergleich, 12.13. V. 2006, Berlin.
4 Werenka (1892), (1893), (1895a) u. (1895b), Polek (1889), (1895), (1900) u. (Hg.) (1897)
5 Vgl. insbesondere Kapitel 3.
6 Academia Romn (Ed.) (1996): 62f; Gusar & Rosumnyj (1991): 24ff u. 85. Lopatjuk et al. (1971): 3;
Goverman (1983): 8; Kostyyn et al. (1998): 3 u. 414. En dtail s. Kapitel 1.
123
Abb. 24: Meridies Handskizze zur Grenz- und Eigentumslage zwischen Rokytna Bach und
Prut 1782. Beide Wasserlufe wechselten hier mehrmals ihr Bett. Die strichlierten Linien in der
Bildmitte zeigen ltere Lufe des Baches, die im Rechten Winkel dazu stehenden jene des Prut an.
Die rmischen Ziffern verweisen auf die Lage des Ausschnittes im Kartenstandszeiger Abb. 32, S.
142. ANB-CAR 2583/MDLXVIII.
ihrem Zentrum stets um die Feststellung, dass Grenzen Rume strukturieren und konstituieren, sie schlieen ein oder aus. Peripherien und Kernrume entstehen zwar nicht
durch sie, aber sie werden durch sie sicht- und messbar.7
7 Vgl. dazu die einleitenden Gedanken zum Tagungsband Lienau (Hg.) (2001): 13f.
124
125
126
Macht ( ) als Heerfhrer und Diplomat, die ihn zum eigenstndigen Abschluss der Friedensverhandlungen mit dem Osmanischen Reich berechtigte. Korobkov (Ed.) (1947): 7. Die Einr
ckung sterreichischer Truppen fand am 31. VIII. 1774 statt. Werenka (1892): 6.
16 Gabriel Baron v. Splny (17341818) war von 1774 bis 1777 Vorgnger Enzenbergs als Chef der Bukowiner Verwaltung.
17 Ellrichshausen an Hadik, Lemberg 18. XI. 1774. Zitiert nach Werenka (1892): 249.
127
Ein halbes Jahr spter, die russischen Truppen hatten sich im Jnner aus der Moldau
zurckgezogen, ernannte der Kaiser mit 28. Juli 1775 Feldmarschallleutnant V. Barco zum
bevollmchtigten Kommissar fr die Bukowiner Grenzregulierung.18 Die Abreise der sterreichischen Kommission von Wien erfolgte drei Tage spter am 31. Juli. Einen Monat
danach, am 30. August, traf der trkische Delegationsleiter in Chotyn ein, das zu diesem
Zeitpunkt noch von russischen Truppen besetzt war. Die sterreichische Kommission versuchte ohne Hehl, die Gunst der trkischen Delegation zu gewinnen, in dem ein jeder
nach Ma seines aufhabenden Charakters durch den orientalischen Dolmetsch im Namen
des k.k. Commissarii an Geld ist beschenkt worden .19 Am 19. September trafen sich
beide Abordnungen in Kimpolung, wo man fr diesen Grenzabschnitt verhltnismig
schnell zu einer Einigung gelangte. Die Verhandlungen um den Grenzverlauf zum Chotyner Distrikt frderten von der trkischen Seite immer mehr taktische Widersetzlichkeiten
zutage. Die sterreichische Kommission bezog daher in Prigorodok, unweit Chotyns und
innerhalb des sterreichisch beanspruchten Gebietes Quartier.20 Erst nach der Jahreswende
nahmen beide Kommissionen am siebten Jnner 1775 ihre Arbeit neuerlich auf.21
Ein wesentlicher Aspekt der Abgrenzung gegenber der trkischen Moldau fr Wien
lag in der Sicherung der Kommunikationsstrae von Galizien ber Czernowitz nach
Siebenbrgen, die sich besonders im Verlauf der moldauischen Hhen bei Chotyn durch
weitgehend fehlende natrliche Linien als konflikttrchtig herausstellte. Splny unterstrich die Bedeutung der Straenverbindung bei der zu erwartenden Grenzziehung:
Es hat auer diesem auch die politische Einsicht mit sich gebracht, da man einentheils
die Grnzen von der Landstrase und von dem nach Siebenbrgen angetragenen Communicationsweg zu entfernen, anderntheils selbe so abzumeen trachten musste, da sie
kenntbar und von der Natur so viel mglich marquiret, folglichen von gewhnlichen
Grnzdisputen und Chicanen befreyet seyn sollten 22 Bereits im Zuge der 1774 vorab
durchgefhrten Mappierung beritt Feldzeugmeister K. R. Ellrichshausen den in Besitz
zu nehmenden Distrikt.23 Ellrichshausen dachte vorerst wohl die Vorschlge von Spl18 Vincenz Freiherr v. Barco (17191797), Feldmarschallleutnant, zuletzt Militrkommandant von Ungarn.
19 STA-AVA, Karton 26 II A3, Journal ber die bei der Bukowinaer Grenzkommission vorgekommene
Geschichte 28. VII. 1775 5. VII. 1776 (Vllig gleichlautende Copie des OriginalAktes, welcher im
kk. HHSTA liegt, Wien 11. Februar 1888). Den Vorsitz ber die Kommission hatte der Prsident des
Hofkriegsrates Feldmarschallleutnant Graf Andreas v. Hadik inne. Nhere Angaben ber die personelle
Zusammensetzung der Kommission fehlen.
20 Vgl. Anonymus (ca. 1780).
21 STA-AVA, Karton 26 II A3, Journal ber die, vgl. Funote 19.
22 Splnys Beschreibung der Bukowina 1775. Zitiert nach Grigorovici (1998): 40.
23 Karl Reinhard Freiherr v. Ellrichshausen (17201779), Feldzeugmeister, zuletzt Militrkommandant von
Bhmen.
128
129
bis zu deren Eingliederung als Kreis in das Knigreich Galizien-Lodomerien 1786 hielt,
war im ersten Jahrzehnt habsburgischer Herrschaft wesentlich durch die Haltung der
imperialen Nachbarn geprgt.32 Whrenddessen trugen Schmuggel, die Einschleppung
von Seuchen und marodierende Banden nicht nur zur politischen Unsicherheit der Bukowina bei, sondern sie behinderten auch deren innere Konsolidierung bzw. die laufende
Einrichtung des Gebietes. Darber hinaus hatte sich seit April 1775 eine den Zielen des
merkantil orientierten Staates zuwiderlaufende, verstrkte Emigration aus den Grenzgebieten in die Moldau schmerzlich bemerkbar gemacht, der man von moldauischer Seite
32 Vgl. Kapitel 6.
130
begreiflicherweise nichts entgegensetzen wollte. Als unmittelbare Reaktion darauf verordnete die Militrverwaltung, von jeder aufgebrachten Emigrantenfamilie zwei Gulden
Strafe einzufordern, ohne aber eine grundlegende Verbesserung der Situation zu bewirken.33
Vier Jahre spter hatte sich die Situation offensichtlich immer noch nicht grundstzlich gebessert. Die Grenze zur Moldau war kaum mit natrlichen Hindernissen versehen, Flusslufe eigneten sich wenig als potenzielle Grenzlinie, sodass Enzenberg als ein
Minimum an Grenzschutz vorlufig Lichtungsstreifen in den Wald schlagen, Verhaue
anlegen und Grben ausheben lie, um dadurch wenigsten zu verhindern, da nicht
nach Willkhr zu Pferd, oder mit Wagen die Grnze passiert werden knne . 34 Mit
seinem Vorschlag zur Einrichtung einer Grenzmiliz schrnkte Enzenberg in einem weiteren Bericht an den Hofkriegsrat gleichzeitig seine reale Durchfhrbarkeit ein, da es dafr
vor allem an Menschen in der dnn besiedelten Bukowina fehlte. Entlang der Grenze
zur Moldau von Onut bis Pietrosul (Pietri Rosch) existierten nur 56 Ortschaften. Der
Berechnung des Generals zufolge htte es fr die Beschickung der Grenzmiliz aus den
erwhnten Ortschaften einer Neuansiedlung von mehr als tausend Familien bedurft, fr
die es wiederum an ausreichendem Wirtschaftsgrund als Basis des eigenen Unterhalts
mangelte. Ein insgesamt schwieriges Unterfangen, zumal just dieser Landstrich der Bukowina als landwirtschaftliches Vorranggebiet relativ dicht besiedelt und unter grundherrlichen Eigentmern aufgeteilt war. Den von Enzenberg eingebrachten Vorschlag,
dafr Gter der moldauischen Klster als Kammeralgut einzuziehen, realisierte Wien
erst 1786 im Zuge der Grndung des Bukowiner griechisch-orthodoxen Religionsfonds.35
Man belie es also in der Frage der Bukowina bei der interimistischen Militrverwaltung
der Bukowina und der gleichzeitigen Grenzsicherung durch regulre Truppen unter der
Oberaufsicht des Hofkriegsrates. Noch 1780 erarbeitete eine eigens im Hofkriegsrat geschaffene Kommission zur Bukowiner Landeseinrichtung Mglichkeiten zur effektiveren
Grenzbewachung, die von einer starken Einbindung der Grenzdrfer in die Bewachung
des Cordons ausging.36 1783 sprach sich Joseph II. bei seiner Bereisung unter Rcksichtnahme auf die Stimmung in der Bevlkerung der Bukowina erneut gegen die Errichtung
33 ANB-CAR I/37, Galizisches Generalkommando an Hofkriegsrat, Lemberg 13. III. 1776. ANB-CAR I/38,
Vortrag an den Kaiser 18. III. 1776.
34 ANB-CAR IV/53, Enzenberg an Hofkriegsrat, Czernowitz 2. I. 1780.
35 ANB-CAR VII/14, Enzenberg an Hofkriegsrat, Czernowitz 28. VIII. 1781.
36 Protocollum commissionis sub 4ta Aprilis 1780 Viennae habitae. Zitiert nach Polek (1895): 76. Die
Kommission stand unter Vorsitz von Graf Hadik, Generalfeldwachtmeister Graf v. Browne und Baron
Enzenberg. Zu den weiteren Mitgliedern zhlten Hofrat von Trkheim, Ursini, Razesberg, Luerwaldt,
Drfeld, Weebern sowie Oberkriegskommissr Wagmuth.
131
einer Militrgrenze aus. Die Belastung der Bewohner trachtete man durch einen verstrkten Einsatz des stationierten Militrs zu verringern.37
Einige Zeit unklar blieb das staatsrechtliche Schicksal der Chotyner Raya38, die offenbar als Spielball russischer, sterreichischer wie osmanischer Interessen fungierte. 1788,
nach Beendigung der Belagerung der Festung whrend des russisch-sterreichisch-trkischen Krieges (17871791) rckte ein sterreichisches Korps in die Moldau ein und
besetzte vier Distrikte der Raya.39 Das Gebiet, dem man wegen seiner Gre ein eigenes
Gericht zuweisen wollte, gehrte formell zur Bukowina.40 Der weitere Verbleib der Raya
im Verband der habsburgischen Lnder war jedoch schon von Beginn der militrischen
Besetzung an fraglich (Abb. 26a-c). Der Kaiser sah vor, sich bei der Einrichtung dieser
neuen Provinz so viel als mglich an bestehende Ordnungen zu halten und das Gebiet
dergestalt zu verwalten, dass es zum grten Nutzen der eigenen Lnder ausfiel. 41 Als
Folge der Franzsischen Revolution verlieen die sterreichischen Truppen nach einer
bereinkunft mit der Pforte 1793 die Raya und bergaben die Festung wieder den Trken. Ein 1806 neuerlich zwischen Russland und dem Osmanischen Reich ausgebrochener Krieg fhrte letztlich im Bukarester Frieden (1812) zur endgltigen Abtretung der
Raya als Teil des politisch neu entstandenen Bessarabiens an St. Petersburg. Eine 1810
erstellte sterreichische Karte der Bukowina umfasste sie dennoch und sollte wohl mehr
einen grundstzlichen Anspruch zu einem Zeitpunkt dokumentieren denn ein real von
sterreich verwaltetes Gebiet (Abb. 30). Auch bleibt die Raya auf dieser Karte im
Norden klar durch den Dnister und im Sden durch den Prut sowie kolorierte Kordonslinien begrenzt im Osten jedoch offen.42 ltere der Verwaltung dienende Kartenwerke
37 Kaiserliches Handbillet Joseph II, Czernowitz 19. VI. 1783; zitiert nach Polek (1895): 60. Original s.
ANB-CAR XII/89, Joseph II. an Hadik, Czernowitz 19 VI. 1783. ANB-CAR XIII/1 a-d, Verordnung des
Generalkommandos in Galizien, 4. VII. 1783. Das Generalkommando versuchte dennoch weiterhin, die
Einrichtung einer Militrgrenze zu lancieren.
38 Ursprnglich war dieser Landstrich ebenfalls Teil der Oberen Moldau, ab 1812 gehrte es zu Bessarabien
(i. e. der Moldau am linken Ufer des Prut).
39 Vgl. Dobranskyj et al. (2002): 126f.
40 STA-AVA, Hofkanzlei, Karton 234, Mappe 37 ex XII. 1789, STA-AVA, Hofkanzlei, Karton 234,
Mappe 88 ex XII. 1789, Brigido an Kollowrath, 28. XI. 1789. In diesem Zusammenhang entstand wohl
auch die Karte der Bukowina von Reilly (Hg.) (1789).
41 STA-AVA, Hofkanzlei, Karton 234, Mappe 37 ex XII. 1789, Meinung des Kaisers bezglich der neuen
Moldauer Distrikte, 6. XI. 1789: Es wre ganz der Sinn der Umstnde verfehlet, wenn man schon
so tief in die Einrichtung dieser Distrikte, die man nur einstweilen jure armorum besitzt, mit der Justiz,
und anderen Gegenstnden eingehen wollte; Man mu also selbe lediglich so viel als mglich benzen,
sie zur Erleichterung unserer eigenen Provinzen dienen machen, und nach ihrer Land-Art, und Gewohnheit jedem Recht und Billigkeit wiederfahren lassen
42 Geyer (1810).
132
schlossen in hnlicher Weise diesen Raum ebenfalls nicht zur Gnze ein.43 Erst im Zuge
des Wiener Kongresses kam es zu einem bilateralen Grenzabkommen mit Russland, das
durch eine militrisch-kartographische Neuaufnahme des Gebietes (ohne die Chotyner
Raya) dokumentiert wurde (Abb. 31a/b).44 Mit der zugunsten sterreichs abgeschlossenen Konvention war wohl die staatsrechtliche Abgrenzung der Bukowina abgeschlossen,
die physische Grenzerrichtung, -bewachung, -finanzierung sowie die regelmigen Reambulierungen und die Binnengrenze zu Siebenbrgen-Galizien mussten jedoch noch
durchgefhrt werden (Abb. 31c).
133
meinden getragenen Kosten alleine im Halbjahr vom ersten Mai bis Ende Oktober, wo
erfahrungsgem und jahreszeitenbedingt das grte Grenzaufkommen zu bewltigen
war, auf mehr als 4600 Gulden.48 Schon kurz nach der administrativen Zusammenlegung der Bukowina mit Galizien entschied das Lemberger Gubernium, an der Einbindung der Untertanen beim Bau und Erhalt der Grenzposten festzuhalten. Die Aufsicht
darber fiel in die Zustndigkeit des Bukowiner Distriktsdirektors. Das Holz stellte nach
wie vor das rar und fr die laufenden Auslagen waren von jeder Familie des Gebietes
jhrlich zehn Kreuzer an Grenzsteuer einzuziehen.49 Eine zustzliche, regelmig durchgefhrte Kontrolle des moldauischen Kordons durch sterreichische Beamte sollte eine
bermige, illegale Grenzfrequentierung in beide Richtungen vor allem whrend der
Nacht durch Gesindel verhindern helfen.50
hatte Dorna etwa die Tschardaken Nr. 28 und die Ortschaft Onut Nr. 180 zu betreuen bzw. fr deren
Erhaltung Sorge zu tragen.
48 DACZ 1/2/828, Erhaltung der Grenzposten/Ausgaben 1818.
49 DACZ 1/1/111, Galizisches Gubernium an Czernowitzer Kreisamt, 31. III. 1787.
50 DACZ 1/2/608, regelmige Inspektion der Grenzen durch Beamte, Bericht des Amtes Bojan an Kreiskommissr, 17. VII. 1782.
134
Letztlich schien sich aber durch die eingefhrte Zivilverwaltung seit dem Anschluss
an Galizien die Situation zu verschlechtern. Raub, Mord, Diebstahl, Auswanderung
verbunden mit verbotenen Viehabtrieben in die Moldau beschftigten die Behrden
stetig.51 Die bisher blichen lokalen Grenzwachen waren unter den genderten Umstnden der gesamteuropischen Kriegsereignisse nicht mehr ausreichend. Die sterreichischen Landwchter hinderten ihre Landsleute oftmals gar nicht am bertritt und es kam
hufig zu gewaltttigen bergngen.52 So entschieden sich die Gubernialverwaltung bzw.
die Wiener Zentralstellen fr die Einrichtung eines Militrgrenzkommandos, beschickt
mit Truppen aus Galizien, das nunmehr in Zusammenarbeit mit den zivilen Organen
eine Verminderung unkontrollierter bertritte durch strengere Bewachung, Aushebung
von Grben und Schlagen von Lichtungen anstrebte.53 1830 gingen die Aufgaben dieser
militrischen Kordonsicherung auf eine zivile Grenzwache ber, die von der Czernowitzer Gefllenverwaltung ausgesucht und bezahlt wurde.54 Die Kreisverwaltung Czernowitz bemhte sich erfolgreich bei der Wiener Hofkanzlei um eine Personalaufstockung
zur besseren Grenzkontrolle.55 Zu den schon bestehenden 116 Militrsicherheitsposten
der Tschardaken kamen noch 72 Landesschtzen hinzu, die mit Grenzaufgaben und solchen der ffentlichen Sicherheit betraut wurden. Die Finanzierung erfolgte ber den
Kammeralfonds.56 Wenngleich die Landesschtzen Sicherheitsaufgaben in der ganzen
Bukowina wahrzunehmen hatten, so konzentrierte sich ihr Einsatz Mitte des neunzehnten Jahrhunderts dennoch auf die Bewachung des moldauischen Grenzgebietes, da die
Instabilitt der Moldau immer wieder bergriffe im grenznahen Gebiet befrchten lieen.57 Die Grenzberichtigung des Moldauer Kordons, die vor allem durch natrliche
Flussverlegungen, berschwemmungen, den Verfall von Tschardaken und ungenaue
Ausmessungen ntig geworden war, zog sich in die Lnge.58 Fr die Grenzbereiche zwischen der Bukowina und der trkischen Moldau setzte man bereits 1821 eine gemeinsame
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135
Abb. 28 (VIIIIX):
Verschiedene Grenzverlufe zwischen
Czernowitz und
Novoselycja. Maire
(1790). STA-KA.
Kommission ein, die aber seitens der Hohen Pforte aufgrund der politischen Wirren in
Istanbul beschlussunfhig war, und Wien erwartete sich davon im Moment keine Erfolge.59
Mit dem Frieden von Adrianopel 1829 besa die Pforte de facto keinen Einfluss mehr
ber die Donaufrstentmer Moldau und Walachei. Russland bte ber die Territorien
bis zur Vereinigung der Frstentmer 1859 das Protektorat aus. Regelmig auflodernde,
kleinere Unruhen, die in die Ereignisse um die nationale Erhebung des Jahres 1848 gipfelten, destabilisierten die Region weiterhin. Zustzlich erschwerte die russische Besetzung die Grenzregulierung, da Bessarabien ein nunmehr von der brigen Moldau durch
den Bukarester Frieden abgetrennter Teil des russischen Reiches geworden war.60 Dazu
kam, dass vielerorts die ausgebrachten Grenzmarkierungen zur Moldau mittlerweile
neuerlich abgekommen waren und sich die Lokalverwaltung in Czernowitz berfordert
sah, da sie offenbar weder ber das Grenzdemarkationsinstrument noch ber den Ab59 DACZ 1026/1/551, Abschrift einer Note Metternichs, Wien 8. I. 1840. Die Zusammensetzung der Kommission geht aus dem Dokument nicht hervor.
60 DACZ 1026/1/187, Galizisches Gubernium an Czernowitzer Kreisamt, Lemberg 30. XI. 1819.
136
tretungsvertrag von 1776 und die dazugehrigen Karten verfgte. Letztere mussten ber
den Amtsweg aus Lemberg angefordert werden.61 Die Grenzunsicherheiten im Detail
fhrten dementsprechend regelmig zu Zwischenfllen mit moldauischen Behrden.62
137
galizische Gouverneur erlaubte etwa aus diesem Grunde den Moldauern nur noch fr
das laufende Jahr bis zu einer Grundarrondierung die Einbringung des Heus diesseits der
Grenze.64 Individuell bot man vorerst eine praktikable Lsung an und stellte geteilten
Grundbesitzern unentgeltlich Psse aus, die einen Grenzbertritt vereinfachten.65
Wesentlich komplizierter gestalteten sich die Teilungsverhandlungen bei den betroffenen Ortschaften.66 Dabei war der Aufwand von eigens dafr eingesetzten Kommissionen
zur Feststellung v. a. auch der lteren Eigentumsrechte einerseits und wandernder Grenzverlufe (etwa durch berschwemmungen) betrchtlich. Fallweise war sogar die Anfertigung von Situationsplnen zur Klrung der eigentumsrechtlichen Verhltnisse in Bezug
auf die Staatsgrenze ntig (Abb. 24).67 Suceava, als einziger grerer Ort der Bukowina,
der durch die Abtretung pltzlich in eine Grenzlage geriet, klagte noch 1848 ber die
Nachteile seiner Situation.68 Huserteilungen waren fr die Betroffenen nur kurzfristig
hinderlich, da die bescheidene Gre und das verwendete Baumaterial dieser Gebude
ohnedies in der Regel nach einiger Zeit einen Neubau erforderten bzw. eine Verlagerung
keine greren Schwierigkeiten darstellte. Wenn sich fr Grundbesitz und Drfer bzw.
Huser noch passable Lsungen fanden, so entwickelte sich die in Moldau weit verbreitete Fernweidewirtschaft (echte Transhumanz) in Krisenzeiten zu einem ernsten Problem
fr den modernen Staat. Die Bewohner des sdlichen Landesteils der Bukowina waren
es gewohnt, ihre Schafe in der klimatisch begnstigten Moldau berwintern zu lassen.69
Bei einem etwaigen Kriegsausbruch stand zu befrchten, dass das trkische Heer diese Herden einfach konfiszieren wrde was fr die wirtschaftlich schwache Bukowina
einen zweifachen Schaden bedeutet htte.70 Ein 1787 vom Kaiser erlassenes, generelles
Ausfuhrverbot auf Vieh nahm auf die Bedrfnisse der Viehhalter Rcksicht und richtete
gleichzeitig eine Weisung an die Wirtschaftsmter, den Schafen das ntige Futter whrend der Dauer des Verbotes bereitzustellen.71
64 DACZ 1026/1/4, Regelung der Gter dies- und jenseits der Demarkationslinie, 12. X. 1776 1786 4.
September 1804, hier: Schrder an Spleny, Lemberg 5. IX. 1776.
65 DACZ 1/5/92, Generalkommando Lemberg an Bukowiner Kreisamt, 28. IX. 1796.
66 DACZ 1/5/92, Verzeichnis der durch die Grenzziehung geteilten Ortschaften, 8. X. 1796.
67 Besonders der Zusammenfluss von Rokitna-Bach und Prut bzw. deren wechselnder Verlauf warfen Probleme bei der Grenzverhandlung bzw. der Eigentumslage auf. ANB-CAR 2583/MDLXVIII, Protokoll
der Grenz-Grundkommission Sadagora 29. VI. 1782, inkl. beiliegendem Situationsplan.
68 STA-HHSTA, sterreichischer Reichstag 1848/49, Petitionen, Mappe IX/9, Klage der Deputierten
aus Suczawa, 16. VI. 1848.
69 DACZ 1/5/11, Verwaltung Suczawa an Bukowiner Kreisamt, 15. X. 1787.
70 DACZ 1/5/11, Note des Kreisamtes Czernowitz, 23. X. 1787.
71 DACZ 1/5/11, Galizisches Gubernium an Bukowiner Kreisamt, Lemberg 27. X. 1787 (Mitteilung der
allerhchsten Verordnung vom 19. IX. 1787), detto, 26. XII. 1787, Anweisung an die Wirtschaftsmter.
138
Abb. 30 (III): Begrenzung der Chotyner Raya zwischen Dnister und Prut. Geyer (1810). STA-KA.
Eine bleibende Besserung des offiziellen Grenzverhltnisses mit der Moldau begann sich
erst in der zweiten Hlfte des neunzehnten Jahrhunderts mit dem enormen Aufschwung
der Bukowina und der allmhlichen staatlichen Konsolidierung des rumnischen Nachbarn einzustellen. Beides wog schrittweise die Nachteile der knstlichen und v. a. absoluten Grenzziehung zwischen einem modernen Territorialstaat (sterreich am Beginn des
neunzehnten Jahrhunderts) und einem in alten Traditionen verhafteten feudalstaatlichen,
relativ autonomen Gebilde (das frhe moldauische Frstentum unter osmanischer Oberhoheit) auf. Ein dem sterreichischen Territorialstaat in verwaltungstechnischer und im
eigenen Selbstverstndnis als Staat gleichwertiger Partner entstand in diesem Raum erst
durch die neue Konstituierung der moldauischen Frstentmer bzw. des spter daraus
erwachsenden rumnischen Knigreiches. Obwohl die Grenzziehung damit gleichwertige
wie politische Anerkennung fand, geriet sie einerseits gleichzeitig zum Gegenstand strker
werdender, nationaler Gebietsansprche des jungen rumnischen Staates. Andererseits
bot sie aus diesem Grunde politische Reibe- und Versuchslinien gegenber dem greren Nachbarn sterreich, wie dies im Zollkrieg von 1886 deutlich zum Ausdruck kam.
139
Letztendlich ist der Akt des territorialen Ausgreifens sterreichs nach Osten im ausgehenden achtzehnten Jahrhundert als rein machtpolitischer und strategischer zu bewerten. Wien verstand es, durch seine Politik der Verhandlung bei gleichzeitiger militrischer
Absicherung des besetzten moldauischen Gebietes die Verschrnkt- und Abhngigkeiten
im Machtspiel der europischen Imperien geschickt zu seinem Vorteil zu nutzen. Der
russisch-trkische Krieg der Jahre 17681774 brachte das Osmanische Reich endgltig
gegenber den europischen Gromchten in die politische wie militrische Defensive.72
Die freundschaftliche Beziehung zwischen Feldmarschallleutnant V. Barco, der sich
im Hauptquartier der russischen Truppen als Beobachter aufhielt, und dem russischen
Oberkommandierenden P. A. Rumjancev, der nichts gegen eine kartographische Aufnahme des von Russen besetzten moldauischen Gebietes durch sterreichische Offiziere
einzuwenden hatte, begnstigte die sterreichischen Absichten von vornherein.73 Ande72 Vgl. Kreiser & Neumann (2003): 283.
73 Vgl. Brief Josephs II. aus Szsz Rgen in Siebenbrgen an seine Mutter, 19. VI. 1773. Wir haben soeben
140
rerseits verstand es der kaiserliche Internuntius F. Thugut an der Hohen Pforte offenbar
ausgezeichnet, das Vertrauen des Sultans zu gewinnen.74 Die Pforte war angesichts ihrer
inneren Probleme die durch die militrische Niederlage gegenber Russland eine neue
Brisanz angenommen hatten sowie durch die latente Bedrohung seitens der anderen
europischen Gromchte gezwungen, sich jenem Frsprecher gnstig zu zeigen, von
dem man annahm, dass sein territorialer Hunger am Osmanischen Reich bereits gestillt
war. Gegen die sterreichischen Absichten gerichtete Interventionen der moldauischen
Phanariotenfrsten75 die Moldau war der Pforte de jure nur tributpflichtig blieben
fruchtlos. Die dennoch komplizierten und langwierigen Grenzverhandlungen mit Stambul und ihren lokalen Reprsentanten erscheinen unter diesem Betrachtungswinkel
mehr als der Versuch der formellen Wahrung des Gesichts denn als realer Widerstand,
zumal die Bukowina fr das Osmanische Reich in seiner peripheren Lage eine relativ
geringe politische wie wirtschaftliche Bedeutung besa. Die Beschaffung vermeintlich
historischer Beweise, die den jeweiligen Gebietsanspruch sei es jetzt in GalizienLodomerien oder der Bukowina rechtlich belegen halfen, war wohl mehr Teil der Spielregeln europischer Gromchte, die man tunlichst befolgte, ohne sie dabei wirklich als
ernst genommenen Rechtsanspruch zu hinterfragen.76
die Csik und Gyorgy mit allen ihren nach der Moldau fhrenden Pssen sowie einen Theil des wiederbesetzten Gebietes besichtigt. Letzteres ist eine wahre Wildnis, bedeckt mit den schnsten Bumen, die
aber unbentzt verfaulen. Wenn man durch die Zurckgabe dieser ziemlich ausgedehnten, aber ohne
Beurbarung und Besiedlung fast wertlosen Gebietstheile an die Moldauer jene Ecke gewinnen knnte,
die an Siebenbrgen, an die Marmarosch und an Pokutien stsst, so wrde man sicher etwa sehr Ntzliches vollbringen. Zitiert nach Polek (1895): 32, auch Werenka (1892): 106.
74 Franz Baron v. Thugut (17391818) war seit 1771 Internuntius an der Hohen Pforte und ab 1788 als
Hofkommissar fr die Verwaltung der Moldau und der Walachei zustndig. 1794 trat er als Nachfolger
Kaunitz in das Amt des Ministers fr auswrtige Angelegenheiten.
75 Als Phanarioten bezeichnete man die zumeist aus dem Stadtteil von Istanbul (Phanar) stammenden
adligen griechischen Verwalter der Moldau/Walachei.
76 Vgl. Paldus (1916): 419f. Die Argumentationslinie des rechtmigen Anspruchs des Hauses Habsburg
auf Galizien verlief ber bhmische und ungarische Besitzansprche. So htten etwa die Herzge von
Teschen, die Auschwitz und Zator besaen, bereits im 13. Jh. die bhmische Oberlehenshoheit anerkannt. Der Titel Knig von Galizien und Lodomerien andererseits sei ebenfalls seit dieser Zeit Teil
der Titulatur des ungarischen Knigs. Vgl. Polek (1897): 5. Nach dem Bericht des fr die Kartierung
abkommandierten Majors Friedrich v. Mieg wurde eine ltere Urkunde aufgefunden, die nachweisen
wrde, dass der Czernowitzer und Suczawaer Distrikt durch eine Schenkungsurkunde Sobieskis Teil
Polens war, auch aufgefundene polnische Grenzsteine im Bukowiner Wald htten die Zugehrigkeit der
Oberen Moldau zu Polen belegt. Mieg war als Major im Generalquartiermeisterstab ttig und seit 1773
mit der kartographischen Aufnahme der Bukowina betraut.
141
77 DACZ 1026/1/85, Bukowiner Staatsgterinspektion an Czernowitzer Kreisamt bzw. Galizisches Gubernium, Kimpolung 31. XI. 1807.
78 DACZ 1026/1/85, Galizisches Gubernium an Czernowitzer Kreisamt, Lemberg 9. II. 1808. Bukowiner
Kreisamt an Galizisches Gubernium, Czernowitz 10. III. 1808.
79 DACZ 1026/1/85 und 1026/1/551, Bericht der Dornaer Gemeinde an Bukowiner Kreisamt, XII. 1837.
80 STA-AVA, Hofkanzlei, Karton 233, Mappe 13 ex XII. 1786, Galizisches Gubernium an Hofkanzlei.
142
Abb. 32
6. Innere Verwaltungsentwicklung
zwischen Persistenz und Fortschritt1
Nachdem mit Mai 1775 die Auengrenzen des Landes feststanden, konnte Wien in Zusammenarbeit mit der im Entstehen begriffenen, provisorischen militrischen Gebietsverwaltung an die systematische Landeseinrichtung gehen, die die bisherige des Frs
tentums Moldau schrittweise ersetzte. In staatsrechtlicher Hinsicht fand der Akt der
Eingliederung der Bukowina in den Verband der habsburgischen Lnder jedoch erst mit
der Huldigung der Stnde gegenber dem neuen Herrscherhaus am 12. Oktober 1777
sowie der Eidesleistung gegenber dem Kaiser seinen Abschluss.2 Mit der Huldigung
eng verbunden war gleichzeitig auch die teilweise Anerkennung lterer, moldauischer
Strukturen, die wie zu zeigen sein wird die einzufhrende Verwaltungspraxis nicht
unwesentlich beeinflussten bzw. sich auf die neuen politischen Gegebenheiten nachhaltig durchpausten.
Mit besonderem Augenmerk auf die Raummchtigkeit politisch-administrativer
Entscheidungen soll versucht werden, folgende Fragen zu klren: Begrndete die kurze Periode der militrischen Direktverwaltung der Bukowina durch Wien den Willen
nach politischer Autonomie, wie er auf weite Strecken von in Wien ausgebildeten Eliten
des Landes vertreten wurde? Welche Positionen nahmen der Kaiser und die beteiligten
Verwaltungsebenen bei der Entscheidungsfindung ber die Gestaltung des Landes ein
und welche Rolle spielten sie? Lassen sich innerhalb der Verwaltungshierarchie, zwischen
Wien, Lemberg und der Bukowiner Administration differierende Ansichten ber die
Art und Weise der Landeseinrichtung erkennen? ber welches Gewicht verfgten die
Landeseliten im Autonomieprozess der Jahre 1849 bis 1861? Und schlielich: Wie gestal1 In Teilen als Aufsatz in den Jahrbchern fr Geschichte Osteuropas erschienen, erweitert und ergnzt.
Vgl. Scharr (2007e).
2 ANB-CAR III/12, Bericht ber die Huldigungsfeier in Czernowitz, Zallesczyki 15. X. 1777. Nach dem
Hochamte und der feierlichen Unterzeichnung der Eidesleistung, die auch in moldauischer Sprache
geleistet werden konnte, wurde sodann von der errichteten Triumph Porten Geld ausgeworfen,
dann auer der Stadt von hierzu errichteten Bhnen Wein rinnen gelassen, und dem gemeinen Volk
Brod, und Fleisch ausgeworfen auch 3 steig-Bume, an deren Gipfel Bnder von verschiedenen Farben
angebunden waren und sich in einem Tchel 5 fl eingebunden fanden prei gegeben . Moldauische
Untertanen, die in der Bukowina Grund besaen, waren eigens von der Eidesleistung gegenber dem
Kaiser befreit worden. ANB-CAR II/37, Bericht des k.k. Geschftstrgers (in Jassy?) Tassara an Hofkriegsrat, 17. IX. 1777. Vgl. Pahomi (2001).
144
tete sich die rumliche Verwaltungsgliederung in ihrer zeitlichen Entwicklung seit 1775?
Lassen sich ltere Kontinuitten einer vor-sterreichischen Verwaltung festmachen? Wie
verlaufen die Differenzierungsprozesse der politischen Raumstrukturen mit zunehmender wirtschaftlich-gesellschaftlicher Konsolidierung des Landes?
Wiener Direktverwaltung
145
einer sich Monate hinziehenden Diskussionsphase des Staatsrates legte dieser im August
1781 einen Reformplan fr die Bukowina vor, der durch den Kaiser in den wesentlichen
Punkten besttigt Enzenberg als Richtschnur beim Aufbau der Verwaltung dienen sollte.8
Die Anweisung blieb im Detail weitgehend unklar, belie gerade dadurch dem militrischen
Gebietsadministrator vor Ort einen gewissen Handlungsspielraum.
Eine der grundlegenden Ursachen fr die Zgerlichkeit beim Aufbau der inneren
Verwaltung in der Bukowina lag im unklaren Verhltnis zwischen Landes-, Grundherren und Untertanen. Dieses Umstandes wurden sich die Behrden verhltnismig schnell bewusst. Man beauftragte daher schon relativ frh eine eigens eingerichtete
Grundkommission damit, die grundherrschaftliche Situation zu klren.9 K. J. Enzenberg
wies genauso wie schon sein Vorgnger G. Splny darauf hin, dass die Basis jedweder
Landeseinrichtung, nachdem das Territorium nach auen hin durch die Staatsgrenze
seine Fasson erhalten hatte, zunchst eine kartographische Landesaufnahme, verbunden mit einer Erfassung der Bevlkerung sowie deren Besteuerung , sein msse.10
Zu diesem Zeitpunkt hatte der Staat ber das kaiserliche, respektive landesfrstliche Eigentum nur eingeschrnkten Direktzugriff auf Grund und Boden. Mit Ausnahme der
drei Stdte Czernowitz, Suceava und Siret sowie des Moldauisch-Kimpolunger Okols11,
die landesfrstliches Eigen darstellten, gehrte der Rest des Landes einer Vielzahl von
Grundherren,12 deren Groteil wiederum kaum ber ausreichende Einknfte und Mglichkeiten verfgte, eine zeitgeme und konomische Administration ihrer Gter zu
gewhrleisten.13 Eine vollstndige konomische Landesaufnahme zur Einrichtung eines
8 Protokoll der 17. Staatsrthlichen Zusammentretungen in galizischen Landesangelegenheiten, Befrwortung durch Joseph II., 3. VIII. 1781. Abgedruckt in Zieglauer (1895): 102110. Im Wesentlichen
werden darin sieben Punkte angesprochen: Kirche, deutsche Schulen, Stdte, Verwaltung der Streusiedlungen, Juden, Steuern, Mnzen und deren Kurswert.
9 ANB-CAR VII/8, Hofkriegsrat an Galizisches Generalkommando, Wien, 21. VIII. 1781. durch den
Vorgang der Berichtigung der Besitzungen [war] die Liebe, und das Vertrauen der Gterbesitzer fr den
Frsten der Bucowina herbeyzubringen . Siehe dazu Quellanhang III.
10 Vgl. Kapitel 4.
11 Letzteres ein im Westen gelegener Verwaltungsbezirk der Bukowina, der zum grten Teil unmittelbar
in den Karpaten liegt. Die drei Stdte gingen als ursprngliches Eigentum der moldauischen Frsten auf
den Kaiser in Wien ber.
12 STA-AVA, Hofkanzlei, Karton 230, Protocollum Commissionis, Wien, 4. IV. 1780. Vgl. Polek (1895):
78. Dieser Bericht beschftigt sich u. a. ausfhrlich mit der nach Wirtschaftsleistung einzurichtenden,
gestuften Besteuerung der Bukowina.
13 STA-AVA, Hofkanzlei, Karton 236, Bericht des Freiherrn von Margelik Uiber die dermalige Lage der
galizischen Dienstgeschfte, und ber die Mittel und Wege den dabei bestehenden Gebrechen abzuhelfen, 1793, zur Bukowina: dieser weitschichtige Kreis zhlt fast so viele Grundbesitzer, als Drfer
die in den wenigsten Gegenstnden hchst unerfahren
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14 Vgl. STA-AVA, Hofkanzlei, Karton 230, Protocollum Commissionis, Wien 4. IV. 1780. Vgl. Polek
(1895): 78 und Kapitel 4.
15 Messner (1973): 138.
16 Vgl. Kapitel 7.
17 Hofkriegsratsprotokoll 1781, nach Polek (1895): 5.
18 Denkschrift an den Kaiser Beschreibung der Bukowina und deren inneren Verhltnisse berreicht
am 13. XI. 1780 durch Basilius Balsch, Bojar und Abgeordneter der Bukowina. Abgedruckt in: Grigorovici (Ed.) (1998): 330, auch Zieglauer (1895): 49. In einem Bericht an den Hofkriegsrat ber die
Verwaltung der Bukowina heit es etwa auch: die Innwohner desselben erkennen sehr wohl, dass
eine militrische Verwaltung ihrer ntig, und zu ihrer Sicherheit weit zutrglicher ist als eine Civil Verwaltung . ANB-CAR V/64, Distriktsverwaltung an Hofkriegsrath, Czernowitz 1780.
19 ANB-CAR V/21, Hofkriegsrat an galizisches Generalkommando, 20. V. 1780. Der Hofkriegsrat legte
dabei fest, dass so die Bukowina unter militrischer Verwaltung bleibe diese auch fr alle PublicoPolitica, Justitialia, Oeconomica et Ecclesiastica zustndig sei.
Wiener Direktverwaltung
147
berg) vorgesetzt war ausschlielich der Hofkriegsrat in Wien.20 Whrend dieser frhen
Periode verzichtete der Staat gezielt aus politischem Kalkl auf Steuereinnahmen aus der
neuen Provinz. Der Fiskus war vorlufig noch zur Gewinnung der Buccowiner Herzen
hintanzuhalten.21 Die vorhergehende moldauische Verwaltung im Gegensatz dazu war
nicht zuletzt durch ihre Tributpflicht gegenber der Hohen Pforte im Wesentlichen auf
Einhebung der Steuern und auf eine minimale Justizpflege ausgerichtet.22 Den Phanarioten, die seit dem Sturz des letzten Moldaufrsten D. Cantemir (1711) von Stambul
gegen hohe Geldsummen eingesetzt wurden, lag in erster Linie daran, neben dem Tribut
an die Pforte so viel wie mglich aus dem Land an Steuergeldern zu lukrieren, um in der
zumeist kurzen Regierungszeit das eingesetzte Kapital mit einem ansehnlichen Aufschlag
wieder zurckzugewinnen. Der Frst vergab mter der Verwaltung und der Kirche gegen Geld. Geld, das diese Amtstrger sich naturgem vom Land bzw. seiner produzierenden, meist buerlichen Schicht wiederzuholen gedachten.
Rechtsstaatlichkeit, Rechtssicherheit und ein geregeltes Steuersystem waren somit vorerst die wichtigsten Punkte, bei denen die sterreichische Verwaltung verhltnismig
schnell bei der einheimischen Bevlkerung Erfolge erzielen konnte.23 Nicht unwesentlich
trug dazu die Einfhrung des in den sterreichischen Lndern geltenden Rechts bei. So
stellte etwa die Herauslsung der Zustndigkeit bei Streitigkeiten zwischen Grundherren und Untertanen aus den Patrimonialgerichten durch das kaiserliche Patent von 1781
und deren bertragung an die jeweiligen Kreismter eine wesentliche Verbesserung der
individuellen Rechtslage dar.24 1782 folgte die Aufhebung der Leibeigenschaft, was ein
Jahr spter dazu fhrte, dass auch die Roma aus dem Status der Robi (Sklaven) he
raustreten konnten.25 Rechte und Pflichten der buerlichen Bevlkerung fielen ebenfalls
erstmals whrend dieser Periode unter eine dauerhaft gesetzlich festgelegte Regelung. Die
Reformen des Besitzrechtes bzw. des Eigentumsstandes an Grund und Boden, auf die
hier nicht eingegangen werden soll, nahmen jedoch wesentlich mehr Zeit in Anspruch
und deren Vernderungen zogen sich weit ber die Grundentlastung von 1849 hinaus.26
Ein besonders auf der ohnedies nur gering personell ausgestatteten Verwaltung lastendes
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Problem stellten die zahlreichen Gerichtsprozesse als Folge von Streitigkeiten unter den
Grundpchtern in den einzelnen der mehr als 200 Dorfschaften dar.27 Die mangelnde
Sprachkompetenz der in der Verwaltung eingesetzten Militrs trug ein briges dazu bei.
General Enzenberg pldierte daher fr die Abstellung von Militrbeamten aus Siebenbrgen, die mit der moldauischen (rumnischen) Sprache vertraut waren bzw. sie als
Muttersprache beherrschten.28
Als weiterer Schritt in der neuen Rechtspflege muss 1780 auf Betreiben Enzenbergs
die Installation eines Obergerichtes in Czernowitz gesehen werden, das eine langwierige
Verschleppung von Appellationen ber Lemberg umgehen half.29 Zur Hintanhaltung der
fr die berforderte Verwaltung zustzlich lhmenden Kleinprozesse fhrte man Streitwertschwellen ein, ab denen sich erst ein Gericht einzuschalten hatte.30 Mit dem sukzessiven Ausbau der horizontalen Verwaltungsebene mussten 1786 weitere Distriktsgerichte
eingefhrt werden, um die bestehenden in Czernowitz und Suceava zu entlasten. Die
Lage der Siedlungen und die vorherrschende, extensive Wirtschaftsweise in den Berggebieten der Bukowina trugen whrend der ersten Jahre sterreichischer Verwaltung ebenfalls erheblich zu Verzgerungen im Aufbau einer geregelten Landesadministration bei.
Einerseits waren die Siedlungen in diesem Raum oftmals durch eine erhebliche Streulage
gekennzeichnet, die das Entstehen drflicher Strukturen erschwerte. Andererseits betrieb
der Groteil der dort lebenden Bevlkerung transhumante Wanderweidewirtschaft.
Grund und Boden waren meist nur gepachtet und die Unterknfte relativ bescheiden,
deren Hauptnutzung erfolgte im Sommerhalbjahr.31 Die Bevlkerung war hoch mobil
und konnte sich dem Zugriff des modernen Verwaltungsstaates leicht entziehen.
Politische Landeseinrichtung
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Abb. 34: Der Chotyner (ausgenommen die Ortschaft Onut) sowie der Serether Kreis fielen 1793
wieder an die Pforte und in der Folge an das russische Reich (Bessarabien 1812) bzw. an die Moldau. Die Angaben beider Skizzen sind relativ zu einander zu verstehen, da sich die Zusammensetzung und Organisation der Verwaltung whrend dieser Periode mehrfach nderten. Hinzu
kommt, dass die Quellen dazu nicht immer genaue Aufschlsse ermglichen.
Politische Landeseinrichtung
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Verwirrung herrsche .32 Er selbst war daran nicht ganz unschuldig. Vor allem seine
unentschlossene Haltung und die wiederholt zgerlich-sprunghaften Meinungswechsel
trugen wesentlich das Ihre dazu bei.33 Insgesamt ergaben sich hinsichtlich der territorialen Gliederung der Bukowina mit der Einfhrung der sterreichischen Militrinterimsverwaltung kaum Unterschiede in der bisherigen hierarchischen Gliederung des moldauischen Frstentums (Abb. 33, 34). Die grundstzliche Trennung zwischen den beiden
Distrikten Czernowitz und Suczawa behielt die sterreichische Administration zunchst
bei. Auch die mittlere Verwaltungsebene der Kreise (inut) folgte Vorgngerstrukturen
des Moldaufrstentums, wenngleich sich die Amtsbezeichnungen schrittweise den sterreichischen anpassten. 1783 scheint man einen dritten Distrikt eingefhrt zu haben.
K. J. Enzenberg erwhnt bei der Gebietseinteilung neben den bereits bestehenden noch
einen Distrikt Waschkoutz oder Winitz.34 1784 hatte man sich schlielich als Sitz einer
weiteren Territorialeinheit auf letzteren Ort geeinigt.35 Sptestens 1783 kam noch Sereth
als viertes Distriktsdirektorat hinzu.36
In der personell-administrativen Gliederung ergaben sich hingegen markante Vernderungen. Obwohl im Bericht von G. Splny 1777 die oberste Landesinstanz noch naturgem stark mit Militr durchsetzt war, spiegelte sie schon in der Aufgabenzuteilung
klar die Vorgaben der Wiener Zivilverwaltung wieder. So gab etwa die Landesverwaltung um 1781 ein ausgesprochen dichotomes Bild. Mit Ausnahme des Bojaren B. Balsch,
der eine gehobene Stellung als Beamter in der Bukowiner Landesadministration innehatte, fanden sich auf der Ebene der obersten Landesinstanz (Prsidialkanzlei) nahezu
ausschlielich Armeeangehrige bzw. Zivilbeamte aus anderen Teilen des Habsburgerreiches. Vielfach stammten auch die Sprachbeamten (Dolmetsch, Schreiber etc.) dem
Familiennamen nach (z. B. Ballady fr die moldauische Sprache) aus dem Kreis der siebenbrgischen Militrverwaltung und dem Temesvarer Banat.37 Auf der unteren Ebene
rangierten vorrangig nationale Beamte mit Dienstbezeichnungen und Zustndigkeiten
32 ANB-CAR IX/72, Vortrag Hadik an den Kaiser, 18. VIII. 1782, in Zusammenhang mit dem Bericht des
Bojaren Balsch.
33 Vgl. Kapitel 7.
34 ANB-CAR XII/58, Plan auf wes Art die ganze Buccoviner District der Laage nach in 3 Directoraten
eingetheilet werden knne, Distriktsverwaltung an Hofkriegsrath, Czernowitz 17. V. 1783.
35 ANB-CAR XXI/30, Rationarum Provinciae, Distriktsverwaltung an Hofkriegsrat, Czernowitz 25. II.
1786. XIV/53, Eintheilung der zu verwaltenden Bucowiner Ararial- und Klostergthern nebst dem Directoriats- und Wirtschafts-Personale, Czernowitz 14. I. 1784.
36 ANB-CAR XII/57, Meldung Enzenberg an Hofkriegsrat, Czernowitz 17 V. 1783. Enzenberg rt darin
dezediert davon ab, Sereth zum Distrikt von Suczawa zu schlagen.
37 Bericht Enzenberg an Hofkriegsrath, Czernowitz 25. XI. 1781. Abgedruckt in Zieglauer (1896): 112116.
152
aus der Zeit des Moldaufrstentums.38 Zumindest auf der Distriktsebene (B) (Abb. 33,
36, 37) versuchte Wien fremden Subjecten vor nationalen (einheimischen) den Vorrang
zu geben, so sich solche berhaupt finden lieen.39
Daraus ergab sich eine doppelte Disparitt in der Verwaltung dieser Jahre, die auch zu
einem gewissen Teil erklrt, warum sich die Landeseinrichtung ber so lange Zeit hinzog. Zum einen war die oberste Landesverwaltung personell vollkommen unterbesetzt
und berlastet.40 Neben der militrischen Verwaltung und Gebietssicherung, die durch
laufende militrische Krisen in der Region stark in Anspruch genommen wurde, musste
diese auch Aufgaben der unteren Instanzen wahrnehmen. Die Beamten der unteren Ins
tanzen hingegen blieben oftmals in ihrem traditionellen Rechts- und Verwaltungsdenken verhaftet und waren groteils auf Grund ihrer nicht angepassten Ausbildung kaum
in der Lage, den neuen, an sie herangetragenen Aufgaben gerecht zu werden. Sprachprobleme bildeten andererseits ein zustzliches Hindernis, das sich nach 1786 noch verschrfte. Alle Eingaben an das (ab 1786) vorgesetzte galizische Landesgubernium mussten
zunchst in deutscher Sprache (teilweise noch in Lateinisch bzw. spter in Polnisch) erfolgen.41 Die Behrdenvertreter auf regionaler bzw. lokaler Ebene beherrschten aber zumeist nur die moldauische Sprache (z. B. der Ispravnik von Suczawa), vielfach konnten
sie kaum oder berhaupt nicht lesen.42 Beides Umstnde, die eine weitere Anforderung
an die ohnedies wenigen Dolmetscher und Schreiber der Prsidialkanzlei in Czernowitz
stellten.
Die sterreichische Verwaltung sah sich also trotz allem gezwungen v. a. in den
ersten Jahren aufgrund der drngenden Personalknappheit, welche sowohl G. Splny als
auch K. J. Enzenberg in ihren Berichten immer wieder hervorhoben43 , auf vorhandene
38 Vgl. Zieglauer (1896): 112f.
39 Die gute Versehung der Districts Directors- und Isprawniken Stellen ist allhier sehr wichtig, und die
Nation so beschaffen, dass sie in Vorgesetzte fremder Nation mehr Zutrauen hat, als in jene, so von der
ihrigen sind. Durch eine gute Wahl fremder Subjecten dieser Stellen wird also viel eher das Gute gewirkt
werden, als wenn solche durch Massillen oder andere hiesige Landes Kinder, besonders aus der Moldau,
verwaltet wrden Handschreiben Josephs II. 19. VI. 1783, abgedruckt in Polek (1895): 61.
40 Ich bin versichert, dass gewiss nicht so viele zerschiedene und in alle Fach der Civil und Militr Geschfte einschlagende Gegenstnde bey keinem Generalkommando vorkommen, als hier in der
kleinen Buccovina: und da tglich die Arbeiten und Gegenstnde, besonders mit der Einrichtung sich
vergrern, so sehe ich mich von Tag zu Tag mehr in Verlegenheit und Unmglichkeit mit Bestand dem
Geschft nachzustehen ANB-CAR, XI/21, Enzenberg an Hofkriegsrat, Czernowitz 20. I. 1783.
41 DACZ 1/1/824, Galizisches Gubernium an Czernowitzer Kreisamt, Lemberg 20. VII. 1787.
42 Vgl. Bidermann (1875): 32.
43 ANB-CAR I/75, Splny an Hofkriegsrat, Czernowitz 21. II. 1777, Da bei der hiesigen Interimal-Administration weder ein Referent, weder ein deutscher Secretr, weder Concipist, weder Kanzlist noch
Protokollist besteht, so kann ich es nicht verbergen dass ich Alles selbst concipire Enzenberg in
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seiner (7.) Denkschrift Administration oder landesobrigkeitliche Verwaltung nebst dem hierzu erforderlichen Personal, Czernowitz 30. X. 1779. Vgl. Zieglauer (1893): 158.
ANB-CAR IV/26, Onhzielsetzliche Meinung, Enzenberg an Hofkriegsrat Wien, Czernowitz 1780.
Vorschlag zu einer neuen Regierungsform, welche sich zu den jezigen Zustand dieses Districts am besten schicket. Um 1775. In: Grigorovici (Ed.) (1998): 100, auch in Polek (1893).
ANB-CAR III/54 Eintheilungsentwurf der Buccoviner Justiz-Geschfte, Czernowitz 16. VIII. 1778.
Bishero sind an Individuen bei der Landesadministration bestanden: 1 General: Baron Enzenberg, 1
dessen Adjutant, 1 Kriegscommissarius, 1 Districtscassier, so ein Officier mit Zulage, 1 wallachischer
Secretr, besoldet, 1 dto Schreiber mit Remuneration, 1 pohlnischer Schreiber mit Remuneration, 1 Director in Czernowitz, so ein Officier ist mit Remuneration, 2 wallachische Schreiber allda auf Remuneration, 1 Ispravnik in Suczawa, besoldet, 1 wallachischer Schreiber allda, 1 Oberdwornik in Kompolung
Mold., besoldet, 1 Okolcapitn zu Sireth mit Remuneration, 1 dto in Russisch-Kimpolung mit Remuneration, 2 Officiers als Waldaufseher im Czermoscher Thal mit Remuneration. Zur Justizverwaltung: 1
Districtsauditor, 1 Garnisonsauditor, 1 Gerichtsschreiber Protocollum commissionis sub 4ta Aprilis
1780 Viennae habitae. Abgedruckt bei Polek (1895): 86.
Splny gibt z. B. fr den inut Czernowitz 40 Barans (rum. heftig nach etwas streben/suchen; hier
Gerichtsdiener zu Fu) unter Anfhrung eines Kapitans, 30 Umblators (rum. herumgehen, hier berittene Gerichtsdiener) unter Anfhrung eines Vataff oder Lieutenants (rum. Anfhrer) und 10 Arnauten
(Diener) als eine Art Landmiliz unter Anfhrung eines Czaus oder sogenannten Corporalen (rum. ceau,
Gerichtsdiener bzw. Offizier der Polizeiwache). Grigorovici (Ed.) (1998): 72.
ANB-CAR IV/26, Onhzielsetzliche Meinung, Enzenberg an Hofkriegsrat, Czernowitz 1780.
ANB-CAR IV/4, Hofkriegsrat an Galizisches Generalkommando, Wien 30. VII. 1777.
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sich danach in weitere vier Teile unter dem jeweiligen Vorsitz eines Oberdvorniks (D),
der direkt dem Distriktsdirektor unterstand.60 Der Verantwortungsbereich der Direktoren reichte von wirtschaftlichen Aufgaben (Einhebung der Steuern, Bauaufsicht, Vorspanndienste, Waldordnung etc.), ber rechtliche (Kontrolle der Dorfvorsteher, Einfhrung von Dorfkassen, Evidenzhaltung des Grundbuches etc.), sanitre (Kontrolle der
Gesundheitszustnde), polizeiliche (Verzeichnung von Ortsfremden) bis hin zur eigens
hervorgehobenen Aufsicht ber die Dorfgeistlichkeit. Besonders hufig werden dabei
auf die wirtschaftliche Lage bezogene, konkrete Aufgaben angesprochen. So sollten etwa
Popen die Ernteeinbringung auch am Sonntag erlauben, damit sich der als belastend
empfundene Besuch der Branntweinschenken whrend der Freizeit auf ein Minimum
beschrnke. Auch waren die Direktoren u. a. beauftragt, die Geistlichkeit zur Sparsamkeit anzuhalten und den Ankauf von Zierlichkeiten und Ornat auf ein Minimum zu
reduzieren.61 In jedem Dorf mussten zumindest ein paar deutsche Pflge angeschafft
werden, um die auerordentlich schweren wie unwirtschaftlichen einheimischen zu ersetzen.
Insgesamt ergaben sich auf der territorialen Administrationsvertikale mit Ausnahme
der Einfhrung von Viertelsverwaltungen keine grundlegenden Vernderungen. In der
horizontalen Gliederung lsst sich ungeachtet der tatschlichen Dauer ihres jeweiligen Bestandes im Einzelnen eine zunehmende Differenzierung feststellen, die selbst
wiederum in Vielem auf lteren grundherrschaftlichen Strukturen der Moldau aufbaut.
Den 1774 noch an die inuti angehngten (Sub-)Distrikten Cmpolung Cernui bzw.
Cmpolung Suceava, denen direkt offenbar keine Okols zugeordnet waren, entsprechen
ab 1783 die Distrikte Winitz und Sereth.62 1780 existierten erst zwei Direktoratsmter in
der Bukowina.63 Ein Teil der bevlkerungsstarken Kreise schien zeitweise noch einmal
in Ober und Unter administrativ geteilt worden zu sein.64 Der langfristig angelegte
Vergleich der territorialen Gliederung auf der mittleren Ebene (B) belegt deutlich die
Wirkmchtigkeit bzw. die Persistenz lterer moldauischer Strukturen gegenber einer
oberflchlich vermeintlich etatistisch-modernen, berlegenen Verwaltungskonzeption
60 Diese Praxis der zustzlichen Verwaltungsebene ist auch aus dem Banat bekannt, wo etwa mehrere Dorfschulzen (ltere Verwaltungsstruktur) einem neu eingefhrten Oberschulzen unterstanden. Freundlicher
Hinweis Professor Costin Feneans, Bukarest, Februar 2005.
61 ANB-CAR XII/58, Enzenberg Instruktionen fr die Viertelsdirektoren, Czernowitz 17. V. 1783.
62 Dies wird umso deutlicher, als Cmpolung bersetzt langes Feld bedeutet, was topographisch sowohl
auf die beiden Bezirke entlang der Flsse eremo (Winitz) und Sereth (Sereth) verweist.
63 ANB-CAR V/64, Distriktsverwaltung an Hofkriegsrath, Czernowitz 1780.
64 Botuanskij (Ed.) (2004): 175/76. STA-AVA, Hofkanzlei Karton 234, Topographische bersicht ber
die Bukowina 1787.
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Politische Landeseinrichtung
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der Wiener Zentrale. Der Ausweis aller Bukowiner Ortschaften, eingeteilt in vier Bezirke
(Winitz, Czernowitz, Sereth und Suczawa) versuchte zwar augenscheinlich bestehende politische Raumkonzepte zu durchbrechen, blieb letztlich aber erfolglos.65 Vergleicht
man die Bezirksgrenzen von 1897 mit den lteren moldauischen Grundherrschaften vor
der sterreichischen Besetzung bzw. den frhen an sie angelehnten, sterreichischen Dis
triktsgliederungen, so decken sich diese erstaunlich genau (Abb. 35).
Kirchliche Verwaltungsstrukturen
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auf ein Aufbrechen der ursprnglich moldauischen Kirchenprovinz und die Einbindung
in neu geschaffene Kirchenstrukturen innerhalb des eigenen Staatsgebietes. So erfolgte
1781 zunchst die Loslsung der Bukowina aus dem Metropolitanverband der Moldau
(mit dessen Sitz in Jassy), die Errichtung eines eigenen Bukowiner Bistums sowie die
mehr als nur symbolische bersiedlung des Bischofssitzes von Rdui nach Czernowitz.69 Damit lste man auch die gesamte Geistlichkeit der Bukowina aus der Jurisdiktion des Metropoliten von Jassy heraus. 1783 lie Joseph II. als vorlufigen Abschluss
der territorialen Entflechtung kirchlicher Verwaltung mit der Moldau die neue Dizese
in dogmatischen und religisen Angelegenheiten der Metropolie von Karlowitz (Kroatien-Slawonien) unterstellen, damit fand auch die Verbindung zum Patriarchen von
Konstantinopel (in Istanbul) als fr den Bereich des Osmanischen Reiches zustndiges
Kirchenoberhaupt sein Ende.70
Mit der juristisch vollzogenen kirchlichen Trennung von der Metropole Jassy sollte gleichsam auch eine politische und v. a. wirtschaftliche Kontrolle ber das Kirchenbzw. Klostereigentum erfolgen. Bereits im Frhjahr hatte der Bischof von Rdui eingewilligt, seine Gter gegen eine jhrliche Besoldung pro arario einzutauschen, und
gleichzeitig vorgeschlagen, die Administration der Klster ebenfalls in staatliche Hnde zu legen.71 Folglich bekam schon vor der Einfhrung des griechisch-orientalischen
Religionsfonds und der damit einhergehenden De-facto-Enteignung des kirchlichen
Grundeigentums in der Bukowina jedes Kloster einen weltlichen Verwalter von der Distriktsadministration zugewiesen, der ber die Verwendung der Einknfte aus dem Konsistorium zu wachen hatte.72 Das Konsistorium unter dem Vorsitz des Bischofs (sowie
69 Die Trennung von Jassy erfolgte in zwei Schritten. Zunchst regelte das kaiserliche Patent vom 24. III.
1781 nur die Lsung aller Bukowiner Klster von der Metropolitangewalt in Jassy. Als Kirchenprovinz
war die Bukowina nach wie vor zweigeteilt. In eine Dizese des Radautzer Bischofes (die auch Teile des
Frstentums Moldau umfasste) und eine des Metropoliten in Jassy. Ein Monat spter, am 24. April 1781,
verzichtete der Erzbischof von Jassy offiziell auf seine Metropolitanrechte in der Bukowina, womit die
kirchliche Trennung zur Moldau hin ihren Abschluss fand. Vgl. Zieglauer (1895): 144158.
70 Die Vorentscheidungen dafr fielen bereits 1780 in einer Sitzung des Hofkriegsrathes in Wien. Protocollum commissionis sub 4ta Aprilis 1780 Vienna habitae. Abgedruckt in Polek (1895): 8384.
71 uerung des Radautzer oder eigentlich Bukowiner nicht unirten Herrn Bischofs, wie die Unabhngigkeit dieser Dices von dem Moldauer oder Jassyer Metropoliten am verlsslichsten ausgefhrt werden
knnte. Bericht Enzenberg an Hofkriegsrat, Czernowitz 27. IV. 1781. Abgedruckt in Zieglauer (1895):
149150.
72 ANB-CAR VII/8, Hofkriegsrat an galizisches Generalkommando Lemberg, Wien 21. VIII. 1781. Abgedruckt in Polek (1895): 118120. Die im Laufe des 19. Jh.s betrchtlich angewachsenen Mittel des
Religionsfonds flossen v. a. in die Erhaltung von Kirchen und Klstern sowie Schulen. Der Fonds vergab
darber hinaus Stipendien an (vorwiegend rumnische) Studenten, was gegen Ende des 19. Jh.s zunehmend zu Konflikten mit der sich benachteiligt fhlenden ruthenischen Bevlkerung fhrte. Mit den
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Abb. 36: * moldauisch-osmanische Bezeichnung fr Gerichtsdiener verschiedener Rangordnung. Quelle: ANB-CAR I/75, Splny an Hofkriegsrat, Czernowitz 21. II. 1777.
eines Klostervorstehers und zweier weltlicher Vertreter, einer davon der erwhnte Bojar B. Balsch) war formell 1781 in Czernowitz im Zuge der Dizesanreform eingerichtet
worden und nahm seine Arbeit nach einigen Verzgerungen mit der Inthronisation des
Bischofs in Czernowitz am 13. Februar desselben Jahres auf. Bald machte sich auch hier
wie in der brigen politischen Landesverwaltung ein eklatanter Mangel an geistlichem
wie weltlichem Personal bemerkbar.73 Alle Beschlsse waren mit der Distriktsverwaltung
einvernehmlich zu fassen. Die Zustndigkeit des Konsistoriums erstreckte sich sowohl
Stipendien war auch die Zulassung zu den theologischen Ausbildungssttten des Landes verbunden.
Auch hier kann seitens des Fonds und der orthodoxen Landeskirche eine Bevorzugung rumnischer
Theologiestudenten konstatiert werden. Vgl. Ungureanu (2003): 183.
73 Vgl. dazu die bei Zieglauer auszugsweise wiedergegebene Korrespondenz zwischen Enzenberg und dem
Bischof von Radautz, Dositheu. Zieglauer (1896): 2536.
161
auf religise wie wirtschaftliche Aspekte der Dizese bzw. des Kircheneigentums sowie
dessen Ertrgnisse.74 Aus diesem Konsistorium heraus schlte sich wenige Jahre spter
der genannte Religionsfonds. Durch einen Gtertausch konnte sukzessive auch eine
langsame Entflechtung des grenzbergreifenden Besitzstandes des vormaligen Bischofs
von Rdui sowie der Metropolie Jassy erreicht werden.75 Ein Umstand, der letztlich
auch der kirchenpolitischen Entflechtung zuspielte.
162
163
(Streitwert ber zehn Gulden) zu befassen hatten. Flle mit geringerem Streitwert verblieben wie schon whrend der Militradministration beim jeweiligen Dorfvorsteher
(Dvornik). Als vorgesetzte Appellationsinstanz des Kriminal- wie Zivilgerichts diente das
galizische Landrecht in Lemberg. In der Frage der Besetzung neuer Dienststellen setzte
man auf Empfehlung des bisherigen Landesadministrators Enzenberg auf Kontinuitt und
bevorzugte die Einstellung von vor Ort erfahrenen Beamten.85
Die Bukowiner Historiker des neunzehnten und beginnenden zwanzigsten Jahrhunderts waren sich ber die Beweggrnde der Entscheidung des Kaisers zu diesem Schritt
der Angliederung uneinig. F. Zieglauer fhrte dabei noch einen der wahrscheinlichsten
Grnde ins Treffen. Er sieht den kaiserlichen Beschluss als Folge der bisherigen Bestrebungen Josephs II., die Verwaltung horizontal zu konzentrieren und zu vereinfachen.
Als Vorlufer dienten ihm dabei wahrscheinlich die Beispiele von Siebenbrgen-Ungarn
oder Grz-Gradiska.86 Plne zur Eingliederung hatten de facto schon seit 1775 bestanden.
1780 hatte sich Joseph II. neuerlich mit diesem Gedanken getragen, den er aber schon
im Frhjahr 1781 wieder fallen lies.87 Die unerwartet rasche Vereinigung stie nicht nur
innerhalb bestimmender Kreise der Bukowina, sondern auch in der Wiener Zentralverwaltung selbst auf wenig Untersttzung. Die Wiener Hofstellen sahen in den ersten Jahren nach der vollzogenen Vereinigung eine Reihe von verwaltungstechnischen
wie gesellschaftlichen Problemen, die ihrer Meinung nach eine neuerliche Trennung
unumgnglich erscheinen lieen. Ein unterschiedliches Steuersystem, differierende Gerichtspraxis u. a. erschwerten die auf Vereinheitlichung abzielende Verwaltungspolitik
Lembergs. Zudem kamen die vereinigten Hofstellen zum Schluss, dass die Leute
[v. a. der Bukowiner Adel, Anmerkung] noch keineswegs den Grad von Aufklrung erreicht, der doch vorausgesetzt werden mu, wenn die Theilnehmung der Stnde an der
fentlichen Verwaltung nicht blosses Theil seyn soll . Ein wenig vorher hie es,
Im Grunde ist also im wesentlichen wenig geschehen, um die Vereinigung anders, als
dem Nahmen nach zu bewirken, so wie dann dieser heterogene Theil mit dem Ganzen
auch wirklich nie zusammenhngen wird .88 Eine hnliche Meinung vertrat auch
die oberste Wiener Justizstelle.89 Eine nur sechs Jahre nach dem vollzogenen Anschluss
85 STA-AVA, Hofkanzlei Karton 233, Justizwesen, Mappe 133 ex X. 1786, abgedruckt in Zieglauer
(1902): 104107.
86 Zieglauer (1902): 6366.
87 Polek (1895): 56.
88 STA-AVA, Hofkanzlei Karton 234, Mappe 20 aus IX. 1790, Vortrag des Hofkriegsrates an Leopold II.
v. 1. VII. 1790 ber die Trennung der Bukowina von Galizien.
89 STA-AVA, Hofkanzlei Karton 234, Mappe 44 ex IX. 1790, Bericht an Leopold II. 27. VII. 1790 ber
die Absonderung der Bukowina von Galizien.
164
165
Abb. 37: Quellen: DACZ (Ukraine) 1/1/9559 Bericht Bukowiner Kreishauptmann ber neue
Administrationseinteilung, 3. VIII. 1849, STA-FA, Karton 883, Zl. 44190/3455 v. 5. XI. 1853,
Genehmigung d. Bezirksmter. o. A. (1910). 1) Sadagora war beim Kommissionsvorschlag noch
Kotzmann zugeordnet, Sereth Suczawa und Solka Radautz. 2) Als Sitz des politischen Bezirkes
sah die Kommission ursprnglich Humora vor. * Der namengebende Ort ist zugleich Bezirkssitz.
166
in dieser Situation darf zumindest als nicht gerade glcklich bezeichnet werden, unterstreicht aber in wiederholter Weise die strategisch wenig vorausschauende Unentschiedenheit der vorgesetzten Verwaltung in Lemberg wie in Wien.
Auf die grundstzliche Forderung der Bukowiner Stnde nach Autonomie von Galizien
blieb Wien die Antwort vorerst schuldig. Wie schon Joseph II. zgerte auch sein Nachfolger, in dieser Frage ein klares Wort zu sprechen. Die letztlich von Leopold II. getroffene
Entscheidung blieb daher wie nicht anders zu erwarten halbherzig. Der Kaiser erkannte einerseits Verschiedenheit der Sprache, Sitten und Gebruche der Einwohner
an, stimmte andererseits aber gegen eine neuerliche Abtrennung des Kreises. Dabei
gewhrte Leopold II. eigentlich nur den Bukowiner Stnden die Unabhngigkeit von den
galizischen, lehnte es jedoch strikt ab, in dem kleinen Kreis eine eigene, besonders
kostspielige Administration aufzustellen . Die gemeinschaftliche Landesverwaltung mit
dem Sitz des Guberniums in Lemberg blieb bestehen, fr die Rechtsverwaltung besttigte
man lediglich die drei bestehenden Ortsgerichte in Czernowitz, Siret und Suceava.97 In der
eigentlichen Verwaltungsstruktur ergaben sich kaum grere Vernderungen. Die (fnf )
Bezirkskommissare, die direkt dem Kreiskommissar in Czernowitz unterstanden, hatten
im Wesentlichen Kontroll- und Berichtsaufgaben sowie die Ausfhrung der Gesetze zu
begleiten bzw. zu berwachen. Ihnen stand dafr jeweils nur sprliches Personal zur Verfgung: ein Kanzlist, ein Bezirksdragoner (Nachrichtentransport und Beobachtung der Bevlkerung) als auch ein Bezirkswundarzt (vom Kreiswundarzt beauftragt).98 Tiefer gehende
Vernderungen in der inneren Verwaltungsgliederung der Bukowina brachte erst die Einrichtung von kleineren Verwaltungsbezirken im Jahr 1830 im Rahmen einer allgemeinen
Reform sterreichs mit sich. Die sechs neu geschaffenen Bezirke (Winitz, Kotzmann,
Sadagura, Kuczurmare, Sereth und Suczawa) richteten sich mit der Ausnahme einiger genderter Ortszuweisungen in den Bezirken Kuczurmare-Winitz an die ltere Einteilung
in Czernowitzer und Suczawer Distrikt vor 1830. Einen schon damals angedachten Zusammenschluss der Stadt Czernowitz mit den Bezirken Sadagora und Kotzmann lehnte Wien
aus verwaltungstechnischen Grnden und aus Grnden der berlastung der Zentraladministration in der Kreishauptstadt ab.99
97 STA-AVA, Hofkanzlei Karton 234, Mappe 20 aus Sept. 1790, Entschluss Leopold II. Anonymus
(1791): Die Bukowina wird von Galizien getrennt, 29. IX. 1790, Band 2, S. 12. Vier Jahre zuvor hatte
Joseph II. per kaiserlichem Handschreiben diese Vereinigung mit Galizien angeordnet. Onciul (1899):
131. Leopold II. sah mit seiner Entscheidung eine gemeinsame Landesverwaltung unter dem Landesgubernium Lemberg vor, belie aber die Rechtsverwaltung (mit den Ortsgerichten Czernowitz, Sereth,
Suczawa) in der Bukowina. Kropatschek (Hg.) (17841790): Bd. 2, 12, v. 29. IX. 1790.
98 DACZ 1/1/1351, Verwaltungsorganisation der Bukowina, Vorschrift fr die Kreise 1804.
99 ZDIAL 146/7/1934, Bezirksausweis, Februar 1830.
167
168
graphen drei102 selbst den 1790 ausgegliederten Bukowiner Adel in den stndischen Verband des Knigreiches zurckzuholen, blieb in dieser Hinsicht jedoch erfolglos. Im Zuge
der allgemeinen politischen Aufbruchsstimmung des Jahres 1848 gelang es schlielich
den Bukowiner Stnden, sich in Wien mit Erfolg Gehr zu verschaffen. Die Entscheidung fr die Erhebung zum eigenstndigen Kronland fiel letztlich im Zeitraum zwischen
dem in Kremsier beratenden Reichstag (Herbst 1848) und der Fertigstellung der oktroyierten Verfassung (4. Mrz 1849), gegen den mehrheitlichen Willen der Abgeordneten
aus der Bukowina. Bis zur Sistierung der (de jure wie de facto nie wirksam gewordenen) Mrzverfassung erarbeitete das Innenministerium bereits Anweisungen zur Neuordnung der Verwaltung in der Bukowina, die auch in der Folge weiter bestanden, sodass
die formelle Auerkraftsetzung der Verfassung durch die Silvesterpatente von 1851 darauf
unmittelbar keine Auswirkungen mehr hatte. Wohl aber wurde die De-facto-Trennung
der Bukowina von Galizien-Lodomerien dadurch verzgert und zog sich fr einzelne
Institutionen bis zum Beginn der 1860er-Jahre.
169
Forderungen stand allem voran der Wunsch nach einem eigenstndigen Landtag und
einer autonomen Provinzialverwaltung also einer endgltigen Trennung von Galizien.
Bemerkenswert ist dabei, dass schon an zweiter Stelle die Bitte um Einrichtung einer romanischen Lehrkanzel und von Volksschulen in dieser Sprache rangiert. Ebenso forderte
man darin die Mglichkeit, amtliche Eingaben in Rumnisch erledigen zu drfen. Die
Initiative dieser Petition ging im Wesentlichen von der rumnischen Partei der Bukowina aus, die sich durch die galizische (berwiegend vom polnischen Adel dominierte)
Verwaltung in besonderem Mae benachteiligt sah. Aber auch nicht rumnische Kreise
wie die Liste der Unterzeichnenden zeigt trugen diesen Aufruf an den Kaiser bzw. an
die in Kremsier tagende Reichsversammlung mit.104
Um den Forderungen der Bukowiner Autonomiebewegung mehr Nachdruck zu verleihen, verfasste der Bojar E. v. Hormuzaki, der schon an der ersten Schrift federfhrend
beteiligt war, am 8. Februar 1849 ein Promemoria zur Bukowiner Landespetition, das
sich neuerlich an den Reichstag richtete.105 Wenige Tage zuvor, am 20. Jnner 1849, hatte
sich eine Delegation aus der Bukowina unter der Leitung des griechisch-orientalischen
Bischofs E. Hakman vorstellig gemacht, um dem jungen Kaiser im Namen der Landesstnde zu huldigen.106 Andere nationale (vorwiegend ruthenische) Gruppen in der Bukowina stellten sich gegen eine Abtrennung von Galizien. Der spter erst im Ausgleich
von 1910 einigermaen entschrfte, aber keineswegs endgltig beseitigte Konflikt zwischen Rumnen und Ruthenen (Ukrainern) des zuknftigen Kronlandes zeichnete sich
hier schon in aller Deutlichkeit ab.
Der im Herbst 1848 gewhlte Reichstag als Forum schuf berhaupt erst eine Mglichkeit fr die Bukowiner Stnde, am politischen Diskurs direkt und an vorderster Stelle teilzunehmen, da das Land als Kreis Galizien-Lodomeriens bisher ber keine eigene
Landesvertretung verfgt hatte und auch dessen Stnde aus eigenem Entschluss nicht in
der galizischen Stndeversammlung in Lemberg vertreten waren.107 Fr den Bukowiner
Kreis saen acht Abgeordnete im Reichstag, sieben von ihnen aus Landbezirken.108 Am
104 Die Petition trgt die Unterschriften folgender Personen (die Schreibweise der Familiennamen in der
Quelle weicht von der spter in der sterreichischen Historiographie gebruchlichen geringfgig ab!):
Bischof Hackmann, Constantin Popowicz, Joan Calinciuc, Nicolai Hackmann (alle Theologieprofessoren), Jordachi Vasilco, Mihail Zota, Eudoxio Hurmuzake (rumnische Adlige), Michael Bodnar, Anton
Krl (Gymnasialprofessor in Czernowitz), Christof Petrowitz sowie Jacob Mikuli. Anonymus (1848): 5.
Vgl. afran (1939): 58.
105 afran (1939): 58.
106 Kaindl (1900): 5.
107 Vgl. dazu Gottsmann (2000): hier v. a. 575578.
108 Georg Timesch (Landbezirk Czernowitz), Michael Bodnar (Radautz), Wasyl Kirste (Sadagora), Iwan
Deleczuk (Suczawa), Wasyl Morgatz (Kotzmann), Miron Czuperkowicz (Gurahumora) und Lucian
170
8. Februar 1849 wandten sich Vertreter der Gemeinden zwischen Prut und Dnister in
der Bukowina wo sich fast ausschlielich ruthenische Siedlungen befanden unter
Protest an den Reichstag. Sie forderten mit Untersttzung des Abgeordneten W. Morgatz unmissverstndlich die Beibehaltung des Status quo.109 Einerseits sahen sich die zunehmend auch in nationalen Kategorien denkenden Ruthenen in den Forderungen der
starken rumnischen Partei, die weite Teile v. a. des sdlichen Landesgebietes dominierte, durch eine Trennung in einen fortdauernden Nachteil gesetzt. Andererseits spielten
dabei ebenso soziale Befrchtungen eine Rolle, die sich von den nationalen nicht immer
klar trennen lassen. Durch eine solche Loslsung argwhnten die Ruthenenvertreter die
heraufziehende Vorherrschaft von Geistlichkeit, Gutsbesitzern, der Intelligenz sowie des
Brgerstandes110, von denen wiederum Erstere grtenteils rumnisch orientiert war. Die
Intelligenz konzentrierte sich vorwiegend in der Stadt Czernowitz und wies ein starkes, deutschsprachiges Element auf. Durch die bersiedlung der Landesadministration
von Lemberg nach Czernowitz befrchtete man darber hinaus einen noch weiter gehenden Einfluss der Landesverwaltung auf die Entwicklung des Kreises, als das bisher
von Lemberg aus der Fall gewesen war. Die Behrden reagierten angespannt auf diese
Entwicklung und verfolgten sie unter dem Eindruck der revolutionren Ereignisse in
der Monarchie mit groer Skepsis. Sie befrchteten allerorten eine Aufwiegelung des
Landvolkes durch den Abgeordneten W. Morgatz.111 Der eigentliche Beweggrund fr
die heftige Opposition der ruthenischen Kreise lag jedoch woanders. Die bei einer Abtrennung von Galizien einem Schrecknis gleich heraufbeschworene Verschiebung der
ethnischen Mehrheitsverhltnisse in der Bukowina, zusammen mit einer vermeintlichen Einrichtung eines daco-roumanischen Kreises wie eine ebenfalls im Februar
eingereichte Petition von 55 Wahlmnnern aus dem Bezirk Sereth unterstreicht formte
den Nhrboden dieser Haltung.112 Eine Angst, die aus ruthenischer Sicht begrndet er-
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Kobylica (Winitz). Anton Krl war der einzige nicht buerliche Abgeordnete. Der Gymnasialprofessor
vertrat die Stadt Czernowitz. Gazeta Lwowska, 1848, Nr. 73 und 75, Kaindl (1899a): 127.
DACZ 1/1/9577, Protest an die Versammlung des Reichstages, Bojan 8. II. 1849. Unterzeichnende Vertreter folgender Gemeinden (die Schreibweise entspricht dem Dokument!): Bojan, Rarancze, Czernawka,
Unter-Scheroutz, Toporoutz, Schubrenitz, Walowa, Dobronoutz, Ober-Scheroutz, Jurkoutz, Bojanestie,
Neu Zuczka, Okna, Czarne potok, Onuth, Szamoschin, Mazuriwka, Milkow, Alt Zuczka, Kurzurmik,
Nowoselitza, Lukowitza, Marmornitza, Gogolina, Lehazeny. Alle Vertreter unterschrieben mit einem
Kreuz. Detto, Korrespondenz mit dem Abgeordneten Morgatz ber den Stand der Verhandlungen,
Kotzmann 6. II. 1849. sowie 1/1/9579 Abgeordneter Morgatz an Deputierte Fgner und Koreluk, 8. II.
1849.
DACZ 1/1/9577, An die Versammlung des Reichstages, Bojan 8. II. 1849.
DACZ 1/1/9579, Behrde Kotzmann an das k.k. Bukowiner Kreisamtsprsidium, 19. II. 1849.
DACZ 1/1/9578, Petition von 55 Bukowiner Wahlmnnern aus dem Serether Bezirk an k.k. Ministerium
des Inneren, Sereth 17. II. 1849. um durch diesen grossartigen Petitionsact nicht nur aus National-
171
scheinen musste. Siebenbrgische wie Bukowiner Rumnen untersttzten noch vor dem
Eingreifen russischer Truppen die Wiener Zentralregierung gegen die ungarischen Aufstndischen 1849 und erhofften sich dadurch ein Entgegenkommen in ihrem Wunsch
nach einer Vereinigung aller Romanen des sterreichischen Staates zu einer einzigen,
selbstndigen Nation, unter dem Szepter sterreichs, als integrierender Teil des Gesamtstaates. In einer an den Kaiser adressierten Bittschrift formulierte die rumnische Partei
ihre Wnsche unmissverstndlich. Nach dem Eingreifen Russlands, das seine eigenen
Interessen in den Frstentmern Walachei und Moldau verfolgte, verlor dieser rumnische Vorsto nach Einheit sein politisches Gewicht in Wien und wurde nicht mehr im
Reichstag behandelt.113 Selbst der sdliche, eigentlich mehrheitlich rumnische Kreisbezirk von Suczawa uerte sich in einer eigenen Petition negativ zu einer Abtrennung der
Bukowina.114 In dieser Haltung und aus dem Blickwinkel des ehemaligen moldauischen
Frstensitzes mochte auch die Angst war einer zu starken Dominanz der mglichen,
neuen Landeshauptstadt Czernowitz mitschwingen.115
Von acht Bukowiner Reichstagsabgeordneten traten schlielich nur drei (M. Czuperowicz, M. Bodnar und A. Krl) fr die Lostrennung des Kreises ein. Die tschechischen
Deputierten stimmten (gemeinsam mit den Ruthenen der Bukowina) dagegen, Polen
und Deutsche fr die Ausgliederung. Darber hinaus forderten nunmehr die Ruthenen
ihrerseits eine Teilung der Bukowina nach ethnischen Gesichtspunkten.116 Ein umseitig
angebrachter Aktenvermerk besttigte aber nur mehr trocken, was bereits am 4. Mrz
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len, sondern auch aus politischen Staatsrcksichten der ganzen Welt kund zu thun, da man sich einen
besonderen bukowiner Provincial-Landtag hierlandes niemahls wnschen kann, sondern vielmehr die
obbeantragte unzertrennliche Vereinigung der Bucovina als 13. Kreis des ruthenischen [sic!] Galliziens
[auch im Original unterstrichen, Anmerkung] ein wohluberlegt tiefgefehltes National- und Bildungsbedrfni der fast mehr als ein das Dreifache berlegenen ruthenischen Bucowiner Volksmehrheit des
griech e. u., und des griech:kath: Bekenntnisses, zugleich aber auch gegen jedwede gegentheilige Verleumdnungen unserer gedachten ehrenhaften Herrn unzitirten, wie selbe von den wenigeren UltraMoldauern im Saphirs Humoristen mit einem feilen und schlecht angebrachten Witze in die Welt los
gesandt wurden, einen verwehrenden Protest einzulegen
afran (1939): 62. Die allgemeine Petition der romanischen Nation aus dem Grossfrstentume Siebenbrgen, dem Banate, den anliegenden Teilen Ungarns und der Bukowina.
STA-HHSTA, sterreichischer Reichstag 1848/49 Petitionen, Faszikel 117, Gemeinden des Suczawer
Kreisbezirkes an das Reichstagsprsidium zu Kremsier, 9. II. 1849.
Schon bei der Wahl der Abgeordneten zum Reichstag drngte Suczawa auf eigene Vertreter und fhlte
sich mit seiner besonderen Lage als Grenzstadt zur Moldau von den Czernowitzer Deputierten nicht
ausreichend vertreten. STA-HHSTA, sterreichischer Reichstag 1848/49, Faszikel 117, Mappe IX 9
(Karton 89), Wahl der Deportierten, Eingabe von Suczawa 16. VI. 1848.
afran (1939): 6566. Die Vorschlge einer nationalen Aufteilung der Bukowina zwischen Ruthenen
und Rumnen waren in den folgenden Jahrzehnten steter Bestandteil der politischen Diskussion. Vgl.
Popovici (1906). Vgl. Kapitel 8.
172
1849 durch die oktroyierte Verfassung festgelegt worden war: da die Trennung der
Bukowina bereits ausgesprochen [wurde] wird dieses Exh. den Akten beigelegt.117
173
174
wiegenden Probleme , als Ideal. Als Ideal einer Autonomie, die es neuerlich zu erreichen
und zeitgemen Gegebenheiten anzupassen galt. Noch deutlicher wurden die Bukowiner Vertreter mit ihrer Unzufriedenheit an der amphibienhaften, ungeklrten Situation
des Landes in ihrer Adresse an den mittlerweile zum regierungsfhrenden Staatsminister
aufgestiegenen Schmerling: Das Widerspruchsvolle und Zwitterhafte in der Stellung
unserer Heimat liegt offen zu Tage. Kronland im Begriffe, Kreis in der Anwendung, landesvertreten, aber nicht landesregiert, selbstndig im Wollen, abhngig im Handeln 127
127 Vgl. Anonymus (1861). Der Denkschrift war noch ein eigenes Promemoria der Bukowiner Deputation sowie eine Adresse an den Staatsminister Ritter von Schmerling beigelegt.
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schen Bezirk belassen, damit beide an die Moldau stoenden Einheiten im Hinblick auf
ihre Grenzlage unter einer gemeinsamen Verwaltung blieben. Die Bezirke Solka und
Radautz bildeten sich beispielsweise nahezu durchgehend aus Gtern des Bukowiner
griechisch-orthodoxen Religionsfonds, was eine Zusammenziehung zu einem politischen
Bezirk gerechtfertigt htte. Bei Czernowitz argumentierte die Kommission hnlich mit
der Grenzlage zur Moldau. Auch wre demzufolge der Bezirk ohnedies schon von seiner
Bevlkerungszahl gro genug, als dass man ihn noch dazu mit Sadagora zusammenziehen msste.138 Das Innenministerium entschied sich in diesen Fragen fr eine andere
Lsung. Die konkrete Umsetzung bernahm eine eigene Kommission unter Vorsitz des
galizischen Statthalters.139 Mit der neuen Gemeindeordnung von 1849 wies die Bukowina
295 Gemeinden aus.140
Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges kam es in der territorialen wie vertikalen
Verwaltungsstruktur des Kronlandes nur mehr zu geringfgigen nderungen.141 Diese
betrafen vorwiegend die Gre einzelner Gerichtsbezirke, Bezirkshauptmannschaften
oder die Flche von Gemeinden.142 Dabei handelte es sich weitgehend um Angleichungen der Administration an die Gegebenheiten eines stark wachsenden und sich zunehmend verdichtenden Kronlandes. Der regelrechte wirtschaftliche Boom, den vor allem
138 DACZ 1/1/9599, Bericht des Bukowiner Kreishauptmannes ber die neue Administrationseinteilung, 3.
VIII. 1849. ZDIAL 146/1/1611, Statistische Skizzen vom Kronlande Bukowina im Monate Juli 1851.
139 STA-FA, Karton 881 I Cameralabteilung 18491850, Faszikel 72/1-2 Zl. 31111, 3752 Ministerium des
Inneren vom 15. X. 1850, lt. Verordnung vom 13. XII. 1849.
140 DACZ 1/1/9561 Gemeindeverzeichnis laut Gemeindegesetz vom 17. III. 1849, Czernowitz 25. IV. 1849.
141 Vgl. Gesetz- und Verordnungsblatt fr das Herzogthum Bukowina, Jahrgang 1876, Verordnung des Bukowinaer k.k. Landesprsidenten vom 12. V. 1876, Z. 3925, womit die neu zusammengesetzte Uebersicht
der administrativen Territorial-Eintheilung des Herzogthums Bukowina kundgemacht wird. Detto,
Jahrgang 1884, Verordnung des Bukowinaer k.k. Landesprsidenten vom 5. IV. 1884, Nr. 3433, womit
die neueste Uebersicht der administrativen Territorial-Eintheilung des Herzogthums Bukowina kundgemacht wird.
142 Vgl. RGBL 165, Jahrgang 1869, Verordnung des Justizministeriums vom 29. X. 1869, betreffend die
Wiedererrichtung des Bezirksgerichtes Putilla und nderungen in dem Gebietsumfange mehrerer Bezirksgerichte im Herzogthume Bukowina. RGBL 179, Jahrgang 1869, Verordnung des Ministers des
Innern vom 12. XII. 1869 betreffend mehrere nderungen in der territorialen Abgrnzung der Bezirks
hauptsmannschaften in dem Herzogthume Bukowina. RGBL 28, Jahrgang 1870, Verordnung des Justizministeriums vom 13. III. 1870, Wiedererrichtung des Bezirksgerichtes Putilla. RGBL 134, Jahrgang 1893,
Kundmachung des Ministeriums des Innern vom 12. VIII. 1893, betreffend die Theilung der politischen
Amtsbezirke Radautz und Suczawa und Errichtung einer neuen Bezirkshauptmannschaft in Gurahumora in der Bukowina. RGBL 182, Jahrgang 1903, Kundmachung des Ministers des Innern vom 2. IX.
1903, betreffend die Errichtung der Bezirkshauptmannschaft Waschkoutz am Czeremosch. RGBL 226,
Jahrgang 1907, Verordnung des Justizministers vom 19. IX. 1907, betreffend die Errichtung eines Bezirksgerichtes Czudyn u. a. m.
178
die Landeshauptstadt Czernowitz seit dem letzten Drittel des neunzehnten Jahrhunderts
zu verzeichnen hatte, machte auch die Schaffung eigener Landesstellen in den verschiedenen Bereichen der ffentlichen Verwaltung und Gerichtsbarkeit ntig, die bisher von
Lemberg aus betreut worden waren.143 Gleichzeitig dokumentieren diese Entscheidungen Wiens aber auch die nur langsam vorangehende Entflechtung auf allen Ebenen der
Verwaltung der Bukowina von Galizien-Lodomerien. In der Justizverwaltung des Kronlandes blieb nach wie vor das Oberlandesgericht Lemberg dem Landesgericht Czernowitz sowie den nachfolgenden Bezirksgerichten Suczawa, Radautz, Solka, Gurahumora, Kimpolung und Dorna Watra vorgeschalten.144 In statistischer Hinsicht ist lediglich
die Ausscheidung der Gutsgebiete aus den Gemeinden 1869 zu erwhnen, die zu einer
betrchtlichen Verkleinerung der einzelnen Gemeindeflchen fhrte und erst mit der
Volkszhlung von 1910 wieder aufgehoben wurde.
143 RGBL 78, Jahrgang 1872, Kundmachung des Handelsministeriums vom 8. VI. 1872, betreffend die Errichtung einer Postdirection in Czernowitz fr das Herzogthum Bukowina. RGBL 214, Jahrgang 1905,
Verordnung des Ministers des Innern vom 27. XII. 1905, betreffend die Errichtung einer Polizeidirektion
in Czernowitz. RGBL 104, Jahrgang 1906, Verordnung des Justizministeriums im Einvernehmen mit
den Ministerien des Innern, des Handels und der Finanzen vom 19. V. 1906, betreffend die Errichtung
eines Gewerbegerichtes in Czernowitz.
144 RGBL 63, Jahrgang 1881, Verordnung des Justizministeriums vom 26. VI. 1881, betreffend die Errichtung
des Kreisgerichtes Suczawa in der Bukowina.
Wie im Kapitel vier gezeigt werden konnte, geriet die Moldau seit der abgebrochenen
Belagerung Wiens durch ein osmanisches Heer 1683 zu einem kontinuierlichen Kriegstheater mit tief greifenden Folgen fr sein Siedlungs- und Wirtschaftsgefge.2 Hungersnten und Tatareneinfllen folgte 1686 die Besetzung durch den polnischen Knig Jan
III. Sobieski. Infolge der Schlacht bei Poltava (1709), des vorlufigen Friedens Russlands
mit dem Osmanischen Reich (1711) und den hernach einsetzenden Trkenkriegen unter
wechselnd intensiver Beteiligung Wiens wie St. Petersburgs verfiel das Land in seinem
Inneren zunehmend. Dauerhafte politisch wie gesellschaftlich stabile Strukturen konnten sich auf diesem Substrat kaum entfalten. Im Gegenteil, aus Misstrauen gegenber
den heimischen Adligen setzte die Hohe Pforte seit 1711 eigene Frsten in der tributpflichtigen Provinz ein. Den vorlufigen Schlusspunkt dieser dem Raum uerst abtrglichen Entwicklung bildete 1768 die russische Besetzung der Moldau. Eine nachhaltige
Sicherung des 1775 neu gewonnenen habsburgischen Territoriums nach auen wie ein
zukunftsgerichteter, stabiler Verwaltungsaufbau nach Wiener Muster in dessen Inneren
waren auf Dauer im merkantilen Denken der Zeit nur durch eine erfolgreiche, zum
Wohle des Staates wirtschaftende Bevlkerung zu gewhrleisten. Die mit josephinischem Staatsverstndnis eingeleitete Peuplierung des Landstrichs sollte nicht nur die
wirtschaftliche Basis einer Weiterentwicklung des neu gewonnenen Territoriums verbreitern, sondern in erster Linie die staatlichen Konsolidierungsmanahmen bzw. die dauerhafte Bindung dieses Raumes an das Zentrum des Habsburgerreiches sttzen helfen.
Die Bukowina als eine, wie im Kapitel fnf behandelte, spte, durch sterreich in erster
Linie unter strategischen Gesichtspunkten argumentierte, Erwerbung bot in besonderem Mae, mehr noch als das Knigreich Galizien-Lodomerien, die Mglichkeit eines
Experimentierfeldes fr den modernen Territorialstaat, wie er seit der Regierung Maria
Theresias begonnen hatte, Form anzunehmen. Das Gebiet wies im Vergleich zu Galizien
relativ schwache Herrschafts- und Siedlungsstrukturen auf, die dem massiven Reformdruck wenig entgegensetzen konnten. Aus zeitgenssischer Perspektive erschien das Land
1 In Teilen als Aufsatz in den Mainzer Beitrgen zur Geschichte Osteuropas 1 erschienen, erweitert und
ergnzt. Vgl. Scharr (2005b).
2 Vgl. Kapitel 4.
180
Durchreisenden chaotisch, entvlkert und uerst extensiv genutzt.3 Ansiedlern aus dem
Reich brachte die rtliche Verwaltung aber auch die nationale (einheimische) Bevlkerung vielfach Misstrauen entgegen, dem knftigen Nutzen der Kolonisation begegnete
man mit Reserviertheit und Skepsis.4 Von anderer Seite hingegen lobte man gerne sogenannte Errungenschaften deutscher Kultur.5 Eine Sichtweise, der sich die historiographische Analyse oftmals unkritisch anschloss.6 Insgesamt jedoch stellt sich dieser Teilprozess
innerer Konsolidierung whrend der ersten Jahrzehnte sterreichischer Herrschaft in der
Bukowina wesentlich komplexer und differenzierter dar.
Ungeachtet dieser unbestritten vorteilhaften Ausgangslage sind vorab zwei wesentliche strukturelle Einschrnkungen festzuhalten. Trotz der vergleichsweise gering ausgeprgten grundherrschaftlichen Organisation des Landes musste der Staat auf die Rechte
der adligen weltlichen und kirchlichen Grundherren, denen der Groteil des Grund und
Bodens zufiel, Rcksicht nehmen, wollte er sich ihrer Untersttzung am Aufbau neuer
Strukturen und der whrend der ersten Jahre vorrangigen Grenz- und Gebietskonsolidierung versichern. Der Kaiser als Rechtsnachfolger der moldauischen Landesfrsten
verfgte in dieser Hinsicht zunchst nur ber geringen Einfluss auf diese Ebene. 7 Erst die
Grndung des griechisch-orientalischen Religionsfonds zwischen 1783 und 1785 vernderte diese Situation grundlegend. So war wohl Land nach den Verwstungen der Kriege
3 ist lauter Berg und Wald; einige wenige Gegenden an den Flssen Sutschawa, Sireth, und Pruth,
zumal bey Tschernowitz ausgenommen, wo die Thler, durch welche diese Flsse strmen, sich hie und
da in grssere oder kleinere Ebenen, und Felder erweitern Vom Niester bis an den Pruth sind nur
funfzehn Quadratmeilen, in welcher Strecke es gute Felder giebt, stark bewohnt; das brige aber ist
Waldung oder Gebirg . Sulzer (17811782): 427428.
4 Auch hier [Ilieti, Anm. K. S.], bey diesem Kloster, hat man ein Dorf fr Deutsche angelegt.
Das war das achte und letzte, welches ich in diesem neuen Lande sah, alle gut angelegt, und ob zwar
die Huser, wie die Stlle und Scheunen, von Holz sind, so sind sie doch sehr gut gebauet; nur ist zu
bedauern, da man nie den Nutzen von diesen Einwanderern zu hoffen hat, den man sich von ihnen
versprach; wie es die Zeit lehren wird Hacquet (17901796): 141. Scharr (2004d): 80.
5 hat im Ganzen genommen, unter seiner jetzigen deutschen Regierung auerordentlich gewonnen,
dafr lassen sich viele Zeugnisse auffhren, unter anderem auch die auerordentliche Vermehrung der
Einwohnerzahl In der Stadt fanden wir ein frhliches und bewegtes Leben, und so wenig sich das brige Europa darum kmmern mag, so erfreut sich doch Tschernowize seiner guten Kchen, seiner guten
Waaren, seiner frohen Feste und eines groen Ruhmes, weit und breit, und alle russischen Beamten aus
Chotin, Kamenjez und dem benachbarten Bessarabien, wenn sie sich einmal gtlich thun wollen, suchen einen kurzen Urlaub zu erhalten und kommen auf ein paar Tage nach Tschernowize, trinken dort
guten Ungarwein und kaufen ihren Frauen hbsche Wiener Waaren Kohl (1841): 5 u. 11.
6 Die Einwanderung dieser meist sorgfltig ausgewhlten Siedler erstreckte sich ber Jahrzehnte,
denn die 1787 begonnene Einrichtung von Siedlerhusern dauerte ihre Zeit, da man sorgfltig baute
Turczynski (1993): 34. Vgl. auch Kapitel 3.
7 Vgl. Kaindl (1899a): 3233. Vgl. Kapitel 6.
Staatspolitische Voraussetzungen
181
182
fassung dieser Patente auch der Konkurrenzdruck des ebenfalls um Siedler werbenden
Preuens eine Rolle.11 Das theresianische Ansiedlungspatent vom 1. Oktober 1774
fr auswrtige Handelsleute, Knstler, Fabrikanten, Professionisten und Handwerker
zum Zwecke der Wiedererhebung der in diesen Landen durch die vergangenen Unruhen
so sehr verfallenen Handlung und Industrie bezog sich rumlich auf Galizien-Lodomerien. Zur Anwerbung angesprochen waren ausschlielich Handwerker im weitesten Sinne, keine Ackerleute, fr die Ansiedlung in den vier Stdten Lemberg, Jarosaw,
Zamo und Zaliyky.12 Auf Wunsch des Guberniums kamen nachtrglich noch Kazimierz (Krakau) und Brody hinzu.13 Darber hinaus hatten sowohl die Regional- wie
auch die Wiener Zentralbehrden, v. a. Maria Theresia selbst, massive Vorbehalte gegen
eine zahlenmig zu starke protestantische Einwanderung.14 Insgesamt muss dieser frhe
Ansiedlungsversuch unter Maria Theresia im Hinblick auf die unerfllten Zielsetzungen
als unzureichend und wenig nachhaltig angesehen werden.15 Eine weiter reichende und
schlielich auch fr die Bukowina tiefer gehende Bedeutung kommt den josephinischen
Patenten nach 1780 zu. Zunchst entwickelte sich durch das Patent der Gestaltung
des freyen Religions-Excercitii und die Begnstigungen fr die hereinwandernde fremden Professionisten und Ackersleute betreffend vom 17. September 178116 eine neue
Qualitt der staatlichen Ansiedlungspolitik hinsichtlich der Zielgruppe, die ohne Zweifel
von der detaillierten Landeskenntnis des Kaisers (Reisen nach Galizien: 1773, 1780, 1787
sowie 1783 u. 1786 auch in die Bukowina) geprgt wurden. Neben der bisherigen, vorwiegend stdtisch basierten Professionistenansiedlung sprach das neue Patent die Ackerbauern an, um dadurch eine verstrkte Wirkung in der Flche erzielen zu knnen bzw.
einen bewussten landwirtschaftlich-technischen Innovationsschub in diesen Gebieten zu
setzen. Zustzlich erhoffte man sich hnlich wie in Ungarn eine positive Vorbildwirkung der Ansiedler aus dem Reich und ihrer mitgebrachten Landwirtschaftstechniken
auf die ansssige Bevlkerung.17 Als logisch sinnvolle Erweiterung dieses Patents, in dem
schon auf die freie Ansiedlung aller christlichen Konfessionen in Galizien ausdrcklich
hingewiesen wurde, ist das wenig spter am 10. November 1781 erlassene allgemeine
11
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16
17
Vgl. Bornholdt (1986). Glassl (1975). In einem Vortrag an den Kaiser wird ausdrcklich auf die ansehnlichen Vorteile, die Preuen Auswanderern aus dem Reich versprach, hingewiesen. ANB-CAR
XII/3, Vortrag an den Kaiser, 27. III. 1783.
Vgl. das Patent im Originalwortlaut bei Seefeldt (1933): 1920.
Vgl. Kaindl (1911a): 7.
Glassl (1975): 221 u. 223. Kaindl (1911 a): 4.
Vgl. Glassl (1975), Bornholdt (1986).
Vgl. das Patent im Originalwortlaut bei Seefeldt (1933): 2123.
ANB-CAR IX/27, Bericht Mappierungsdirektor Budinsky, Czernowitz 22. VI. 1782; X/23, Bericht
Enzenberg an Hofkriegsrat, 3. X. 1783.
Ansiedlungsphasen
183
7.2 Ansiedlungsphasen
Diese legistischen Schritte bildeten gewissermaen den die Kolonisation initiierenden
berbau, von dem ausgehend die Verwaltung an die Ausarbeitung der konkreten Manahmen schreiten konnte. Daher lsst sich der vorgeschlagene Betrachtungszeitraum
zwischen 1774 und 1826 hinsichtlich einer detaillierteren Analyse der Ansiedlungsmanahmen in Verbindung mit der verwaltungspolitischen Stellung der Bukowina in drei
Unterabschnitte gliedern. In der nachstehenden Zusammenschau wird dabei anhand
ausgewhlter Beispiele die gegenseitige Bedingtheit von Verwaltung (zentral, regional bis
lokal) und deren Realitt vor Ort diskutiert.
184
gegenber jedweder Konskription zu erklren versuchte.21 Die russische Zhlung beziffert 68.704 Einwohner.22 Die in der Tabelle (Anhang V) fr diese Zeit ausgewiesenen
Angaben entsprechen eher jenen K. J. Enzenbergs. Der auffallende Zuwachs innerhalb
weniger Jahre zwischen 17741779 hingegen lsst sich mit groer Wahrscheinlichkeit
auf die hohe Mobilitt der einheimischen Bevlkerung zurckfhren.23 Einer Bevlkerung, die weitgehend ohne intensiven Ackerbau, dieser konzentrierte sich nahezu
ausschlielich auf den Anbau von Kukuruz und Leinen zum Eigenbedarf, auskam
und ihren wirtschaftlichen Schwerpunkt auf Viehzucht (v. a. Schafe) legte.24 Eine auf
Transhumanz basierende Lebensweise lie nur wenig dauerhafte, grere Siedlungen
entstehen und begnstigte, falls erforderlich, einen schnellen Ortswechsel.25 Mit der
fortschreitenden Konsolidierung der sterreichischen Herrschaftsstrukturen bis 1779
und den offenbar seitens der moldauischen Bevlkerung nicht eingetretenen Befrchtungen gegenber der neuen Verwaltung kam es wohl auch durch das Bemhen der
Behrden26 zu einem massiven Rckstrom an Familien aus der brigen Moldau in die
sterreichische Bukowina, ohne dass diese dauerhaft sesshaft geworden wren, wie die
folgenden Jahre einer neuerlich starken Emigration in der Tabelle klar unterstreichen.
Eine Anhebung von Ackerbau und Viehzucht ber den Eigenbedarf hinaus fr die
Bedrfnisse des stationierten Militrs, aber auch fr den Export in die eigenen Lande
sowie in die Moldau und eine damit verbundene stabilere Bevlkerungsentwicklung
waren daher unmittelbares Ziel Wiens.27 Trotz dieser Bevlkerungszunahme wies G.
Splny in seiner Denkschrift von 1775 auf die nach wie vor dnne Besiedlung hin und
21 Kaindl (1902): 46. Enzenberg riet in einem Schreiben an das Lemberger Generalkommando vorerst
von jedweder Militrkonskription in der Bukowina ab, um einer eventuellen Emigration der Bevlkerung in die Moldau vorzubeugen. ANB-CAR IV/54, Enzenberg an Generalkommando Lemberg 4. XII.
1779.
22 Vgl. Ungureanu (2003a): 239. Ungureanu ist dabei von den angegebenen Ortsnamen ausgegangen
und versuchte auf diese Weise, den Raum der Bukowina aus der territorial umfassenderen russischen
Zhlung herauszuheben.
23 Kaindl (1902): 6.
24 Vgl. die Aussagen von Spleny 1775. Grigorovici (1998): 56, Absatz 69: da dieses Volk hauptschlich sich von der Viehzucht nhret, und da zum Unterhalt eines sich von der blosen Viehzucht nhrenden Menschen ein ungleich mehrerer Terrain erforderlich ist wenn man sage ich, alle diese Umstnde
genauer betrachtet: so kann man diesen District, als sehr gering bevlkert angeben
25 Vgl. Zachar (1899): 460.
26 ANB-CAR I/38, Vortrag an den Kaiser, 18. III. 1776; da alles dasjenige sorgfltig hindangehalten
werden sollte, was die Einwohner des Buccowiner Districts auf irgendeine Art bedrucken, und krnken,
und sie zu einer Unzufriedenheit reizen konnte
27 ANB-CAR III/71, Galizisches Generalkommandos Lemberg an Czernowitzer Distriktsverwaltung, 28.
XI. 1778.
Ansiedlungsphasen
185
forderte eine staatlich gelenkte Kolonisation.28 Ansichten, die der Kaiser nach eigener
Bereisung gleichfalls teilte.29
Die Siedlungsstruktur der Bukowina ist bis in die Gegenwart stark durch die Topographie vorgegeben.30 Ein Aspekt, den die bisherige Forschung weitgehend unbeachtet lie.31
Whrend die Gebiete zwischen Dnister und Prut sowie das Karpatenvorland entlang der
Flussunterlufe von Suceava, Siret und eremo eine relativ hohe Bevlkerung wie dichte
Siedlungsstruktur aufwiesen, waren die gebirgigeren westlichen Zonen uerst sprlich
mit Streusiedlungen durchwachsen und besaen kaum ein greres, auf einen Platz konzentriertes Dorf (vgl. Abb. 43). Der Bericht des Bukowiner Mappierungsdirektors sah
drei Qualittsklassen fr das Gebiet vor, wovon das erwhnte Gebiet nordstlich des Prut
in die erste und die Gebirgsgegend bei Moldauisch- und Russisch-Kimpolung jedoch
fast zur Gnze in die dritte Klasse zu rechnen war.32 Die Grundvoraussetzung jedweder
Ansiedlung musste daher erst durch die sukzessive, zum Siedlungsprozess parallel verlaufende politische Landeseinrichtung geschaffen werden, zu der auch eine eingehende
kartographische (wie militrische) Landesaufnahme als Mittel der Grundzuteilung, Steuerregulierung sowie zur Klrung der Eigentumsverhltnisse gehrte.33
28 Die vorhandene Bevlkerung ist der vorfindigen Grse des Terrains nicht angemessen. Die Ortschaften sind in sich zwar zimmlich bevlkert, [fr] das Ganze Land aber nach der Proportion des vorhandenen Terrains, ist es zu wenig Zitiert nach Grigorovici (1998): 56, Absatz 68.
29 Die Population des Landes, dessen Hauptnahrungs Zweig in Waiden sowohl fr Horn Vieh als
Pferde bestehet, und welche den Ackerbau sehr wenig betreibet, obschon der Boden aussen den Gebrgs-Gegenden allerdings fruchtbar zu seyn scheint, ist bey weitem seiner Grsse nicht angemessen
Zitiert nach Polek (1895): 60.
30 Vgl. Kapitel 1.
31 Vgl. u. a. Turczinsky (1993a), Dek (1999): 445479.
32 ANB-CAR XII/35, Bericht des Mappierungsdirektors fr die Bukowina Johann Budinsky, Czernowitz
30. IV. 1783.
33 ANB-CAR IV/26, Organisationsvorschlag fr die Bukowina 1780, Czernowitz? ANB-CAR I/85, Ge-
186
Abb. 40: Rezentes Beispiel fr den Hausbau in den Gebirgsregionen der Bukowina. Cmpolung,
Rumnien. Aufnahme Scharr, Sep. 2003.
Im benachbarten Galizien stie mittlerweile der im Reich verbreitete Aufruf zur Einwanderung auf unvorhergesehenes Interesse. Mehrere Tausend Familien, zumeist aus dem
sdwestdeutschen Raum, hatten sich zur Auswanderung nach Galizien gemeldet, konnten dort jedoch nur unter grten Schwierigkeiten, oftmals erst nach jahrelanger Wartezeit, mit Grund und Boden versehen angesiedelt werden.34 Das offensichtlich von dem
unerwarteten Zustrom berforderte galizische Landesgubernium versuchte daher durch
Weiterleitung von Ansiedlern in die Bukowina ein Druckventil zu schaffen. Letztlich sah
man keinen Sinn darin, die Menschen, die nicht unmittelbar und dauerhaft in Galizien
untergebracht werden konnten, wieder zurckzusenden bzw. sie zur Auswanderung nach
neralkommando Lemberg an Hofkriegsrath, 15. III. 1777 und Vortrag an den Kaiser 9. IV. 1777. Vgl.
Kapitel 4 u. 6.
34 Genaue Angaben ber die tatschliche Siedleranzahl lassen sich kaum mehr machen. Sie schwanken
zwischen zwei und dreitausend Familien im Zeitraum bis Ende 1785. Von 1782 bis 1803 werden zustzlich
noch mehr als dreitausend Familien angegeben. Vgl. Glassl (1975): 223, Dek (1999): 455, und RskauRydel (Hg.) (1999): 29. Aus den Akten der Galizischen Domnenverwaltung ergeben sich fr diesen
Zeitraum bis 1785 fr Galizien 2.600 Familien (davon 1.100 bis Ende 1784, 1.500 erwartete fr 1785).
STA-HKA Domnen Galizien, Fasz. 8, Rote Zahl 6, JuliDez. 1784, Nr. 51, VIII. 1784, Ohnmagebliches Gutachten ber das gallizische Ansiedlungsgeschft, auf hchsten Befehl, 26. VII. 1784.
Ansiedlungsphasen
187
Preuisch Polen zu animieren, damit wren die bereits gettigten Ausgaben vollends verloren gewesen. Der Kaiser reagierte auf diesen Vorschlag positiv. Nachdem er bereits 1783
in Czernowitz auf die unbedingte Notwendigkeit einer Bevlkerungsmehrung in der
Bukowina hingewiesen hatte, ordnete er jetzt an, die in Galizien berflssigen Siedler
in die Bukowina weiterzuleiten.35 Joseph II. verlangte vom galizischen Gouverneur eine
Aufstellung, wie viele Familien in die Bukowina geschickt werden knnten, welche Art
ihrer Ttigkeit (Ackersleute, Professionisten) vor Ort nachgefragt sei und welcher Konfession sie sein sollten. Neue Ansiedler mit Hofpssen waren direkt an der galizischen
Grenzstation Biala, ber die alle offiziellen Ansiedlungswerber nach Galizien eintraten,
durch das Militr zu bernehmen und in die Bukowina zu leiten (Abb. 45).36 Schon ein
Jahr zuvor gab es Anfragen der Wiener Ansiedlungskommission an den Hofkriegsrat,
inwieweit fr derart weitergeleitete Siedler in der Bukowina bereits Vorbereitungen getroffen worden wren, die offensichtlich bisher zu keiner Entscheidung gefhrt htten.37
Teilweise mag dieser Umstand sicherlich in der widersprchlichen Kompetenzaufteilung
der Behrden grnden. Der Kaiser verfgte etwa, dass der Hofkriegsrat fr die notwendige Unterbringung und Begterung der aus Galizien in die Bukowina einreisenden
Kolonisten Sorge zu tragen habe.38 Der Hofkriegsrat begriff sich zwar als magebliche
Instanz der ihm unmittelbar unterstellten Bukowiner Militrverwaltung, in Ansiedlungssachen erklrte er sich jedoch fr nicht zustndig, da dies seiner Meinung nach ein
Geschft zwischen dem Gallizischen Landes-Gubernium, und dem dortigen General-Commando und dann von der Buccowiner Districts-Administration an Ort und
Stelle sei. Dennoch riet der Hofkriegsrath, dass aufgrund schlechter Erfahrung bei
der Herbeybringung fremder Ansiedler auf deren Vermgen und Arbeitstchtigkeit zu
achten sei, wenn diese nicht ohnehin schon in der Bukowina ansssig wren.39 Selbst auf
einer anderen Ebene zwischen der Militrverwaltung der Bukowina und den vorgesetzten Wiener Stellen versuchte Czernowitz sich der Verantwortung der Ansiedlung durch
unzhlige Eingaben und Anfragen zu entziehen. Der Hofkriegsrat beantwortete derlei
Ausreden in scharfer Weise.40
35 STA-HKA Domnen Galizien, Fasz. 8, Rote Zahl 68, I.VI. 1784, Vortrag an den Kaiser, 29. III. 1784,
Befehl des Kaisers vom 19. VI. 1783.
36 STA-HKA Domnen Galizien, Fasz. 8, Rote Zahl 68, VII.XII. 1784, Antrag des galizischen Landesguberniums, Vortrag an den Kaiser 15. VII. 1784.
37 ANB-CAR XII/19, Note an die Ansiedlungskommission Wien, 14. IV. 1783.
38 ANB-CAR XII/3, Vortrag an den Kaiser, 27. III. 1783.
39 ANB-CAR XXII/28, Hofkriegsrat an Vereinigte Bhmisch-sterreichische Hofkanzlei und Galizisches
Generalkommando, 28. IV. 1783.
40 ANB-CAR X/67, Hofkriegsrath an Galizisches Generalkommando Lemberg, 18. XII. 1782.
188
Die Militrverwaltung in der Bukowina vertrat allerdings einen grundstzlich anderen Standpunkt. Sie argumentierte einerseits mit einem unverhltnismigen Kostenaufwand fr Siedler aus dem Reich, im Gegensatz zu den einheimischen Nationalisten (Moldauer), die vielfach mit einer groen Anzahl von Vieh und eigener Habe
einwandern wrden. Die Bukowiner Verwaltung kam whrend der ersten Jahre den moldauischen Ansiedlern gegenber sogar so weit entgegen, ihnen den mautfreien Grenzbertritt fr Vieh und Habe zu gestatten. Letzteres betraf auch jene, die ihr Vieh in
der Moldau berwinterten, also nicht mit dem Ziel dauerhafter Niederlassung in die
Bukowina gekommen waren.41 War man doch der festen berzeugung, dass die Moldauer hier letztlich sesshaft wrden, wenn Grund und Boden in ihr Eigentum bergingen. Ein Anliegen, dem allerdings das Misstrauen der rtlichen Grundherren und die
De-facto-Besitzlosigkeit des Staates zu diesem Zeitpunkt noch vor der Einrichtung des
Religionsfonds deutlich entgegenstand. Bisher war es blich, Grund auf mehrere Jahre
zu verpachten und den Zins dafr im Vorhinein zu verlangen. An Ansiedlern in der Bukowina waren weder private Grundherren noch Klster interessiert.42 Davon ausgenommen waren lediglich einige wenige Handwerker in stdtischen Siedlungen und im Eisenbergbau in Iacobeni.43 Fr den Hofkriegsrat lag in der zwischenzeitlichen Ansiedlung
von Moldauern die Mglichkeit, einen Einwanderungsaufschub deutscher Kolonisten
in der Bukowina zu rechtfertigen, whrenddessen Rckstnde u. a. beim Beschaffen von
Holz fr die Siedlerhuser aufzuholen und gleichzeitig das vom Hof betriebene Ansiedlungsgeschft nicht zu unterbrechen.44 Selbst wenn das Militr gegenber der Kolonisation eine grundstzlich reservierte bis ablehnende Haltung einnahm, war die Verwaltung
vor Ort dennoch bemht, einzelne Hrteflle von mittellosen Einwanderern v. a. auch
im Hinblick auf die drftige Anzahl der Gesamtbevlkerung abzufedern.45 Andererseits
beklagte sich die Militrverwaltung ber die ohnedies enormen Aufgaben der Landeseinrichtung bei fehlenden ausreichend qualifizierten Beamten sowie der Grenzsicherung
und der militrischen Labilitt der Region an sich.46 K. J. Enzenberg verwies darauf, dass
vor Abschluss der Haupteinrichtung eine aktualisierte kartographische Aufnahme un41 ANB-CAR VII/8, Hofkriegsrat an Galizisches Generalkommando Lemberg, 21. VIII. 1781.
42 AND-CAR X/51, Ansiedlungsbericht Bukowina, Galizisches Generalkommando Lemberg an Hofkriegsrat, 20. IX. 1782.
43 STA-HKA, Domnen Galizien, Fasz. 8, Rote Zahl 6, VI.XII. 1784, Feldmarschallleutnant v. Schrder
an galizisches Landesgubernium, Lemberg, 5. VI. 1784.
44 ANB-CAR XI/41, Hofkriegsrat an Galizisches Generalkommando Lemberg, 18. XII. 1782.
45 ANB-CAR X/12, Enzenberg an Hofkriegsrat, 16. IX. 1782. Zwei mittellosen und kinderreichen Ansiedlerfamilien aus dem Banat teilte man Verpflegung aus den Militrmagazinen zu, um zu verhindern, dass
sie betteln oder in die Moldau emigrieren.
46 ANB-CAR V/64 ex 1780, Bericht der Distriktsverwaltung Czernowitz an Hofkriegsrat.
Ansiedlungsphasen
189
Abb. 41: Grund- und Aufriss eines Kolonistenhauses fr Galizien 1785. STA-HKA, Rote Zahl
72-Rb 184.
ter Bercksichtigung der Besitzverhltnisse abgeschlossen werden msste.47 Der verantwortliche Mappierungsdirektor stellte den Abschluss der kartographischen Grundbesitz
erhebung erst mit Ende des Jahres 1782 in Aussicht, wobei Berechnungen zur potenziellen Tragfhigkeit fr Ansiedlungsfamilien erst fr die bischfliche Herrschaft in Kicman
vorlagen.48 Manchmal erreichten Schtzungen der Lokalbeamten (z. B. 3.0004.000 Familien fr das Jahr 1783 sic!), die davon ausgingen, dass die Bukowina mindestens noch
einmal so viel Personen ernhren knnte als gegenwrtig, in Anbetracht der dazu ntigen
Verwaltung sowie der zu erwartenden Kosten geradezu astronomische Ausmae.49 K. J.
Enzenberg gehrte zu den entschiedenen Gegnern einer Kolonisation mit Ansiedlern
aus westlichen Gebieten. Er betonte besonders den Vorteil der kostenneutralen Nationalistenansiedlung, die er durch einen starken Zuzug von teutschem Volk gefhrdet
47 ANB-CAR IX/22, Enzenberg an Hofkriegsrat, 13. VI. 1782.
48 ANB-CAR X/21, Bericht Mappierungsdirektor Johann Budinsky, Czernowitz, 1. X. 1782. Fr die Kotzmanner Herrschaft lag eine Schtzung von 50 mglichen Ansiedlungspltzen vor.
49 ANB-CAR IX/27, Bericht Mappierungsdirektor Johann Budinsky, Czernowitz, 22. VII. 1782.
190
sah. Seiner Meinung nach wrde so ein Vorgehen die mit Vieh, und Haabschaften
versehenen Moldauer abschrken, nach der Buccowina zu emigrieren .50 Mehr noch,
sah er unter den Ansiedlern aus dem Reich viele Teutsche jederzeit betelarme, und
meistens aus Liederlichkeit von ihrer Heymath entwichene , dass es nur ratsam sei,
so vielle gut-mh- und arbeitsame zu etablieren als erforderlich ist, die wahre Aker,
und Gartenbau Methode unter dem unwissenden Moldauer Volk bekannt zu machen
.51 Ein Vorurteil gegenber den Zuwanderern aus dem Reich, das sich vielfach in
der zeitgenssischen Literatur52 wiederfindet und vllig den Vorstellungen wie Absichten des Kaisers53 bzw. der spteren historiographischen Einschtzung der Siedler in der
Bukowina widerspricht.54 Wahrscheinlich ist aber, dass nicht wenige Siedler, die durch
extrem lange Wartezeit, die bis zur endgltigen Ansiedlung vergehen konnte, vielfach
ihre Ersparnisse aufgebraucht und nur noch von Staatsgeldern lebten, viel an ihrem ursprnglichen Enthusiasmus eingebt hatten. Andererseits trafen sich derlei Aussagen
mit der tieferen Absicht K. J. Enzenbergs, die Zuwanderung aus dem Reich mglichst zu
beschrnken. Mehr noch scheinen solche Ansichten, ob nun instrumentalisiert oder als
vermeintliche Realitt dargestellt, von der gegen eine Auswanderung aus den Reichsgebieten verbreiteten Propaganda indirekt gesttzt worden zu sein, worauf noch Bezug zu
nehmen ist. Insgesamt zeigte sich der Kaiser ber den schleppenden Verlauf der Bukowiner Ansiedlungsbestrebungen seit seinen Weisungen whrend der Bereisung des Landes 1783 hchst unzufrieden. Seitens der berlasteten Beamtenschaft erwartete man aber
konkrete Befehle, wie mit dem Ansiedlungsvorhaben umgegangen werden sollte. Die
zentralen Hofstellen versicherten dem Kaiser, da die Ansiedlungs-Anstalten in
50 ANB-CAR XI/21, Enzenberg an Galizisches Generalkommando/Hofkriegsrat, 20. I. 1783.
51 ANB-CAR XI/21, Enzenberg an Galizisches Generalkommando/Hofkriegsrat, 20. I. 1783.
52 Hacquet (17901796): 192. Da ich auf andern Reisen in dem Knigreich Gallizien schon mehrere
deutsche Kolonien gesehen hatte, so fand ich die meisten von gleichem Schlag, so wie in der Bukowina,
jederzeit belgestaltes, krplichtes Volk. So wie es meistens an dem angrnzenden untern Rheinstrom
zu seyn pflegt, mehr dem liederlichen, als dem arbeitsamen Leben ergeben; Leute, die nur glaubten,
sie giengen in das Reich von Olderato, wo sie nichts zu thun htten, als sich fortzupflanzen. Allein so
vortheilhaft als auch dies wre, so thun sie doch nichts, als das wohlgebildete Menschengeschlecht in
Gallizien mit ihrer Fortpflanzung verderben. Diese, dem Land und dem Monarchen zum Nachtheil
ber verstandene Einwanderung fremder Menschen, hat schon gegen zwo Millionen dem Hof gekostet;
nie wird der Nutzen daraus erhalten werden, da er die Renten davon zahle, wenn man auch das Kapital
fr ganz verlohren giebt
53 Nach den Ansichten der Zentralverwaltung sollte dieses Land bevlkert, und der dortig trge, und
in der Landschwirthschaft unerfahrene Unterthan durch gutes Beyspiel zum Flei, und Industrie angeeifert werden . ANB-CAR XII/3, Kollowrat Vortrag an den Kaiser, 27. III. 1783.
54 Slch (1911/12): 365369, Franzos (187897), Turczynski (1993a), Kaindl (1902). Mikulicz (1878), u.
a.
Ansiedlungsphasen
191
der Buccowina eben so ernstlich als in Galizien mchten betrieben werden , befrchteten aber gleichzeitig mit Rcksicht auf den enormen rarialaufwand und die zahlreichen, unversorgten Ansiedler, die Grenze des Mglichen bereits erreicht zu haben. Der
kaiserliche rger gegenber seinen nachlssigen und in dieser Hinsicht widerspenstigen
Beamten lag auf der Hand. In einer handschriftlichen Anordnung auf die Berichte seiner
Kanzlei reagiert Joseph II. ungehalten auf seine offenbar neuerlich nicht exekutierten
Befehle des Vorjahres, worin er vor den Folgen einer schlecht organisierten Ansiedlungspolitik warnte.55
Die teilweise unter chaotischen Verwaltungsumstnden vor sich gehende Ansiedlung
in Galizien hatte mittlerweile auch im Reich verschiedenste Reaktionen hervorgerufen, die ein Fr und Wider der Siedleranwerbung heftig diskutierten. So erschien beispielsweise 1784 eine Propagandaschrift, die Auswanderungswillige vor ihrem Vorhaben
warnte und ihnen die vermeintlichen Pflichten gegenber ihrem jetzigen Landesherren
in Erinnerung zu rufen versuchte.56 Mittlerweile begannen auch die betroffenen Regierungen im Reich, der Emigration ohne alle Erlaubnis, und in der Stille in fremde,
zu dem deutschen Reiche nicht gehrige Lande Grenzen zu setzen.57 Die Kayserliche
Reichs-Ober-Post-Amts-Zeitung in Frankfurt versuchte, dieser Entwicklung gegenzusteuern und Berichte ber Hungersnte unter den Bewohnern wie Ansiedlern in Galizien
und der Bukowina zu zerstreuen und als blosse Erdichtung hinzustellen (Abb. 44). 58
Whrend jedoch 1785 die Kolonisationsttigkeit bzw. das Werben um Neusiedler aus
dem Reich in Galizien endgltig eingestellt werden musste, da der Anstrom organisatorisch wie finanziell durch die Behrden und die Staatskasse nicht mehr bewltigt werden
konnte59, entstanden in der Bukowina gerade erst die ntigen Voraussetzungen fr eine
staatliche Ansiedlung. Die bisherigen Manahmen zur Kolonisation v. a. in Galizien
55 Meine Verordnung vom 30. Juni vorigen Jahres ist so deutlich, da selber in allen Punkten nachgelebt werden mu und hat sich also die vereinigte Hofstelle wegen Befolgung derselben mit der hung. siebenbrg. Kanzley und dem Hofkriegsrath einzuverstehen, und sich gegen die schwerste Verantwortung
genau darnach zu richten damit beyzeiten im Winter den Sammelpltzen zu Frankfurth, Ulm und
Gnzburg die Weisung gegeben werde knne [damit die Ansiedler nicht; Anm. Scharr] wieder in
das Reich hinauslaufen, wo sie zum Nachtheil der Impopulation die diesseitige Ansiedlungsanstalten in
einen sehr blen Ruf bringen STA-HKA, Domnen Galizien, Fasz. 8, Rote Zahl 68, Nr. 28 Nota
an den Hofkriegsrat wegen der Befrderung der Ansiedlung in der Buccovina, 18. III. 1784.
56 Freundschaftliche Erinnerung und Warnung eines Pflzers an seine nach Pohlen ausziehende Mitbrger, 1784. STA-HKA, Domnen Galizien, Fasz. 8, Rote Zahl 69A.
57 STA-HKA, Domnen Galizien, Fasz. 8, Rote Zahl 6, ex Julio 1784, Flugblatt der kurfrstlichen Mainzer Regierung vom 24. VI. 1784.
58 Frankfurter Kayserliche Reichs-Ober-Post-Amts-Zeitung, Nr. 122, 1. VIII. 1786. STA-HKA, Domnen
Galizien, Fasz. 8, Rote Zahl 69A und Rote Zahl 74, VII.XII. 1786
59 Glassl (1975): 234.
192
Abb. 42
sahen die Behrden jedoch in positivem Licht und berichteten Ende 1786 resmierend
von einem Erfolg.60
Ansiedlungsphasen
193
worden war, versetzten den Staat in eine vllig andere Situation, besa er doch damit
erstmals ausreichend Verfgungsgewalt ber Grund und Boden in der Bukowina. Der
von Joseph II. per Handschreiben 1786 dekretierte Zusammenschluss der Bukowina mit
Galizien61 beendete zwar den unklaren Status der bisherigen militrischen Interimsverwaltung, fhrte aber zu erheblichen brokratischen Schwierigkeiten in der neuen Verwaltungszustndigkeit mit dem Lemberger Gubernium zum Nachteil der Ansiedlung.
Darber hinaus wirkte sich die wechselnde Position des Kaisers zu diesem Thema hemmend auf die ohnedies der Kolonisation wenig frderlichen Umstnde aus. So war mit
dem Anschluss an Galizien, entgegen frheren Ansichten Josephs II., der Bukowiner
Kreis wirtschaftlich auf Viehzucht auszurichten und jede weitere staatliche Siedlungsttigkeit einzustellen. Dementsprechend agierten die Wiener Zentralstellen: so ist der
Zuwachs der Bevlkerung daselbst dem Zufalle zu berlassen, die Reimmigrazion der
Settler aus der Moldau, wenn sie nicht aus eigenem Antriebe wieder einwandern nicht
weiter zu veranlassen, und auf selbe, so wie auf andere Kolonisten, keine fernere Auslage
mehr zu verwenden .62 Schon vorher hatte der Kaiser Einschrnkungen, die eine kostenmig gnstigere Forcierung von Ackerleuten aus Polen vorsahen, zugestimmt.63 Die
Realitt vor Ort erforderte aber gerade das Gegenteilige. Einerseits befanden sich noch
zahlreiche Immigranten in Galizien und der Bukowina, die auf eine Grundzuteilung
warteten. Andererseits standen in der Bukowina zahlreiche Kolonistenhuser, die von
ihren Bewohnern wieder verlassen worden waren, leer und mussten aus rein konomischen Grnden erneut vergeben werden.64 Ein Jahr spter sprach die Lemberger Verwaltung mittels Hofdekret vom 21. September 1787 in einem Befehl an die Bukowiner
Distriktsadministration die Einstellung aller neuen Baufhrungen, der Verleihung von
Remunerationen bezglich der Ansiedler aus, war man doch der berzeugung, dass die
meisten der noch nicht Begterten ohnedies auf eigene Gefahr und ohne staatlichen
Siedlerpass ins Land gezogen waren.65 Eine zustzliche, nicht einkalkulierte Erschwernis
fr die Ansiedlung stellten die kriegerischen Ereignisse in der unmittelbaren Nachbar61 STA-AVA, Hofkanzlei Karton 233, Sitzung des Hofkriegsrates 21. VIII. 1786 lt. hchstem Handbillet,
Mappe 102 ex IX. 1786; da selbe in allen ffentlichen politischen und kameralischen Angelegenheiten von Seite des Galilzischen Guberniums und der dortigen Appellazion als ein Kreis Galiziens
behandelt werde
62 STA-AVA, Hofkanzlei Karton 233, Sitzung des Hofkriegsrates 21. VIII. 1786 lt. hchstem Handbillet,
Mappe 102 ex IX. 1786.
63 STA-HKA, Domnen Galizien, Fasz. 8, Rote Zahl 74, VII.XII. 1786, Anmerkung Joseph II.
64 Vgl. etwa die Bitte der Czernowitzer Verwaltung um Ansiedlung deutscher Kolonisten auf den in
Hadikfalva von Szeklern verlassenen Husern. DACZ 1/1/80, Czernowitzer Distriktsverwaltung an Landesgubernium Lemberg, 22. V. 1787.
65 DACZ 1/1/18, Gubernium Lemberg an Bukowiner Distriktsverwaltung, 4. X. 1787.
194
schaft dar, wo seit dem Sommer 1787 zwischen Russland und dem Osmanischen Reich
neuerlich Krieg herrschte, dem spter auch sterreich beitrat. Der auf der Linie SnjatynCzernowitz erfolgte Durchzug von mehr als 20.000 Soldaten brachte die Ansiedlungsvorbereitungen vorlufig zum Erliegen.66
Ansiedlungsphasen
195
Unternehmerfamilie an den Religionsfonds bergingen. Dazu gehrten die Ansiedlungen Mariensee-Kirlibaba (1797), Luisenthal und Pooritta (1805), Eisenau (1808) sowie
Freudenthal (1809). Unter staatlicher wie privater Mitwirkung wurden etwa gleichzeitig ebenfalls deutsch-bhmische Glasmachersiedlungen erbaut (Alt- und Neuhtte 1793
bzw. 1815, Karlsberg 1797, Frstenthal 1803). Ergnzend dazu fanden noch einige staatliche Kolonisationsversuche mit slowakischen Siedlern statt (Krasna 1799, Tereblee 1803
u. a.).71
Die Kriegssituation, in der sich Europa befand, wirkte sich auf das Ansiedlungsgeschft in zweierlei Hinsicht negativ aus. Einerseits gab es aus den linksrheinischen Gebieten und Teilen der Schweiz zahlreiche Auswanderungswillige, die sich durch den Krieg in
ihrer Existenz bedroht fhlten. Andererseits fehlte es den Staatskassen durch ebendiesen
Krieg an den fr weitere Ansiedlung ntigen Mitteln. Verschrfend wirkte, dass die staatlichen Domnen in der Bukowina neuerlich ber zu wenig verteilbaren Grund verfgten, da in der Zwischenzeit auch die Nationalbevlkerung stark zugenommen hatte und
dementsprechenden Bedarf anmeldete. Dennoch bentigten viele grere Ortschaften
und Stdte der Bukowina eine Reihe von Professionisten.72 Diese wirtschaftliche Notwendigkeit machte es unumgnglich, das Geschft weiter zu betreiben. Vielfach erhielten die angeworbenen Professionisten detailliert ausgearbeitete Ansiedlungsvertrge, in
denen deren einklagbare Rechte wie Pflichten genau festgehalten wurden.73 Der Staat
bewilligte die Auszahlung von Reisekostenersatz an deutsche Ansiedler.74 1803 sah sich
der Staat nahe am Bankrott gezwungen, das Ansiedlungsgeschft vorlufig einzustellen,
erklrte sich aber gleichzeitig bereit, die noch wartenden Kolonisten unterzubringen,
um aber diese armen Einwanderer, welche sich ohne Geld und Erwerb befinden, nicht
hilflos ihrem harten Schicksale zu berlassen 75.
Whrend der ganzen Periode spielte auch die Abwanderung aus der Bukowina eine
entscheidende Rolle, die bei behrdlichen Entscheidungen stets im Hintergrund stand.
So wird etwa das Czernowitzer Kreisamt mehrfach darauf hingewiesen, dass die Ansiedler mit Anstand und Glimpf zu behandeln seien, um ein Auswandern von vornherein zu verhindern.76 Wenig unterscheiden sich dabei die z. T. emigrationsfrdernden,
schon aus frheren Jahren bekannten Probleme von behrdlicher Verschleppung und
71 Kaindl (1902): 2122.
72 DACZ 1/1/1150, Landesgubernium Lemberg an Bukowiner Kreisamt, 16. X. 1801.
73 DACZ 1/1/2078, Ansiedlungsvertrag der Herrschaft Radautz k.k. Wirtschaftsdirektion und einem bei der
Putnaer Glashtte auf der Kolonie Karlsberg angesiedelten Holzhauer Simon Watzlawek, 31. VII. 1810.
74 DACZ 1/1/1324, Landesgubernium Lemberg an Bukowiner Kreisamt, 4. III. 1803.
75 DACZ 1/1/1321, Schreiben der Wiener Hofstelle an das Landesgubernium Lemberg, Wien, 7. X. 1803.
76 DACZ 1/1/1324, Landesgubernium Lemberg an Bukowiner Kreisamt, 4. III. 1803.
196
Verzgerung bei der Durchfhrung der Ansiedlung.77 Auch wenn sich zahlenmig die
Auswanderung in die Moldau kaum fassen lsst, so finden sich in den Akten der Regionalbehrden immer wieder Berichte, die auf die ernorme Bedeutung und den Verlust
von investierten Mitteln durch die solcherart verlorene Bevlkerung schlieen lassen. Im
Frhjahr 1814 fhrten mehrere Missernten zu einem regelrechten Auswanderungsstrom
in die Moldau. Besonders betroffen waren dabei grenznahe Bukowiner Ortschaften.78
Aus einem tabellarischen Ausweis der seit dem 24. Jnner 1814 aus dem Dominikalbezirk
von Iacobeni ausgewanderten Familien geht hervor, dass fr diesen Zeitraum allein aus
diesem ohnedies dnn besiedelten Gebiet 385 Personen mit Hab und Gut (96 Pferde, 19
Ochsen, 142 Khe, 1.049 Schafe, 90 Klber und 13 Schweine) das Land in Richtung Moldau verlassen haben, wovon lediglich zehn Familien bis Mai wieder zurckkehrten.79 Der
Bevlkerungsmangel und die Angst, das investierte Kapital letzten Endes doch noch zu
verlieren, veranlasste die Behrden, gezielte Rckwerbung in der Moldau zu betreiben,
die den Rckwanderungswilligen weitgehende Straffreiheit zusicherte.80 Im Inland trachtete man danach, die staatliche Kontrolle zu verstrken. Einerseits direkt ber die Gemeindevorsteher und Pfarrer und andererseits ber eine vermehrte Grenzkontrolle durch
das Militr.81 Dabei waren ergnzende Manahmen wie Steuerstundungen, Befreiung
von Vorspanndiensten fr das whrend des Winters ausgehungerte Vieh, die Ausgabe
von Lebensmitteln aus staatlichen Vorrten u. . der Sache sicherlich durchaus dienlich.
Wobei man staatlicherseits auch auf private Grundherren massiv einwirkte, sich daran zu
halten. Andere wiederum waren kaum zu administrieren. So verlangte etwa das Czernowitzer Kreisamt, Wirtschaftsgerte von verdchtigen Ansiedlern, die sich mit dem Gedanken der Auswanderung trugen, bei Nacht zu verschlieen und diese Personen bis zur
tatschlichen Aussaat zu beobachten, mit dem Gedanken, dass kaum eine Familie, nach
dem sie ihr Saatgut ausgebracht hatte, von ihrem Grund abziehen wrde. Mehr noch
schlug das Kreisamt vor, die Effekten und besten Kleidungsstcke solcher Familien vorlufig in Beschlag zu nehmen.82 Vor allem die letztgenannten Manahmen der Behrde
77 DACZ 1/1/1324, Landesgubernium Lemberg an Bukowiner Kreisamt, 17. VI. 1803.
78 DACZ 1/1/2782, Auswanderer aus grenznahen Ortschaften in die Moldau, Bericht des k.k. Agenten
Ritter von Raab in Jassy, 23. IV. 1813.
79 DACZ 1/1/2919, Tabellarischer Ausweis von Ausgewanderten aus dem Bezirk Jakobeny fr 1814. Die
Angaben weichen z. T. in den verschiedenen Berichten ein wenig voneinander ab. Vergleiche dazu die
Berichte DACZ 1/1/3413 und 1/1/5279.
80 DACZ 1/1/2913, Kreisamt Czernowitz an die k.k. Agenzie in Jassy, 27. VI. 1814.
81 DACZ 1/1/2912, Bericht an das Kreisamt Czernowitz, 19. III. 1814 und 1/1/2911 Landesprsidium Lemberg an Czernowitzer Kreishauptmann, 30. III. 1814.
82 DACZ 1/1/2912, Bericht der Radautzer Verwaltung an das Kreisprsidium Czernowitz sowie Antwort des
Prsidiums, 26. III. 1814; Bericht an die Domnenverwaltung Czernowitz, 11. IV. 1814.
Ansiedlungsphasen
197
Abb. 43: Synoptische Karte. Bevlkerungsdichte, Kolonistenorte und Naturraum. Die Zahlen in
den Ortssignaturen verweisen auf die Tabelle III im Anhang.
198
waren einer besseren Vertrauensbildung zu den Ansiedlern wenig zutrglich, zeigen aber
die Brisanz der Situation aus der staatlichen Perspektive nur berdeutlich. Insgesamt
bernahm der Staat in dieser Phase, besonders im Vergleich zur vorangegangenen, quantitativ eine sehr zurckhaltende Rolle und war mehr darum bemht, den Status quo zu
sichern, d. h. die Auswanderung einzudmmen und noch nicht beteilte Kolonisten endlich anzusiedeln. Andererseits musste den Wnschen der Stdte und grerer Siedlungen
nach Facharbeitern entsprochen werden, um eine Entwicklung des nach wie vor nur
sprlich ausgebildeten Gewerbes zu frdern.
Die hier weitgehend ausgesparte private Ansiedlung besa auch andere Facetten, wie
etwa jene der jdischen Bevlkerung.83 K. J. Enzenberg bemhte sich im Auftrag Wiens
und sicherlich auch aus eigener berzeugung stetig, die in der Bukowina ansssige Anzahl von Juden auf den Stand der vorsterreichischen Verwaltung herabzudrcken, was
weniger als 200 Familien entsprochen htte. Mehrfach waren daher bereits aus Galizien
zugewanderte jdische Familien gezwungen, das Land wieder zu verlassen. Ansiedlungsverbote und der grundstzliche Unwille behrdlicherseits lieen vereinzelte Versuche,
Juden als Ackerbauern in der Bukowina einzubrgern, von vornherein scheitern, sodass
diese Facette whrend der ersten Ansiedlungsphase kaum ins Gewicht fiel.84 1822 fanden sich unter 908 jdischen Familien nur 145, die mit Ackerbau ihren Lebensunterhalt
verdienten.85 Erst eine fortschreitende Liberalisierung des Grundbesitzes am Beginn des
neunzehnten Jahrhunderts und besonders in dessen zweiter Hlfte lie ihre Anzahl ansteigen.86
83
84
85
86
199
200
zwei Siedlungen mit je zwlf Familien anzulegen. Jedes Haus, dessen Errichtung mit
40 Gulden veranschlagt wurde, bestand aus zwei Zimmern, einer Kammer und einem
Vorhaus, in der hiesigen Landart aus Holz und der Grund mit Steinen untermauert .92 Das ber Lemberg an die Hofkanzlei weitergeleitete Ansuchen erreichte nach
Befrwortung durch Staatskanzler W. Kaunitz 1787 den Kaiser in einem persnlichen
Vortrag. Die Wiener Behrden fllten ihre vom Czernowitzer Vorschlag nur gering abweichende Entscheidung, unter ausdrcklicher Zustimmung Josephs II., fr 24 Ansiedlerfamilien aus Dorna, mit einer Ausstattung von jeweils fnf Joch93 an Wiesen und zehn
Joch ckern, bei einem bewilligten Gesamtkostenaufwand fr die Sumpftrockenlegung
und die Errichtung der Ansiedlung von 1.119 Gulden. Nachdrcklich wies Wien jedoch
darauf hin, da hiezu nur solche Leute fuhrgewhlet werden, die in Gebrgen erzogen, und harte Lebensart gewohnt sind .94 Trotz der einvernehmlichen Lsung sah
sich die galizische Gubernialverwaltung aus finanziellen Grnden gezwungen, die fr
die durch die Ansiedler vorzunehmende Trockenlegung der Smpfe und die Ausholzung von Waldlichtungen beidseits der Strae vorgesehenen Geldmittel zu krzen. Man
behalf sich aber mit der Zusage an die Kolonisten, dass der durch sie urbar gemachte
Grund ihnen erbeigenthumlich verbleiben werde und dass sie von den Waldungen
so viell selbst abtreiben [knnen] als es ihnen nach ihrer Erkenntnis ntig und zutrglich seyn wird .95 In der Realitt kam es aber, entgegen aller behrdlichen Befrderung dieser Ansiedlung, laufend zu zeitlichen Verschiebungen. Zunchst bremste der
Krieg mit den Trken (1788) das weitere Vorgehen, daraufhin fielen neuerlich nicht kalkulierte Kosten fr Material, Viehankauf und die Trockenlegung des Sumpfes an.96 1817
machte Kaiser Franz I. whrend seiner Bukowina-Reise auf der Strecke IacobeniBistria
im mittlerweile in Poiana Stampei eingerichteten Grenzzollamt halt.97 Die vorgesehene
Siedlung war immer noch nicht, so wie ursprnglich entworfen und beschlossen, fertiggestellt. 1869 wohnten in der Ortschaft knapp 800 Personen bei kaum mehr als 170 Husern, die sich auf eine Gemeindeflche von mehr als 68 km verteilten. In der zentralen
Ortschaft der zerstreut angelegten Gemeinde befanden sich weniger als ein Viertel aller
Huser.98 Die Siedlung von Poiana Stampei ist damit gleichsam auch ein Beispiel dafr,
wie selbst bei mhsam errungener behrdlicher bereinstimmung eine Kolonisation
92
93
94
95
96
97
98
201
Abb. 44: Gegenmanahme der Wiener Regierung. Die kolportierte Hungersnot sowie schlechte
Organisation der Ansiedlung in der Bukowina und Galizien werden als erdichtet zurckgewiesen. STA-HKA, F8 Dom Gal. Rote Zahl, fol. 400401.
202
durch Einwirkungen von auen (Krieg) und v. a. durch den steten Kapitalmangel des
sterreichischen Staates jahrelangen Verzgerungen ausgesetzt war.
203
Ort103
Joseffalva
Hadikfalva
Andrasfalva
Lipoweny
Bemerkungen
ohne Grundzuteilung, nur Einquartierung (Grund muss erst
vom Kloster Slatina erworben werden)
mit Grundzuteilung
mit Grundzuteilung
oder in dem neu angesetzten Dorf an der Suczaver Strae
Pltze auf Kameralgtern
Hlinestie
(Hlinitza?)
Mamajestie
Tereblestie
Fratautz
Satulmare
Milleschoutz
Arbora/
Solka
MitokaDragomirna
St. Illie
Illischestie
Gesamt
Anzusiedelnde
Familien
16
28
7
20
6
8
8
12
12
8
8
10
12
12
96
103
Die behrdliche Verschleppung von Ansiedlungsangelegenheiten und das mehrschichtige Wechselspiel zwischen den Behrden unterschiedlicher Instanzen lassen sich am Beispiel Dorneti (Hadikfalva) verdeutlichen. In dieser Siedlung lie Enzenberg im April
1785 fr 140 Szeklerfamilien Terrain ausstecken. Im Juni desselben Jahres besuchte der
General die neue Ortschaft und lobte den Flei der Ansiedler.105 Den aus Siebenbrgen ausgewanderten Szeklern selbst stand man aus der Sicht der Zentralverwaltung mit
Skepsis gegenber. Im transsilvanischen Szeklerland kam es nie zu einer systematischen,
modernisierenden Einrichtung, was letztlich zu einer Vernachlssigung des Raumes
fhrte, die bis in die Gegenwart nachwirkt. Die Szekler begegneten allen staatlichen Versuchen, in ihr Gebiet einzugreifen, mit groem Misstrauen.106 Beides, das Misstrauen
103 Ortsnamen in der Schreibweise laut Volkszhlung 1910.
104 DACZ 1/1/81, Bukowiner Gter Interimal Direktion Czernowitz an Staatsgteradministration Czernowitz/Lemberg, 24. VIII. 1787.
105 Kaindl (1902): 263.
106 Freundliche Mitteilung von Herrn Meinolf Arens, Mnchen, 28. IV. 2004. Vgl. auch den Bericht von
204
und die wirtschaftlich schlechte Lage des Gebietes fhrten zu massiven Auswanderungen
bzw. Fluchtbewegungen in die Bukowina und die Moldau.
Der Hausbau in der neuen Kolonie geriet bald ins Stocken, worauf die Behrden
zu Zwangsmanahmen griffen.107 Mit einem an die Gemeinde Hadikfalva erlassenen
Befehl, wandte sich die Lokalverwaltung in aller Schrfe an seine Bewohner, denn trotz
eines schon frheren Befehls, mit der unmissverstndlich und persnlich formulierten
Auflage, die Huser auf das Schleunigste zu erbauen, dem die Siedler offenbar nicht
nachgekommen waren, haben sich die hiesigen Einwohner so faul, und saumseelig
gezeuget, da sie durch den ganzen Sommer, und durch den lang dauernden schnen
Herbst kaum 4 gantz, und 5 halb gebaute Huser aufgefhret haben! . Im Hinblick
auf die von staatlicher Seite gemachten Aufwendungen und nicht erfllten Erwartungen
heit es weiter: Ist das nicht eine vorstzliche Bosheit oder Ungehorsam? Wie
knnt dann ihr leute ohne Furcht der grten Ungnade des Herren Generalen
Baron von Enzenberg, der um euch, und eure Kinder Vterlich sorget in eurem gemthe
ruhig leben ? die Faulheit hat viel mehr eine groe Bestrafung, als gnaden verdient!
Und doch ist der hohe Befehlshaber so gndig, und langmthig, da er euch alles dieses
nachsiehet Die Anordnung schliet mit einer Aufforderung, jetzt endlich die Arbeit aufzunehmen, und einer detaillierten Liste von Leuten, von denen jeder drei Tage
in der Woche an der Erbauung der noch ausstndigen Huser zu arbeiten htte.108 Mit
Einstellung der staatlichen Zulagen als auch durch die Haltung der Behrden wanderten
im Juni 1786 33 Familien heimlich aus.109 Der Kaiser verlangte genauen Bericht ber die
zunehmende Auswanderung aus der Bukowina.110 Die Distriktsverwaltung leitete daraufhin umgehend eine Untersuchung der Ursachen ein.111 Das oftmals fehlende Verstndnis
lokaler Beamter gegenber den Siedlern und ein sicherlich auf dieser Ebene auch mangelnder berblick ber die Gesamtlage trugen dennoch immer wieder zu Konflikten mit
den Ansiedlern bei. So beschwerten sich beispielsweise die Szekler des Nachbardorfes
Andrasfalva erfolgreich, dass ihnen der Ansiedlungskommissar unter Strafandrohung
befohlen htte, ihre erbauten Huser zu verlassen, um in frei stehende Gebude nach
Hadikfalva zu ziehen, damit konfessionell homogene Ortschaften fr weitere Ansiedler
bereitgestellt werden knnten. Ein Unterfangen, das letztlich nicht durchgefhrt werden
Hacquet ber die Folgen der Militrgrenzeinrichtung in Siebenbrgen. Scharr (Hg.) (2004): 72. Hacquet (17901796): Teil 1, 119120.
107 Kaindl (1902): 264.
108 DACZ 1/1/862, Befehl und Dienstordnung an die Gemeinde Hadikfalva, 1. I. 1786.
109 Kaindl (1902): 265.
110 ANB-CAR XXII/27, kaiserliches Handbillet, 3. VI. 1786.
111 DACZ 1/1/862, Vortrag an das Gubernium Lemberg, 4. VIII. 1787.
205
Abb. 45: Kaiserlicher Schubpass (Blankoformular) fr Ansiedler aus dem Reich. STA-HKA,
F8 Dom Gal. RZ71, fol. 513.
konnte und dem zustndigen Wirtschaftsamt als auch dem unvorsichtig zu Werke
gehenden Ansiedlungskommissar eine Rge seitens des Kreisamtes in Czernowitz
eintrug.112 Die leer stehenden Huser (siehe Tab. 3) waren nun fr deutsche Kolonisten
zu adaptieren.113 Schon im Juli 1788 riet aber die Czernowitzer Administration im Hinblick auf die Kriegsereignisse und die Kosten der laufenden Ansiedlung von 64 Familien,
deren Dotierung sich auf 28.800 Gulden belief, von einer weiteren Ansiedlung deutscher
Kolonisten ab.114
Daneben prgte zustzlich Uneinigkeit, mangelnde Informiertheit sowie Konflikte
mit angestammten Grundherren die Entscheidungen der Bukowiner Kreisverwaltung.
So meldete etwa die Czernowitzer Gterdirektion nur wenige Monate spter im September 1788 an die Staatsgterverwaltung in Lemberg, dass in Joseffalva momentan 43 Familien lebten. Siebzehn Huser (von denen neun unausgebaut und acht beschdigt waren)
stnden ganz leer und knnten mit Ansiedlern aufgefllt werden, wenn der zuzuweisende Grund pro Familie, der von schlechter Beschaffenheit sei, dementsprechend aus112 DACZ 1/1/153, Kreiskommissar in Militrgeschften Baron Dyke an Bukowiner Kreisamt, 30. XI. 1787.
Die Schaffung von Ansiedlungspltzen mit einheitlicher Religionszugehrigkeit zur Vermeidung von
Konflikten war bereits 1784 vom Kaiser persnlich angeordnet worden. STA-HKA, Gubernium Lemberg, Fasz. 8, Nr. 28, Nota an den Hofkriegsrat, 18. III. 1784.
113 DACZ 1/1/79, Czernowitzer Direktion an Staatsgterverwaltung Lemberg, 2. XI. 1787.
114 DACZ 1/1/159, Czernowitzer Direktion an Staatsgterverwaltung Lemberg, 9. VII. 1788.
206
geweitet wrde.115 Letzteres gestaltete sich aber schwierig, da die dafr mglichen Grnde
dem auswrtigen Kloster Slatina gehrten, das nicht zu einem Grundtausch bereit war.116
Um einer befrchteten Zuteilung von Ansiedlern vorzugreifen, sprach sich die Gter
direktion Sf. Ilie daher vorlufig gegen eine Besetzung der freien Siedlungsstellen aus, da
dadurch lediglich alles, was bei den bestehenden 43 Familien mangelhaftes war, mit
17 portionen vermehrt werden wrde. Darber hinaus gab man zu bedenken, dass
das auswrtige Kloster durch seine Zehentforderungen indirekt von den durch den rar
erbauten Gebuden profitierte, ohne aber dafr selbst etwas beizutragen.117 Insgesamt
konnten von den ursprnglich vorgesehenen 120 Familien, die aus Galizien in der Bukowina angesiedelt htten werden sollen und den von den Lokalbehrden ausgemachten
96 Siedlungsstellen nur 75 verwirklicht werden. Sechzehn in Fratautz, jeweils acht in
Satulmare, Milleschoutz, Arbora, St. Onufry und Itzkany sowie zwlf in Illischesti und
sieben in Terebletsche.118
207
entsprechen htten. Darber hinaus hielt man seitens der Lokalverwaltung fest, dass die
Huser nach Verschiedenheit der Localumstnde auch von verschiedener Materie hergestellt werden.
ber die Gre der Huser gab es schon seit 1785 und 1786 zwei Weisungen der
Landesstelle, wonach alle Huser fr die Kolonisten in gleicher Ausfhrung zu erbauen
seien, zwar mit einer Stube, Kammer, Vorhaus sowie einer kleinen Gertekammer nebst
Stallung auf Zug- und Melkvieh. Das verwendete Baumaterial machte man vom rtlichen Angebot abhngig. Die unterschiedliche Qualitt in der Ausfhrung erklrten sich
die ausfhrenden Behrden nicht ohne einen Unterton an Unmut mit einer kaum
bewltigbaren Masse an Zusiedlern: da aber diese an sich dauerhafte Verklatschung
an manchen Orten nicht fr haltbar genug befunden wurde, ist die Ursache, weil eben
im Jahre 1784 der Ansiedlungsbau ber alle Krfte bis in den Winter hinein betrieben
werden musste, wo die Verklatschung nicht so dauerhaft als im Sommer vorgenommen
werden konnte.120 Grundstzlich war fr die deutschen Ansiedler in der Bukowina
um 1787 ein viergeteilter Haustyp mit einer Lnge von zehn Klaftern und einer Breite
von drei Klaftern vorgesehen, der von ord.[entlichen] Wand Hlzern welche grob in
die Kant behauen werden aufgefhrt wurde (Abb. 3941). Der Kosten- bzw. Zeitaufwand fr ein solches Haus belief sich auf ca. 24 Tage und 239 Gulden und 44 Kreuzer,
davon entfielen nahezu drei Viertel ausschlielich auf Material.121 Damit entsprach es
weitgehend den Vorgaben der Wiener Hofkammer.122 Angesichts der notwendigen Anstrengungen und schier unvermeidbaren, v. a. finanziellen Engpsse mutet es geradezu
euphorisch an, wenn in einem Vortrag an den Kaiser noch darauf explizit hingewiesen
wird, da man bei Anlegung der Drfer auch nicht auf Ordnung und Verschnerung vergessen hat .123 Die von der Hofkammer vorgelegten Vorschriften zur Ansiedlung in Galizien gingen beim Hausbau davon aus, dass nur nach den ussersten Bedrfn so wohl feil als es die Local Umstnde zulassen und nach der Landes Arth vom
geflochtenem Rohr, und Leim Erde, egyptischen Ziegeln oder vom Holz doch alle mit
gemauerten Rauchfngen aufgefhret, den Ansiedlern wird sodann berlassen, sich nach
120 DACZ 1/1/78, Bericht des Bukowiner Kreisamtes an Gubernium Lemberg, o. Datum.
121 DACZ 1/1/80, Uiberschlag, wie hoch sich die Baukosten eines auf folgende Art zu errichtenden Ansiedlers Husers belaufen drften 15. July 1787, Bukowiner Kreisamt an Gubernium Lemberg, 22. V. 1787.
Material: 178 Gulden 24 Kreuzer Arbeitskosten 61 Gulden 20 Kreuzer.
122 STA-HKA, Domnen Galizien, Fasz. 8, Rote Zahl 69A, 31. X. 1783. Bau-berschlag Wieviel ein auf
deutsche Art gebautes Collonisten Hau 13 Ellen in der Lnge, und 12 Ellen in der Breithe, in welchen
1 Zmmer nebst 2 Kammern und Kuchel im Vorhaus, dann Stallung auf 4 Stck Vieh, nebst einen
Scheune zu Unterbringung der Feldfrucht, nach der bereits gemachten Probe kostet
123 STA-HKA, Domnen Galizien, Fasz. 8, Rote Zahl 6, Nr. 67, Vortrag an den Kaiser ber den eingelaufenen galizischen Hauptbericht 16. VIII. 1784.
208
dem Wachstum ihres Wohlstandes auch seiner Zeit mehr Bequemlichkeit zu verschaffen
. Neben einer Stube, einer Kammer und einem Stall fr das Vieh, war lediglich eine
unter den gemeinschft.[lichen] Rauchfanggewlb angebrachte sehr kleine Kche
angetragen.124 Laut Weisung der Wiener Behrden waren die Huser der Feuergefahr
wegen mit Schindeln und nicht mit Stroh zu decken. Die Dachschindeln sollten dabei
in den Wldern gefertigt werden und dann in den Koloniedrfern zur Verteilung kommen.125 Fr die zwischen Prut und Dnister zu errichtenden Siedlungen ergab sich gleich
das Problem, dass die fr ein solches Dach ntigen Schindeln nicht in der unmittelbaren
Nhe beschafft werden konnten. Enzenberg stellte daher den Antrag, diese Huser mit
dem in der Gegend von Kizman reichlich vorhandenen Stroh zu decken, das nur aus eindreiviertel Stunden Entfernung heranzuschaffen war. Die Kosten fr ein Schindeldach
beliefen sich nach seiner Eingabe um 80 Gulden hher, da das Holzmaterial aus dem
entfernten eremo-Tal angeliefert werden musste. Gleichfalls gestaltete sich die Zufuhr
von Ziegeln und Kalk als auerordentlich schwierig. Enzenberg lsst daher nicht ohne
Unterton anfragen, wie sich die Ansiedler vorlufig im Sommer mit Strucherhtten
behelfen sollten, wo doch Strucher in diesem Rayon nicht zu finden seien. Gleichzeitig
ergab sich durch den Transport ein weiteres Problem, das man in Wien nicht bedacht zu
haben schien, auf das der General ebenfalls hinwies: und so man alle diese Einwohners, und ihr Vieh hierzu verwenden wollte, so ist vor sich, und ganz gewis, da diese
dieses Jahr hindurch allen Ackerbau, und Heuschlag entsagen mssten, und das wre das
wahre Mittel, auf ein mahl die Buccowina zu verderben 126 Deckten die Gebirgseinwohner doch ihren Bedarf an Ackerfrchten aus den Ertrgnissen dieses Gebietes. Die
Umstndlichkeit der Verwaltung lsst sich gleichfalls an der Zuteilung der bentigten
Fachkrfte fr die Ausfhrung der Baulichkeiten ermessen. Am 4. August 1787 forderte
das Kreisamt der Bukowina von der Lemberger Verwaltung zwei Maurer und zwei Zimmerleute an. Am 27. August nach einer erfolgten Anfrage der Galizischen Staatsgteradministration an die Samborer Gterverwaltung kommandierte man letztendlich nur
einen Maurer mit Hofpass in die Bukowina ab.127
124 STA-HKA, Domnen Galizien, Fasz. 8, Rote Zahl 68, Nr. 7, Schreiben an die ungar.-siebenbrgische
Hofkanzlei Einleitung der Ansiedlung in dem Knigreich Galizien, 8. I. 1784.
125 STA-HKA, Domnen Galizien, Fasz. 8, Rote Zahl 68, I.VI. 1784, Hofkammer an Gubernium Lemberg, 6. III. 1783.
126 ANB-CAR XI/21, Meldung Enzenberg an galizisches Generalkommando/Hofkriegsrat, 20. I. 1783.
die Ansiedler sollten nach deren hohen Gesinnungen den Sommer hindurch mit Struch-Htten sich
behelfen, dieses ist aber auch nicht thunlich, als eben die Strucher abgehen und ist die Frage, mit was
sollen die Htten gedeket werden? ...
127 DACZ 1/1/80, Uiberschlag, wie hoch sich die Baukosten eines auf folgende Art zu errichtenden Ansiedlers Husers belaufen drften 15. July 1787, Bukowiner Kreisamt an Gubernium Lemberg, 22. V. 1787.
209
Bezirkshauptmannschaft
1910128
Czernowitz Stadt
Czernowitz Umgebung
Gurahumora
Kimpolung
Kotzman
Flche
km
57,65
875,97
843,50
2.350,01
(837,63)
~344
Radautz
1.812,21
55.229
Sereth
518,70
46.929
Storoynetz
1.150,93
39.803
Suczawa
494,62
47.450
Waschkoutz
~300
29.517
Winitz
(1.499,92)
33.247
~1.200
Zastawna
~493
41.401
Gesamt
10.452
512.013
Klassen: bis inkl. 30, 3160, > 60, ohne Czernowitz-Stadt. Vgl. Abb. 43
Einwohner pro km
588
85
43
15
101
30
90
35
96
~98
~28
84
~49
128
130 131132
#130
Ort131
286
295
255
272
291
293
(Dorna-)Kandreni
Alexandersdorf
Alt-Htte
Andrasfalva
Augustendorf
Balaczana
Jahr der
Grndung132
~1830
1863
1793
1785
1838
1848
Mehrheitsbevlkerung z. Zt. d.
Grndung
slowakisch
deutsch
deutsch-bhmisch
magyarisch
deutsch-bhmisch
deutsch
210
276
287
279
292
204
264
281
263
205
265
257
290
270
154
241
268
269
196
271
260
266
258
294
285
280
267
275
288
282
252
181
262
278
261
284
200
238
Balkoutz-Laudonfalva
Bori
Breaza
Buchenhain (dt. PojanaMikuli)
Bukschoja
Eisenau
Fontinaalba (Warniza od.
Biala Kiernica)
Franzthal
Frassin
Freudenthal
Frstenthal
Glitt
Hadikfalva
Hliboka (3 Kreise)
Illischestie
Istensegits
Jakobestie (od. Fogodisten)
Jaslowetz
Josefalva
Kaczyka
Kaliczanka
Karlsberg
Katharinendorf
Klein Tomnatik?
Klimoutz
Klokuczka
Kryszczatek
Lichtenberg
Lipoweny (od. Kossowanka)
Liteni
Ludihumora
Luisenthal
Lukaczestie
Mariensee-Kirlibaba
/ Ludwigsdorf (od.
Lajosfalva) (2 Kreise)
Mihodra
Milleschoutz
Mitoka-Dragomirna
1784
1835
1816/17
1841
rutehnisch
slowakisch
ruthenisch (Huzulen)
deutsch-bhmisch
~1800
1808
~1784
deutsch-bhmisch
deutsch-bhmisch
russisch (Lippowaner)
1783
~1803
1809
1803
1843
1785
~1800/1784/ 1858
1785
~1777/1785
~1777/1785
1785
1785
1790
~1800
1797
1869
1836
~1780
~1800
1784
1836
1845
1785
1803
1805
1791
1797
deutsch
deutsch-bhmisch
deutsch-bhmisch
deutsch-bhmisch
deutsch-bhmisch
magyarisch
slowakisch/russisch (Lippowaner)/
deutsch
magyarisch
magyarisch
magyarisch
magyarisch
magyarisch
deutsch-bhmisch
slowakisch
deutsch-bhmisch
deutsch
magyarisch
russisch (Lippowaner)
slowakisch
ruthenisch
deutsch-bhmisch
russisch (Lippowaner)
magyarisch
slowakisch
deutsch-bhmisch
rumnisch
deutsch-bhmisch
1836
1785
~1777
russisch (Lippowaner)
magyarisch
russisch (Lippowaner)
273
147
256
296
259
283
277
211
24
202
289
197
197
150
206
242
137
274
Neu Solonetz
Neu Zadowa a. Sereth
Neu-Htte
Nikolausdorf
Paltinossa
Pojana Balta /Glodischor/
Strigoja
Pojana-Stampi
Pooritta
Rarancze
Satulmare
Schwarzthal
Solka (2 Kreise)
Solka-Arbora
Storoynetz
Stulpikany
Stupka
Tereblestie
Waleputna
1834
1885
1815
1893
1817
1835
slowakisch
deutsch
deutsch-bhmisch
deutsch
deutsch-bhmisch
rumnisch
1788
1805
1785
~1790
1841
1785/1817
1785
1852
~1800
1783
1803
1783
rumnisch
deutsch-bhmisch
magyarisch
deutsch
deutsch-bhmisch
magyarisch
magyarisch
deutsch
deutsch-bhmisch
russisch (Lippowaner)
slowakisch
rumnisch
211
214
bestehende Staatsgrenzen hinaus wesentlich beitragen. In der jeweils national konnotierten Erinnerung schrieben sich andererseits ausgehend von einer geteilten Region, von
Emigration, Deportation und Verfolgung aber auch Bruchlinien ein. Darber legten
sich neue Bruchlinien wie 1989/91, die Hoffnung zu einem neuen Regionsverstndnis in
diesem Raum gaben. Letztlich grnden sie insgesamt auf historisch gewachsenen Gemeinsamkeiten, die vielfach in Form eines bis heute fortwirkenden strukturellen Substrates in ebendieser Landschaft berdauerten und in ihrer Entstehung in die Zeit vor 1940
bzw. 1918 zurckreichen. Ein Regionsbegriff, der sich durchaus auch als Erbe des auf
konsensorientierter Toleranz und gegenseitiger Achtung fuenden Bukowiner Ausgleichs
von 1910 versteht. Gleichzeitig aber auch ein Topos, der sich aus verschiedenen Kontinuittsebenen nhrt und formt. Um die im neunzehnten Jahrhundert wurzelnde territoriale
Theorie der Identitt3 der beiden benachbarten Staaten Ukraine und Rumnien, welche
zur Teilung der Bukowina gefhrt haben, zu verstehen, ist vorerst eine Analyse der Brche und Kontinuitten in der Grenzziehung der Bukowina im Verlauf dieser Periode
ntig. Diese Analyse am Beispiel des konstruierten Territoriums der Bukowina mit der
Longue Dure seiner Strukturen ist Gegenstand dieses Abschnittes der vorgelegten Arbeit, das als Fortsetzung des fnften Kapitels in ausgewhlten Aspekten dient. Wie haben
sich die Auengrenzen der Bukowina im gesamteuropischen Gefge vor allem seit 1918
entwickelt? Auf welche Art und Weise wurden national-ethnische Forderungen politisch
formuliert und letztlich umgesetzt? Beziehungsweise lassen sich trotz grundstzlich genderter politischer Prmissen (z. B. russisches Reich vs. Sowjetunion) Kontinuitten
lterer, nach 1918 neu gestellter Ansprche feststellen?
215
Vgl. Turczynski (1995/96). Grundstzlich anders entwickelte sich der seit 1812 russische Anteil an der
Moldau, Bessarabien. Der russischen Verwaltung ist es im Gegensatz zur sterreichischen in der Bukowina nicht gelungen, die neu dazugewonnene Provinz zu einem Brckenkopf an der eigenen Reichsperipherie auszubauen und die Lagevorzge des Grenzgebietes dementsprechend zu nutzen. Ebenso
schlug in Bessarabien der Versuch fehl, ein eigenes Landesbewusstsein zu entwickeln, handelte es sich
doch hnlich wie bei der Bukowina um einen knstlich geschaffenen politischen Raum. Hier fehlten
weitgehend die Voraussetzungen einer einigermaen autonomen Regionalverwaltung. Ab der Mitte des
19. Jh.s. begann die Bukowina diese Vorteilsposition fr sich zu nutzen.
5
Vgl. Onciul (1999), Stourzh (1995).
6 Vgl. etwa die Haltung des rumnischen Historikers Ion Nistor oder des spteren Prsidenten der (Bukowiner) rumnischen Nationalversammlung Iancu Flondor.
216
Reichshlfte der Stephanskrone war die Bukowina durchaus als demokratisch funktionierendes Kronland anzusehen.7 Grundstzlich anders entwickelte sich der seit 1812 russische Anteil an der Moldau, Bessarabien. Der russischen Verwaltung ist es im Gegensatz
zur sterreichischen in der Bukowina nicht gelungen, die neu dazugewonnene Provinz
zu einem Brckenkopf an der eigenen Reichsperipherie auszubauen und die Lagevorzge des Grenzgebietes dementsprechend zu nutzen. Ebenso schlug in Bessarabien der
Versuch fehl, ein eigenes Landesbewusstsein zu entwickeln, handelte es sich doch hnlich
der Bukowina um einen geschaffenen politischen Raum. Hier fehlten weitgehend die
Voraussetzungen einer einigermaen autonomen Regionalverwaltung.8
Ab der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts begann die Bukowina, diese Vorteilsposition fr sich zu nutzen. Nationale Konflikte fanden vorerst in starken sozialen Gegenstzen ihren Nhrboden. Whrend es v. a. die deutschsprachige Bevlkerung war, die den
Groteil der stdtischen Bewohner stellte, so war der lndliche Raum nahezu ausschlielich von rumnischer und ruthenischer Bevlkerung geprgt (Abb. 57).9 Gegenstze, aus
denen radikale Krfte ihre Anhnger fr einen jeweiligen nationalen Anschluss in die
eine oder andere Richtung rekrutierten.
217
dominierten Panslavismus seit der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts eine neue auenpolitische Dynamik. Ein Interesse, das sich auch in verschiedenen Reise- bzw. Landesbeschreibungen klar widerspiegelte und whrend der Kriegsjahre 19141917 von russischer Seite deutlich an Schrfe zulegte.11 Die Vereinigung mit den Slawen jenseits des
eigenen Territoriums geriet zum offenen Kriegsziel der St. Petersburger Regierung, das
bei der Grenzziehung nach dem Krieg bercksichtigt werden sollte.12 Wenige Wochen
nach Kriegsbeginn im September 1914 uerte das russische Auenministerium seine
Absichten, jenen Teil der Bukowina an Russland anschlieen zu wollen, der seiner Meinung nach vorwiegend von Ruthenen bewohnt war.13 Die Sdbukowina hingegen gehrte zu den seitens der Entente im Falle eines Kriegseintrittes Rumniens gegen die
Mittelmchte vereinbarten territorialen Zugestndnissen.14 Seit der Wiedervereinigung
der rumnischen Frstentmer (1861) und der Anerkennung des rumnischen Knigreiches (1881) strebte der junge Nationalstaat nach einem Grorumnien (Romnia Mare),
das alle rumnischsprachigen Gebiete, darunter auch die Bukowina, in sich vereinigen
sollte (Abb. 54/55). 1914 verhielt sich Bukarest auenpolitisch noch neutral, erkannte aber
als Verhandlungsbasis mit den Russen das linksseitige Prutufer ohne Czernowitz als zuknftige Grenze an.15
Nach dem Ende 1917 entlang dieser Front erreichten Waffenstillstand oktroyierten
die Mittelmchte Rumnien einen Friedensvertrag, der am 7. Mai 1918 in Bukarest zur
Unterzeichnung gelangte. Am 20. April 1918, knapp ein Monat nach Ende der russischen
Besatzung, kehrten die sterreichischen Behrden aus ihrem Prager Exil ber Stryj nach
Czernowitz zurck und begannen sofort mit dem Aufbau der Verwaltung und der zer11
12
13
14
15
Vgl. Kupanko (1875) u. (1895), Schmedes/medes (1870), Vitte (1903/1977), Baladyenko (1915) u.
(1915b). Siehe auch Kapitel 4.
Vgl. Kazanskij (1914).
Vgl. Makarov (1941): 353. Makarov bezieht sich dabei auf Aktenpublikationen der Sowjetunion: , III, . VI, . I (-, 1935)
Internationale Beziehungen in der Epoche des Imperialismus, Serie III, Band VI, Teil I (Moskau-Leningrad, 1935). Mitteilung an den rumnischen Gesandten in Petrograd vom 1. X./18. IX. 1914: La
Russie sengage reconnatre la Roumanie le droit dannexer les rgions de la monarchie AustroHongroise habites par des Roumains. Pour ce qui a trait spcialement la Bukovine, le principe de la
majorit de la population servira de base la dliminitation des territoires annexer soit par las Russie,
soit par la Roumanie
Vgl. Hausleitner (2001): 102-114. Czernowitz selbst wurde in zwei Etappen von russischen Truppen
besetzt: 2. Sept. bis 2. Okt. 1914 und vom 28. Nov. 1914 bis 16. Feb. 1915; Die linksufrige Bukowina blieb
bis zum 25. Mrz 1915 und wenig spter noch einmal bis 13. Juni d. J. russisch besetzt. Die zweite Etappe
der russischen Militrverwaltung in der nrdlichen Bukowina war jedoch wesentlich bedeutender: 10.
Juni 1916 bis 7. Mrz 1918. Vgl. dazu Sapolovskij (2003).
Vgl. Makarov (1941): 354.
218
16 Whrend des Krieges hatte die Bukowiner Verwaltung zeitweise in Vatra Dornei ihren Sitz.
17 STA-AVA, Ministerium des Inneren, Prsidium, Zl. 14222/18, Bericht des Landesprsidenten Etzdorf
an das Innenministerium, Czernowitz 15. VI. 1918. Zitiert nach Prokopowitsch (1959a): 1112.
219
ehemals russischen Ujezd18 Chotyn neue Bezirkshauptmannschaften einzurichten.19 Vatra Dornei und Seljatyn wren dementsprechend als Ausgleich zwischen Rumnen und
Ukrainern von Exposituren gleichfalls zu Bezirken erhoben worden. Nunmehr htte jede
der Nationen ber zwei neu geschaffene Bezirke verfgt.20
Die fortschreitende Verschrfung und Klrung der tatschlichen Lage lie den
schwelenden, mehr und mehr von auen gesteuerten Konflikt zwischen Ukrainern und
Rumnen in der Bukowina offen zutage treten. Die vorerst in den Brest-Litovsker Verhandlungen von der kurzlebigen ukrainischen Republik als Minimalforderung gedachte
Schaffung eines neuen ukrainischen Kronlandes der cisleithanischen Reichshlfte aus
Teilen Ostgaliziens und der Bukowina gestaltete sich zunehmend zum Hemmschuh
weiterer politischer Entwicklungen, da dagegen sowohl Polen wie Rumnen heftig opponierten und die ohnedies durch den fortdauernden Krieg belastete Wiener Innenpolitik zustzlich lhmten.21 Ruthenische Reichsratsabgeordnete verlangten gegenber
der Wiener Regierung die Untersttzung bei der Grndung eines ukrainischen Staates,
dessen Grenzen u. a. die Bukowina bis zum Siret umfassen sollten.22 Die Prutgrenze, die
von Petersburg whrend des Krieges aus vermeintlich ethnischen Gesichtspunkten einer
knftigen Nachkriegsgestaltung eingefordert worden war, geriet dadurch neuerlich in
Bewegung. In Umkehrung zu den Ukrainern verlangten dies einschlielich der Stadt
Czernowitz nunmehr die Rumnen fr ihren Nationalstaat.23 Im Streit der Nationalitten in der Bukowina legte schlielich der prosterreichische, rumnische Landtagsabgeordnete A. Ritter v. Onciul im Sommer 1918 einen Plan vor, der eine Schaffung
nationaler Grenzen innerhalb des Kronlandes vorsah und in der Tradition des verfassungsrechtlichen Ausgleichs der ethnischen Gruppen in der Bukowina von 1910 stand.24
Der Plan musste jedoch angesichts der realpolitischen Lage Makulatur bleiben.
18 Ujezd/, entspricht verwaltungsorganisatorisch einem Kreis, in Russland bis zur Revolution gebruchlich, einem Gubernium untergeordnet.
19 Chotyn stand bereits im ausgehenden 18. Jh. (17881793) kurzzeitig unter sterreichischer Verwaltung.
Vgl. Kapitel 4.
20 Vgl. Prokopowitsch (1959a): 12.
21 Am 8. II. 1918 unterzeichneten sterreichische und ukrainische Gesandte in Brest-Litovsk ein Geheimprotokoll, das die Schaffung eines ukrainischen Kronlandes vorsah und auf sterreichischer Seite mit der
Forderung nach Nahrungsmittellieferungen aus der Ukraine verbunden war. STA-HHSTA, Ministerium des ueren, Geheim, XLVII/128 ex 1918. Zitiert nach Prokopowitsch (1959a): 25f.
22 STA-AVA, Protokolle des sterreichischen Ministerrates, 23. X. 1918. Zitiert nach Prokopowitsch
(1959a): 33.
23 STA-AVA, Staatsamt fr Inneres, Zl. 2575 v. 21. I., Bericht Etzdorf. Zitiert nach Prokopowitsch
(1959a): 3948.
24 Vgl. Prokopowitsch (1959a): 65. Onciul (1999). Der Jurist und Rechtsanwalt Aurel Onciul (1864
1921) war Bukowiner Landtags- und Reichsratsabgeordneter.
220
Abb. 48: Sowjetisch-rumnische Grenzlinie August 1940. Auswrtiges Amt (Hg.) (1940). Nicht
mastabsgetreu!
Ende des Jahres 1918 gehrte das Knigreich Rumnien zu den Siegern des Weltkrieges
und hatte vom brgerkriegsgeschwchten revolutionren Russland wenig zu befrchten.
Moskau protestierte beim franzsischen Auenminister G. Clemenceau gegen die rumnische Annexion der Bukowina.25 In der offiziellen diplomatischen Protestnote (auch
Rakovskij-Note) der Sowjets an die rumnische Regierung vom 1. Mai 1919 wird dabei
nur auf das von der Sowjetunion beanspruchte Bessarabien Bezug genommen.26 In einem
25 Rakovskij Christian Georg (18701941), seit 1917 Mitglied der KP, einer der Fhrer der rumnischen
Arbeiterbewegung, der wegen politischer Bettigung seit Kriegseintritt Rumniens in Iai im Gefngnis
einsa und dort von russischen Truppen befreit wurde, stieg durch die Oktoberrevolution zu einem
fhrenden Politfunktionr der Sowjetukraine (19181923) auf. Von 19191927 war er Mitglied des Zentralkomitees der UdSSR. (Sowjetisches enzyklopdisches
Wrterbuch) 1989. Makarov (1941): 355. Le gouvernement ouvrier et paysan de lUkraine dclare
quil nacceptera jamais quun gouvernement ha par le peuple roumain lui-mme sinstalle dans la
Bukovine martyre.
26 , 1. 1919 . (Note der
Regierungen der RSFSR u. USSR an die Regierung Rumniens 1. V. 1919), gezeichnet vom Volks
kommissar fr auswrtige Angelegenheiten der RSFSR ierin und dem Vorsitzenden des Rates der
Volkskommissare und dem Volkskommissar fr auswrtige Angelegenheiten der USSR Ch. Rakovskij.
221
Abb. 49: Die Bessarabische Frage! Pravda, 9. II. 1919, Nr. 30, 2.
Artikel der Prawda von 1919 wird die Bukowina hingegen am Rande erwhnt (Abb. 49).27
Der Schlussfolgerung A. Makarovs, dass es zwischen der Nordbukowina hinsichtlich der
Entwicklung der historischen Beziehungen Russlands zu seinen Nachbarn keinen kontinuierlichen Zusammenhang gbe, ist nicht zuzustimmen.28 Wenngleich Russland seit dem
ausgehenden achtzehnten Jahrhundert Ansprche auf moldauische Gebiete erhob und
diese mit dem Bukarester Frieden in Bessarabien durchgesetzt werden konnten, so blieb
Avdeev & Ungureanu (2000): 40-43. Der offizielle Dokumentenband, der in Zusammenarbeit mit
Rumnien entstand und sich mit den rumnisch-sowjetischen Beziehungen auseinandersetzt, druckt
erstmals die Rakovskij-Note in vollem Umfang ab. In den Publikationen zur Grenzziehung bzw. zur
Grenze der Bukowina nach 1918 hielt sich bisher immer die Ansicht, wonach auch von der Bukowina
in dieser Note die Rede gewesen sei, obwohl unklar blieb, woher die Information tatschlich stammte.
Makarov (1941) zitiert etwa Okhotnikov & Batchinsky (1927), denen offenbar der unten genannte
Prawda-Artikel der Sowjetpresse als Quelle diente. Sptere Arbeiten bernahmen diese Sichtweise (vgl.
Weber (1972). Auch von rumnischer Seite erschien zu diesem Thema ein Dokumentenband mit einer
ausfhrlichen Einleitung. Allerdings beschftigt sich dieser lediglich mit den sechs entscheidenden Tagen zwischen 28. VI. und 3. VII. 1940. Vratic (Ed.) (2001).
27 Prawda 9. II. 1919, Nr. 30, 2 (, 9 1919 ., 30, . 2), Die Bessarabische Frage Radiotelegramm des Vorsitzenden der vorbergehenden Arbeiter- und Bauernregierung der Ukraine Genosse
Rakovskij. Darin wird unter Protest festgestellt, dass der Vorsitzende des rumnischen Kabinetts Bratiano [richtig: Brtianu, Anm. K. S.] von der Friedenskonferenz offiziell die Anerkennung des Anschlusses
von Bessarabien und der Bukowina an Rumnien forderte . Insgesamt bezieht sich aber auch hier der
Bericht im Wesentlichen auf Bessarabien, dessen Anschluss an Rumnien vonseiten der Ukraine als freche
Missachtung der Vereinbarung vom 9. Mai 1918 angesehen wurde. bersetzung K. Scharr.
28 Vgl. Makarov (1941): 355.
222
die Bukowina doch stets im Blickfeld der St. Petersburger wie Moskauer Auenpolitik.
Die militrische Angeschlagenheit des revolutionren Russland machte eine gewaltsame
Durchsetzung der Moskauer Gebietsansprche auf die Nordbukowina sowie auf Bessarabien nach 1918 unmglich. Zudem bestanden zwischen den beiden Staaten bis 1934 keine diplomatischen Beziehungen, da Rumnien die Sowjetunion nicht anerkannte.29 Der
Schwerpunkt der sowjetischen Forderungen und der Aktivitten von diversen prosowjetischen Gruppen, die Untersttzung von der Roten Armee erhielten, lag jedoch eindeutig auf dem Gebiet des ehemaligen Bessarabien.30 Zu einer langfristigen Grenzregelung in
diesem Gebiet kam es Ende 1919 bzw. im Sommer 1920 durch die Pariser Friedensvertrge
(St.-Germain en Laye und Svres), nachdem bereits im Dezember 1918 die rumnische Regierung die Vereinigung der Bukowina im Umfange ihrer historischen Grenzen mit dem
Knigreich verkndigt hatte.31 sterreich verzichtete auf seine Ansprche. Polen regelte
mit Rumnien bilateral den neuen Verlauf der Grenze. Eine sptere Grenzkorrektur zwischen diesen beiden Staaten, die fnf Bukowiner Ortschaften betraf, welche in der Folge
wieder zum rumnischen Staat kamen, schloss 1926/28 diese Entwicklung vorlufig ab.32
Die neue rumnische Verwaltung war lebhaft daran interessiert, institutionelle Kontinuitten aus der Zeit vor 1918, die an die Bukowina erinnerten, nachhaltig zu beseitigen.
So kam es durch das Verwaltungsgesetz von 1938 zu einer grundlegenden territorialen
Umgestaltung in der Verwaltungsstruktur des Gebietes (Abb. 56). Mittels Gebietsangliederungen altrumnischer Territorien (Dorohoi) und ehemals Bessarabien (Chotyn)
versuchte man, das bisherige Gefge durch ein neues abzulsen. Der vorerst eingesetzte
knigliche Statthalter residierte zudem in Suceava und nicht mehr in Czernowitz.33 Innerhalb des ehemaligen Kronlandes Bukowina kam es neben der politischen auch zur
Umgestaltung der rumlichen Verwaltung, die sich kaum mit einer administrativen
Vereinfachung begrnden lsst.34 1938 fhrte man ein neues Regionalsystem ein. Die
29 Vgl. Avdeev & Ungureanu (2000): 5. Dennoch kam es 1924 offenbar zu einem Treffen zwischen sowjetischen und rumnischen Delegierten unter der Leitung des sterreichischen (sic!) Auenministeriums
in Wien. Diese endeten jedoch mit der sowjetischen Forderung nach einer Volksabstimmung in Bessarabien ergebnislos. Dima (1982): 22.
30 Vgl. etwa den Beitrag von Schroeder-Negru (2006) ber den Aufstand von Tatarbunar 1924.
31 Prsidium des Ministerrates, Ferdinand I., Artikel I, 18. XII. 1918. Nistor (1940): 53.
32 Ausfhrlich dazu Hausleitner (2001): 102-114. Der Friedensvertrag von Svres erkannte die eremoGrenze an. Fnf Bukowiner Drfer (Babin, Kostriivka, Prilipe, Svenjain u. Hreatik) fielen aus eisenbahntechnischen Grnden an die Republik Polen. Eine gemischte rumnisch-polnische Grenzkommission
kam am 26. I. 1926 berein, dass diese Orte wieder an Rumnien zurckzufallen htten. Vgl. Nistor
(1940): 56f.
33 Vgl. Hausleitner (2001): 310.
34 Das sterreichische Verwaltungsgesetz blieb bis 1925 in Kraft und wurde in der Folge von einem erheblich zentralistischeren neuen Gesetz ber die Vereinheitlichung der Verwaltung vom 14. VI. 1925 abge-
223
Abb. 50: Ein Beispiel fr die rumnische Territorialreform in der Verwaltung der Bukowina. Teodorescu (1939). Nicht mastabsgetreu! Die Skizze (links) illustriert die Situation 1918. Skizze K.
Scharr, Juli 2005.
ehemalige Bukowina bildete nunmehr das inut35 Suceava, allerdings mit dem Sitz in
Czernowitz.36 Der Begriff Bukowina verschwand damit aus der amtlichen Terminologie.
Auf Bezirksebene kam es ebenso zu einer tief greifenden Vernderung. So reichte etwa
die Judeverwaltung37 von Rdui pltzlich nach Norden in den frheren (sterreichischen) Bezirk Winitz hinein und umfasste nunmehr auch das nrdlich der Wasserscheide liegende Gebiet Putila und Ust-Putila. Der Jude Storojine sog den verbliebenen
Teil des Bezirks Winitz sowie den ganzen Bezirk Waschoutz in sich auf. Zum neuen
Jude Cernui gehrten durch die Reform auch die ehemaligen Bezirke Kotzman und
Zastavna.38 Vergleicht man diese Neugliederung mit der nationalen Verteilung der Bevlkerung auf Basis der sterreichischen Volkszhlung von 1910, so drngt sich der begrndete Verdacht auf, dass hier bewusst versucht wurde, die Mehrheiten in den neuen
Bezirken zugunsten der rumnischen und zum Nachteil der ukrainischen Bevlkerung
zu verschieben (Abb. 50).
224
225
vor vollendete Tatsachen, zumal die Gebietserweiterungen in Form einer Karte und ausfhrlichen Zeitungsberichten zu diesem Zeitpunkt bereits in Satz gegangen waren (Abb.
51).43 So widmete etwa die Izvestija vom 29. Juni 1940 ihre ganze Titelseite dem Thema
und verffentlichte gleichzeitig den Wortlaut der sowjetischen Forderungen an Rumnien (Abb. 52).44 Auch stellte die rumnische Aufklrung bereits Ende 1939 massive sowjetische Truppenkonzentrationen entlang der sowjetisch-rumnischen Grenze fest.45 Ein
nach dem Einmarsch der Roten Armee gedrehter sowjetischer Film zeigt in schillernden
Farben stalinistischer Propaganda die Befreiung der Nordbukowina. Deutlich in den
Vordergrund gerckt wird dabei die systematische Rumnisierungspolitik Bukarests.46
Auf die ethnisch untermauerte Begrndung der Wiedervereinigung des nrdlichen
Landesteiles mit dem sozialistischen Heimatland, abseits der blichen stereotypen und
43
44
45
46
Karte zeigte, sie verluft ungefhr wie folgt: vom uerst sdwestlichen Punkt (frher polnisch), nach
ipotele, entlang des Tales der Suceava bis zum Abbiegen des Flusses nach Sden, danach nach Norden
von Frtui Noi in nordstliche Richtung bis zur Grenze mit Bessarabien, im Bezirk der Gemeinde
Hera. Er versicherte mir, dass die Eisenbahnlinie von Suceava nach Rdui Rumnien verbliebe ,
Telegramm des rumnischen Botschafters in der UdSSR G. Davidescu an das rumnische Auenminis
terium, 27. VI. 1940. Avdeev (2000): 318, 323326 u. 336. Von einer versehentlichen Einverleibung,
wie dies Serebrian bezeichnet, kann folglich nicht gesprochen werden. Vgl. Serebrian (2001). Oleg
Serebrian (Jahrgang 1969) ist Historiker an der Universitt Chiinu und Prsident der Sozial-liberalen
Partei der Republik Moldau.
Gesprchsprotokoll des Volkskommissars fr auswrtige Angelegenheiten der UdSSR V. M. Molotov
mit dem Botschafter Rumniens in der UdSSR G. Davidescu, 29. VI. 1940. Typisch fr den Umgang
der sowjetischen Politik mit unterlegenen Gegnern war auch die Art, in der das Treffen zwischen Molotow und Davidescu stattfand. Molotov lie den Botschafter am 26. VI. um 22.00 ins Ministerium
zitieren. Auf den Einwurf Davidescus, dass er nur in der Zeit zwischen sechzehn und neunzehn Uhr die
Mglichkeit habe, eine Telefonverbindung mit Bukarest herzustellen, gab ihm Molotov zu verstehen,
dass dies auch sofort mglich sei. Gesprchsprotokoll des Volkskommissars fr auswrtige Angelegenheiten der UdSSR V. M. Molotov mit dem Botschafter Rumniens in der UdSSR G. Davidescu, 26. VI.
1940. Avdeev & Ungureanu (2000): 314 u. 333335.
Unter dem Titel Neuer Sieg der Friedenspolitik der UdSSR schreibt die Izvwestija: Gestern um 14
Uhr berschritt unsere ruhmreiche Rote Armee heldenmtig die rumnische Grenze, jene Grenze, die
mit Hilfe aller mglichen Intrigen und Machenschaften der jungen sowjetischen Republik 1918 gewaltsam von den westeuropischen, imperialistischen Mchten aufgedrngt wurde und niemals durch die
Sowjetunion anerkannt worden war Die zentrale berschrift dieser ersten Seite lautet: Die Bevlkerung Bessarabiens und der Nordbukowina, aufgenommen in die Vlkerfamilie des sozialistischen Heimatlandes begrt brderlich die Werkttigen der Sowjetunion. Izvestja 29. VI. 1940, Nr. 148, Samstag,
1 ( 29 1940, . 148, , . 1). bersetzung K. Scharr.
Vratic (Ed.) (2001): 87.
Die Argumentation bzw. die Darstellung des sowohl unter sterreichischer wie unter rumnischer Herrschaft unterdrckten Volkes der Nordbukowina bleibt in allen Reisefhrern (und selbstverstndlich in
der Groen Sowjetenzyklopdie) bis zum Ende der UdSSR offizielle Kartusche historischer Rckblicke.
Vgl. etwa Lopatjuk (1971) u. Demenko (1981).
226
Abb. 51
Abb. 52: Bereits am 29. Juni verffentlichte die Izvestija eine Karte mit der neuen sowjetischrumnischen Grenzsituation. Das Blatt titelte Mit groer Freude hieen die befreiten Vlker Bessarabiens und der Nordbukowina die Rote Armee willkommen. Die Nacht zuvor, als der rumnische
Botschafter von Molotov darber informiert wurde, konnte er nur mehr ein fait accompli zur
Kenntnis nehmen. Izvestija, 29. VI. 1940, Nr. 148, 1. bersetzung K. S.
227
gebetsmhlenartigen Wiederholung von der Befreiung der Werkttigen aus dem bourgeoisen Joch des rumnischen Knigtums, legte man im Film besonderen Wert. Allenthalben tanzen vor der Kamera vor allem in der Stadt Czernowitz Bauern in huzulischer
Tracht, werden eine huzulische Hochzeitszeremonie oder die Bukowiner Berglandschaft
mit huzulischen Siedlungen ins Bild gerckt. Im Hintergrund ertnen hufig ukrainische Volkslieder der Region. Die Anwesenheit anderer Nationalitten wird verschwiegen. Ausgenommen jene der rumnischen Schieber und Unterdrcker in Form von
brgerlich gekleideten, geduckten Gestalten, scheinbar die bisherige Fhrungsschicht
symbolisierend.47
Im Hinblick auf die strittige Territorialfrage ergab die Periode der rumnischen Besetzung oder Befreiung je nach Diktion der Nordbukowina zwischen 1941 und 1944
keine nderung. Mithilfe des Deutschen Reiches gelang es zwar, die Vorkriegsgrenze
Grorumniens wiederherzustellen bzw. das rumnische Einflussgebiet durch die Okkupation groer Teile der Sowjetunion weit in das Gebiet der ukrainischen SSR auszudehnen, aber sptestens mit den militrischen Rckschlgen nach 1943 geriet die Hoheit
ber diesen Raum neuerlich in Fluss (Abb. 58). Letztlich mussten die rumnischen Armee nach dem Machtwechsel in Bukarest und dem Vordringen sowjetischer Truppen im
Sptsommer 1944 abgezogen werden und die Grenzsituation vor dem Kriegsausbruch
(1941) trat neuerlich in Kraft. An der seitens Moskaus 1919 geforderten und 1940 durchgesetzten Linie nderte sich auch nach Kriegsende 1945 nichts mehr.48 Wenngleich das
offizielle Rumnien (vor 1945) in mehreren apologetischen Denkschriften ausdrcklich
auf die Unrechtmigkeit dieses aufgezwungenen territorialen Verlustes hinweisen lie.49
47 Der Film befindet sich im Staatsarchiv Czernowitz, Ukraine, und liegt dem Verfasser des Beitrages in
einer Videokopie vor. . (Bukowina ukrainisches Land. Auszug aus Geschichte und Ethnographie der Region) Planung und Montage bzw. Regie Julia Solnceva, Kinostudio Kiew 1940). Das sowjetische Filmteam bezahlte Bewohner
der Stadt als Statisten und achtete genau auf deren Aufstellung bzw. ueres Erscheinungsbild. Freundlicher Hinweis von Herrn Peter Demant, der als rumnischer Statist an diesem Film teilgenommen
hat, Moskau Februar 2005. Auch in spteren Filmen der Sowjetunion ist dieser Befreiungsmythos der
Bukowina gerne thematisiert worden. Vgl. e ) (Der weie Vogel mit
dem schwarzen Fleck) von Jurij Iljenko (1972). Der Regisseur schildert darin das Schicksal einer armen
(ukrainischen) Kleinbauernfamilie in der Nordbukowina vor und whrend des Zweiten Weltkrieges
unter rumnischer Herrschaft.
48 194849/1979 sowie 196162/19691973 kam es lediglich noch zu nachtrglichen Festlegungen und
kleineren Vernderungen der neuen Staatsgrenzen zwischen der UdSSR und Rumnien. Voenno
Kartografieskaja Fabrika Kiev (Ed.) (1999).
49 Vgl. Nistor (1940). Rumnische Akademie der Wissenschaften (Hg.) (1940). Letzterer war bemht, darauf aufmerksam zu machen, dass Rumnien nichts in Besitz genommen, was [einem]
nicht angehrt htte . Zudem htte Rumnien das Ultimatum vom 26. VI. 1940 wie ein Blitz aus
228
229
Abb. 54: Bereits in frheren rumnischen (Schul-)
Atlanten verwies man
gerne auf benachbarte,
von Rumnen bewohnte
Gebiete und widmete
diesen teilweise eigene
Kartenschnitte. Buzoianu
(1894), BCU. Nicht mastabsgetreu!
vertrag mit Rumnien 1947 unter genderten politischen Vorzeichen der Signatarmchte
Rumnien war bereits kommunistisch gefhrt seine bis heute gltige internationale
Anerkennung.52 Schon whrend des Krieges wurden von US-amerikanischer Seite verschiedene berlegungen zum Schicksal der Bukowina als auch Bessarabiens angestellt.53
52 Sternberger (Hg.) (1947): 93. Erster Teil, Grenzen, Artikel 1.: Die Grenzen Rumniens sollen
wieder so sein, wie sie am 1. Januar 1941 verliefen, mit Ausnahme der rumnisch-ungarischen Grenze
Die sowjetisch-rumnische Grenze wird demnach in bereinstimmung mit dem sowjetisch-rumnischen Abkommen vom 28. Juni 1940 und dem sowjetisch-tschechoslowakischen Abkommen vom 29.
Juni 1945 festgesetzt
53 Vgl. Dobrinescu (2003): 95112, Bucovina. Frontiera alternativ stabilit n Bucovina v. 12. VIII. 1942,
143148 ,Sistemul transporturilor n Bucovina v. 27. VII. 1942 u. 15516,2 Romnia i Uniunea Sovietic
probleme territoriale: Bucovina de nord v. 15. VI. 1943. Es handelt sich dabei vorwiegend um Berichte
230
Abb. 55: Wesentlich klarer war die Botschaft der Hart Romneasc von C. Teodorescu, die Gebiete
wie die Bukowina (Bucovina), Transsilvanien (Ardeal) und Bessarabien (Basarabia) mit den alten
Ortsnamen in rumnischer Sprache wiedergab. Teodorescu (1915), BCU. Nicht mastabsgetreu!
In der Folge kam es auch in der sowjetischen Bukowina zur massiven Umgliederung
in der inneren, administrativen Aufteilung der nunmehrigen ernivecka Oblast, die
schon durch die Abtrennung von Rumnien zu einer Erweiterung im Raum von Gerca
zweier Spezialisten des US-Foreign Office, John Campell und Phillip Mosely. Diese wurden aber nie
ernsthafte Diskussionsgrundlagen der alliierten Auenpolitik gegenber der Sowjetunion.
231
Abb. 56: Ausschnitt Romnia Interbelic (19181940). Harta administrativ 1 : 2.500.000. Klar erkennbar sind die grundlegenden Verschiebungen der inneren Verwaltungsgrenzen bei einer gleichzeitigen Auflsung der territorialen Einheit der vormaligen Bukowina. Privatbesitz K. Scharr.
Nicht mastabsgetreu!
232
233
234
sich etwa ein neues Denkmal fr M. Eminescu (1850-1889) oder eine Gedenktafel fr den
rumnischen Tondichter C. Porumbescu (1853-1883) an prominenten Pltzen der Stadt.
In Suceava, das sich gerne als ehemalige Hauptstadt der Moldau darstellt, fehlen solche
Attribute gegenseitiger Anerkennung weitgehend, obwohl gerade die Minderheitenrechte in Rumnien vorbildlich geregelt sind. Obwohl zu diesen abschlieenden mehr beilufig aufgesammelten Beobachtungen keine systematischen Untersuchungen vorliegen,
lsst sich ungeachtet aller Unschrfe ein augenscheinlicher Unterschied zwischen beiden
Landesteilen ausmachen. Whrend der Norden versucht, bewusst an die Tradition der
sterreichischen Bukowina anzuschlieen,59 ohne dabei auf die eigene nationale Vergangenheit zu vergessen,60 setzt sich der Sden stark in die Nachfolge der historischen Moldau, obgleich auch hier die Marke Bukowina mittlerweile weite Verbreitung erfhrt.61
59 So lautet etwa der offizielle Leitspruch der heute ukrainischen Stadt Czernowitz Viribus Unitis. Unter
dieses Motto stellte Kaiser Franz Joseph I. (1830-1916) seine Regierung (18481916).
60 Vgl. die offiziellen 1000-Jahr-Feierlichkeiten von Chotyn im Jahr 2001.
61 Vgl. die offiziellen 500-Jahr-Grablegungsfeiern von Stefan dem Groen in Putna im Sommer 2004. Vgl.
etwa die vom Prfekten der Bukarester Regierung in Suceava (Orest Onofrei) gefhrte Diskussion um
die Umbenennung des Jude Suceava in Jude Bucovina. Monitorul, 5. VII. 2006, S. Avram, Editorial,
Bukovina, cu k de la Frankfurt.
9. Zusammenfassende Betrachtungen
Das grundstzliche Erkenntnisziel der vorliegenden Arbeit ist in seiner methodisch fachbergreifenden Zusammenschau auf die Analyse des Entstehens einer Region an der Peripherie eines europischen Groreiches jenes der Habsburger gerichtet. Die Bukowina als ein Kompositum, das zwischen 1775 und 1918 geformt wurde, ist als Geschichtsregion der untersten Ebene zentrales Objekt dieser Studie. Die Analyse der Kulturlandschaft Bukowina konzentrierte sich dabei im Wesentlichen auf drei Aspekte (ideologie-,
akteurs- und oganisationszentrierte), denen sich die einzelnen Abschnitte dieser Arbeit
zuordnen lassen. Eine trennscharfe Unterscheidung zwischen konstruiertem und realem
Raum beides Aspekte, die sich gegenseitig, wie gezeigt werden konnte, wesentlich bedingen war allerdings nicht immer mglich.
236
Zusammenfassende Betrachtungen
Ideologiezentrierte Aspekte
237
nes Machtvakuum politischer Instabilitt rckten zunchst das habsburgische und das
russische Imperium vor. Beide versuchten, den Raum auf unterschiedliche Weise durch
zentralstaatliche Machtausbung zu konsolidieren und ihm eine neue Struktur zu geben.
Schlielich erwies sich die gegen Ende des neunzehnten Jahrhunderts einsetzende regionale Identittsbildung im Zuge der Radikalisierung nationaler Forderungen whrend des
Ersten Weltkrieges als zu schwach, um Letzterer ausreichendes Gegengewicht zu bieten.
Sowohl fr die Ukraine als auch fr Rumnien ist das Verlangen nach nationaler Einheit
und Abgrenzung eine bis in die Gegenwart bestimmende, im neunzehnten Jahrhundert
formulierte Konstante. Die massiven, wiederholten Grenzberichtigungen der Bukowina
in der ersten Hlfte des letzten Jahrhunderts sind deren Resultat. In den sich wandelnden Raumgliederungen der Bukowina nach 1918 manifestieren sich die am Reibrett
der Nationalstaatsideologie entworfenen, knstlichen Trennlinien zwischen den Ethnien.
Bis ins achtzehnte Jahrhundert hinein lag dieser Raum allerdings im toten Winkel
europischer Machtinteressen. Mit der Westseite der Karpaten war die Grenze des europischen, gesellschaftlichen Interesses erreicht. Russland hatte sich noch nicht weit genug
in den Sdwesten vorgeschoben. Erst das Entstehen moderner Territorialstaaten in Verbindung mit ihrem sukzessiven Ausdehnungsdrang gab diesem Raum einen durch gesteigerte Wahrnehmung aus der jeweiligen Machtperspektive von auen zunehmend
klarer definierten Rahmen. Dieser teilweise auch akteurszentrierte Aspekt wechselte im
Verlauf des neunzehnten Jahrhunderts von einer rein auen gesteuerten Betrachtung hin
zur Selbstwahrnehmung.
Die Trkenkriege der frhen Neuzeit und deren Ausstrahlung auf dieses Territorium bedingten eine, wenngleich noch sehr unklare und kleinmastbige Betrachtung,
zumeist beschrnkt auf wenige Schaupltze. In der Darstellung gro angelegter Kartenwerke dieser Zeit liegen die jeweiligen europischen Herrschaftspole im Zentrum.
Selbst in den speziellen, dem osteuropischen Raum gewidmeten Karten standen Polen,
Litauen, Russland oder das Osmanische Reich im Mittelpunkt und die Moldau bzw.
die Bukowina zwangslufig an deren vernachlssigten Rndern. Erst das allmhliche
Zusammenrcken des russischen und des habsburgischen Imperiums auf Kosten der
Hohen Pforte im Verlauf des achtzehnten Jahrhunderts lieen die machtpolitischen Absichten der regierenden Zentren und die Kenntnis in der ffentlichkeit ber die Moldau
sichtbar ansteigen bzw. trugen zu einer Erweiterung der zeitgenssischen Mental Map in
diesem bisher bersehenen Raum grundstzlich bei.
Das Kriegstheater der Moldau fand erst mit dem massiven militrischen Engagement
Russlands gegen das Osmanische Reich verstrktes Augenmerk auf gesamteuropischer
Ebene. Whrend die privat ttigen Kartographen und Verlage auf dem Reichsgebiet,
durch die Eroberung Siebenbrgens und das Ausgreifen der Habsburger Richtung Osten
238
Zusammenfassende Betrachtungen
und Sdosten angetrieben, die vernderten rumlichen Situationen langsam wiedergaben, hatte die auf einer lngeren Tradition fuende russische, staatliche Kartographie
bereits begonnen, Teile der Moldau fr ihre Zwecke aufzunehmen. Bei den Wiener
Groverlegern (Schrmbl, Artaria, Reilly) entsprach man der Vereinigung der Bukowina
mit sterreich 1775 noch auf Jahre hinaus nicht. Einerseits mgen dafr ltere Grundkarten verantwortlich sein, von denen man die Inhalte ohne Neuerungen bernahm.
Andererseits knnte man daraus aber auch ableiten, dass diese Neuerungen zu wenig
in der ffentlichkeit wahrgenommen wurden bzw. vorlufig herrschende Gebiets- und
Rechtsunsicherheiten durch die laufenden Vertrge und Verhandlungen den ganzen
Raum als Kriegsgebiet ansehen haben lassen, sodass man von einer Abgrenzung zunchst
noch absah und gebietsweise in der Darstellung zu einer reinen Geographie neigte.
Man wollte schlielich aktuelle Karten anbieten Grenzen konnten nachgedruckt, aber
kaum mehr wegretuschiert werden. Durch die sich bis 1786 ziehende militrische Interimsverwaltung der Bukowina durch den Hofkriegsrat in Wien war zudem unklar,
was mit dem Gebiet in Zukunft geschehen wrde. Neue, wichtige Straenverbindungen
wie Ortschaften bercksichtigten die Kartographen dagegen weitgehend. So zgerlich
und fehlerhaft die politische Realitt der Eingliederung der Bukowina in das Habsburgerimperium durch die Privatkartographie rezipiert wurde, so langsam entwickelte sich
auch das breitere gesellschaftliche Interesse an diesem Landesteil. Genaues Kartenmaterial stand nur der Armee zur Verfgung. Zu administrativen Zwecken fertigte man
gedruckte und wenige handgezeichnete Karten in einem mittleren Mastab an, die
zum Teil bereits auf ersten staatlichen Vermessungen basierten. Erst das Vorschieben der
Machtgrenze Wiens weckte den Bedarf an Kartenmaterial ber die Moldau bzw. Bessarabien und die Walachei auch in der ffentlichkeit. Die dadurch beabsichtigt gesttzte
bildliche Legitimierung des modernen europischen Territorialstaates nach auen zeigt
sich am Beispiel der Bukowina beraus deutlich.1 Im Vergleich mit der russischen Kartographie wird die vielfach recht unterschiedliche Wahrnehmung ein und desselben Raumes bewusst, zeigt aber auch, wie sich ein Grenzsaum zwischen zwei Staaten am Beginn
ihrer jeweiligen Konsolidierung im ausgehenden achtzehnten und ihrer grundstzlichen
Umgestaltung mit einer fest umrissenen und vermessenen Grenze whrend des neunzehnten Jahrhunderts fortentwickelt. Die originre Darstellung aus der moldauischen
Perspektive bleibt hingegen eine Ausnahmeerscheinung und beschrnkt sich weitgehend
auf die Arbeiten D. Cantemirs.
1 Maps were used to legitimise the reality of conquest and empire supported the direct execution of
territorial power. Harley (1988): 282.
Ideologiezentrierte Aspekte
239
Auch die Entwicklung der Skalierungsebene spiegelt in der Darstellung der Bukowina das ihr zugemessene gesellschaftliche Interesse wider. Sieht man von den staatlichen
Katastermappen, Landesaufnahmen und vereinzelten, frhen Karten in einem relativ
groen Mastab ab, so nimmt die Gre des jeweils gewhlten Mastabes in den Bukowina-Karten im Laufe des neunzehnten Jahrhunderts kontinuierlich zu. Die staatliche
Strukturierung der Bukowina mit ihrem zunehmend tiefer greifenden Organisationsgrad
v. a. am bergang zum zwanzigsten Jahrhundert bedingte einen Wandel in den Ansprchen an die Kartographie wie auch in den Reisebeschreibungen, weg vom Allgemeinen
hin zum Speziellen. Entlang, aber auch abseits der Routen kam es zu einer flchenhaften
Verdichtung an Information. Stand am Ende des achtzehnten Jahrhunderts noch die
Erwhnung des Gebietes mit einigen zustzlichen Angaben wie Straen und Staatsgrenzen in einem zumeist sehr kleinen Mastab im Vordergrund, so waren es knapp hundert
Jahre spter schon mehrheitlich gromastbige, thematische Spezialkarten ber die Bukowina zu verschiedenen Fragestellungen auf Basis statistischer, vom Staat bereitgestellter
Daten.2 Wie die Bukowina erfreuten sich auch die Karpaten insgesamt angesichts des
im Westen erfolgreichen Alpinismus eines wachsenden gesellschaftlichen Interesses. 3
Bis zum Ersten Weltkrieg reichte jedoch die Zeit nicht, diese Entwicklung nachhaltig in
die Mental Map Westeuropas einzudrucken. Letztlich aber hatte sich die sterreichische
Moldau vom abgelegenen, nur sporadisch wahrgenommenen Kriegsschauplatz zum
sehenswerten Kronland fr viele Reisende entwickelt, das in seiner Gesamtheit bedeutend nher zum Westen gerckt war. Die Bukowina geriet vermehrt zum Mittelpunkt
der Darstellung und zum zentralen Inhalt thematischer Karten, bis hin zu einer eigenen
mehrsprachig aufgelegten Schulwandkarte, die knapp vor der Jahrhundertwende von einem Landeskind der Bukowina, dem Gendarmerieoffizier E. Fischer, geschaffen wurde
und sich ganz ins Zeichen des zeitgenssischen Wiener politischen Credos, des Unum
Totum, stellt.
2 Vgl. Mikulicz (1873), o. A. (1851). Andreas Mikulicz war Architekt und langjhriger Sekretr der Handels- und Gewerbekammer in Czernowitz. Die Lebensgeschichte von Mikulicz gibt zu einem wesentlichen Teil die rasante Entwicklung der Bukowina wieder. Als Gassenjunge, der sein Dasein vom Betteln
fristet, wird er von einem Czernowitzer Architekten unentgeltlich in Lehre genommen, ihm somit der
gesellschaftliche Aufstieg ermglicht. Turczynski (2002): 108.
3 Vgl. Horst (Hg.) (1908), Heksch (1881/1882).
240
Zusammenfassende Betrachtungen
Organisationszentrierte Aspekte
241
der russischen Einflusszone stie und in einen sdlichen Teil, der vorerst noch dem Osmanischen Reich zugeordnet war, das Mitte des neunzehnten Jahrhunderts durch ein
selbststndiges moldauisches Frstentum bzw. das knigliche Rumnien abgelst wurde.
Diese Zweiteilung imperialer Kontaktzonen beschreibt damit gewissermaen auch die
spter entscheidenden Konfliktlinien sterreichs zu Russland whrend der letzten Phase
beider Reiche bis 1918. Vielfach blieb jedoch gerade der sdliche Grenzteil in juristischer
Hinsicht in einem Schwebezustand, da seit dem Beginn des neunzehnten Jahrhunderts
bis zur Errichtung der souvernen Frstentmer, des spteren rumnischen Knigreiches
ein in hnlicher Weise staatlich organisierter wie in sich einigermaen konsolidierter
Verhandlungspartner fehlte. Erneut kommt damit zum Ausdruck, dass eine Grenze im
Verstndnis des modernen Territorialstaates letztlich zwei in ihrer politischen Grundkonzeption gleichrangige Partner bentigt, nicht nur um gezogen, sondern auch um
vollzogen werden zu knnen.
Trotz der von staatlicher Seite vorgenommenen obrigkeitlich-autoritren Grenzziehung im Rahmen imperialer Machtausdehnung nach auen war die Verwaltung auf einer praktischen wie innenpolitisch notwendigen, unteren Ebene gezwungen, mit der
betroffenen Bevlkerung vor Ort Kompromisse zu erzielen, wenn sie eine umfangreiche
Emigration oder zumindest eine schwer zu kontrollierende Migration in beide Richtungen der ohnedies hoch mobilen Einwohnerschaft des Landes erfolgreich verhindern
oder wenigstens einschrnkten wollte. Die zentral gesteuerte, imperiale Machtpolitik des
absolutistisch agierenden Territorialstaates erfuhr wie auch beim Aufbau der inneren
Verwaltung deutliche Korrekturen durch vorhandene lokale Gegebenheiten nicht nur
topographischer, sondern auch gesellschaftlicher Natur. Der Prozess der inneren Konsolidierung der Bukowina ist zeitgleich mit der ueren Grenzeinrichtung zu betrachten.
Die jahrelange Unentschlossenheit der Wiener Zentralstellen in Bezug auf das Schicksal
der Bukowina, die zunchst 1790 im Anschluss an Galizien resultierte und letztlich nach
1848 in der Erhebung zum eigenstndigen Kronland ein vorlufiges Ende fand, ist definitiver Ausdruck dessen.
242
Zusammenfassende Betrachtungen
Die Analyse der territorialen wie administrativen Verwaltungsentwicklung zeigt deutlich, dass die Obere Moldau (also die nachmalige Bukowina) keine tabula rasa war, in die
der moderne, westeuropisch organisierte Staat vordringen und seine Vorstellungen problemlos umsetzen konnte. Wenngleich die tradierten, lteren Strukturen den neuen Ideen
wenig Gewicht entgegensetzen konnten, so lsst sich dennoch ihre tief grndende Beharrlichkeit whrend der ganzen sterreichischen Periode verfolgen. Es zeigt sich, dass trotz der
im Vergleich zur etatistischen Wiener Zentralverwaltung rckstndigen Struktur der moldauischen Herrschaft bis 1775 der Bukowina mit ihrer Persistenz einer Longue Dure auf
die sptere Administrativgliederung klar gestaltend durchwirkt. An der Entwicklung der
Verwaltungsgrenzen innerhalb der Bukowina ist eine auffallende Kontinuitt historischer
Strukturen aus der moldauischen Periode ablesbar. 1780 besa die Bukowina zwei Distrikte
mit den jeweiligen Verwaltungshauptorten Czernowitz und Suceava. Die Grenze zwischen
beiden verlief von epit im gebirgigen Westen den linksufrigen Siret umfassend nach Norden bzw. Osten. Interessanterweise korrelierte diese Linie mit den Hauptsiedlungsgebieten
der jeweils mehrheitlichen ethnisch unterschiedlichen Bevlkerung (Ruthenen/Ukrainer
im Norden und Rumnen im Sden). Die Distrikte selbst unterteilten sich wiederum in
grundherrschaftlich orientierte kleinere Einheiten. Bis zur Grndung des Religionsfonds
waren nur vier Stdte (Czernowitz, Sadgora, Siret und Suceava) Teil der unmittelbaren
landesfrstlichen (kaiserlichen) Verwaltung. Mit der Errichtung dieses Fonds erhhte
sich jedoch das staatlich administrierte Grundeigentum mageblich und legte die unabdingbare Basis weiterer wirtschaftlicher wie politischer Ausdifferenzierung dieses Raumes.
Whrend der tiefer gestaffelten, spteren Differenzierung in Bezirksgrenzen tritt in besonderer Weise der Zusammenhang zu den lteren Grundherrschaften zutage. Dort, wo sich
die ursprnglichen Grundherrschaften auf zwei neuere Verwaltungseinheiten verteilten,
erfolgte lediglich im Laufe des neunzehnten Jahrhunderts eine zustzliche Untergliederung
der Bezirkshauptmannschaften. Erst diese De-facto-Zwangsenteignung lterer Grundeigentmer durch die zentrale Staatsgewalt in Form des Religionsfonds ermglichte den
Durchgriff staatlicher Herrschaft bis auf die unterste Verwaltungsebene. Damit verfgten
die zentralen Behrden und der Kaiser in Wien erstmals ber die praktische Mglichkeit
einer direkten Einflussnahme auf die Landeserschlieung.
Besonders in der ersten Periode war die sterreichische Verwaltung auf die Einbindung regionaler Eliten in den Landesaufbau angewiesen. Die lokalen Beamten eigneten
sich jedoch nur bedingt, um die Aufgaben des neuen, fr die meisten fremden Rechtssystems zu bewltigen. Erst in der folgenden Generation konnte sich eine Schicht regionaler Eliten entwickeln, die ihre Ausbildung und politische Schulung in Wien erhielten.
Eliten, denen wiederum groe Bedeutung im Autonomiebestreben des Landes nach 1848
zukommen sollte. Symptomatisch fr die oftmals unklare Verwaltungs- bzw. Rechtsord-
Ideologiezentrierte Aspekte
243
nung whrend des ersten Jahrzehnts der Bukowina unter direkter Militradministration
seit 1774 war der Konflikt zwischen lokalen und fremden Eliten. Sie reflektierten gewissermaen die Reibung zwischen dem lteren Verwaltungssystem des Frstentums und
den neuen staatsrechtlichen Ideen des Josephinismus. In personeller Hinsicht manifestierte sich dieses Konfliktpotenzial besonders in den Personen B. Balsch und K. J. Enzenberg. Die politische Entscheidung fr Czernowitz als Ort fr den Akt der Huldigung
gegenber dem Kaiserhaus 1777 brach hingegen bewusst mit lteren Traditionen.4 Eine
Entscheidung, die letztlich zusammen mit dem Sitz des Verwaltungszentrums darauf
hinauslief, den Status dieser Stadt als neue, historisch im Vergleich zu Suceava weniger
belastete Gebietshauptstadt zu festigen. Andererseits aber auch den schwelenden Antagonismus zwischen den beiden Stdten begrndete. Letztlich blieb Suceava trotz seiner
Sonderhaltung 1848 weit ber 1918 hinaus (und teilweise selbst bis in die Gegenwart) ungeachtet der Landesteilung nach 1947 zweite Landeshauptstadt, die sowohl stadtphysiognomisch als auch in der historischen Wahrnehmung der Bewohner hinter Czernowitz
zurcksteht. Selbst die autoritr agierende rumnische Verwaltung der Zwischenkriegszeit scheiterte 1938 mit ihrem Versuch, Suceava zur neuerlichen Gebietshauptsstadt mit
dem Sitz eines kniglichen Statthalters zu machen.
Die Opposition regionaler wie zentraler Verwaltungsstellen gegen die Vereinigung der
Bukowina mit Galizien-Lodomerien versuchte die durch den Tod Josephs II. entstandene Gunstsituation zu nutzen. Allerdings blieb die durch seinen Nachfolger Leopold II.
getroffene Entscheidung einer neuerlichen Trennung nur auf die Standeszugehrigkeit
des Bukowiner Adels beschrnkt und hatte de facto keine Auswirkungen auf die tatschliche Verwaltungspraxis. Die gleichsam provisorische Beibehaltung des Status quo und
der damit verbundene Widerstand sollte sich damit noch mehr als ein halbes Jahrhundert hinziehen. Ein Zeitraum, der die berzeugung der Bukowiner Eliten in ihrem Streben nach Autonomie aber zusehends anwachsen lie. Ein Vergleich mit der zeitlich frher angesiedelten Frage des kaiserlichen Banats erscheint hier sinnvoll, um die Haltung
der Wiener Zentralbehrden gegenber der Bukowina zu erklren. Die kaiserliche Zentralverwaltung hatte auch im Banat bis zur Abtretung an das Knigreich Ungarn (1778)
versucht, ihre direkte Hoheit in diesem Gebiet zu wahren und frderte eine grere
Selbstndigkeit des Gebietes. Im Falle der Bukowina, wo der Kaiser mit der Errichtung
des Religionsfonds zum grten Grundbesitzer geworden war, wollte man offensichtlich
nicht den gleichen Fehler begehen wie im Banat und strubte sich anfnglich seitens
der Wiener Hofstellen gegen eine Vereinigung mit Galizien.
4 Splny schlug schon in seinem ersten Bericht ber die Bukowina Czernowitz als Ort der Huldigung vor.
Vgl. Grigorovici (Ed.) (1998): 114.
244
Zusammenfassende Betrachtungen
Ein von Anfang an klares Ziel hingegen verfolgte der Kaiser durch seine Kirchenpolitik in der Bukowina. Joseph II. trachtete hier, wie schon in anderen habsburgischen Lndern, danach, bestehende kirchliche Verwaltungsstrukturen weitgehend zu zerstren und
sie zugunsten des Zentralstaates neu zu formieren. Die kirchenpolitische Herauslsung
der Bukowina aus den Einflusssphren des Metropolie von Jassy und des Patriarchats von
Konstantinopel bzw. die damit einhergehende Umpolung auf neue, innerhalb des eigenen Machtbereiches gelegene Zentren entsprach vollauf dieser auch in der Bukowina
konsequent verfolgten Haltung. Die Erhebung des Kronlandes Bukowina zur Erzdizese
und zur orthodoxen Metropolie fr die Bukowina und Dalmatien (1873) mit ihrer Zustndigkeit fr die gesamte Habsburgermonarchie darf durchaus als Sptfolge der josephinischen Kirchenpolitik interpretiert werden. Zustzlich gelang es mit der Schaffung
der ersten und einzigen griechisch-orthodoxen Fakultt in Europa an der Universitt
Czernowitz (1875) auch ein bedeutendes Zentrum religiser und Wien gegenber loyaler
Kaderbildung aufzubauen, das weit ber seine regionalen und nationalen Grenzen hinauszustrahlen vermochte.
Erst die Revolution von 1848 verhalf der Bukowina-Frage wieder zu politischem Leben. Das Jahr 1848 lie die schwelenden Konflikte zwischen den ethnischen Mehrheitsgruppen der Ruthenen und der Rumnen offen zutage treten, wie die ablehnende Haltung der Abgeordneten in der Frage der Abtrennung der Bukowina deutlich belegt. Aber
auch die Oppositionshaltung, der lteren Hauptstadt Suceava belegt eindrcklich, dass
selbst die rumnische Partei in sich nicht einheitlich auftrat. Zustzlich beeinflusste
diese Ablehnung noch eine skeptische Grundeinstellung der berwiegend buerlichen
Abgeordneten gegenber der zumeist rumnisch orientierten orthodoxen Kirche und
den ebenso starken rumnischen Grundbesitzern. Diese Einstellung resultierte wahrscheinlich zu einem entscheidenden Teil aus dem Umstand, dass etwa der Religionsfonds
ebenso wie die rumnischen Grogrundbesitzer als grte Landherren in der Bukowina
kapitalkrftige, jdische Gropchter bevorzugten und dabei hhere Pachtertrgnisse
einstrichen als bei den rumnischen Kleinbauern.5 Dass es letztlich dennoch zu einer
Loslsung der Bukowina kommen konnte, mag staatsrechtlich in der oktroyierten Verfassung liegen, die sich ber die Verhltnisse im Reichstag hinweggesetzt hatte. Schwerwiegender erscheint aber bei diesem Entscheidungsfindungsprozess die Rolle der ersten
Generation lokaler Eliten. Besonders E. v. Hormuzaki und E. Hakman konnten sich
durch ihre Wiener Studienfreundschaften einen nicht zu unterschtzenden Zugang zu
den Zentralstellen und zum Kaiser verschaffen. Ein in letzter Konsequenz entscheidender Faktor fr die Erhebung des Gebietes zum eigenstndigen Kronland. Die relativ
5
Ideologiezentrierte Aspekte
245
246
Zusammenfassende Betrachtungen
kaiserlichen Befehl ber die ausgearbeitete Entscheidung und deren letztliche Umsetzung vor Ort bedingte erhebliche Verzgerungen, die mit der an die Jahreszeiten gebundenen und an der Landwirtschaft orientierten Ansiedlung nicht immer vereinbar waren.
Ebenso gravierend wirkten sich whrend der ersten Jahrzehnte sterreichischer Herrschaft uere, kaum beeinflussbare Faktoren, wie etwa die Instabilitt des Gesamtraumes
durch kriegerische Ereignisse, aus. Vom Gesamtstaat aus gesehen fhrten diese zustzlich
zur latenten Bedrohung der Bevlkerung vor Ort zu einer Mittelverknappung.
Ein mageblicher Faktor in der gesamten Ansiedlungsidee war Joseph II. selbst. Mit
seinem frhen Tod fiel eine wesentliche und ideelle Triebkraft weg. Aber schon vorher
hatte sie an Konsequenz eingebt. Die oben bereits angesprochene Unentschiedenheit
(oder vielleicht Resignation) des Kaisers in den letzten Jahren seiner Regierung schien
in der Staatsverwaltung bezglich der Ansiedlungsfrage, die von einem stndigen Hin
und Her nicht nur in der Kolonisationsfrage charakterisiert war, fortzuleben. Eine konsequente, staatliche Ansiedlungspolitik in der Bukowina blieb bis 1826, aber auch in der
Folge aus, wenngleich noch im Juni 1914 (sic!) Plne zur Besiedlung der Bukowina bestanden6 und die private Zusiedlung auf eigenes Risiko besonders aus Galizien und Russland nach 1849 weiter erheblich anstieg.
Dennoch ist im Hinblick auf die allgemeine Entwicklung der Bukowina whrend des
neunzehnten Jahrhunderts ein langfristiger Erfolg dieser Ansiedlungspolitik im weiteren
Sinne zu konstatieren. Bei einer kurzfristigen Betrachtung msste die staatliche Ansiedlung im Vergleich zu deren Zielvorgaben und den erreichten Realitten als gescheitert
betrachtet werden. Bercksichtigt man aber einen lngeren Zeitraum, so kann sehr wohl
von einem Erfolg gesprochen werden, der in dieser ersten Periode wurzelt. Allein der
Umstand des vergleichsweise rasanten Bevlkerungswachstums bis 1914 unterstreicht
diese Einschtzung. Auch bildeten die wenngleich zahlenmig geringen staatlichen Kolonisationsversuche in der Bukowina einen Initialpunkt, von dem sich weitere Ansiedlungen entwickeln konnten. Beispiel davon geben die privaten Kolonisationsversuche
des Bergbaues und die eigendynamische Immigration aus der unmittelbaren Nachbarschaft der Bukowina ebenso wie die aus dem Reich importierten vorbildlichen Landwirtschaftstechniken, die sich v. a. nach 1849 durch das systematische Wirken landwirtschaftlicher Vereinigungen, Zuchtverbnden, Ausbildungsanstalten usw. verbreiteten.
Das Fundament, das whrend der Landeseinrichtung in seiner ersten Periode einer
zwar von Wien aus gesteuerten, lokal jedoch in weiten Bereichen selbststndigen Verwaltung ber die staatliche Kolonisation und den Aufbau der ntigen Infrastruktur geschaffen wurde, machte sich mit dem wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aufschwung
6 STA-AVA, Ackerbauministerium, Spezialkonvolut Bukowina, Fasz. 30.
Ideologiezentrierte Aspekte
247
whrend der zweiten Hlfte des neunzehnten Jahrhunderts beraus positiv bemerkbar
und gab zu einem entscheidenden Teil die politisch-liberale Entwicklung des Landes bis
1914 wegweisend vor. Die lange Dauer von Prozessen der Raumkonstruktion, deren Wirkungen und die Folgen genderter Zentrum-Peripherie-Beziehungen bzw. Abhngigkeiten werden innerhalb der sterreichischen Bukowina zwischen 1775 und 1918 mehr als
deutlich sichtbar. Selbst darber hinaus konnte deren Wirkmchtigkeit etwa am Beispiel
der Historiographie und der Grenzfrage im zwanzigsten Jahrhundert aufgezeigt werden.
Bemerkenswert ist die steigende Anzahl jener wissenschaftlichen und durchaus auch populren Studien zur Bukowina, die sich ohne grundlegende Einschrnkungen auf das
konzentrieren, was diese Kulturlandschaft fr uns heute so anziehend und interessant
macht, eine in kurzer Zeit gewachsene facettenreiche Gesellschaft mehrerer Kulturen wie
ethnischer Gruppen in einem langsam wiederentdeckten europischen Grenzraum mit
all ihren positiven und negativen Aspekten. Die in der Literatur noch in Vielem sprbare
unscharfe Beschftigung sowie die in der Bukowina stattfindende regional bestimmte
Besinnung aus sich selbst heraus sind in ihrer Gesamtheit ein Beweis fr die Lebendigkeit dieser Kulturlandschaft. Ob angesichts dieser Situation die historische Bukowina zu
einer einheitlichen, von einer Mehrheit getragenen regionalen Identitt abseits nationaler Ansprche finden kann, ist nicht abzusehen und wird zudem entscheidend von der
zuknftigen europischen Integration abhngen. Ein in die Vergangenheit Projizieren
von nationalem Gedankengut, um damit gleichzeitig programmatische Vorgaben fr die
Zukunft aufzustellen, kann nicht im Interesse einer europischen Haltung sein. Einer
Haltung, welche versucht, die Nationalstaatsidee wie deren Grenzsetzung zu berwinden
und regionale, mit einer Kulturlandschaft verbundene Identitten zu frdern.
Um abrundend mit einem gngigen Bild zu schlieen: Die Bukowina ist sicherlich
positiv wie negativ ein Europe en miniature, in dessen Vergangenheit das grundstzlich
supranationale Konzept regionaler Identitt der Habsburgermonarchie whrend ihrer
letzten Jahrzehnte nicht nur wie gezeigt auffindbar ist, sondern auch fortzuwirken vermag. Die erfolgreiche berwindung des politischen Gegenkonzeptes vom Nationalstaat
im gegenwrtigen europischen Peripherraum Bukowina gert somit zu einem Gradmesser der Ernsthaftigkeit eines neuen Europa. Fr die Kulturlandschaft Bukowina selbst
gilt daher vielleicht mehr als fr andere europische Regionen: Territory is not; it becomes, for territory itself is passive, and it is human beliefs and actions that give territory
meaning.7
Anhang I
Archivalien sterreichischer
Provenienz in der Bukowina 1
Im Folgenden findet sich eine Aufstellung der fr die Geschichte der Bukowina zentralen Archive in Osteuropa, vorwiegend in der Ukraine und in Rumnien. Dabei wird
das Czernowitzer Archiv aufgrund seiner berragenden Bedeutung fr die Geschichte
der sterreichischen Bukowina und der Masse an Material ausfhrlicher vorgestellt, auf
die Archive in Bukarest, Lemberg und Suceava wird dagegen nur mittels eines groben
berblicks unter Angabe der wichtigsten Archivbehelfe fr diese historische Region eingegangen. Mit ein Grund fr diese beigegebene Aufstellung ist der, dass diese Archivalien
fr die Periode der sterreichischen Herrschaft in diesem Raum seitens der deutschsprachigen Forschung ber die Habsburgermonarchie bis dato ebenso wie die in Russisch/
Ukrainisch/Rumnisch erschienene Sekundrliteratur nur sehr zgerlich am Rande
zur Kenntnis genommen bzw. rezipiert worden sind. Erst mit dem Fall des Eisernen
Vorhangs und der damit einhergehenden ffnung dieser Einrichtungen ist ein greres
Interesse aus dem Westen zu verzeichnen. Gut organisierte Einrichtungen wie etwa das
Holocaust Memorial Museum in Washington oder Yad Vashem in Jerusalem nutzten
schnell die neue Situation, Lcken in ihrer Quellenlage zu schlieen. Auch einige Hobbyhistoriker auf der Suche nach der Herkunft ihrer Familie u. . verschlug es dabei
in diese Archive. Die sterreichische, institutionalisierte Geschichtsforschung war hier
bisher nur sprlich prsent.
Gerade die Archive von Lemberg und Czernowitz stellen fr die Geschichte der Monarchie bzw. jener der sterreichischen Lnder einen bedeutenden Fundus dar, der ber
die Regionalforschung weit hinausgeht, aber trotzdem noch kaum die ihm zustehende
Beachtung gefunden hat. Galizien und die Bukowina als Neuerwerbungen der Monarchie des spten achtzehnten Jahrhunderts waren gewissermaen ein Experimentierfeld
fr die Idee eines neu zu schaffenden Verwaltungsstaates. Detailstudien auf Basis der
Archive in Lemberg und Czernowitz, welche die mittleren und unteren Verwaltungseinheiten ausreichend dokumentieren, knnten somit auch zu einem ber die Regionalforschung hinausgreifenden Ansatz in der Bewertung der Reformen des ausgehenden
achtzehnten und beginnenden neunzehnten Jahrhunderts fhren, zumal ber diesen
1 Vgl. Scharr (2007f ).
250
Anhang 1
Weg jene Lcke in den Bestnden wenigsten teilweise berwunden werden kann, die der
Justizpalastbrand 1927 unter den Akten der Hofkanzlei gerissen hatte.
Im besonderen wird daher Wert auf die bersetzung und Erstellung eines ersten
Findbehelfes in deutscher Sprache zu den Czernowitzer Bestnden sterreichischer Provenienz gelegt,2 der deutsprachigen Forschern den Zugang und gleichzeitig einen ersten
berblick zu diesen Archivbestnden erleichtern helfen soll. Die bersicht sowie die
eingeflossene, langjhrige Erfahrung aus der Forschungsttigkeit des Verfassers in Archiven der ehemaligen Sowjetunion soll einem breiteren Kreis der (sterreichischen) Geschichtsforschung Mglichkeit und Anregung bieten, sich dieser Dokumente vermehrt
anzunehmen.
2 Dazu ist 2006 ein Archivfhrer in Czernowitz erschienen, der erstmals die Bestnde neu ordnet und
verzeichnet. Die administrativen Einrichtungen werden sowohl in Ukrainisch als auch in der jeweiligen
Amtssprache der Zeit wiedergegeben und sind neben archivtechnischen Angaben (Signatur etc.) mit
einem kurzen Regest ber den Bestand in ukrainischer Sprache versehen. Deravnyj Komitet (Ed.)
(2006). hnliche bersichten zu anderen Archiven der Ukraine sind mittlerweile in Arbeit bzw. schon
fertiggestellt und stehen vor Ort zur Verfgung. In dieser Aufstellung sind die nderungen des neuen
Archivfhrers eingearbeitet!
3 Vgl. dazu auch die relevanten Publikationen von Lechner et al. (2005) u. Dobranskyj et al. (Ed.)
(2003).
251
und Bauernklasse) trugen mit dazu bei, dass diese Dokumente vonseiten der sowjetischen Forschung kaum tiefer gehende Beachtung fanden und sich auf einige wenige
Forscher (zumeist aus Czernowitz) beschrnkte.4
Bis 1907 verfgte die Bukowina ber kein eigenstndiges staatliches Archiv, Dokumente wurden entweder in den entsprechenden mtern, durch Private oder in den
Klstern des Kronlandes aufbewahrt. Am 1. November 1907 kam es in enger Zusammenarbeit mit der 1875 errichteten Franz-Josefs-Universitt Czernowitz zur Grndung
eines Landesarchivs, zu dessen erstem Direktor man Universittsprofessor Dr. W. Milkowitsch berief. Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges gelang es den Archivmitarbeitern und namhaften Vertretern der Landesforschung wie etwa R. F. Kaindl, das Archiv
laufend auszubauen und um private Sammlungen zu erweitern. Whrend des Weltkrieges 19141918 gingen einige Bestnde verloren, Teile des Archivs lagerte man nach Wien
aus.5 Nach den Vernderungen im Zuge der Auflsung der Monarchie 1918 konstituierte sich 1924 eine Kommission, deren Aufgabe die Neuordnung, Systematisierung und
Konzentration des Czernowitzer Archivs auf die Geschichte des Gebietes war. Unter ihr
befanden sich u. a. I. Nistor (Prsident der Kommission), S. Reli, T. Balan, R. F. Kaindl
und V. Grecu allesamt ausgewiesene Kenner der Bukowina und Mitbegrnder einer
umfassenden Landesforschung.6
1940 besetzte die Sowjetunion die Nordbukowina und schlo sie administrativ der
UdSSR an. Die erste Direktorin dieser Periode war F. P. evenko. Unter ihrer Leitung
begann man mit einer grundlegenden Bestandssystematisierung, die allerdings durch
den deutschen berfall auf die Sowjetunion im Sommer 1941 unterbrochen werden
musste, als rumnische Truppen die Nordbukowina besetzten. Im sowjetischen Sprachgebrauch (wie auch fallweise in den Findbehelfen) wird die Zeit der sterreichischen
Herrschaft als sterreichische Besetzung und jene der rumnischen als Okkupation des
bojarischen Rumniens bezeichnet.7 Bei der Durchsicht der russischsprachigen Findbcher ist auf diese wertenden Formulierungen im sowjetischen Jargon zu achten. Vier
Jahre spter, am fnften Juli gelang es der Roten Armee, die rumnisch-deutschen Truppenverbnde erneut aus der Bukowina zurckzudrngen und den Verwaltungszustand
von 1941 wiederherzustellen. Das Archiv nahm 1945 seine Arbeit wieder auf. In der Folge
gliederte man Dokumente, die vor 1940 nach Rumnien verfrachtet worden waren und
4 Vgl. etwa die frhen Arbeiten von Botuanskyj.
5 Spter in das Archiv eingeordnete Bestnde etwa der Bukowiner Religionsfondsverwaltung befanden
sich whrend des Ersten Weltkriegs in Salzburg.
6 Raimund Friedrich Kaindl (18661930), Ion Janky Nistor (18761962), Theodor Balan (18851972), Vasile Grecu (18851972), Simeon Reli (18821945).
7 Einleitung zur ungedruckten Generalarchivbersicht des DACZ ca. 1979.
252
Anhang 1
nunmehr von der sozialistischen rumnischen Republik (nur teilweise!8) an die Sowjetunion rckerstattet wurden, ein. Bis 1948 beschftigten sich die Archivmitarbeiter mit
der Anlage einer bersichtsgliederung fr die umfangreichen und heterogenen Bestnde
und bis 1965 entstand ein wissenschaftlicher Apparat (Katalog, Bibliothek, Findbcher,
Registraturen etc.), der erstmals eine systematische Nutzung gestattete. Heute gehrt das
Archiv in Czernowitz zu den grten der Ukraine, das auch ltere Dokumente aus der
Zeit der moldauischen Herrschaft und solche ber den russisch-trkischen Krieg von
1853/56 aufbewahrt.
Die fr die sterreichischen Bestnde relevante Abteilung9 des Staatsarchivs mit einem
eigenen Lesesaal und Speicher war seit den 1960er-Jahren bis Anfang 2009 in der ehemaligen Herz-Jesu-Kirche unweit des Stadtzentrums untergebracht. Ende 2009 hat das
Archiv ein adaptiertes ehemaliges Werksgebude in der Nhe des Flughafens bezogen.
Nach erfolgter Restituierung des Baus an die r.-k. Kirche (2004) befand sich das Gebude in einem schlechten Zustand, da im Winter seit diesem Zeitpunkt nicht mehr geheizt
wurde (sic!).
Das Staatsarchiv Czernowitz umfasst zum berwiegenden Teil Dokumente aus den
nrdlichen Teilen der Bukowina und deren frheren Verwaltungsbezirken Zastawna,
Waschkoutz, Winitz, Storoinetz sowie Czernowitz. Eine genaue Trennung der Archivalien zwischen der UdSSR und Rumnien wurde, soweit feststellbar, nicht durchgefhrt,
wenn auch ein Teil der Unterlagen whrend der rumnischen Administration nach Bukarest bzw. Suceava wechselte. So finden sich in Czernowitz beispielsweise auch umfangreiche Dokumentenbestnde aus dem ehemaligen Bezirk Moldauisch-Kimpolung. Die
vorhandenen Archivalien lassen sich in fnf Hauptabteilungen (plus einen Sonderbestand)
zusammenfassen, die etwa den unterschiedlichen Herrschaftsperioden entsprechen:
sterreichische Institutionen (seit 1867 sterreich-Ungarn) 17751918
Chotyner Gebiet im Bessarabischen Gubernium des Russischen Imperiums 18121918
Russische Verwaltung des Czernowitzer Guberniums whrend des Ersten Weltkrieges
19141917
Zwischenzeitlich rumnische Herrschaft 19181940
Periode des Zweiten Weltkrieges
Sonderbestnde, Dokumentensammlungen
8 Der Franziszeische Kataster befindet sich auch fr die Nordbukowina in Suceava, aufgeteilt auf das
Staatsarchiv und das Katasteramt!
9 In der Stasjuk-Strae 20 befindet sich das moderne Haupt- und zentrale Verwaltungsgebude des Archivs mit den Bestnden aus der Sowjetzeit.
253
Im Folgenden werden ausschlielich die fr die sterreichische Zeit relevanten Bestnde aufgelistet.10 Fr die Bezeichnung der verschiedenen Archiveinheiten wurden die in der
russischen bzw. ukrainischen Sprache blichen Ausdrcke beibehalten: Die den Hauptabteilungen nchst untergeordnete Gliederung wird dabei als Fond bezeichnet, dieser
gliedert sich wiederum in sogenannte Delo (d. h. einzelne Akten, wrtlich Sache). Jeder
Fond verfgt ber ein oder mehrere Verzeichnisse seiner AE11, das sogenannte Opis (entsprechen etwa Findbchern). Im Opis ist zumeist auch angegeben, ber wie viele Bltter
ein AE verfgt und welchen Zeitraum (Extremaljahre) er umfasst. Das heit, eine genauere Abschtzung des Bestandsumfanges kann erst ber die zweite Archivordnung
das Opis erfolgen. Bestellungen erfolgen in der Regel mit vorgedruckten Bestellzetteln,
auf die in der Reihenfolge Fond/Opis/AE einzutragen ist. Pro Tag knnen zehn (je nach
Vereinbarung manchmal auch mehr) AE bestellt werden. Auf jeden Fall sollte man ntige
Bestellungen einen Tag im Vorhinein erledigen und die Arbeitszeit dementsprechend eingeteilt werden. Die Bltter in den Faszikeln sind alle von Hand mit Bleistift fortlaufend
durchnummeriert und erleichtern somit das Auffinden einzelner Schriftstcke wesentlich.
In der Regel liegt jeder AE ein Aushebezettel bei, in dem sich der Benutzer mit Datum
und Namen einzutragen hat. Dieser weist auch auf frhere Benutzer hin.
Bei den nachstehend aufgefhrten Positionen handelt es sich um eine bersetzung
und geschlossene Zusammenstellung der sterreichischen bzw. fr die sterreichische
Periode relevanten Dokumente des Czernowitzer Staatsarchivs durch den Autor. Der
Umfang der einzelnen Bestnde kann sehr unterschiedlich sein. Auf den genaueren Inhalt wird bei dieser Darstellung nicht Bezug genommen.
10 Als Grundlage fr die Erstellung dieser Archivbersicht wurde einerseits die oben zitierte Generalarchiv
bersicht verwendet und andererseits eine neue Publikation des Staatsarchivs Czernowitz eingearbeitet,
die allerdings nur geringfgige Bezeichnungsnderungen aufwies. Ljapunov-Nikirsa (1998). Dieser in
Ukrainisch geschriebene Archivfhrer bietet eine gute, teilweise ajourierte bersicht zur Geschichte
und zu den Bestnden des Archivs, allerdings ist er in vielen Bereichen stark verkrzt und kann somit
keinesfalls die Generalarchivbersicht ersetzen.
11 Archiveinheit (Delo) wird im Folgenden als AE abgekrzt.
254
Anhang 1
Militrisch-administrative Institutionen
1026 k.k. Galizische Statthalterei (Angelegenheiten der Bukowina) (17741786), 1542 AE 1775186114
29 Bukowiner Militradministration 17741786, 70 AE 1774178615
Opis 1 angelegt im November 1961
AE 3: 1776, Volkszhlung der Juden in der Bukowina 29. XII. 1776, 30 Blatt
AE 8: Gutsbesitzzhlung in der Bukowina mit Auflistung ihrer Inhaber und Pchter, 1780, 34 Blatt
AE 12: Akten zur Grenzeinrichtung der Stadt Suczawa 1. XII. 1782 31. XII. 1780, 24 Blatt,
einzelne Dokumente aus den Jahren 1670/1768/1781
AE 13: Akten zur Grenzeinrichtung der Stadt Sereth 13. XI. 1782 19. V. 1783, 16 Blatt
AE 24: Bitte der Gemeinde Istensegits um Zuweisung von Pachtgrundstcken, 21. I. 1784, 2 Blatt
AE 26: Huservergabe an Juden, 14. VI. 1784, 6 Blatt
AE 28: Berichte der Serether Wirtschaftsverwaltung, VI. 1784 X. 1785, 70 Blatt
AE 31: Schriftverkehr mit den Auditoren von Suczawa und Kimpolung ber Gerichtskompetenzen, 9. 15. IX. 1785, 6 Blatt
AE 37: Gemeindezhlung der Bukowina mit Angabe der Anzahl der Familienmitglieder und
der Anzahl der Kirchen, 20. VII. 1785, 6 Blatt
1178 k.k. General Militroberkommando in Galizien und Lodomerien. Lemberg (o. Daten), 323
AE 17751786
1 k.k. Bukowiner Kreisamt 17861853, 14656 AE 17861853
3 k.k. Bukowiner Landesregierung 18541918, 53738 AE 18541918
12 Die Aufstellung ist nach Deravnyj Komitet (Ed.) (2006) aktualisiert! Die erste Zahl verweist immer
auf die Nummer des Fonds.
13 Die Jahreszahlen nach der Fondsbezeichnung geben an, in welchem Zeitraum die Behrde existierte.
Die Jahreszahlen nach dem Archivschlssel hingegen bezeichnen die extremalen Eckdaten der darin
enthaltenen Dokumente.
14 Ljapunov-Nikirsa (1998): 10 geben als Eckdaten 17721848 an.
15 Dieser Fond wurde exemplarisch gesichtet!
255
k.k. Bezirkshauptmannschaften
880 k.k. Bezirkshauptmannschaft Winitz 18551918, 6 AE 18691908
7 k.k. Bezirkshauptmannschaft Zastawna (o. Daten), 681 AE 1882191816
8 k.k. Bezirkshauptmannschaft Kotzman 18551918, 908 AE 1858191817
1029 k.k. Bezirkshauptmannschaft Storoynetz 18551918, 10 AE 18561918
4 k.k. Bezirkshauptmannschaft Czernowitz, 2568 AE 18561918
361 Bukowiner Landesbekleidungsstelle (o. Daten), 52 AE 1918
1012 k.k. Revision der sterreichisch-rumnischen Grenze, 1 AE 1910
256
Anhang 1
156 k.k. Bezirksgericht in Stanesti (o. Daten) Judectoria mixt Stneti, 376 AE 1883
1940/19411944
158 k.k. Bezirksgericht in Czudin (o. Daten) Judectoria mixt Ciudei, 372 AE 18731940/1941
1944
145 k.k. Bezirksgericht in Putila (o. Daten) Judectoria mixt Putila, 465 AE 18851940/19411944
10 k.k. Polizeidirektion Czernowitz 18531918, 1966 AE 18531918
835 k.k. Landesgendarmeriekommando (o. Daten), 5 AE 19141918
1043 Bukowiner Notariatkammer (o. Daten), 1 AE 1895
Notariate 44 Fonds: 273, 1232, 1176, 1195, 1065, 1224, 1227, 1229, 1228, 1200, 1201, 1238, 1208,
1207, 1206, 1196, 1234, 1199, 1230, 1204, 1203, 1211, 1231, 167, 1212, 1209, 1198, 1213, 1225, 1226,
1214, 1063, 1210, 1233, 163, 1219, 1218, 1222, 1223, 1235, 1221, 1220, 1215, 1239
979 Bukowinische Landtafel in Czernowitz (o. Datum), 287 AE 17791805
Militrinstitutionen18
799 k.k. Armeekommando. Verlustgruppe (o. Datum), 11 AE 19091920
801 k.k. Landwehr Infanterie Czernowitz Nr. 22 (o. Datum), AE 4 19071918
672 Gericht des k.k. 11. Korpskommandos 18991918, 12 AE 19091915
1178 k.k. Generalmilitroberkommando in Galizien und Lodomerien, Lemberg 17741786, 323
AE 17751786
Land- und Forstinstitutionen
292 Grundlastenablsungs- und Regulierungslandeskommissionen der Bukowina (o. Datum),
3776 AE 18531914
k.k. Grundentlastungs-Ministerial-Kommission in Czernowitz
Bukowiner k.k. Grundentlastungs-Fond-Direktion
k.k. Grundlasten- Ablsungs- und Regulierungs-Landeskommission der Bukowina
k.k. Landesregierung in Grundentlastungssachen in Czernowitz
298 k.k. Grundsteuerevidenzhaltung (18731918), 122 AE 18201918
257
Bildungsinstitutionen
211 k.k. Landesschulrath in Czernowitz (18691918), 17075 AE 18691918
1188 k.k. Bukowiner Volksschulen-Aufsicht (o. Datum), 1 AE 18111824
19 Positionen 3, 5, 6 und 8 bei Ljapunov-Nikirsa (1998) nicht aufgefhrt.
20 Positionen 1 und 4 bei Ljapunov-Nikirsa (1998) nicht aufgefhrt.
258
Anhang 1
Religise Institutionen
320 Bukowiner griech.-orth. bischfliches Konsistorium (17801944), 16904 AE 17921940,
19411944
321 k.k. Direktion der Gter des Bukowiner griech.-orth. Religionsfonds in Czernowitz (1786
1944), 1277 AE 17871940, 19411944
326 Die evangelische Gemeinde zu Czernowitz, Kirchengemeinde des Czernowitzer Kirchenbezirkes der evangelischen Landeskirche in Rumnien (17951940), 2300 AE 17951940
325 Israelitische Kultusgemeinde in Czernowitz (17801944), 3728 AE 17801944
987 r.-k. Pfarre in Czernowitz (17761944), 7 AE 17761878
543 Galizisch-Bukowinische Superintendentur A u. H.B. stl. Galizisch-Bukowinerseniorat (o.
Datum), 1623 AE 18151919
259
Weiters finden sich in den Fonds der rumnischen Verwaltung Aktenbestnde verschiedener Unternehmen, die bereits in der Zeit der sterreichisch-ungarischen Monarchie
bestanden. Es ist daher anzunehmen, dass in diesen Gruppen Unterlagen weitergefhrt
wurden, die in ihrer Anlage vor 1918 zurckreichen.
260
Anhang 1
23 STA sterreichische Dokumente in rumnischen Archiven 4.21. IV. 2006. Ceauu et al. (2006).
24 Vgl. dazu Gnevieva (Ed.) (2001).
261
Anhang II
Die Bukowina
Chronologisch-synoptische Skizze
ihrer politischen Entwicklung
1774-2005
Anhang III
zu Kapitel 6.
Distrikt
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
C
Z
E
R
N
O
W
I
C
Z
E
R
Teil
Stadt/Ortschaft
Schreibweise laut
Quelle
ohne
Lt. Volkszhlung
Betonungsstrich
1910
fr -Laut
Czernowiczer
Czernowicz3
Stadt
Rosch
Mihaltre
Kamina
Kutschur Mare
Wollocka
Korovie
Csahor
Mollodia
Ostritza
Kotu Ostrizi
Bruter
Mahala
Nister
Stavtsene
Bainsky
Bruter
Lokowiza
Marmornitza
Czuren
Horetze
Grundherrschaft
geistlich2
weltlich
Ansssigkeit
des Grundherrn
inner- auerhalb
halb
der Reichsgrenze
Czernowitz
kaiserlich
Rosch
Michalcze
Kamena
Kuczurmare
Woloka
Korowia
Czahor
Molodia
Ostritza
Kotul Ostritza
Mahala
Stawczan
Bainsky
Lukawitza
Mamornitza
Zurin
Horecza
privat
Kloster Putna
privat
kaiserlich
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
264
Anhang III
Administrative
Einheiten
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
Distrikt
Teil
Stadt/Ortschaft
Schreibweise laut
Quelle
ohne
Lt. Volkszhlung
Betonungsstrich
1910
fr -Laut
Ludi Monaster
Ludihorecza
Horeze
Strojesti de
Nowosielitza
Schoss
Strojesti du Suss Gogulina
LehuczenyLehatsen
Teutului
Pojana
Bojan
RaranczeRarentse
Slobodzia
Toporoutz
Toporoutz
Szuzka
Alt-Zuczka
Sattagura
Sattagura
Stadt
Rohisna
Bruter
Linzesty
30
Mamojestie
31
32
33
Lusan
Schipenetz
Dobovetz
34
35
36
37
38
39
40
41
42
43
44
45
46
47
48
49
50
51
52
Grundherrschaft
weltlich
geistlich2
Kloster Horecza
Ansssigkeit
des Grundherrn
inner- auerhalb
halb
der Reichsgrenze
X
privat
Kloster Slatina
Kloster? Banevsky
X
X
Sadagora
privat
Rohozna
Lenkoutz?
Alt-Mamajestie
Kloster Skit
Maniawski/
Galicien
Luzan
Schipenitz
Duboutz
Berhomet a.
Berhomet
Pruth
Revekautz
Rewakoutz
Pidikoutz
Piedykoutz
Nipolokoutz
Nepolokoutz
Czopen
Zopie?
Oroscheni
Oroscheny
Ivankoutz
Iwankoutz
Havullesti
Hawrylestie
Bischof v. Radautz
Kliveste
Chliwestie
Kisselow
Kisseleu
Nister
Kadobestie
Kadobestie
Toutre
Toutry
Alt-Broschkoutz
Tseremuscher Proskoutz
Bobesty
Bobestie
Dratzenitz
Draczynetz
Kloster Bobrata
Hlinitze
Hlinitza
Szilenou
Zeleneu
Kloster Skit in
Plesnitza
Pleschnitza
Galizien
Ludului Samson Samsonowka
X
X
privat
X
X
X
privat
privat
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
privat
265
Stadt/Ortschaft
Schreibweise laut
Quelle
#
Disohne
Lt. Volkszhlung
Teil
trikt
Betonungsstrich
1910
fr -Laut
53
Barbestie
Berbestie
54
Kalinestie
Kalinestie
55
Kabestie
Kabestie
56
Kostestie
Kostestie
Stanestie a.
57
Stanestie
Czeremosch
58
Wolloika
Woloka
59
Czortorie
Czartorie
60
Somostie
Zamostie
61
Wilautse
Willawcze
62
Karaptziu
Karapcziu
63
Unter Banilla
Banilla Slobodzia
64
Ober Banilla
Russisch Banilla
65
Millie
Millie
66
Ispass
Ispas
67
Wisnitza
Winitz
68
Putilla
Putilla
Russisch69
Kimpolonger Storonetz
Storonez-Putilla
70
Ploska
Ploska
71
Dichtenetz
Dichtenitz
72
Gurra Pretilli
Ucie Putilla?
73
Morenitsesty
Maenicze
74
Kimpolong
Dolhopole?
75
Joblohetzue
Jablonitza
76
Konetenue
Kiniatyn
77
Stebne
Stebne
78
Szlischeni
Szpetki?
Pareul
79
Dichtenitz oder Seletin?
Zeletina
80
Restsa?e
Rostoki?
81
Patrascheni
Petrasze?
82
Jacharitzul
Podzaharycz?
83
Meschobrod
Mezubrody
84
Davidestie
Dawidestie
Bruter
85
Klivodin
Klowodyn
86
Suchoverka
Suchowerchow
87
Kotzmann
Kotzman
88
Lastiwka
Alt-Laschkowka
89
Witilenka
Witelowka
90
Wallowa
Walawa
91
Oschechlieb
Oschechlib
92
Nister
Maltenitz
Malatynetz?
Grundherrschaft
weltlich
geistlich2
Ansssigkeit
des Grundherrn
inner- auerhalb
halb
der Reichsgrenze
X
X
X
X
4)
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
Bischof v. Radautz
auch privat
privat
x
X
X
X
X
X
X
X
X
X
266
Anhang III
Administrative
Einheiten
93
Distrikt
Teil
Bruter
94
95
96
97
98
99
100
101
102
103
104
105
106
107
108
109
110
111
112
113
114
115
Czermoszer
Bruter
Nister
Stadt/Ortschaft
Schreibweise laut
Quelle
ohne
Lt. Volkszhlung
Betonungsstrich
1910
fr -Laut
Schubranetz
Schubranetz
(Ober-/Unter-)
Schereutz
Scheroutz
Sadubrowka
Zadobrowka
Waskoutz
Waschkoutz
Csernawka
Czernawka
Vasloutz
Wasloutz
Kutsurmiek
Kuczurmik
Verboucz
Werboutz
Jurkoutz
Jurkoutz
Bojantsug
Bojanczuk
Roschoutz
Horoschoutz
Dobronoutz
Dobronoutz
Bohorloucz
Pohorloutz
Sastafna
Zastawna
Onuth
Onuth
Szomoschin
Samuszyn
Paron Niegra
Czarnypotok
Okna
Okna
Weritsanka
Wereczanka
Siskoutz
Schischkoutz
Juschenetz
Juunetz
Mazoriwka
Mossorowka
Mitkou
Mitkeu
116
Slobosia Mitkau ?
117
118
119
120
121
Doroschoutz
Crinkau
Wissilou
Koleutz
Ropuschenetz
Doroschoutz
Czinkeu
Wassileu
Kuleutz
Repuynetz
122
Svinetse
Zwiniacze
123
124
125
126
Priliptse
Babin
Boroutz
Woltschinetz
Prelipcze
Babin
Boroutz
Wolczynetz
127
Kortschesti
Korczestie
128
129
130
Bahrinesti
Bayntzky
Onofrey
Bahrinestie
Baince?
St. Onufry
Berhometer
Grundherrschaft
weltlich
geistlich2
Ansssigkeit
des Grundherrn
inner- auerhalb
halb
der Reichsgrenze
X
X
Kloster Skit in
Galizien
Kloster
Chrystraty?
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
privat
X
X
X
Kloster Fromosa?
Kloster Barnoutz
Kloster
Dragomirna
Kloster Butna
Kloster Onofrey
X
X
X
X
X
X
X
X
X
267
131
132
Distrikt
Teil
Stadt/Ortschaft
Schreibweise laut
Quelle
ohne
Lt. Volkszhlung
Betonungsstrich
1910
fr -Laut
(Ober-/Unter-)
Stanestie
Stanestie
(Ober-/Unter-)
Sineoutz
Synoutz
133
Provokie
Preworokie
134
135
136
137
Teriepkoutz
Mihutschenj
Trestiana
Tereblest
Czerepkoutz
Mihuczeny
Dymka
Tereblestie
138
Oprishenj
Oprischeny
139
140
Grundherrschaft
weltlich
geistlich2
der Reichsgrenze
privat
Kloster
Moldawitza
Kloster Slatina
X
X
privat
Kloster Barnovsky
Kloster Butna
Kloster
Moldawitza
Ansssigkeit
des Grundherrn
inner- auerhalb
halb
X
X
X
X
privat
Geistliche und
Diakone
141
Mushinitza
Muschenitza
142
Botuschanitza
privat
NegostinaVerpolea
144
Botteschinzi
Negortschina
oder ein Theil v.
Worpolle
Gura Molnitzi
145
Berhomete
146
Luckawecz
147
148
149
150
151
152
153
154
155
156
157
Schadowa
Komarestie
Panka
Stroschenetz
Roptsche
Jordaneste
Karapcziu
Hliboka
Krasna
Tschudjue
Istsestie
158
Banilla
159
Cziresch
Opainze od.
Bockosna?
143
160
Gura-Molnitza
Berhometh a.
Sereth
Lukawetz a.
Sereth
adowa
Komarestie
Panka
Storoynetz
Ropcze
Jordanestie
Karapcziu
Hliboka
Krasna Putna
Czudyn
Idzestie
Moldauisch
Banilla
Cziresz
Opajec?
Kloster Putna
X
X
auch privat
privat
X
X
X
X
privat
X
X
X
X
X
X
X
Kloster Butna
268
Anhang III
Administrative
Einheiten
Distrikt
Teil
161
162
163
164
165
166
167
168
169
170
171
172
173
174
175
176
177
178
Viekower
S
Z
U
C
Z
A
W
A
E
R
Stadt/Ortschaft
Schreibweise laut
Quelle
ohne
Lt. Volkszhlung
Betonungsstrich
1910
fr -Laut
Budintzi
Budenitz
Petroutz a.
Petroutz
Sereth
Kupka
Kupka
Kamenka
Kamenka
Jackobestie
Jakobestie
Granitschesty
Graniczestie
Romanestie
Romanestie
Gauren
Gaureni
Kallafindest
Kalafindestie
Scherbcoutz
Scherboutz
?-Jenaki
Kalinestie Jenaki
Kallinesti -?
Kalinestie
Kubarenko
Kuparenko
?Dermanestie
?
Meretzey
Meretzei
Kostina
Kostina
Perhoutz
Parhoutz
Thoderestie
Theodorestie
Sollonetz
Solonetz
179
Bellitschana
Balaczana
180
181
Komanestie
Lude Humoru
Petieschtie und
Dionestie
Kloster Humor
Rogoshestie mit
Dubova
Sered
Strashu
Vikoff de Suss
Kloster Butna
Vikoff de Schoss
Voidinel
Fratoutz und
Bilna
Horodnik
Kloster
Suczawiza
Wollowetz
Radaucz
Komanestie
Ludihumora
(Ober-/Unter-)
Pertestie?
Klosterhumora
182
183
184
Berhometer
185
186
187
188
189
190
Sered Stadt
Vikover
191
192
193
194
195
Grundherrschaft
Kloster Butna
Kloster Illisestie
Kloster Solka
Suczawitza
Wollowetz
Radautz
der Reichsgrenze
auch privat
privat
X
X
X
X
X
X
X
X
auch privat
privat
Monasterie
Illisestie
X
X
X
X
X
X
X
X
X
privat
Kloster Humor
X
X
Rogoestie
Sereth
Straa
Ober-Wikow
Putna
Unter-Wikow
Wojtinell
(Alt-/Neu-)
Fratautz
Horodnik
weltlich
geistlich2
Ansssigkeit
des Grundherrn
inner- auerhalb
halb
privat
kaiserlich
Kloster Butna
X
X
X
X
X
Monaster
Suczawicza
bischflich
X
X
X
X
269
Stadt/Ortschaft
Schreibweise laut
Quelle
#
Disohne
Lt. Volkszhlung
Teil
trikt
Betonungsstrich
1910
fr -Laut
Dornesti Felder
?
ohne Huser
196
Juslowetz
Jaslowetz
Solka
Solka
197
Arburi
Arbora
Bottoschana
Botuschana
198
Keschwana
Keschwana
199
Badjoutz
Badeutz
(Ober-/Unter-)
200
Milleschouz
Milleschoutz
201
Satu Mare
Satulmare
202
Perlischenj
?
203
Kimpolunger Woronetz
Woronetz
204
Bukschoje
Bukschoia
205
Frasin
Frasin
206
Stulbikanj
Stulpikany
207
Negrilassa
Negrilassa
208
Grundherrschaft
X
X
Kloster
Moldowicza
X
X
X
X
X
X
X
Wama
Kimpolung
kaiserlich
210
211
Vatra
Kimpolung
Sadowa
Poschoritza
Sadowa
Pooritta
212
Formosa
Frumossa
Kloster
Moldawicza
213
Moldawicza
Watra
Moldawitza
214
215
216
217
218
219
220
221
222
223
224
225
226
227
Russi
Moldawicza
Fundul
Moldavie
Csorkanestie
Jakobenj
Dorna
Viekover
Gura Humori
Mittlerer oder Chillischenj
Mishlock
Uidestie
Russi Bojanille
et Plavaraj
Reussenj
Sekuritschenj
Bosantsche
Tescheoutz
Ipotestie
der Reichsgrenze
Wama
209
weltlich
geistlich2
Ansssigkeit
des Grundherrn
inner- auerhalb
halb
Ru Moldawitza
Fundulmoldowi kaiserlich
Czokanestie
Jakobeny
Dornawatra
Gurahumora
Chilischeni
Uidestie
Kloster Humor
privat
Metropolie
Russisch Pojeni
Reuseni
Sekuriczeni
Bossancze
Teschoutz
Ipotestie
X
X
X
privat
Metropolie
privat
X
X
X
X
X
X
270
Anhang III
Administrative
Einheiten
Distrikt
Teil
228
229
230
231
232
233
Szuczawa
Stadt
Mittlerer
Stadt/Ortschaft
Grundherrschaft
Schreibweise laut
Quelle
ohne
Lt. Volkszhlung
weltlich
geistlich2
Betonungsstrich
1910
fr -Laut
Kuttul Mit
Lisaura
Metropolie
Lissaura
Ictzkanj
(Neu-) Itzkany kaiserlich
Zamka bei
Szamka
Suczawa
Szuczawa
Suczawa
Skeye
Kloster und
Dorf St. Illie
Skeja
St. Illie
Ansssigkeit
des Grundherrn
inner- auerhalb
halb
der Reichsgrenze
X
privat
X
X
234
Pernowa
235
236
Buniatzi
Mivovenj
Das Kloster samt
Dorf Petroutz
Mittock
Dragomirni
Lippoweni
Dragomirni
Braschka
Illilsest
Stupka
Dragojeschtie
Merzenejestie
Kapukodruluj
Walle Socka
Korlata
Korlazelile
Korlazelile
Slatini
Bajeshesti
Berkescheste
Litteni
Szaharestie
Strojestie
Bunince
Mihoweni
Kloster
Dragomirna
Kloster Petroutz
Petroutz
Mitoka
Dragomirna
Kloster Dragomir
Lipoweni
237
238
239
240
241
242
243
244
245
246
247
248
249
250
251
252
253
254
1
2
3
4
Braschka
Illischestie
Stupka
Dragojestie
Mazanajestie
Kapukodrului
Walesaka
Korlata
?
Slatinej5/
Gainesci?
Bajaschestie
Berkischestie
Liteni
Zaharestie
Strojestie
privat
Kloster Illisest
privat
Kloster Woronez
Kloster Slatina
Kloster Woronez
Kloster Slatina
X
X
X
X
X
x
privat
X
X
X
Kloster Slatina
Kloster Humor
auch privat
Kloster Moldaviza
privat
X
X
X
X
X
x
Anhang IV
zu Kapitel 8
Nr.
Stdtische
dazugehrige Fraktionen
Gemeinden
Cernui
Liuzii Horecea (Mnstirea
1
(Municipium) Horecza)
87 C Cosmeni
erui de Jos (ehem.
E
27
Sadagura
Vorstadt)
R
106 N
U
T
34
I
23
125
44
4
Zastavna
Lndliche
Gemeinden
Berhomet pe
Prut
Boian
Borui
Cadobeti
Camena
dazugehrige Fraktionen
Berhomet pe Prut, Clocucica,
Dbui, Revcui
Stdtische
Gemeinden
dazugehrige Fraktionen
Srghieni
Foschi, Srghieni
137
Tereblecea
Prisaca, Tereblecea
U
137 T Tereblecea Nou
I
Torceni
Chiselieni, Torceni
126
Volcine
Volcine, Volcineii Noi
Grbui, Sinui de Sus
(Gemeinde: Sinui de Jos)
79
Seletin
272
Anhang IV
Nr.4
8
Nr.
Ceahor
97
Cernauca
150
43
Chislu
96
85
Clivodin
Corovia
5
99
41
Clivodin, Davideti
103
Horosui
Dobronui, Horosui
101
40
26
26
Iurcui
Ivancui
Jucica Nou
Jucica Veche
88
Lachiuca
Lachiuca, Vintileanca
29
Leneti
15
Lucavia
31
Lujeni
12
Mahala
Cire
156
Buda, Cotul-Ostriei, Mahala
153
Ciudei
Carapciu pe
Siret
110
Ocna
Ocna, Pohorlui
107
11
91
Onut
Oreni
Ostria
Osehlib
PlaiulCosminului
Prelipcea
Prevoroche
Rpujinei
Onut, Prul-Negru
24
Rarancea
148
56
Ostria, Tureni
127
155
163
48
49
-
Serafine, Ceartoria
Ciornohuzi
Carapciu pe
Ceremu
Ciornohuzi
159
Mitcu, Vadul-Nistrului
Nepolocui, Piedecui
123
133
121
62
-
3
115
37
30
dazugehrige Fraktionen
- S Adncata
T
Bahna
Bahna, Catrineni, Cireel
O
Bnila pe
64 R
Ceremu
158 O Bnila pe Siret
53 J Brbeti
Brbeti, Zeleneu
Berhmomet pe
I
145
Siret
47 N Bobeti
46 E Broscuii Noi
46 T Broscuii Vechi
161 I Budeni
Mmetii
Noi
Mmetii
Vechi
Mihalcea
Mitcu
Nepolocui
30
67
Stdtische
Gemeinden
Storojinei
Vcui Pe
Ceremu
Vijnia
Lndliche
Gemeinden
66
152
147
-
Comreti
Costeti
Corceti
Crasna Ilschi
Crasna Putnei
Crsnioara
Veche
Cupca
Davideni
Drcine
Hlinia
Cbeti, Costeti
Dracine, Mlineti
Igeti
Ispas
Iordneti
Jadova
Jadova, Jadova Nou
Lucavul de Jos
pe Siret
273
Nr.
28
Rohozna
108
Smueni
Selitea
Mosoreni, Smueni
Gogolina, LehceniiTutului, Selitea
73
Lucavul de
Sus pe Siret
Mriniceni
Mriceni, Ptreni
Mesteceni
24
SloboziaRarancea
Revcui, Slobozia-Rarancea
236
Mihova
Mega, Mihova
13
Stuceni
Malatinei, Stuceni
135
Mihuceni
Dumbrava-Roie, Mihuceni,
Trestiana
86
94
Suhoverca
eruii de Sus
65
149
32
ipeni
162
112
icui
93
25
263
ubranei
Treni
Toporui
ValeaCosminului
90
Valeva
Vasilu
98
Iujine, icui
162
Dorosui, Tuteni
81
82?
80?
Milie
Panca
Ptruii de Jos
pe Siret
Ptruii de Sus
pe Siret
Petriceni
Priscreni
Rstoace
Rstoace, Zahariceni
151
Ropcea
Cincu, Vasilu
63
Vlui
148
Voloca pe
Derelui
131
Vrnceni
131
Zadobreni
Zvineace
61
122
ipotele
Siretului
Slobozia Bnilei
Slobozia
Comretilor
Stnetii de Jos
pe Ceremu
Stnetii de Sus
pe Ceremu
Suceveni
Vilaucea
Vijnicioara
Lndliche
Gemeinden
128
Bahrinetie
D
134
U
71 T
I
Cmpulung
pe Ceremu
72
dazugehrige Fraktionen
Cmpulung pe Ceremu,
Sleni
Cerepcui
Dihteni
Dihteni, Greblena
60
Revna pe Ceremu,
Vijnicioara
Zamostea
Stdtische
Gemeinden
D
- O Hera
R
O
H
O Lndliche
Gemeinden
I
Buda
dazugehrige Fraktionen
Hera Trg, Hodorojeni,
Mahala, Movila, Slobozia,
inteni
Sinui (Stadtteil von
Mihileni)
dazugehrige Fraktionen
Buda Mara, Buca Mic,
Mogoeti, Pasat
274
Anhang IV
Nr.4
Nr.
75
Iablonia
134
Oprieni
Godineti
Horbova
70
Plosca
Hreaca
68
Putila
Lunca
Trnauca
Tureatca
1 Abgendert nach Vratic (Ed.) (2001): 524526. Aufstellung des rumnischen Innenministeriums (Mi
nisterul Afacerilor Interne Romn).
2 Insgesamt bestand der Jude Rdui aus zwei Stdten, zwei Vorstdten und 49 Landgemeinden (bestehend aus 86 Drfern).
3 Gehrte nicht zur sterreichischen Bukowina ausgenommen die sterreichischerseits 1918 noch angestrebten Angliederungen.
4 Verweist auf die jeweilige Ortschaft im Anhang III, soweit diese zuordenbar sind.
Andere Angaben
Gesamtsummen
Zastawna
Czernowitz Stadt
Czernowitz Umgebung
Kotzman
Waschkoutz
Winitz
Bezirkshauptmannschaften
1910 Summen
Inkl. Gutsgebiete
6.019
1.397
1.116
2.353
3.260
569
582
1.104
24.289 (inkl.
514 Bojaren/ 2.255 4.866
Mnche)
68.704 5.515 10.885
44.415
563
2.554
346
1.316
2.215
1.168
Personen
Russische Zh17743 17794
lung 17742
430
687
Familien
5.416
Stadt: 3.900
9.700
1853
7
18809
189010
Personen
84.214
103.563
45.134
42.289
55.540
191012
51.502 51.262
67.622
99.438
43.131
41.353
50.285
190011
43.110
38.702
62.118
49.804
44.435
52.392
48.607
45.832
70.643
54.124
70.641
56.554
55.741
55.688
82.152
60.743
60.093
62.447
61.395
60.593
90.400
65.603
69.287
66.826
264.916 290.561 346.401 376.864 414.104
39.947
35.558
55.229
46.929
39.803
47.450
45.600 54.171
80.997 91.237
37.208 90.042
34.575
38.851 64.140?
Bei Kotz
41.401 43.879
mann
33.884
74.367
34.681
29.517
33.247
1869
8
1817
6
12.209
201.319 Personen
1782:
130.00013 (41.864 Wohnparteien)
5.862
1.941
1.357
2.564
6.347
2.974
500
2.279
594
1783
5
ltere Bevlkerungszhlungen
zu Kapitel 7
Anhang V
347
48
46
120
182
198
18
37
30
37
320
Zwischensumme 2 (+ Gutsgebiete)
743
204
687
111
430
177918
406
77
177417
852
261
51
40
114
386
238
594
304
52
nach Familien
179120
178319
Fam./
Huser
ltere Bevlkerungszhlungen
278
41
Stadt/Ortschaft15
Bezirkshauptmannschaften und
Gerichtsbezirke 1910
#16
2977/
7268/
356/
183021
auf Basis
182322
45.600
33.884
5.227+249
415
1.141
536+45
1.656
476+84
898
10.349 (+378)
10.7274
7.695
6.448
4.898+298
398
1.102
423+15
1.611
480+37
792
9.704 (+350)
10.054
32.346
640
1.599
3.320
188024
23.360
593
2.133
1.350
186923
190025
6.695+323
617
1.462
870+19
2.167+37
1.297+427
1.268+41
14.376 (+847)
15.223
44.810
933
2.465
5.542
3.654
7.253
67.622
nach Personen
Tab. 9: bersichtstabelle nach Ortschaften zur Bevlkerungsentwicklung in der Bukowina zwischen 17741910
16.631
7.468
669
1.643
951
2.414
2.176
1.310
60.031
960
3.066
6.894
4.977
8.286
84.214
191026
Die Siedlungsnamen bzw. ihre Schreibweise richtet sich nach der Volkszhlung von 1910. Da oftmals bei lteren Quellenangaben
nicht zuzuweisen war, welche Ortsnamen denen von 1910 entsprechen, wurden Teilungsnamen (wie Ober-/Unter-, Alt-/Neu-) insgesamt und in ihrer Aufteilung nach 1910 angegeben. Die bei den Volkszhlungen 18691900 separat erfassten Gutsgebiete wurden den
betreffenden Ortschaften, so wie sie in den Ergebnissen der Volkszhlung ausgewiesen sind, zugeordnet.
276
Anhang V
Stadt/Ortschaft15
17
263
Zwischensumme 3 (+Gutsgebiete)
Strilecki-Kut
Woloka
Franzthal (Polit. zu
Woloka?) Gutsgebiet
Zurin
Rewna
Molodia
Ostritza
10
Ludihorecza
Lukawitza
Mamornitza
Mihalcze
19
15
16
3
30
#16
Bezirkshauptmannschaften und
Gerichtsbezirke 1910
806
15
44
1.284
33
86
43
7
250
Bei
Horecza!
49
34
61
97
Bei
Bei
Czahor! Czahor!
93
107
189
71
172
47
29
18
185
Bei
Horecza!
40
318
1.623
55
112
106
157
107
50
115
40
64
32
340
15
94
336
178319
179120
Fam./
Huser
183021
auf Basis
182322
667/
2268/
323/
822
31.325
(+ 499)
31.824
+78
1700
1.043 (inkl.
Burdey) +7
1.211
2.710
3875
1.269+74
408+35
2244+40
508
1.604+17
2.203
1.845
1.546+117
476+53
1.207
235
6.419+78
186923
820
42.096 (+766)
42.862
34.573 (+563)
35.136
+146
2.123
1.343 (inkl.
Burdey) +121+2
1.771
3.718
5.226 +84
1.620+35
571 +41
2.833
679
1.978
2.799
2.328
2.102 +143
696 +81
1.659
416
9.414 +115
190025
843
+90
1.344
2.978
1.063+16
1.755
4.192
1.377+42
479+21
2.398+41
507
1.789+28
2.454
1.873
1.722+184
496+43
1.336
277
7.690+98
188024
nach Personen
nach Familien
177918
102
177417
ltere Bevlkerungszhlungen
44.163
833
1884
4.036
1.465
2.383
5.228
1.528
586
3.015
749
2.097
2.900
2.497
2.281
809
1.665
437
9.770
191026
Bevlkerungsentwicklung 17741910
277
Zwischensumme 4 (+ Gutsgebiete)
28
27
93
25
98
95
97
104
94
94
29
26
Stadt/Ortschaft15
Gerichtsbezirk Sadagra
Zuczka Gutsgebiet
Alt-Zuczka
Neu-Zuczka
Bila
Buda
Lenkoutz Gutsgebiet
Linzesty? Lenkoutz?
Cameral-Lenkoutz
Privat-Lenkoutz
Czernawka
Dobronoutz
Ober-Scheroutz
Unter-Scheroutz
Rarancze
Rohozna
Sadagra
Schubranetz
Toporoutz
Wasloutz
Zadobrwka
#16
Bezirkshauptmannschaften und
Gerichtsbezirke 1910
708
39
150
83
75
121
22
56
36
65
18
43
177417
1.615
1.683
126
212
145
289
212
61
130
125
101
370
134
243
171
53
142
114
101
151
104
99
65
150
178319
179120
Fam./
Huser
183021
auf Basis
182322
418
953
1.372+297
1.245+189
1.384+61
697+108
3.631+50
3.655
4.508+171
1.415+76
3.926+91
1.823+189
820
31.123 (+1.366)
32.489
+99
2.412
1.817
288
759
+35
186923
430
1.035
1.716+270
1.430+86
1.519+141
712+58
3.756+59
3.790
4.836+183
1.534+76
4.285+130
1.927+205
801+34
33.741 (+1.393)
35.134
+141
2.680
2.177
332
781
+10
188024
703
1.271
2.050+338
1.657+172
1.753+95
815+83
4.738+134
4.274
4.510+125
1.864+99
5.546+128
2.159+198
889+53
39.334 (+2.019)
41.353
99.438
+580
3.278
2.358
390
1.079
+51
190025
nach Personen
nach Familien
177918
ltere Bevlkerungszhlungen
103.563
42.769
960
1.394
2.507
1.895
1.990
914
5.168
4.332
4.592
1.886
5.483
2.395
1.057
3.988
2.582
422
1.204
191026
278
Anhang V
Dragojestie
Gurahumora
Illischestie
Joseffalva
Kapukimpului
Kapukodrului
Klosterhumora
Korlata
Korlazelile?
Korlazelile Slatini?
Lukaczestie
Mazanajestie
(Gutsgebiet Steeroja)
Plesch
Pojana-Mikuli
Kornoluncze Gutsgebiet
243
219
241
271
244
247
245
Braschka
240
250
251
287
Stadt/Ortschaft15
#16
Bezirkshauptmannschaften und
Gerichtsbezirke 1910
17
34
6
56
40
47
25
26
177417
38
45
53
105
74
22
46
29
71
47
48
62
58
167/139
78/77
63/56
120/109
51/46
202/156
Bei
Illischestie!
103
74
165
152
112/99
62/58
179120
Fam./
Huser
92
69
178319
183021
auf Basis
182322
756/
549
222
1.232
190
992
253
224
498+82
1.464+47
2.959+105
3.372+10
988+29
1.106
2.301
1.261
585
439+5
947+15
1.204
271
547
188024
1.415
2.539+151
2.916
895
1.093
2.272+2
1.148
586
447
884+33
1.098
250
565
186923
210
1.181
+55
758+39
370
2.112+28
4.063+330
4.085+14
1.204
1.302
3.067
1.538
781
547
1.207+5
1.411
298
7848
190025
nach Personen
nach Familien
177918
ltere Bevlkerungszhlungen
254
1.333
846
421
2.297
5.320
4.303
1.129
1.441
3.354
1.752
762
614
1.524
1.618
558
876
191026
Bevlkerungsentwicklung 17741910
279
197
182
290
196
260
198
246
203
242
177417
Zwischensumme 6 (+ Gutsgebiete)
160
85
273
180
93
366
173
99
67/64
131/108
104/85
739/
772/
1152/
94
115/97
Glitt
Jaslowetz
Kaczyka
Keschwana
Lichtenberg
Neu-Solonetz
Pertestie
Pojeni
Ober-Pertestie
Unter-Pertestie
Solka
107/88
59/56
Botuschana
75
183021
auf Basis
182322
2202/
1235/
Botaschana:
886/
258/
1047/
1183
87
45
178
179120
Fam./
Huser
158/155
752
74
10
138
178319
1.082
942
2004
1.783+309
18.063 (+309)
18.372
824
1.432
1.395
1.801
309
640
1.634
4.217
933+168
400
21.137 (+438)
21.575
1.792+2
186923
1.223
1.017
2.093
1.919+96
19.196 (+19)
19.292
899
1.488
1.487
1.932
364
752
1.624
4.398
1.921+123
+30
1.286+87
460
23.367 (+451)
23.818
188024
1.613
1.301
2.734
2.884+126
25.066 (126)
25.192
1.216
1.732
1.836
2.548
485
1.035
2.025
5.657
2.505+84
+48
1.840+98
585
29.848 (+701)
30.549
190025
nach Personen
nach Familien
177918
ltere Bevlkerungszhlungen
Gerichtsbezirk Solka
Arbora
337
Stupka
56
Tolovamica Gutsgebiet
Walesaka
47
Woronetz
8
Stadt/Ortschaft15
Zwischensumme 5 (+ Gutsgebiete)
#16
Bezirkshauptmannschaften und
Gerichtsbezirke 1910
27.557
1.869
1.531
3.070
3.282
1.299
1.905
2.029
2.808
497
1.041
2.263
5.963
33.838
2.255
627
2.554
191026
280
Anhang V
Stadt/Ortschaft15
Kirlibaba
Pojanastampi
277
265
212
264
279
Jakobeni
217
Gerichtsbezirk Kimpolung
Ardzel
Breaza
Czumurna
Dea
Eisenau Gutsgebiet
(polit. zu Wama?)
Frumossa
Freudenthal
Gutsgebiet (polit. zu
Watramoldawitza?)
Zwischensumme 7
Dornawatra
218
#16
Bezirkshauptmannschaften und
Gerichtsbezirke 1910
43
280
263
17
177417
51
631
323
28
20/21
179120
Fam./
Huser
64
429
74/78
Bei
373/378
Czokanestie!
Bei
51/55
Czokanestie!
429
178319
183021
auf Basis
182322
396?
1217/
1983/
+215
841
+705
308
1.233
242
271
414+304
794
7.309 (+2.102)
9.411
469+1798
3.254
603
1.775
186923
+180
1.069
+775
364
1.421
276
287
446+345
925
8.466 (+2.261)
10.727
547+1.916
3.980
673
1.895
43.110
188024
+219
1.826
+999
461
1.746
374
461
1.055
+2440
375+468
1.259
11.498 (+2.908)
14.406
5.159
1.050
2.600
55.741
190025
nach Personen
nach Familien
177918
ltere Bevlkerungszhlungen
1.956
531
2.038
411
580
15.529
970
1.427
3.293
5.865
1.138
2.836
61.395
191026
Bevlkerungsentwicklung 17741910
281
Waleputna
Wama
Watramoldawitza
274
208
213
Negrilassa
207
Ostra
Frassin
Gerichtsbezirk Stulpikany
Bukschoja
Dorothea-Plotonitza
Dzemine
205
204
210
Zwischensumme 8 (+ Gutsgebiete)
Kimpolung
Louisenthal
Gutsgebiet (polit. zu
Fundulmoldovi?)
Pooritta
Ru-Moldawitza
Rupeboul
Sadowa
209
211
214
Fundulmoldowi
Stadt/Ortschaft15
215
#16
Bezirkshauptmannschaften und
Gerichtsbezirke 1910
21
12
961
117
36
85
104
106
377
93
177417
28
14
1.154
144
79
103
123
141
406
107
Bei
Stulpikani!
59
17
1.326
118
Putnaer
Tal 6
170
90
138
162
443
135
178319
Bei
Stulpikani!
Bei
Stulpikani!
186/187
84/83
117/116
132/140
95/92
465/461
130/137
179120
Fam./
Huser
935/
308
410
717+3
758
611
654
2.782
922
18.983 (+1.986)
20.969
267
1.392+471
1.405
724
1.217
+595
183021
auf Basis
186923
182322
1534/ mit
1.818
Louisentahl
3636/
5.561
523
507
794
670
709
618
3.118
987
20.132 (+2.070)
22.202
348
1.353+493
1.484
729
1.204
+622
5.534
1.958
188024
342
2.525
3.323
1.133
1.809
8.877
4.250
191026
665
777
1.609
944
1.009
792
824
793
1.846
1.032
1.265
906
3.931
5.387
1.451
1.872
30.115 (+2.523)
35.034
32.638
929
1.901+612
3.246
992
1.592
+693
8.028
3.177
190025
nach Personen
nach Familien
177918
ltere Bevlkerungszhlungen
282
Anhang V
Zwischensumme 9 (+ Gutsgebiete)
Schwarzthal
Slatiora
Stulpikany
Stadt/Ortschaft15
206
#16
Bezirkshauptmannschaften und
Gerichtsbezirke 1910
51
79
87
80
55
106
52
74
189
102
180
88
110
84
56
47
111
69
160
77
97
107
50
66
85
95
57
113
64
90
178
94
162
86
178319
124/124
179120
Fam./
Huser
183021
auf Basis
182322
658+59
1.061+77
969
982+62
874+35
7.68
1.755+18
1.398+74
3.632
191
1.376
+22
1.794+89
1.112+25
946
2.226+60
302
277
1.001+137
5038 (+140)
5.178
186923
1.995+132
1.085+39
1.210
2.374+134
1.675
719+84
1.118+74
965
986+83
932+48
1.728
917+40
1.424
3.959+197
38.702
5.773
343
311
1.298
188024
2.711+136
1.341+39
1.293
2.534+143
797+72
1.268+77
1.124+7
1.155+71
1.054+39
1.986
1.102+26
1.812+8
4.782+225
209
1.566+12
55.688
8.644
546
398
1.904
190025
nach Personen
nach Familien
177918
49
24
47
36
33
48
48
38
81
63
104
71
177417
ltere Bevlkerungszhlungen
3.374
1.355
1.480
2.917
1.710
946
1.302
1.239
1.372
1.109
2.027
1.148
1.919
5.584
60.593
10.030
488
496
2.380
191026
Bevlkerungsentwicklung 17741910
283
Rewakoutz
Samsonowka
35
52
Schipenitz
Schischkoutz
Stawczan
Suchowerchw
Walawa
Witelwka
Zeleneu
Gesamtsumme Politischer und
Gerichtsbezirk Kotzman (+Gutsgebiete)
Politischer Bezirk Radautz
Gerichtsbezirk Radautz
272
Andrasfalva
Bilka
Burla
191
Fratautz
Deutsch-Alt-Fratautz
Rum.-Alt-Fratautz
Pleschnitza
51
32
112
13
86
90
89
50
Oschechlib
Piedykoutz
Stadt/Ortschaft15
91
36
#16
Bezirkshauptmannschaften und
Gerichtsbezirke 1910
151
91
117
61
110
50
70
2.215
277
1.168
138
16
56
22
187
31
177918
139
2.279
162
105
129
64
151
42
64
19
55
23
112
20
178319
337/315
179120
Fam./
Huser
183021
auf Basis
182322
884/
1269/
883
3828/
1.108
2.846
2.268
2.439
1.343
2.669+67
1.231+36
1.993+57
1.581+9
1.817+65
498+37
694+43
33.741 (+940)
34.681
155
731+19
262
1.459+61
909+25
186923
1.239
3.143
2.547
2.515
1.457
2.684+101
1.334+46
2.233+31
1.606
2.006+73
493+64
1.254+19
35.908 (+1.300)
37.208
800+17
1.517+55
894+63
188024
1.832
1.231
Bei
Zeleneu
806
Bei
Zeleneu
3.440
1.546
2.408
2.062
2.258
588
1.481
191026
1.321
3.789
2.236
3.301
1.787
1.358
4.054
2.429
3.480
1.859
3.311+42
1.505+82
2.420+72
1.879+22
2.102+130
587+43
1.049+45
41.688 (+1.443)
45.134
43.131
731+25
345
1.771+48
1.254+79
190025
nach Personen
nach Familien
66
54
57
34
66
41
39
17
39
16
73
12
177417
ltere Bevlkerungszhlungen
284
Anhang V
195
186
193
200
192
258
257
201
199
#16
Bezirkshauptmannschaften und
Gerichtsbezirke 1910
Neu-Fratautz
Badeutz
Deutsch-Badeutz
Rum.-Badeutz
Deutsch-Satulmare
Rum.-Satulmare
Frstenthal
Galanestie
Karlsberg
Kostischa
Mardzina
Hardeggthal Gutsgebiet
Horodnik
Ober-Horodnik
Unter-Horodnik
Ober-Milleschoutz
Ober-Wikow
Unter-Wikow
Wikow Gutsgebiet
Putna
Radautz Gutsgebiete 1-3
Radautz
Straa
Suczawitza
Stadt/Ortschaft15
148
91
124
80
132
45
117
166
52
41
187
74
109
115
131
177
153
50
46
178319
183/168
63/59
49/44
82/76
120/108
135/135
216/208
183/178
67/63
80/72
179120
Fam./
Huser
183021
auf Basis
182322
3193/
944/
395/
625/
1300/
2149
1195/
2381/
1626/
576/
501/
808/
535/
1.047
+422
9.007
2.079
778
2.373
1.738
2.345
4.703
2.161
755
959
2.589
645
2.014
2.753
1.063
186923
11.162
2.297
886
2.346
1.763
2.358
5.104
2.469
+141
1.207
931
1.146
767
550
889
1.115
2.866+90
+357
3.222
791
365
188024
14.40
3.634+46
1.268
2.561
2.867
2.376
2.702
6.892+153
3.158
997
1.221
1.452
1.152
739
1.219
1.511
3.699+233
+370
4.053
372
190025
nach Personen
nach Familien
177918
51
72
24
12
177417
ltere Bevlkerungszhlungen
16.390
3.892
1.423
2.531
3.525
2.628
2.826
7.319
3.479
412
1.062
1.154
1.649
1.426
815
1.384
1.695
4.100
4.866
191026
Bevlkerungsentwicklung 17741910
285
Zwischensumme 11 (+ Gutsgebiete)
Gerichtsbezirk Seletin
Iswor Gutsgebiet
Seletin
Pareul Dichtenitz oder
Zeletina?
Schipot
Schipot/Seletin
Gutsgebiet
Zwischensumme 10 (+ Gutsgebiete)
Wojtinell
Wollowetz
Stadt/Ortschaft15
79
190
194
#16
Bezirkshauptmannschaften und
Gerichtsbezirke 1910
58
24
43
73
10
-
62
62
1.278
253
62
90
36
64
58
58
1.405
224
178319
83/79
179120
Fam./
Huser
221/
318/
650/
472/
1.207
347
406+17
961+40
352
386+26
918+31
710+37
1.017+17
62.118
4.943 (+269)
5.212
1.252
547+136
976+38
4.276
269
2.178
836/
1.927
2.765
966
2.217
56.318 (+588)
56.906
188024
843/
2.349
mit Ploska
183021
auf Basis
186923
182322
837/
1.362
990/
2.156
50531 (+422)
50.953
400
533+22
1.232+60
1.732
793+88
1.267+42
82.152
7.901 (+556)
8.457
3.323
4.578
+556
1.360
2.823
72893 (+802)
73.695
190025
nach Personen
nach Familien
177918
20
22
22
671
117
177417
ltere Bevlkerungszhlungen
391
591
1.397
1.865
1.071
1.397
90.400
10.016
3.914
6.102
80.384
1.563
3.065
191026
286
Anhang V
143
280
135
141
144
270
154
268
169
164
166
281
136
137
#16
Bezirkshauptmannschaften und
Gerichtsbezirke 1910
Dragoschanka
Gutsgebiet (zum Dorf
Banczestie?)
Tereblestie
Deutsch-Tereblestie
Rumnisch-Tereblestie
Dymka (auch Trestiana)
Fontinaalba (auch BialaKiernica) vel Warnitza)
Gerboutz
Graniczestie
Gropana (Rudestie vel
Gropana)
Hadikfalva
Hliboka
Istensegits
Kalafindestie
Kamenka
Kindestie
(+Gura-Molnitza)
Klimoutz
Mihuczeny
Muschenitza
Negostina
(-Verpolea)
Stadt/Ortschaft15
53
62
32
18
37
21
12
67
51
129
57
81
14
66
100
113
62
142
178319
104/102
62/61
179120
Fam./
Huser
183021
auf Basis
182322
+14
625/
174/
465/
961
524/
1.093+167
1.288+71
653
319
548+5
3.097
2.830+242
2.615
986
2.823+84
255+22
125/
1406/
598
1.042
578
976
518/
1.139+187
1.187
703+23
300
642
3.468
3.186+101
2.701
1.070
3.017+88
204+31
978+3
+256
1.103
2.371
659
+7
188024
1.017+14
515/
3.255+256
608
186923
1.447+124
1.455
885+13
353
703+7
4.089
4.429+323
2.781
1.366+67
3.990+30
275+21
733
1.330
1.042
+199
1.312
2.833
883
+47
190025
nach Personen
nach Familien
177918
30
32
46
177417
ltere Bevlkerungszhlungen
1.741
1.410
967
383
813
4.645
5.568
2.982
1.690
4.175
361
778
1.524
872
1.369
3.180
918
191026
Bevlkerungsentwicklung 17741910
287
Stadt/Ortschaft15
Stanestie
Ober-Stanestie a./S.
Unter-Stanestie a./S.
132
Synoutz
Ober-Synoutz
Unter-Synoutz
130
Sankt Onufry
138
Oprischeny
Pojeny
133
Preworokie
184
Rogoestie
170
Scherboutz
185
Sereth
Slobodzia
Styrcze
139
(Slobodzia-Berlince
Styrcz-Berlince)
Terescheny
?Dermanestie
140
Waschkoutz a./S.
126
Wolczynetz
Gesamtsumme des politischen und
Gerichtsbezirks Sereth
Politischer und Gerichtsbezirk Storoynetz
46
Alt-Broschkoutz
Neu-Broschkoutz
131
#16
Bezirkshauptmannschaften und
Gerichtsbezirke 1910
61
82
51
15
60
48
221
58
70
26
1.397
68
61
31
22
12
15
42
6
569
42
31
67
68
177918
90
1.941
69
52
84
62
45
87
106
245
127
77
93
178319
82/80
179120
Fam./
Huser
183021
auf Basis
182322
+32
566
542
1480/
1648/
1213/
365/
851/
787/
3474
512/
2.771+110
606+33
1.697+4
45.193 (+1.736)
46.929
808+70
452+90
176
308+26
801+131
1.007+22
1.300
430
498
868+66
1.276+101
6.486
186923
3.251
647+41
1.810+37
48.261 (+1.543)
49.804
738+161
200
495+138
308+50
884+100
1.100+27
1.388
418
487
1.038+14
1.401+149
7.240
+19
540
551
188024
1.352
409
798
438
1.231
1.399
1.845
685
807
1.286
1.932
7.953
762
879
191026
2.636
1.603
3.049
1.610
909+18
977
2.404+39
2.762
59.114 (+1.629)
65.603
60.743
1.246+96
648+114
349
364+34
1.048+88
1.209+39
1.792
566
749
1.150+44
1.767+51
7.614
+63
650
786
190025
nach Personen
nach Familien
79
177417
ltere Bevlkerungszhlungen
288
Anhang V
155
163
158
127
157
152
153
148
156
Opajec?
Opainze od. Bockosna?
(pol. zu Cziresch?)
Czudyn
Dawideny
Hilcze Gutsgebiet
Idzestie
Jordanestie
Karapcziu a./S.
Komarestie
Komarestie-Slobodzia
Koszczuja Gutsgebiet
Korczestie
Krasna-Ilski
Krasna-Putna
Kupka
Moldauisch Banilla
Cziresch
159
160
Alt-Htte
Neu-Htte
Augustendorf
Bobestie
Budenitz
Stadt/Ortschaft15
255
256
291
47
161
#16
Bezirkshauptmannschaften und
Gerichtsbezirke 1910
30
36
44
36
13
66
14
34
18
69
17
177417
58
56
95
75
56
148
19
46
19
17
109
24
71
55
103
95
69
158
20
48
21
17
133
61
178319
72/69
65/61
41/37
68/59
70/60
179120
Fam./
Huser
183021
auf Basis
182322
783
337
874
1828/
523/
306/
551/
898/
467
1.911+87
1.518+21
830+58
748+252
514+22
+267
996
1.217+663
981+147
1.455+17
2.549
1.487
909+95
1.647+36
826+124
755+174
+34+98
186923
2.137+74
1.593+13
902+129
826+130+33
581+238
+161
973
1.306+646
1.208
1.607+17
3.350
1.814
1.155+317
1.708+54
868+95
888+153
+237+56
893
418+150
188024
2.594+43
2.626+11
+64
2.501+81
1.880+29+6
1.192+122
942+278+459
962
+215
1.310+9
1.693+780
1.629
1.864+15
4.806+55
1.216+9
559+30
550
2.116+126
1.071+71
1.025+23
+132+178
190025
nach Personen
nach Familien
177918
ltere Bevlkerungszhlungen
1.470
2.593
1.759
2.127
6.067
2.738
2.142
1.422
1.705
1.373
3.172
3.654
1.255
1.345
676
727
2.344
1.172
191026
Bevlkerungsentwicklung 17741910
289
Petroutz a./S.
Presekareny
Ropcze
Storoynetz
Suczaweny
adowa
162
147
151
150
Panka
Stadt/Ortschaft15
149
#16
Bezirkshauptmannschaften und
Gerichtsbezirke 1910
1.116
107
14
227
57
54
19
69
48
54
7
128
42
12
15
24
27
49
59
78
110
30
177918
79
56
33
61
74
116
24
245
1.357
70
89
100
120
37
178319
94/86
84/74
67/50
160/138
179120
Fam./
Huser
183021
auf Basis
182322
548/
260/
2741/
1098/
616/
2.106
+76
1.309+93
1.370
3.742+148
174+38
637
200+18
637
226+153+13
2.201+122
1.546+137+
162
3.037+162
534+247
1.681+150
3.831+281+238
794
2.167+106+
291
35.824 (+3.979)
39.803
186923
4.393
964
2.675
10.352
1.031
2.339
191026
3.765+85+1.061 5.133
3.704+293
753+151
2.193+98+125
6.673+374+135
951
2.069+96+56
190025
3.969+118
201+22
728
203+8
703
218+129
+11
2.156
+53
1.244+91
1.386
2.216
5.157+191
297+9
894
279+9
891+2
275
+3
2.352
+63
1.484+104
1.628
2.563+10
1.834
1.788
2.602
5.858
327
885
350
933
290
2.709
2.350+269
3.073+217
600+78
1.756+122+94
4.852+198+89
861
1.653+97+145
188024
nach Personen
nach Familien
582
12
38
35
67
177417
ltere Bevlkerungszhlungen
290
Anhang V
222
224
172
180
175
239
228
252
181
174
236
238
176
237
223
167
Kalinesti- Jenaki
?-Jenaki
Kallinesti -?
Kalinestie-Kuparenko
Komanestie
Kostina
Lipoweny
Lisaura
Liteni
Ludihumora
Meretzei
Mihoweny
Mitoka-Dragomirna
Parhoutz
Petroutz
Reuseni
Romanestie
Russisch-Manastiora
Russisch-Plawalar
Russ.-Pojeni
Sekuriczeni
Jakobestie
165
171
Neu-Itzkany
Itzkany-Bahnhof
Stadt/Ortschaft15
229
#16
Bezirkshauptmannschaften und
Gerichtsbezirke 1910
27
26
25
66
52
99
60
99
30
57
23
14
39
18
93
39
51
12
34
18
55
62
91
40
30
54
28
50
59
31
110
74
131
69
110
54
61
79
64
100
79
44
44
178319
183021
auf Basis
182322
120/116
60/60
171/158
48/34
98/88
708/
775/
760/
251/
79/89 mit
Fogat Isten 496/
179120
Fam./
Huser
450
1.030+63+2
1.069
1.368+23
458
442
629+53
813
1.330+119+ 30
989
2.168
1.023+27
2.256+141
557+121
617+20
707+56
711+53
145
165+35
427
593+252
186923
1.098+14
1.160+98
1.385+29
460
488
609+53
820
1.438+29
1.088
2.540
1.034+20
2.446+130
590+53
609+8
789+5
736+2
171
193+8
448
534+220
410
855
188024
1.221+55
1.315
1.541+110
602
607
835+125
1.001
1.610+27
1.249
2.948
1.281+30
2.937+114
746+25
704+90+ 23
913+45
998+25
206
187+10
611
630+73
656
1.396
190025
nach Personen
nach Familien
177918
22
31
30
30
27
13
177417
ltere Bevlkerungszhlungen
1.378
1.505
1.536
518
720
938
1.086
1.774
1.407
3.007
1.403
3.161
759
830
967
1.168
264
219
722
765
761
1.707
191026
Bevlkerungsentwicklung 17741910
291
Stadt/Ortschaft15
Skeja
Slobodzia
178
Solonetz
254
Strojestie
231
Suczawa
Szamka? Polit. zu
230
Zamka Suczawa?
226
Teschoutz
177
Theodorestie
Theodorwka
Gutsgebiet
221
Ujdestie
253
Zaharestie
Gesamtsumme des politischen und
Gerichtsbezirkes Suczawa (+Gutsgebiete)
Politischer Bezirk Waschkoutz
Gerichtsbezirk Stanestie
53
Berbestie
48
Draczynetz
Hlinitza-Flondor
Gutsgebiet
Hlinitza-Nadler
Gutsgebiet
49
Hlinitza
55
Kabestie
232
#16
Bezirkshauptmannschaften und
Gerichtsbezirke 1910
41
44
42
419
9
37
74
166
53
2.353
139
141
74
21
22
59
31
26
107
7
1.104
44
69
54
177918
96
42
127
162
2.564
224
93
36
128
50
97
54
178319
684/561
179120
Fam./
Huser
183021
auf Basis
182322
1070/
572/
919/
1644/
817/
1096/
283/
+37
+23
1.789
910
+85
+25
1.759
821
1.467+83
3.036
1.237+64
2.525
1.560
771+63
50.871 (+1.521)
52.392
+18
+41
1.475
683+74
45.154 (+2.296)
47.450
645
720+101
1.262+164
396+43
731
1.757+31
10.104
188024
615
659+144
1.203+220
364+56
651
1.505+105
7.450
186923
855
1.322
1.694
545
1.075
2.323
11.574
191026
2.103+60+33
1.062
1.904+35
3.507+66
2.200
1.042
2.021
3.627
1.905
2.076
999+63
1.191
60.906 (+1.541)
66.826
62.447
+11
838
1.042+104
1.533+134
507+30
911
2.202+56
10.955
190025
nach Personen
nach Familien
28
177417
ltere Bevlkerungszhlungen
292
Anhang V
Ostra
Zwischensumme 13 (+Gutsgebiete)
Zamostie
60
61
96
Russisch Banilla
Slobodzia-Banilla
Waschkoutz a.
Czeremosz
Willawcze
64
63
374
36
75
124
40
21
Czartoria
Karapcziu a. Czeremosz 54
24
414
28
62
Gerichtsbezirk Waschkoutz
Zwischensumme 12 (+ Gutsgebiete)
Woloka
59
58
987
96
134
278
131
161
143
44
768
40
787
95
143
160
163
192
34
915
55
52
136
143
107
178319
Unter-Stanestie
94
141
97
177918
70/60
179120
Fam./
Huser
790/
1615/
2516/
597/
2497/
384/
1979/
1508/
34.575
18.014 (+318)
18.332
15.152 (+371)
15.553
29.517
1.333
3.060+22
4.277+151
857+67
4.222
3.624+53
1.069
2.568+23
3.653+111
725+9
3.625+78
3.007+54
641+25
15.580 (+663)
16.243
13.560 (+404)
13.964
535+42
984
217
2.727+419
1.437
2.233
780+39
188024
892+16
208
2.273+245
1.171
1.969
183021
auf Basis
186923
182322
432/
705+31
41.353
21.507 (+604)
22.111
1.521
3.625+25
5.047+231
864+69
5.128+97
4.578+161
42.289
23.288
1.678
3.762
5.758
1.004
5.023
5.297
766
19.001
18.659
(+583)
19.242
744+21
963
275
3.611
1.725
2.540
997
191026
1.059
281
3.378
1.713
+349
2.649
1.003+40
190025
nach Personen
nach Familien
131
Stanestie
57
71
54
177417
ltere Bevlkerungszhlungen
Ober-Stanestie
Kalinestie
Kostestie
54
Stadt/Ortschaft15
56
#16
Bezirkshauptmannschaften und
Gerichtsbezirke 1910
Bevlkerungsentwicklung 17741910
293
68
77
69
78
70
76
75
74
71
Stadt/Ortschaft15
Gerichtsbezirk Winitz
Bahna
Czereszenka (polit. zu
Berhomet?)
Zwischensumme 14 (+ Gutsgebiete)
Sergie28
Stebne
Storonetz-Putilla
Szpetki Szlischeni?29
Toraki
Ucie Putilla
Gurra Pretill?/
Ploska
#16
Bezirkshauptmannschaften und
Gerichtsbezirke 1910
972
56
25
330
19
116
94
69
148
115
177417
1.257
74
33
498
25
93
113
85
204
132
1.228
91
35
451
28
102
112
82
192
135
178319
114/125
mit
Ropotez
und
Selletin
179120
Fam./
Huser
183021
auf Basis
182322
1114/
301/
3736/
650/
756/
1077/
917/
288+42
727
824
11.283 (+82)
11.365
9.655 (+163)
9.818
1.059
13.546 (+68)
13.614
779
922
780
691+82
2.215
695
1.851+68
1.182
1.241
793
1.140
1.108
1.620
190025
1.749
587
1.435
889
1.074
687
935
972
1.484
188024
554
1.493+7
410+3
1.099+111
164
619+7
735+5
909+4
628
863+7
926+9
1.255+10
186923
nach Personen
nach Familien
177918
ltere Bevlkerungszhlungen
1.347
14.632
932
1.057
2.320
767
2.027
1.258
1.289
842
1.199
1.227
1.714
191026
294
Anhang V
80
15
51
128
52
45
63
177417
Podzacharycz
Jacharitzul?/ Sararetzu? 11
Riwna
Rostoki/Restsa?e?
80
Schipoth a. Sereth
Lopuszna (polit. zu
Schipoth?)
Petrasche Patrascheni
81
82
Millie
Mihowa
Alexandersdorf (polit.
zu Bahna?) Gutsgebiet
Katharinendorf (polit.
zu Bahna?) Gutsgebiet
Lipoweny (polit. zu
Bahna?) Mihodra
Berhometh a./S.
Czornohuzy
Ispas
Lukawetz
Marenicze
Mega
Stadt/Ortschaft15
65
66
146
73
145
282/284
294
295
#16
Bezirkshauptmannschaften und
Gerichtsbezirke 1910
115
15
35
127
167
111
31
86
110
16
35
130
201
116
32
106
178319
1274/
179120
Fam./
Huser
183021
auf Basis
182322
1006/
272/
1062/
1665/
1152/
533
1.575
482
502+49
1.367
488+60
430
887
681+58
190025
612
1.881
679
1.103
550
5.644+ 1.303
1.578
4.491+210
3.396+536+15
923
531+65
2.679+310
+74+88
2.163+24
1.741+89+65+29
+34+117
3.794+846
1.242
3.699+149
2.156+95
721
385+14
1.896+23
+94+9
188024
797
414
1.966+82
1.043+44
3.065+294+9
1.839+88+28
630
305+36
1.547+149
+69+78
1.552+25
+16+44
161+92
+114
+134
186923
nach Personen
nach Familien
177918
ltere Bevlkerungszhlungen
713
2.202
913
1.221
555
2.567
3.495
7.315
1.621
4.955
5.150
973
624
191026
Bevlkerungsentwicklung 17741910
295
Zwischensumme 15 (+Gutsgebiete)
Mezebrody (polit. zu
Schipoth?) Meschobrod
Wienka
Winitz
Stadt/Ortschaft15
67
83
#16
Bezirkshauptmannschaften und
Gerichtsbezirke 1910
102
90
109
119
112
145
140
101
128
46
60
61
61
82
47
52
64
26
32
563
251
20
67
116
58
148
111
142
199
119
136
121
122
500
190
19
178319
179120
Fam./
Huser
183021
auf Basis
182322
3266/
553/
1.267+242
1.162+179
1.797+30
1.353
1.135+21
1.394+66
1.617+39
1.393+91
1.550+73
2.090+52
1.740+124
880+57
1.944+154
685+16
570+37
33.247
1.111+19
3.350+66
21.833 (+1.596)
23.429
186923
1.221+318
1.224+218
1.822+24
1.342
1.174+46
1.449+177
1.905+93
1.508+78
1.705+100
2.264+41
2.024+24
895+107
2.103+97
689+25
588+40
38.851
1.385
4.165+158
25.915 (+1.571)
27.486
188024
191026
1.448+322
1.463+174
1.751+73
1.611+7
1.263+24
1.525+124
2.254+126
1.725+92
1.991+129
2.469+167
2.208+140
1.017+75
2.438+149
811+16
663+39
50.285
1.685
1.692
1.929
1.373
1.230
1.730
2.281
1.690
2.103
2.858
2.515
1.005
2.784
754
661
55.540
1.868
2.003
4.490+248
5.254
33.647 (+3.024)
40.908
36.671
190025
nach Personen
nach Familien
177918
62
32
53
346
178
11
177417
ltere Bevlkerungszhlungen
296
Anhang V
42
45
10
74
44
84
90
Bei
Onuth!
34
53
34
118
93
23
-
177417
Toutry
Wassileu
Werboutz
Wereczanka
Zastawna
Zwiniacze
122
Ludi Manasterskij
Gesamtsumme des politischen und
1.316
Gerichtsbezirks Zastawna (+ Gutsgebiete)
Nicht zuordenbare Ortschaften
Czopen?
?Dornesti Felder ohne
Huser
Perlischenj?
Bandestie
Samuszyn
108
45
119
100
111
106
Mitkeu
Mossorwka
Okna
Onuth
Pohorloutz
Prelipcze
Repuynetz
Stadt/Ortschaft15
115
114
110
107
105
123
121
#16
Bezirkshauptmannschaften und
Gerichtsbezirke 1910
2.554
54
62
75
141
120
143
113
Bei
Onuth!
112
90
92
173
182
38
7
183021
auf Basis
182322
39
2.974
178/
927+59
1.837+34
1.314+32+87
813+97
2.900+162
3.266+326
753+3
787+21
567+47
1.626+30
913+45
1.558+120
811+59
1.278+106
188024
1.185+105
2.157+39
1.601+165
907+92
3.852+187
4.162+260
891+4
930+19
650+37
2.100+89
955+67
1.971+103
966+91
1.501+122
190025
1.363
2.127
1.686
1.044
3.900
4.686
811
929
622
2.176
933
2.058
1.163
1.474
191026
920+39
70
736
840+4
506+43
1.617+23
828+50
1.420+153
798+33
1.160+90
186923
1.922+10
1.272+55+48
859+66
2.666+125
3.030+330
179120
Fam./
Huser
149
114
105
233
208
42
56
59
92
61
139
165
142
178319
nach Personen
nach Familien
177918
ltere Bevlkerungszhlungen
Bevlkerungsentwicklung 17741910
297
Gesamtsumme
#16
Bezirkshauptmannschaften und
Gerichtsbezirke 1910
Stadt/Ortschaft15
177918
178319
179120
Fam./
Huser
183021
auf Basis
182322
512.013
Laut schmedes:
1857: 447.095
1866: 516.418
186923
188024
730.195
190025
nach Personen
nach Familien
12.443 23.385
177417
ltere Bevlkerungszhlungen
796.106
191026
298
Anhang V
Bevlkerungsentwicklung 17741910
299
1 Um die Verschiebungen bestimmter Ortschaften und Gerichtsbezirke einzelner Bezirkshauptmannschaften auf einen vergleichbaren Stand zu bringen, wurde die Zurechnung der jeweiligen Zhlungsergebnisse
auf Basis der Bezirkseinteilung 1910 getroffen.
2 Nach Ungureanu (2003): 239.
3 ANB-CAR IV/14, Bilance deren Pro Anno 774 in diesen k.k. Bucoviner District ansssig gewesten und
jener Pro Anno currentis wrcklich existirenden Familien. Die Angaben weichen allerdings z. T. erheblich
von jenen bei Spleny ab. Auf die Unsicherheit weist Splny selbst bereits hin. Grigorovici (Ed.) (1998):
Tabellenanhang und Absatz 65, 54.
4 Wie 1774.
5 ANB-CAR XII/58, Plan auf was Art der ganze Buccoviner District der Laage nach in 3 Directoriaten
eingetheilet werden knne, ex 1783. Soweit es mglich war, ist auf Basis dieser Verwaltungsgliederung von
1783 eine Einordnung nicht exakt zuordenbarer Ortschaften in den Gerichtsbezirk getroffen worden.
6 Liechtenstern (18171818).
7 Stupnicki (1853). Sowohl bei Liechtenstern als auch bei Stupnicki ist wahrscheinlich, dass sie die Vorstdte bei den Angaben ber Czernowitz miteinbezogen haben.
8 Anonymus (1872). Die Angaben in dieser Spalte beinhalten auch die Einwohner der Gutsgebiete, welche
in der Zhlung von 1869 gesondert ausgewiesen sind. Diese Einwohner wurden den entsprechenden Dorfschaften zugezhlt.
9 k.k. Statistische Central-Commission (Hg.) (1882): 382396.
10 Umlauft (1899). Angegeben ist die anwesende Bevlkerung.
11 k.k. Statistische Central-Commission (Hg.) (1902): 446452.
12 Anonymus (1910). Nur anwesende Zivilbevlkerung!
13 Hermann (1782).
14 Schmedes (1869).
15 DACZ 29/1/8, fol. 2534, Ausweis ber die Buckowiner Ortschaften, Czernovitz 31. xbr 780. Kursiv gehaltene Ortsnamen sind in ihrer Schreibweise ex anno 1780. In allen anderen Fllen hlt sich die Schreibweise nach der Volkszhlung von 1910, wobei jede Ortschaft einer Gemeinde entspricht.
16 Die Reihung der Nummerierung folgt der Ortschaftstabelle im Anhang 3.
17 ANB-CAR IV/14, Bilance deren Pro Anno 774 in diesen k.k. Bucoviner District ansssig gewesten und
jener Pro Anno currentis wrcklich existirenden Familien. Die Angaben weichen allerdings z. T. erheblich
von jenen bei Splny ab. Auf die Unsicherheit weist Splny selbst bereits hin. Grigorovici (1998): Tabellenanhang und Ab. 65, S. 54.
18 Wie 1774.
19 ANB-CAR XII/58, fol. 17, Plan auf was Art der ganze Buccoviner District der Laage nach in 3 Directoriaten eingetheilet werden knne, ex 1783. So weit es mglich war, ist auf Basis dieser Verwaltungsgliederung
von 1783 eine Einordnung nicht exakt zuordenbarer Ortschaften in den Gerichtsbezirk getroffen worden.
20 DACZ, 1/1/3582, fol. 314, 22, Conscriptionstabella 1791 Erhebung des Bukowiner Kreisamtes per 30.
Dec. 1791. Hier sind nicht ber alle Orte der Bukowina Angaben enthalten.
21 ZDIAL 146/7/1934, fol. 1-20; Ausweis der gegenwrtig bestehenden Bezirkseintheilung, ex 1830. Wie
1791!
22 STAHHSTA, Hofreisen Karton 50, Tabellarische Uibersicht der wichtigsten Statistischen Notizen der
Bukowina vom Jahre 1823. Bei einem Gesamteinwohnerstand von 243.669 Personen auf 50.452 Familien
ergibt sich eine Durchschnittsfamiliengre von 4,829 Personen pro Familie. Fr 1810 ergibt sich bei
223.136 Einwohnern und 47.101 Wohnparteien (sind als Familien angenommen worden) ein Durchschnitt
von 4,735 Personen/Familie. DACZ 1/1/2506, Bezirksausweis 1810. 1791 kann die durchschnittliche Familiengre mit 5,019 angegeben werden (bei 30.531 Familien und 153.261 Einwohnern). Fr die Umrechnung
der Seelenanzahl von 1830 wurde der zeitlich nchstgelegene Durchschnitt von 1823 verwendet.
300
23
24
25
26
27
28
29
Anhang V
Wie Anmerkung 7.
k.k. Statistische Central-Commission (Hg.) (1882).
k.k. Statistische Central-Commission (Hg.) (1902): 446452.
Anonymus (1910). Czernowitz. Nur anwesende Zivilbevlkerung!
Kisselitz und Toraki gehrten bis 1800 wahrscheinlich zu Dichtenitz.
Sergie gehrte wahrscheinlich bis 1800 zu Storonetz-Putilla.
Rumnisch Sleni bei Dolhopole.
Anhang VI
Literaturver zeichnis
& Ver zeichnis der gedruckten Quellen
In Kyrillisch gedruckte (ukrainische oder russische) Literatur wird in der Originalschreibweise
wieder gegeben. Der alphabetischen Ordnung wegen werden die Autorennamen in Transliteration
voran gesetzt. Fr polnische, russische, ukrainische und rumnische Literatur ist eine vom Autor
verfasste bersetzung des Titels ins Deutsche nachgesetzt.
302
Anhang VI
Anonymus (1861): Emancipationsruf der Bukowina. Durch eine Deputation unterstzt, Wien.
Anonymus (1872): Heimatskunde der Bucovina, Czernowitz.
Anonymus (1872): Orts-Repertorium des Herzogthums Bukowina. Auf Grundlage der Volkszhlung vom 31. Dezember 1869, Czernowitz.
Anonymus (1876): Die Landesfeier der hundertjhrigen Vereinigung des Herzogthums Bukowina
mit dem sterreichischen Kaiserstaate und der Erffnung der k. k. Franz-Josef-Universitt in
Czernowitz am 4. Oktober 1875, Czernowitz.
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die Jahre 18921902, anllich des zehnjhrigen Bestandes der Anstalt herausgegeben von der
Anstaltsleitung, Leipzig-Wien.
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Teil mit 14 Kartogrammen, Wien.
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Suczawa, Czernowitz.
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(1900): Siebente Bilderreihe. Die Jahre 1785 und 1786.
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Anhang VII
Kartenver zeichnis
Die am Ende des Zitates angehngten Krzel verweisen auf den Standort des verwendeten Druckes (s. Abkrzungsverzeichnis im Anhang). Absolute Mastbe werden, soweit vorhanden, angegeben. Sofern die Mastbe bei den archivalischen Kartenverzeichnissen fehlten, sind bei Bedarf
eigene Berechnungen angestellt worden. Die Karten wurden der Einfachheit halber nach Ihren
Autoren alphabetisch gereiht.
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Academia Romn Institutul de Geografie (Ed.) (1996): Romnia-Atlas Istorico-Geografic,
Bucureti.
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Adam, J. (1781a): Carte der Wallachei, Kupferstich, ca.1:900.000 NB.
Adam, J. (1781b): Karte von der Moldau und Bessarabien gestochen von J. Adam, ca. 1:950.000,
Kupferstich, Wien NB.
Adler, J. (1784): Auszug aller in dem kk. Buccoviner district befindlichen und denen Klstern
eigenthmlich zugehrigen Ortschaften. Extrahiert von F. Adler Oberlieutenant von 2ten
Wallach:Graentz-Infant:Regiment, 1:345.600, 1 gezeichnetes Blatt STA-KA.
Anonymus (1778a ca.): Plan von der Buckowina. Handzeichnung mit Nebenplnen von Chotyn
und Kamianez, 2 Bltter, 1:314.000, o. O. NB.
Anonymus (1778b ca.): Charte des Buccowiner Districts gegen die Graentzen von der Moldau
und Gallizien. 1:203.300 (eigene Berechnung: ~1:180.000) NB.
Anonymus (1780 ca.): Charte des Buccowiner Districts gegen die Graentzen von der Moldau und
Gallizien. 1:203.300, ca. 1:180.000, o. O. NB.
Anonymus (1784): Dislocationscarte Bukowiner District aus welcher die Anzahl deren Husern
und zur Noth vorfindigen Officiers-quartiers ingleichen der dermahligen Kayl. Knigl. Cordon zu ersehen, 1:166.000, 4 gez. Bltter STA-KA.
Anonymus (1788): Bukowina, 1 gez. Blatt 1:155.000 (eigene Berechnung: 1:330.000) NB.
Anonymus (1795a): ,
(Karte der Winterungsquartiere der wolhynischen, podolischen u. braslawischen Division), o. O. GIM.
Anonymus (1795b):
, , 1795
360
Anhang VII
(Neue Grenzkarte des Russlndischen Reiches vom Baltischen zum Kaspischen Meer, Einteilung nach Gubernien, Kreisen und Bezirken, erstellt 1795 o. O.) GIM.
Anonymus (1851): Uibersicht der Eintheilung des Kronlandes Bukowina in Bezirkshauptmannschaften, Gerichts-Bezirke u. Steuer-Aemter, Lithographie, o. O. UBI.
Anonymus (19./20. Jh.?): : () () , 12 ., 1:600.000, o.
Ort (Bukowina historischer Kreisatlas) RGB.
Anonymus (1918 vor): Hart Bucovinei 1:200.000, Hart marginal Planul oraului Cernui,
Braov BCU.
Auswrtiges Amt (Hg.) (1940): bersichtskarte von Rumnien (Grenzen am 30. VIII. 1940),
Sonderdruck nur fr den Dienstgebrauch, 1:1.000.000, Berlin NB.
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entre les Russes et les Turcs. Levee par lEtat Major sous la dir. de F. G. de Bawr, Amstelodami, Kupferstich, ca. 1:294.000, Amsterdam RGB.
Beneventanus, M. (1507): Mitteleuropa. Tabula moderna Polonie, Ungarie, Boemie, Germanie,
Russie, Lithvanie, Kupferstich, ca. 1:3.700.000, Rom - UBI (Faksimile).
Blagoevich (1815): Carte des frontires entre la Galicie et la Boukowina de lempire dAutriche
et les provinces Polonaises et la Bessarabie de lempire de Russie, retablies en Suite du Trait
dAmesti conclu Vienne en date du 3 Mai/21 Avril 1815, umfasst die Strecke zwischen Litowiz und Nowosielica aufgenommen unter der Leitung des Obersten Blagoevich des Generalquartiermeisterstabes, 44 gez. Bltter 1:28.800 STA-KA.
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Donaulnder, Wien.
Bschel (1773-1775): Brouillons der Bukowina Aufnahme bestehend in 71 Sectionen (aufgenommen durch den kk. Generalquartiermeisterstab unter der direction des Major Bschel in den
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Manual Romnia i arile locuite de Romni, Craiova (Geographische Skizzen fr die Verwendung zum Grundschulunterricht, stdtisch und lndlich) BCU.
Castaldi (Gastaldo), N. G. (1566): 1. Noua Descriptione de la Moscouia per...N. Giacomo Gastaldo Piamontose cosmographo in Venetia Anno MDLXVI. Apresso Gio Fucc(?) Com.(?) in
Ven(eti)a ca. 1:9.160.000. 2. La descrittione della Transiluania, et parte dellVngaria, et il simile
delle Romania, con la gionta come nel disegno apare, del medesimo autore con la diusione
della Transiluania, dall Vngaria fatta con pontesini Opera de ... cosmographo in Venetia Da
Paulo Forlani Veronese intagliata lanno 1566, ca. 1:2.000.000. In: Remarkable Maps of the
XVth, XVIth & XVIIth centuries, reproduced in their original size, VVI Maps of various
parts of Europe, delineated in the XVth & XVIth centuries chiefly from the Isaac Vossius collection in the Library of the Leyden University, Amsterdam 1897, Nr. 24/26, Kupferstich UBI.
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Danube, Faite lanne 1738 Imprime lAcademie des Sciences a Petersbourg, Kupferstich,
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Kartenverzeichnis
361
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Anhang VII
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Hlzl Ed. Verlag (Hg.) (1973100): Kozenn. sterreichischer Atlas fr hhere Schulen, Wien.
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Pacis Paarovicensis Confiniis aucta a Io. Bapt. Homanno S.C.M. Geographo Norimbergae,
Kupferstich, Nrnberg, ca. 1:2.000.000 UBI.
Homann, J. Ch. (1718b ca.): Principatus Transilvaniae in suas Quasque Nationes earumque Sedes
et Regiones cum finitimis vicinorum Siatuum Provinciis accurate dursus Norimbergae, Kupferstich, Nrnberg, ca. 1:690.000 UBI.
Homann, J. Ch. (1724-30): Tabula Geographica Europae Austriacae Generalis sive Regionum
Terrarumque omnium ac singularum Augustissimae Domui Austriacae Hereditarium exacta
Delineatio, Kupferstich, ca.1/4.600.000, Wien. In: Drflinger et al. (Hg.) (1977), Tafel 49.
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Kummer, C. v. Kummersberg (1855/1995): Administrativ Karte von den KNIGREICHEN GALIZIEN
UND LODOMERIEN mit dem Groherzogthume KRAKAU und den Herzogthmern AUSCHWITZ,
ZATOR UND BUKOWINA in 60 Blttern. Seiner kaiserlichen Hoheit dem durchlauchtigsten ERZHERZOG CARL LUDWIG in tiefster Ehrfurcht gewidmet ..., Zinkdruck, 1:115.200, Wien UBI
(Reprint).
LeVasseur de Beauplan (ca. 1720): Ukraine Pars quae Pokutia vulgo dicitur, Kupferstich, ca.
1:310.000 NB.
Lichtenstern, J. M. v. (1795): Allgemeine Karte der OESTERREICHISCHEN MONARCHIE mit Bentzung der sichersten und neuesten Beobachtungen und Nachrichten der richtigsten geographischen Specialkarten und einer Menge verlaesslicher Handzeichnungen ..., Kupferstich,
ca. 1:2.750.000, Wien NB.
Kartenverzeichnis
363
364
Anhang VII
Kartenverzeichnis
365
Sambucus, I. (1566): Vngariae tanst.(?) descriptio nunc correcta, et aucta Maximil(iano) II...dicata
per I. Samb(ucus) MDLXVI. Faciebat DH. Cum privilegio. In: Remarkable Maps of the
XVth, XVIth & XVIIth centuries, reproduced in their original size, V-VI Maps of various
parts of Europe, Delineated in the XVth & XVIth centuries chiefly from the Isaac Vossius
collection in the Library of the Leyden University, Amsterdam 1897, Nr. 23, (ca. 1:1.200.000,
Kupferstich, UBI auch: TRANSILVANIA HANC VLTRA VEL TRAN/SILVANIAM, QV ET PANNO/
DACIA, ET DACIA RIPENSIS, VVL:/GO SIBEMBVRGEN DICITVR,/ edidit Vienne Ao 1566 Nobiliss.
atque Doctiss. Ioenes Sambucus Pannonius) Angaben nach http://www.orteliusmaps.com/
book/ort153.html (Abrufdatum 23. IX. 2009).
Sanson, N. (1636): Danubius, Fluvius Europae maximus, a Fontibus ad ostia, Cum omnibus
Fluminibus, ab utroque latere, in illum fluentibus, Amsterdam, Kupferstich, ca. 1:2000.000.
In: Zeilinger (Hg.) (1989), Tafel 33.
Scheda, J. v. (1856): General-Karte des Oesterreichischen Kaiserstaates mit einem groen Theile
der angrenzenden Lnder, 20 Blatt 1:576.000, Wien NB.
Scheuch, M. (2000): Atlas zur Zeitgeschichte. Europa im 20. Jahrhundert, Wien.
Schmid /mid Ja. F. , .. (1774b):
. . .. , . . .
, 1774. Kupferstich, ca. 1:1.470.000, Petersburg (Karte der Moldau und der Walachei
nach Handskizzen des Quartiermeisters und nach astronomischen Beobachtungen in jenen
Lndern verfasst vom wissenschaftlich akademischen Adjunkt J. F. Schmid/mid, Gravre E.
Hujadkov, St. Peterburg, 1774) RGB.
Schmid, J. F. (1774a): Principatum Moldaviae et Walachiae tabula geographica generalis Ex autographis castrametatorum russicorum ad normam observationum astronomicarum hunc infinem in illes regionibus habitarum. Conscripta a J. F. Schmidio Acad. Scient. Petr. Adjuncto
Spb. Kupferstich, ca. 1:1.400.000, Petersburg RGB.
Schmid, J. F. (1789): Neueste Karte von der Moldau Walachei Bessarabien und der Krim, Sambt
den angraenzenden Provinzen Siebenbrgen Bukowina, einen grosen Theil von Ungarn Galizien Polen Tatarei Neurusland und Bulgarien. Nach den besten Originalzeichnungen von
General Bauer und H. I. F. Schmid, entworfen von H. C. Schtz, und gestochen von F. Mller ... Kupferstich, ca. 1:1.500.000 NB.
Schrmbl/Schraembl, F. A. (Hg.) (1788): Generalkarte von Polen, Litauen, und den angraenzenden Laendern Nach Zannoni, Folin, Uz, Pfau &. &. Neu herausgegeben von Herrn F. A.
Schraembl. MDCCLXXXVIII, Kupferstich, ca. 1:1.250.000, Wien UBI.
Schrmbl/Schraembl, F. A. (Hg.) (1792): Generalkarte des Russischen Reiches 1792 Wien mit der
Eintheilung in die neu errichteten Statthalterschaften und Kreise nach der zu Petersburg 1787
verfertigten Karte und der Herrn von LESSEPS Reise durch Kamtschatka und Sibirien verbessert Herausgegeben v. Herrn F. A. SCHRMBL MDCCLXCII. Bl. 1, ca. 1:5.500.000, Wien UBI.
Schrmbl/Schraembl, F. A. (Hg.) (1800): Allgemeiner grosser Atlass ... im Verlage bey Phil. Jos.
Schalbacher, Wien.
366
Anhang VII
Anhang VIII
Quellenver zeichnis
unverffentlichte Quellen1
1 Die verwendeten Aktenbestnde werden in den einzelnen Kapiteln en detail vollstndig zitiert. Die
verffentlichten Quellen sind im Literaturverzeichnis (Anhang VI) eingearbeitet.
368
Anhang VIII
sterreichischer Reichstag, I Wahlakten 262367 Galizien u. Bukowina Bund 5576, IX Petitionen 3 Husler um Verbesserung ihrer Lage, 4 Kolonisation d. Bukowina Bund 116
AB XII/5 Karton 320 XV Hofreisen 18201839, 28 Reise nach Lemberg 1817, 298/b x/5; Familienarchiv Hofreisen, Joseph II. Faszikel 5-6, Leopold II. Faszikel 48-59, 97-99
HKA
Indices u. Protokolle (Domnen Galizien) 1784-; Katalog Karten/Plne A-L 124
sterreichische Nationalbibliothek
Kartensammlung
Anhang IX
Tabellenver zeichnis
Kapitel 2
Tab. 1: Statistische Daten der Bukowina im Vergleich 19102002, S. 42
Tab. 2: Politische Gliederung ernivecka Oblast/Ukraine, S. 42
Kapitel 7
Tab. 3: Ansiedlerpltze fr deutsche Kolonisten 1787, S. 203
Tab. 4: Einwohnerdichte der Bukowina 1869, S. 209
Tab. 5: Verzeichnis der Ansiedlerorte in der Bukowina, S. 209
Quellanhang
Tab. 6: Ausweis ber die Buckowiner Ortschaften 1780, S. 263
Tab. 7: Verzeichnis der 1940 an die Sowjetunion abgetretenen Ortschaften der Nordbukowina, S. 271
Tab. 8: Summarisch-synoptischer Ausweis der Gesamtbevlkerungsentwicklung in der
Bukowina von 17741910 (berblick), S. 275
Tab. 9: bersichtstabelle nach Ortschaften zur Bevlkerungsentwicklung in der Bukowina zwischen 17741910, S. 276
Anhang X
Abkrzungsverzeichnis
371
SK
Slowakei
SLO
Slowenien
TY
Trkei
UA
Ukraine
UBI
Universitts- und Landesbibliothek Innsbruck (A)
UdSSR
Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken
UNO
United Nation Organisation
USSR Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik
YU Serbien
ZDIAL
Zentrales staatliches historisches Archiv der Ukraine, Stadt Lviv
( , . ) (UA)
Anhang XI
Personenregister
Die Schreibweise der Personennamen (besonders bei den Literaturangaben) im Register bezieht
sich auf die jeweils national richtige (z.B. Dobranskyj), auch wenn in der Literaturliste etwa bei
einer russischen Publikation der Name anders transliteriert (z. B. Dobranskij oder in der zitierten
Publikation bereits transkribiert wurde Dobrschanskij) Die Funotenbereiche der einzelnen Kapitel wurden im Index mit bercksichtigt.
Adam J. 98, 104, 106, 108
Adler J. 117
Alexa D. 69
Alexander I. (von Russland) 85, 240
Alexandrescu I. 70
Altman I. A. 57, 74
Andre O. 74
Anghelescu A. 108
Antonescu I. 66
Arens M. 68, 203
Armbruster A. 73
Astner M. 68
Auslnder R. 62, 74, 76
Avdeev A. A. 221222, 224225
Avram S. 73, 234
Bach v. A. 172173
Bach v. E. 173
Badeni J. 62
Baedeker K. 115116
Baladyenko K. 117118, 217
Balan T. 56
Ballady 151
Bal Balsch
Balsch B. 174, 146, 151, 154155, 164165, 243
Bandera S. 57
Brbulescu M. 68
Barco V. 127, 139
Batchinsky 221
Batthyani V. 100
Bauer v. F. W. 97
Beck E. 45, 78, 199, 213
Beck J. J. 162, 164
Beck U. 214
Bein D. 68
Bendella Th. 115, 162
Beneventanus M. 88, 90
Berndt Ch. 24
Besters-Dilger J. 54
Bideleux R. 49
Bidermann H. I. 55, 148, 152
Bilek W. 64
Blagoevich 132, 139
Bodnar M. 169, 171
Boeckh K. 52
Boia L. 52
Bornholdt A. 182
Bosch B. 54
Boscovich J. 99, 100, 108
Botuanskyj V. M. 6063, 147, 156
Bredetzky S. 114
Breitenstein A. 48
Brezovszky E. P. 78
Bronevskij V. 116, 118
Browne v. 130
Brusatti O. 74
Budinsky J. 182, 185
Personenregister
Burak L. I. 117
Burford T. 76
Burger H. 77
Bsching A. F. 104
Buzoianu G. T. 113, 229
Calinciuc J. 169
Campell J. 230
Cantemir A. 93
Cantemir D. 93, 95, 99, 147, 238
Crlan N. 6768
Carter F. W. 122
Cruntu M. A. 58
Castaldi G. 89
Catargi v. G. 113
Ceauescu N. 36, 54, 66
Ceauu M. t. 6769, 71, 173
Celan P. 62, 68, 74, 76
Chargaff E. 74
Chodkiewicz J. K. 59
Ciachir N. 70
ierin 220
Ciornescu G. 228
Clemenceau C. 220
Clewing K. 26, 28
Colin A. D. 78
Conze W. 51
CorbeaHoiie A. 68, 76, 198
Cordon C. 76
Covens J. 93, 95
Cox H. E. 4950
Cuza I. 68
Czuperkowicz M. 169, 171
Davidescu G. 224225
Deak E. 186
Deleczuk I. 169
Demant P. 227
Demetrievici I. 113
Demidoff v. A. 118
Diem P. 77
Dima N. 66, 222
Dix A. 23
373
374
Anhang XI
Personenregister
Lotter T. C. 101102
Luceac I. 67, 176
Ldemann E. 53
Luerwaldt 130
Lunzer Ch. 74
Mciuc C. 93, 99
Magocsi P. R. 50
Maire F. J. 128, 135136
Makarov A. N. 217, 220, 222
Maner H. Ch. 28
Manz v. Mariensee A. 194
Marcu P. 66
Margelik v. 145
Maria Theresia (Kaiserin) 125, 179, 182
Mark R. A. 77
Martinez O. J. 30
Masan O. 65, 90
Maulbertsch F. A. 105
Maurer T. 78
Maximilian I. (Kaiser) 91
Mazohl-Wallnig B. 59
Mercator G. 8889
Messner R. 146
Metternich W. 135
Metzeltin M. 53
Metzger 107
Miclea I. 72
Mieg F. v. 140
Mihai I. (Knig v. Rumnien) 72
Mihilescu I. 70, 113
Mikuli J. 169
Mikulicz A. 190, 239
Mittelmann H. 76, 116
Moldoveanu G. C. 67, 71
Molotov V. M. 224226
Montzka H. 215
Morgatz W. 169170
Mortier C. 93, 95
Mosely Ph. 230
Mller I. 98
Mnster S. 90
375
376
Anhang XI
Murgescu M. L. 65
Nandris G. 66, 71
Neumann Ch. K. 139
Niedermller P. 57
Nistor I. 56, 67, 213, 215, 222, 227
Ogui O. D. 100
Okhotnikov 221
Olaru M. 67, 6970
Onciul A. 88, 91, 166, 215, 219, 224
Ortelius A. 90
Osauk S. 64
Osatschuk Osauk S.
Osterhammel J. 17
Pacholkiv S. 134, 136
Pahomi M. 143
Paldus J. 86, 105107, 140
Papuc L. 67
Parnreiter Ch. 25
Ptroiu I. 66
Peter I. (der Groe) 86, 98
Petljura S. 57
Petrescu N. 67, 175
Petrowitz Ch. 169
Pfabigan A. 47
Piddubnyj G. 62
Pillersdorf v. F. 173
Pnzar I. 70
Platon Gh. 71
Polek J. 55, 104, 107, 122, 125, 130131, 140,
144146, 148, 152154, 158159, 161163, 165,
172, 185
Popescu-Siretanu I. 66, 84, 90
Popovici A. 171
Popowicz C. 169
Porter J. 99
Porumbescu C. 234
Postnikov A. V. 86
Pott A. 24
Prantner Ch. 47
Procopciuc V. I. 71
Prokopowitsch E. 218219, 222
Personenregister
Schindler I. 77
Schliephake K. 17, 2425
Schlgel K. 17, 48
Schlzer A. L. 147
Schmedes v. K. (C.) 116, 217
Schmerling v. A. 172174
Schmid J. F. 98, 100, 102
Schmidl A. 115
Schmidt G. 76
Schneeberger M. 76
Schneider W. 47, 76
Schrmbl F. A. 85, 98, 101, 103
Schrder v. G. J. 144, 154155
Schroeder-Negru O. 58, 222
Schultz H. 27
Schumpeter J. 74
Schwarz H. 75
Schwarzenberg F. 173
Seefeldt F. 182183
Seemann H. 74
Segert D. 122
Seiciuc A. 69
Senciuc N. 71
Serebrian O. 225
Seutter M. 101
Shaari D. 198
Simiginowicz-Staufe A. 55
Singer L. Sch. 57
Slawinski I. 75, 77
medes Schmedes
Slch J. 116, 190
Solnceva J. 227
Sossa R. 84, 90
Splny v. G. 63, 99, 126-128, 145, 148, 151152,
158, 160, 183184, 243
Stadelbauer J. 54
Stalin J. V. 56, 64, 224, 233
Stefan d. Groe (tefan cel Mare) 53, 88, 89,
91, 154, 234
tefnescu t. 172
Sternberger D. 229
377
Stolberg-Rilinger B. 25
Stolz O. 56
Stourzh G. 28, 47, 77, 167, 215
Strelka J. P. 75, 77
Stupnicki H. 115
Sulzer F. J. 104, 108, 180
Sum P. F. 93, 119
Sumarokoff P. 37
Sundhaussen H. H. 25
Suvorov A. V. 103
Taki V. 216
Tanaik I. 63
Tassara 143
Teodorescu C. 113, 223, 230
Teubner G. 78
Thugut F. M. v. 140
Tiefenthaler P. 73
Timesch G. 169
Todorova M. 17
Tol B. M. 100, 103
Tomaszczuk C. 77
Traux de M. 109, 113
Troebst St. 25
Tufescu V. 35, 39
Turczynski E. 45, 51, 76, 147, 180181, 185, 190,
209, 215216, 239
Trkheim v. 130
Ungureanu C. 58, 6869, 160, 184
Ungureanu M. P. 221222, 224225
Urbanitsch P. 167
Ursini 130
Vratic V. 221
Vasilco J. 169
Vatamaniuc D. 71
Veliman V. 128
Verseck K. 53
Viorel R. 75
Vitte v. E. 117, 217
Vocelka K. 124
Vlkl E. 52
Vosswinkel J. 48
378
Vulfson E. S. 117
Waack Ch. 2930, 214, 247
Wagmuth 130
Wagner R. 73, 109, 111, 200
Wandruszka A. 51
Wassilko v. A. 175
Watzlawek S. 195
Wawrik F. 91, 105
Weber H. 221
Weczerka H. 51
Weebern 130
Weichhart P. 27
Werenka D. 107, 122, 125126, 128, 140
Winiarz E. 112
Wischenbart R. 74
Wolkersdorfer G. 25
Wurth R. 73
Yavetz Z. 73
Zach K. 53
Zachar A. 184
aloba I. V. 62
Zapolovskyi V. 61, 64, 217
Zeilinger E. 91, 105
Zieglauer v. Blumenthal F. 55, 144148, 152
154, 158163
Zinger L. 57
Zintzen Ch. 51
itar P. 63
Zota M. 169
Zubkovskij V. 117, 119
ukovskyj A. 57, 60
upanskyi J. 61
Anhang XI
Anhang XII
Geografisch-Synoptischer Index
Die Ortsnamen der Bukowina bzw. ihre Toponyme sind im Allgemeinen relativ schwierig zu
handhaben, da v.a. die Schreibweise je nach Herrschaftsperiode mehrmals wechselte. Die
ersten topographischen Aufnahmen in der sterreichischen Bukowina whrend des ausgehenden achtzehnten und beginnenden neunzehnten Jahrhunderts geben die Ortsnamen vielfach in
polnischer Umschreibung (polnische Exonyme) wieder und sind daher eigentlich nicht als reine
deutsche Exonyme zu bezeichnen. Die Bukowina bildete whrend dieser Zeit den neunzehnten
Kreis des polnisch dominierten Galizien-Lodomerien. Einsetzend mit 1918 folgte eine Um- bzw.
Rckbenennung (je nach Standpunkt) aller Toponyme in die (modernisierte) rumnische Sprache. Das Ende des Zweiten Weltkrieges die Nordbukowina war nunmehr Teil des Sowjetimperiums bedingte eine Russifizierung auch in der Sprache, wobei das Ukrainische dadurch aber
nicht vollstndig verdrngt wurde. Die ukrainische/russische Umschreibung kommt durch die
Vorteile der Lautwiedergabe im kyrillischen Alphabet dem Rumnischen noch am nchsten. Die
polnisch/deutschen Exonyme der rumnischen Toponyme bedingen vielfach falsch gelesene Lautwerte: So schreibt man etwa Jordanestie (deutsches Exonym) im Rumnischen Iordneti (sprich:
Iordnescht). Durch die Unabhngigkeit der Ukraine 1991 nderte sich die Schreibweise neuerlich.
Allerdings wurde die russischsprachige Kartographie (Kiewer Militrkartographie) noch nicht in
allen Mastabsbereichen auf das Ukrainische umgestellt, was wiederum verschiedentlich zu zwei
Varianten fhren kann, da eine ukrainische noch nicht immer greifbar ist.
Die hier vorgelegte bersicht soll gleichzeitig auch einen weitgehend vollstndigen synoptischen Index aller Bukowiner Ortschaften (in den Grenzen der sterreichischen Bukowina, soweit
sie in der Arbeit Erwhnung finden) mit ihrer jeweiligen Form in Ukrainisch/Russisch bzw. Rumnisch und sterreichisch liefern. Damit wird v.a. auch das Auffinden von Siedlungen der seit
1940/1945 von Rumnien abgetrennten Nordbukowina erleichtert, da in der Literatur zumeist
abhngig vom Land der Ausgabe die jeweils eigene Variante Verwendung findet. Schreibweisen aus den im fnften Kapitel diskutierten historischen Kartenwerken sind nicht per se in den
Index aufgenommen worden, werden aber in den Seitenhinweisen bercksichtigt. Der Nachweis
fr die Ortsnamen ist im Sinne eines Sachregisters aufgebaut, nicht flchendeckend, sondern
weitgehend nach Wichtigkeit der Bezugsstelle angelegt. Die Begriffe Bukowina und Czernowitz
werden bei den Verweisen nicht bercksichtigt, ebenso ausgespaart bleiben Tabellen, Karten und
der Anhang.
Die kyrillischen Ortsnamen sind in ihrer aktuellen Form transliteriert worden, ihnen folgt die
jeweilige Schreibweise im ukrainischen (russischen) Original, danach kommt die rumnische Entsprechung fr die Zwischenkriegszeit und zuletzt steht, wenn es die historische Bukowina betrifft,
die sterreichische Schreibweise. Letztere war keinesfalls einheitlich, sodass die Ortschaften in
380
Anhang XII
ihrer Schreibweise nach dem Index der Volkszhlung von 1910 wiedergegeben werden, die bis 1918
Gltigkeit besa.
Sind transliterierte ukrainische (resp. russische) und die sterreichische Schreibweise identisch,
steht an letzter Stelle vor dem Land ein Gleichheitszeichen (=). Fr jene Ortschaften, die erst nach
1918 whrend der rumnischen Periode zur Bukowina (bzw. zu deren neuen Verwaltungseinheiten) gehrt haben bzw., die vor 1918 nicht existierten, fehlen logischerweise sterreichische Entsprechungen. Letzteres wird mit einem Auslassungszeichen (-) markiert. Eventuell sterreichischrumnische Schreibgleichheit ist mit einem Stern (*), eine rumnisch-ukrainische/russische mit
dem Nummernzeichen (#) hervorgehoben und wird ebenfalls nicht wiederholt.
Da es auf Grund fehlender Karten in ukrainischer Sprache nicht immer mglich war, alle
Toponyme in Ukrainisch zu finden, sind diese fallweise in russischer Schreibweise gesetzt. Hierfr
liegen auch neuere, ukrainische Karten in einem dementsprechend groen Mastab vor. International gngige Bezeichnungen wie Kiew, Lemberg, Czernowitz oder Bukarest sind als deutsche
Exonyme beibehalten worden. Am Schluss stehen die Seitenzahlen, die auf die betreffenden wichtigen Stellen im Text (ohne Anhang) verweisen. Historische Regionen sind kursiv gesetzt und
werden keinem Staat zugeordnet.
Abkrzungen ( Anhang X)
Verwendete Karten ( Anhang VII)
Militrgeographisches Institut Wien (Hg.) (1915), Dimag (Ed.) (2006), Voenno
Kartografieskaja Fabrika Kiev (Ed.) (1999), DNVP Kartografyja (Ed.) (2005).
Registerschlssel
aktuelle
Benennung in der
Landessprache
ernivci
Kyrillisch
(russische
Version in
Klammer)
i
(o)
Rumnisch
(1918-1945)
sterreichisch
1910
Land
Cernui
Czernowitz
(UA)
Geografisch-synoptischer Index
Adncata (RO)
Adncata Adncata
Adrianopel Edirne
Alexandersdorf Bagna
Amsterdam (NL) 95
Andrasfalva Mneui
Antwerpen (NL) 90
Arbora Arbore
Arbore, Arbora (RO) 206
Ardeal Siebenbrgen
Augsburg (D) 59, 101
Augustendorf bei Banyliv Pidgirnyj
Auschwitz, Owicim (PL) 140
Babyn , Babin, * (UA)
Bagna , Bahna, * (UA)
Bagrynivka i, Bahrinetie, Bahrinestie (UA)
Bahna Bagna
Bahrinestie Bagrynivka
Bahrinetie Bagrynivka
Bajraky , Mogoeti?, - (UA)
Blceana, Balaczana (RO)
Balaczana Blceana
Blcui, Balkoutz-Laudonfalva (RO)
Balkoutz-Laudonfalva Blcui
Balzers (FL) 109
Banat 151, 243
Bnceni Baneny
Baneny (), Bnceni, - (UA)
Bnila pe Ceremu Banyliv
Bnila pe Siret Banyliv Pidgirnyj
Banilla Moldauisch Banyliv Pidgirnyj
Banilla Russisch, Baniliv
Banyliv Pidgirnyj i ii, Bnila
pe Siret, Moldauisch Banilla (UA)
Banyliv i, Bnila pe Ceremu, Russisch Banilla (UA)
Brbeti Barbety
Barbety (), Brbeti, Berbestie
(UA)
Brlad (RO) 89
381
Bayern (D) 54
Beceti Pidvalne
Beceti bei Chrjacka
Belaja (), Bila, = (UA)
Berbestie Barbety
Beregomet , Berhomet pe Prut,
Berhometh a. Pruth (UA)
Beregomet , Berhomet pe Siret,
Berhometh (UA)
Berhomet pe Prut Beregomet
Berhomet pe Siret Beregomet
Berhometh Beregomet
Berhometh a. Pruth Beregomet
Berlin (D) 115
Bessarabien 41, 87, 89, 93, 103, 118, 131132, 135,
150, 216, 222, 224, 230
Biala Biaa
Biala Kiernica Bila Krynycja
Biaa, Biala (PL) 187
Biertan, Bierthlm (RO)
Bila Belaja
Bila Krynycja , Fntna Alb,
Fontna Alba (Biala Kiernica, Warniza,
Weienbrunnen) (UA)
Birthlm Biertan
Bistria, Bistriz (RO) 109, 200
Bistria, Goldene Bistritz (Fluss) 36, 88
Bistritz Bistria
Bobeti Bobivci
Bobestie Bobivci
Bobivci ii, Bobeti, Bobestie (UA)
Boianceni Bojanuk
Bojanuk , Boianceni, Bojanczuk
(UA)
Bojanczuk Bojanuk
Bojany , Cotul-Boian, - (UA)
Borui Borivci
Bordei Burdei
Borgo Tihua
Bori Gura Humorului
Borivci ii, Borui, Boroutz (UA)
382
Anhang XII
Boroutz Borivci
Borsec (RO)
Botoani (RO) 43, 102
Braov, Kronstadt (RO)
Breaza, Breaza (RO)
Brest (), Brest-Litovsk (BY) 219
Brest-Litovsk Brest
Bridok i, Vadul-Nistrului?, Brodok
(UA)
Brodok Bridok
Brody , -, = (UA) 182
Broscuii Noi Broskivci Novi
Broscuii Vechi Broskivci Stari
Broschkoutz Alt Broskivci Stari
Broschkoutz Neu Broskivci Novi
Broskivci Novi i ii, Broscuii
Noi, Neu Broschkoutz (UA)
Broskivci Stari i ii, Broscuii
Vechi, Alt Broschkoutz (UA)
Bruneck (I) 55
Buchenhain (auch Pojana-Mikuli) Poiana
Micului
Bucoaia, Bukschoja (RO)
Bucureti Bukarest
Buda Mare Velyka Buda
Buda Mica Mala Buda
Buda , *, = (UA)
Budapest (HU) 8081
Budenec , Budeni, Budenitz (UA)
Budeni Budenec
Budenitz Budenec
Bukarest, Bucureti (RO) 41, 131, 135, 217, 221,
225, 227, 240
Bukowina (rum. auch ara fagilor; dt. auch
Buchenland)
Bukschoja Bucoaia (RO)
Burdej (), Bordei, Burdey (UA)
Burdey Burdej
Burgas (BG) 99
Cbeti bei Kostinci
Cacica, Kaczika/Kaczyka (RO) 32, 194
Cadobeti Kadubivci
agor , Ceahor, Czahor (UA)
Calicianca Kalianka
Ciman (Berg) (RO) 35
Clineti pe Derelui Kalnovcy
Clugreni (RO)
Camena Kamjana
Cmpolung Moldovenesc, Moldauisch Kimpolung (RO) 36, 98, 103, 128, 145, 178, 218
Cmpulung pe Ceremu Dovgopillja
Carapciu pe Ceremu Karapiv
Carapciu pe Siret Karapiv
Crlibaba, Kirlibaba, Mariensee-Kirlibaba/
Ludwigsdorf (ung. Lajosfalva) (RO) 36,
40, 195
Catrineni, Katharinendorf bei Bagna
Ceahor agor
Ceartoria ertorija
Cecina Cecyna
Cecyna , Cecina (Berg) (UA) 32
eremo (Fluss) 32, 36, 105, 156, 185
ere , Cire, Cziresch (UA)
ereenka , Cireel, Czereszenka
(UA)
Cernauca ornivka
Cernui Czernowitz
ernivci Czernowitz
ernivecka Oblast
(Kreis) (UA) 31, 4041, 52
ernovci Czernowitz
ernyj Potok ( ), PrulNegru, Czarnypotok (UA)
ertorija (), Ceartoria, Czartoria
(UA)
ervona Dibrova i,
Dumbrava-Roie, Dabrowa (UA)
Cetate de Scaun (bei Suceava)
Chelmeni Kelmenci
Chislu Kiseliv
Chiselieni Kyselyci
Chimani Kicman
Geografisch-synoptischer Index
383
Costeti Kostynci
Cotul Bainschi Kut
Cotul Vntori Strileckyj Kut
Cotul-Boian Bojany
Cotul-Ostriei Ostrycja
Crasna Ilschi Krasnoilsk
Crasna Putnei bei Krasnoilsk
Crsnioara Nou Nova Krasnoora
Crsnioara Veche Stara Krasnoora
Csik (ehem. ung. Kommitat in Siebenbrgen)
140
Cuciurul Mare Velikyj Kuuriv
Cuciurul Mic Malyj Kuuriv
udej , Ciudei, Czudyn (UA) 92, 103
Cului Kulevci
Culiceni Kulikivka
unkiv i, Cincu, Czinkeu (UA)
Cupca Kupka
Curen , ureni, Zurin (UA) 218
Czahor agor
Czarnypotok ernyj Potok
Czartoria ertorija
Czereszenka ereenka
Czernawka ornivka
Czernowitz (ukr. ernivci/i, rum.
Cernui, russ. ernovci/o) (UA)
Czinkeu unkiv
Cziresch ere
Czornohuzy ornoguzy
Czortkw ortkiv
Czudyn udej
Dbui Dubovci
Dabrowa ervona Dibrova
Dacien 70, 108
Dalmatien 24, 244
Davideni Davydivka
Davideti Davydovcy
Davydivka i, Davideni, Dawideny
(UA)
Davydovcy (), Davideti, Dawidestie (UA)
384
Anhang XII
Dawideny Davydivka
Dawidestie Davydovcy
Deutsch Tereblestie Tereblee (TerebleceaNou)
Deutschland 66, 115
Dichtenitz Dychtenec
Dihteni Dychtenec
Dimka Dymka
Djakivci ii, Proboteti, - (UA)
Dnister (Fluss) 32, 36, 62, 88, 9596, 104107,
133, 138, 185, 208
Dobronui Dobrynivci
Dobronoutz Dobrynivci
Dobrynivci ii, Dobronui, Dobronoutz (UA)
Dolhopole/Russ. Kimpolong Dovgopillja
Dolinij epit ii i, ipotele
Siretului, Schipoth (UA)
Donau (Fluss) 25, 32, 8889
Dorna (Fluss) 199
Dorna (RO) 36
Dorna Candrenilor, Dorna Candreni/Kandreny (RO) 36, 199
Dorna Kandreny Dorna Candrenilor
Dorna Vatra Vatra Dornei
Dorneti, Dornestie (RO)
Dornestie Dorneti
Dorohoi (RO) 101102, 122
Dorosui Doroivci
Doroschoutz Doroivci
Doroivci ii, Dorosui, Doroschoutz (UA)
Dovgopillja i, Cmpulung pe
Ceremu, Dolhopole/Russ. (auch Kimpolung) (UA)
Drcine Draynci
Draynci i, Drcine, Draczynetz
(UA)
Draczynetz Draynci
Dragomirna (RO) 158
Dubivci , Dbui, Duboutz (UA)
Duboutz Dubovci
Dukla (Pass) (PL) 92
Dumbrava-Roie ervona Dibrova
Dychtenec , Dihteni, Dichtenitz
(UA)
Dymka , Trestiana, Dimka, * (UA)
Dynivci (UA)
Dzieditz Dziedzice
Dziedzice, Dzieditz (PL)
Edirne (dt. Adrianopel) (TY) 135
Eisenau Prisaca Dornei
Eisenthal Iacobeni
Erdely Siebenbrgen
Flticeni (RO)
Fanar Phanar
Feldkirch (A) 109
Fogodisten Iacobetie
Fontina Alba Bila Krynyzja
Foschi Foki
Foki (), Foschi, Wibczina? (UA)
Frankfurt (D) 191
Franzthal Valja Kusmyna
Frasin, Frassin (RO)
Frassin Frasin
Frtui (Noi), Fratautz (RO) 206
Fratautz Frtui
Freudenthal Vatra Moldoviei
Fundoaia bei Chrjacka
Frstenthal Voivodeasa
Galai (RO) 99
Galizien-Lodomerien 58, 8182, 86, 98,
101102, 105, 108, 111112, 116119, 122, 124,
127129, 132, 134, 140141, 144, 161, 166
167, 170, 173, 181, 186, 191, 193195, 243, 246
Gavrileti Gavrylivci
Gavrylivci ii, Gavrileti, Hawrylestie (UA)
Gerca , Hera, - (UA) 218, 230
Giumalu (Berg) (RO) 35
Glitt Clit
Glynycja , Hlinia, Hlinitza/Hline-
Geografisch-synoptischer Index
stie? (UA)
Glodischor Vrfu Dealului
Glyboka , Hliboca, Hliboka (UA)
Godineti Godinyvka
Godinyvka i, Godineti, - (UA)
Gogolina Zelennij Gaj
Gogulina Zelennij Gaj
Goldene Bistritz Bistria
Gorbova , Horbova, - (UA)
Gorea , Horecea Liuzii/Mnstirea
Horecea, Horecza (Manastioarea od. Vorstadt) (UA) 175
Gorini erivci ii ii, eruii de
Sus, Ober-Scheroutz (UA)
Gorizia/Nova Gorica, Grz (I/SLO) 163
Goroivci ii, Horosui, Horoschoutz (UA)
Goroova (UA) 41
Grz Gorizia
Goverla (Berg) (UA)
Gradisca, Gradiska (I)
Gradiska Gradisca
Graz (A) 75
Greblena Greblina
Greblina (), Greblena, * (UA)
Grobritannien
Groe Fatra (Gebirge)
Gura Humorului, Gurahumora (RO) 32, 103,
128, 136, 165, 178, 218
Gura Putilei Ust-Putila
Gura Putnei, Karlsberg (RO) 195
Gurahumora Gura Humorului
Gyorgy Munii Giurgeu
Hadikfalva bei Dorneti 204
Hall i. Tirol (A) 109
Halmeu (RO)
Hawrylestie Gavrylivci
Hermannstadt Sibiu
Hera Gerca
Hera Trg bei Gerca
Hliboca Glyboka
385
Hliboka Glyboka
Hlinestie? Glynycja
Hlinia Glynycja
Hlinitza Glynycja
Hodorojeni bei Gerca
Hhen von Suceava (Podiul Sucevei)
Horbova Gorbova
Horecea Liuzii Gorea
Horecza Gorea
Horosui Goroivci
Horoschoutz Goroivci
Hreaca Chrjacka
Humora (Kloster) (RO)
Humoreni, Ludihumora (RO)
Htte Alt Stara Krasnoora
Htte Neu Nova Krasnoora
Iablonia Jablunycja
Iacobeni, Jakobeni/Eisenthal (RO) 33, 3536,
196, 200
Iacobetie, Jakobestie /Fogodisten (RO)
Ialovicioara de Sus Verhni Jalovec
Iai, Jassy (RO) 43, 90, 95, 99, 102, 159, 161,
244
Iaslovi, Jaslowetz (RO)
Idzestie Iivci
Igeti Iivci
Ilieti, Illischestie (RO)
Illischestie Ilieti
Innsbruck (A) 75, 86
Iordneti Jordanety
Ispas, I #, = (UA)
Istanbul, Konstantinopel, Stambul (TY) 53,
104, 121, 135, 147, 159, 244
Istensegits ibeni
Icani, Itzkany (RO) 206
Iujine Juynec
Iurcui Jurkivci
Ivancui Ivankivci
Ivankivci Iii, Ivancui, Iwankoutz (UA)
Ivano-Frankivsk I-i, Stanislau
(UA)
386
Anhang XII
Geografisch-synoptischer Index
387
388
Anhang XII
Geografisch-synoptischer Index
389
Movila Mogylivka
Musorovka (), Mosoreni, Mossorwka (UA)
Mychajlivka i, Mihuceni, Mihuczeny (UA)
Mychala , Mihalcea, Mihalcze
(UA)
Mygove , Mihova, Mihowa (UA)
Mytkiv i, Mitcu, Mitkeu (UA)
Neagra (Fluss)
Neam (RO) 43, 8889
Nedoboivci (UA)
Nepolocui Nepolokivci
Nepolokivci ii, Nepolocui,
Nepolokoutz (UA)
Nepolokoutz Nepolokivci
Nikolausdorf bei Lukavci
Nimy (Pass) (UA) 37
Nomoreni bei Ternavka
Noua Suli Novoselycja
Novodnistrovsk (UA)
Novoselycja , Noua Suli,
Nowoselitza (Stroieti d. jos) (UA) 4041,
109, 128, 135, 139, 230
Nowoselitza Novoselycja
Nynyj Petrivci , Petrui,
Petroutz (UA) 158
Obcina Feredeului (RO) 39
Obcina Mare (RO) 39
Obcina Mestecni (RO) 39
Obcinele Bucovinei (RO) 39
Oberwikow Vicovu de Jos
Ocna Vikno
Okna Vikno
Okopy , -, Okopi (UA) 96, 128, 132133
Onut , #, Onuth (UA) 106, 130, 132133,
139, 150
Onuth Onut
Oprischeny Opryeny
Oprieni Opryeny
Opryeny , Oprieni, Oprischeny
390
Anhang XII
(UA)
Oreni Orivci
Oroscheny Orivci
Orivci ii, Oreni, Oroscheny (UA)
Orynyn (UA)
Oschechlib Oychlybi
Osehlib Oychlybi
Osmanisches Reich 80, 85, 92, 106, 124, 132,
139140, 159, 194, 237, 240
sterreich 7172, 83, 85, 102, 115, 122123, 125,
128, 138, 141, 176, 194, 241
Ostria Ostrycja
Ostrycja , Cotul-Ostriei, Kotul
Ostritza (links d. Pruts) (UA)
Oychliby i, Osehlib, Oschechlib
(UA)
Pjadykivci ii, Piedecui, Piedykoutz (UA)
Pltinoasa, Paltinossa (RO)
Paltinossa Pltinoasa
Panca Panka
Panka , Panca, = (UA)
Prul-Negru ernyj Potok
Paris (F) 115, 228
Pasat Krupjanskoe?
Pacanu (Pa/Berg) (RO)
Passarowitz Poarevac
Ptreni Petrai
Ptrui, Petroutz (RO)
Ptruii de Jos pe Siret Nyni Petrivci
Ptruii de Sus pe Siret Verchni Petrivci
Perotravnevyj Rajon (Czernowitz)
Petersburg St. Petersburg
Petrasche Petrai
Petrai (), Ptreni, Petrasche (UA)
Petraivka i, Mihoreni, - (UA)
Petrianka (), Petriceni, Petriczanka (UA)
Petriceni Petrianka
Petriczanka Petrianka
Geografisch-synoptischer Index
391
392
Anhang XII
Rosch Roa
Rostoki , Rstoace, = (UA)
Ruda Vicani
Rumnien 5354, 65, 72, 122 , 214, 219, 220,
224, 227, 233, 237
Rumnisch Tereblestie Tereblee
Russisches Reich, Russland 36, 41, 58, 71, 85,
90, 9798, 115, 124125, 135, 150, 171, 194,
217, 221, 237, 240241, 246
Schsisch Rgen Reghin
Sadagra Sadgora
Sadagura Sadgora
Sadgirskyj Rajon (Czernowitz)
Sadgora , Sadagura (inkl. Rohozna),
Sadagra (UA) 165166, 177, 242
Sadova , #, Sadova (UA)
Sadubrivka i, Zadobreni, Zadobrowka (UA)
Sleni petki?
Samakova , Semacova, Semakowa
(UA)
Sambir i, Sambor (UA) 208
Sambor Sambir
Samostja , Zamostea, Zamostie/Zamosce (UA)
Smueni Samuin
Samuyn , Smueni, Samuszyn
(UA)
Samuszyn Samuyn
Srghieni Sergii
Satu Mare, Satulmare (RO) 206
Satulmare Satu Mare
Sbru p (Fluss)
Scheroutz Ober- Gorini erivci
Scheroutz Unter- erivci
Schipenitz ypynci
Schipot epit
Schipoth Dolinij epit
Schischkoutz ikivci
Schubranetz ubranec
Schwaben
Schwarzthal Vadu Negrilesei
Scoruet (Berg) (RO)
Scoruet (Berg) (RO) 39
Secureni Sokirjani
Seletin Seljatyn
Selitea Selennyj Gaj?
Seljatyn , Seletin, * (UA) 35, 41, 219
Semacova Samakova
Semakowa Samakova
epit i, ipotele Sucevei, Schipot (UA)
Serafine bei Vakivci
eruii de Jos erivci
eruii de Sus Gorini erivci
Sereth Siret
Sergie Sergii
Sergii (), Srghieni, Sergie (UA)
erivci ii, eruii de Jos, Unter-Scheroutz (UA)
evenkivskij Rajon (Czernowitz)
Svres (F) 222
Sf. Ilie, St. Illie (RO)
Sibirien (RU) 65
Sibiu, Hermannstadt (RO) 141
Siebenbrgen (rum. Transilvania/Ardeal, dt.
Transsilvanien, ung. Erdely) 81, 8990, 92,
98, 101104, 108109, 127128, 132, 139, 141,
163, 199, 230
Sighetu Marmaiei (RO)
Sinihu bei Baneny
ipeni ypynci
ipotele Siretului Dolinij epit
ipotele Sucevei Schepit
Siret, Sereth (RO)
icui ykivci
Skala-Podilska - (UA)
Slatina (RO)
Sloboda Banyliv -i, Slobozia
Bnilei, Slobodzia-Banilla (UA)
Sloboda Komarivci ii, Slo-
Geografisch-synoptischer Index
393
Stnileti (RO)
Stanislau Ivano-Frankivsk
Stanivci Nyni i ii, Stnetii
de Jos pe Ceremu, Unter-Stanestie a./
(UA)
Stanivci Verchni i ii, Stnetii
de Sus pe Ceremu, Ober-Stanestie a./S
Stuceni Stavany
Stavany , Stuceni, Stawczan (UA)
Stawczan Stavany
Stebne Stebni
Stebni i, #, Stebne (UA)
tefneti (RO)
Steiermark (A) 75
Stere (), Prisaca?, Slobodzia Styrcze
(UA)
Storojine Storoynec
Storonetz-Putilla Putyla
Storoynec , Storojine,
Storoynetz (UA) 32, 103, 223
Storoynetz Storoynec
treanga bei Chrjacka
Strigoja Vrfu Dealului
Strileckyj Kut i , Cotul
Vntori, Strilecki Kut (UA)
Strilecki Kut Strileckyj Kut
Stryj , -, = (UA)
Stulpicani, Stulpikany (RO)
Stulpikany Stulpicani
Stupka Ciprian Porumbescu
Stynka , Stnca, Manasteriska (UA)
ubranec , ubranei, Schubranetz (UA)
ubranei ubranec
Suceava, Suczawa (RO) 32, 38, 40, 43, 65,
7273, 8890, 92, 98, 103, 109, 128, 137, 148,
151152, 156, 158, 162, 165, 171, 175, 194, 223,
234, 242, 244
Suceveni Sueveny
Sueveny , Suceveni, Suczaweny
(UA)
394
Anhang XII
Toplia (RO) 92
Toporui Toporivci
Toporivci ii, Toporui, Toporoutz
(UA)
Toporoutz Toporivci
Torceni Toraki
Toraky (), Torceni, Toraki (UA)
Toutry Tovtri
Tovtry , Tuteni, Toutry (UA)
Transilvania Siebenbrgen
Transsilvanien Siebenbrgen
Trestiana Dymka
Tulghe (ung. Tlgyes) (Pass/Ort) (RO) 92
Tureatca Turjatka
ureni Curen
Turjatka , Tureatca, - (UA)
Trnopil , Tarnopol (UA)
Ukraine 41, 54, 5758, 65, 7172, 75, 84, 122,
214, 233, 237
Ukrainische SSR 58, 227, 231
Ungarn 101, 103104, 124, 163, 182, 243
Unterwikow Vicovu de Sus
Ucie Putilla Ust-Putila
Ust-Putila (-), Gura Putilei,
Ucie Putilla (UA) 36
Vadu Negrilesei, Schwarzthal (RO)
Vadul Siret -, Vadul Siretului, (UA)
Vadul-Nistrului Bridok
Vadul-Siret (-) (UA) 231
Valea Putnei, Waleputna (RO)
Valea-Cosminului Valja Kusmyna
Vleni bei Chrjacka
Valeva Valjava
Valja Kusmyna -, ValeaCosminului, Franzthal (UA)
Valjava , Valeva, Valava (UA)
Vama, Wama (RO) 128, 141
Vrfu Dealului, Pojana Balta /Glodischor/
Strigoja (RO)
Vcui pe Ceremu Vakivci
Geografisch-synoptischer Index
Vasilu Vasyliv
Vakivci , Vcui pe Ceremu,
Waschkoutz (UA) 32, 36, 151
Vlui Vaslovivci
Vaslovivci ii, Vlui, Wasloutz
(UA)
Vasyliv i, Vasilu, Wassileu (UA)
Vatra Dornei, Dorna Vatra (RO) 3536, 98,
106, 109, 178, 219
Vatra Moldoviei, Watra Moldawitza, Freudenthal (RO)
Velikoselje (), Pilipui, - (UA)
Velikyj Kuuriv i, Cuciurul
Mare, Kuczurmare (UA) 166
Velyka Buda , Buda Mare (UA)
Verbui Verbivci
Verbivci ii, Verbui, Werboutz (UA)
Vicovu de Jos, Oberwikow (RO)
Vicovu de Sus, Unterwikow (RO) 32, 103
Vicani, Ruda (RO) 231
Vijnicioara Vyenka?
Vijnia Vynycja
Vikno i, Ocna, Okna (UA)
Vilaucea Korytne
Vinnizja (UA)
Vintileanca Vytylivka
Voivodeasa, (RO)
Volcinei Staryj Vovynec
Volcineii Noi Novi Vovynec
Voloca pe Ceremu Voloka
Voloca pe Derelui Voloka
Vorniceni, Josephfalva/Joseffalva/Tolova (RO)
Vorone, Woronetz (RO)
Vovynec Novi , Volcineii
Noi, Wolczynetz (UA)
Vovynec Staryj ,
Volcine, Wolczynetz (UA
Vrnceni (RO)
Vyenka , Vijnicioara?, Wienka
(UA)
395
396
Anhang XII
Zamostie Samostja
Zastavna , #, Zastawna (UA) 223
Zastawna Zastavna
Zator (PL) 140
Zeleneu Zeleniv
Zeleniv i, Zeleneu, * (UA)
Zelennyj Gaj , Selitea?/Gogolina, Gogulina (Stroieti d. S.) (UA)
uka Nova , Jucica Nou, NeuZuczka (UA)
uka Stara , Jucica Veche, AltZuczka (UA)
Zuczka Alt Stara uka
Zuczka Neu Nova uka
Zurin Zuren
Zvenjayn , Zvineace, Zwiniacze
(UA)
Zvineace Svenjayn
Zwiniacze Svenjayn